LESERDIENST
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
E
ine Bewerbung ist im- mer ein emotionaler Vorgang, und zwar auf beiden Seiten. Es geht um den Aufbau einer neuen be- ruflichen Beziehung, und da- bei spielen Hoffnungen und Ängste mit. Für die Bewer- ber(innen) sind diese leicht nachvollziehbar — aber auch die „andere Seite" hat Erwar- tungen und Befürchtungen.Beispielsweise bedeutet die anstehende Besetzung einer Oberarztstelle in der Regel das Eingehen einer langjähri- gen Verpflichtung — und birgt das Risiko, den „falschen Mann" oder die „falsche Frau" eingestellt zu haben, der/die sich in Arbeitsweise oder Persönlichkeit nicht har- monisch und produktiv einfü- gen läßt. Im Falle einer Fehl- entscheidung hätte der Ein- stellende sich eventuell zu rechtfertigen, auf jeden Fall müßte die eher lästige Ein- stellungsprozedur (Aus- schreibung, Bewerbungs- schreiben lesen, Vorstel- lungsgespräche führen und anderes) wiederholt werden.
Vor den Fakten kommen die Gefühle
Darüber hinaus ist folgen- des zu beachten: Vor den Fakten kommen die Gefühle.
Bevor der Adressat einer Be- werbung auch nur einen ein- zigen Satz gelesen hat, hat sie ihm bereits unzählige unter- schwellige Eindrücke vermit- telt. Man stelle sich zum Bei-
spiel einen Bewerbungsemp- fänger vor, der einen geknick- ten Brief erhält, dessen Inhalt aus 25 Blättern unterschied- lichen Formats besteht, die mit einer Büroklammer gera- de noch zusammengehalten werden. Die Qualifikationen und die Persönlichkeit des Kandidaten mögen noch so untadelig sein — seine Bewer- bung hat zunächst einmal ei- nen Anflug von Inkompetenz erhalten. (Wenn er dann doch zu einem Gespräch ein- geladen wird — in dem er sich vielleicht vollkommen über- zeugend präsentieren kann —, so geschieht dies trotz, nicht wegen der Art seiner schrift- lichen Darstellung.
Für eine erfolgreiche Be- werbung sollte man alles dar- an setzen, etwaige Irritatio- nen zu vermeiden — damit be- reits der erste, noch unterbe- wußte Eindruck positiv aus- fällt. Konkret erfordert dies folgendes:
1. Gefälligkeit. Der elasti- sche Plastikordner, in dem Sie Ihre Unterlagen vorlegen, ist nicht pink oder schwarz, sondern in einer dezenten, neutralen Farbe gehalten.
Die räumliche Aufteilung von Anschreiben und Lebenslauf entspricht den Regeln ei- nes Geschäftsbriefes. Wenn schon ein Computer für die
Texte verwendet wird, dann bitte nicht der allerbilligste Drucker. Absolut verheerend ist im übrigen der Eindruck einer Serienbewerbung, bei der offensichtlich nur die Adresse ausgetauscht wird.
Das Foto ist von einem guten Fotografen gemacht, der Rand ist sauber und gleich- mäßig abgeschnitten.
2. Ordnung und Zugäng- lichkeit. Die Unterlagen müs- sen sinnvoll geordnet sein, damit sie der Prüfung leicht zugänglich sind: Lebenslauf mit Foto — Arbeitszeugnis- se — ggf. Fortbildungszeugnis- se — Ausbildungszeugnisse, jeweils chronologisch geord- net mit dem jüngsten Doku- ment oben. Das Anschreiben wird lose auf die Unterlagen aufgelegt. Das Eintüten in durchsichtige Plastikhüllen macht die Unterlagen eher unzugänglich (und vermittelt dabei auch leicht einen Lese- zirkel-Eindruck — nach dem Motto: Wer wird denn dies als nächster zum Lesen be- kommen?).
Je mehr Ordnung, desto besser der Zugang
Je weniger überflüssiges Material beigefügt wird, je prägnanter das Anschreiben
und je übersichtlicher der Le- benslauf, desto besser gestal- tet sich der Zugang zum In- halt der Bewerbung.
3. Harmonie. Das heißt zunächst ganz banal: Gleiche Schreibmaschine/Schriftart für Anschreiben und Lebens- lauf, ebenso gleiches Briefpa- pier. Aber auch die Propor- tionen müssen stimmen — von jemandem, der mit 28 Jahren seine Ausbildung absolviert hat, erwartet niemand einen mehrseitigen Lebenslauf. Sei- nen Hauptvorzug — nämlich die Fähigkeit, eine Sache (hier: Ausbildung) zügig zu Ende bringen zu können — könnte ein Bewerber nur ent- werten, wenn er die Unterla- gen künstlich aufzublähen versucht.
4. Technisches. Der Ver- sand sollte in einem stabilen Briefumschlag (möglichst mit Papprücken) erfolgen, damit die Unterlagen ausreichend geschützt sind. Selbstver- ständlich ist die Sendung aus- reichend zu frankieren. Die Einschaltung des Eilboten wirkt eher peinlich (sie signa- lisiert chronische Terminpro- bleme), außerdem sind auch großformatige Briefe norma- lerweise ohnehin innerhalb von ein bis zwei Tagen beim Empfänger.
Die Einhaltung der oben genannten Punkte garantiert natürlich noch keine positive Entscheidung zur Bewerbung insgesamt. Man schafft aber die Voraussetzungen dafür — indem man dem Empfänger das Signal gibt: Ich kenne die Bewerbung — Kommunikation mit dem neuen Chef (2)
Beim ersten Eindruck
unbedingt Störgefühle vermeiden
Benzoderm®
Standardtherapie bei Dermatomykosen
• penetriert gut
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Eine Mykosetherapie, die e und
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Zusammensetzung: Benzoderm Lösung 100 g (= 112 ml) enth.: Undecylensäure 3 g, Salicylsäure 0,3 g; 100 g Benzoderrn-Salbe, -Creme, -Puder enth.:
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Anwendungsgebiete: Dermatomykosen, insbesondere interdigitale Epidermophytien, Mikrosporie, Mischinfektionen der Haut, juckende Dermatosen, trockene und nässende Ekzeme.
Packung und Preise: Benzoderm-Lösung, 50 ml DM 11,95; 100 ml DM 17,80, Benzoderm-Puder, 35 g DM 8,14; Benzoderm-Salbe, 45 g DM 12,90; Benzoderm-Creme, 45 g DM 13,20; Benzoderm-Seife 100g DM 7,50.
aihensfaedi
arzneinuttei • 2800 Bremen 44Dt. Ärztebl.
87,
Heft 14, 5. April 1990 (83)A
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Regeln und bin bereit, sie einzuhalten. Eine gutgemach- te Bewerbung gibt das ange- nehme Gefühl, daß von ihrem Verfasser wohl keine Irrita- tionen zu erwarten sind. Da- durch ist der Empfänger dann viel eher bereit, sich nunmehr dem eigentlichen Inhalt, den Fakten der Bewerbung, zuzu- wenden. Wolfgang Treskow
(Die Serie wird fortge- setzt)
A.S.I. — Mit Inkrafttreten des 3. Teils der Steuerreform hat die A.S.I. Wirtschaftsbe- ratung für Arzt und Zahnarzt GmbH, Münster, eine Bro- schüre „Steuern systematisch planen — ein Leitfaden für Ih- re Steuererklärung" heraus- gegeben. Die 100 Seiten star- ke Broschüre richtet sich ins- besondere an angestellte Ärz- te, enthält aber auch einige
Hinweise für freiberuflich tä- tige Mediziner. Der Leitfa- den ist zu erhalten bei A.S.I., Prothmannstraße 16, 4400 Münster. WZ
Rhöne-Poulenc/Rorer
—Der französische Chemiekon- zern Rhöne-Poulenc S. A.
und das US-Pharmaunterneh- men Rorer Group Inc. wer- den ihre Pharmaaktivitäten in ein gemeinsames Unterneh- men einbringen. Die Gesell- schaft mit Sitz in Fort Wa-
shington (Pennsylvania), an der Rhöne-Poulenc einen Ka- pitalanteil von 68 Prozent halten will, wird mit einem Umsatz von 3,2 Milliarden Dollar zu den zehn größten Pharmakonzernen der Welt gehören. In Europa wird sie an zweiter Stelle stehen.
Durch die Übernahmeverein- barung gerät rund ein Drittel des Kapitals der Staatskon- zern-Filiale Rhöne-Poulenc in Privatbesitz. afp
Oder-Konto — Überweist ein Arbeitgeber dem in sei- nem Betrieb beschäftigten Ehepartner das Gehalt auf ein „Oder-Konto" (jeder Partner darf über das Konto allein verfügen), so kann er es nicht als Betriebsausgabe absetzen (Bundesfinanzhof, GrS 1/88).
Hausangestellte — Eine Klausel in einem Hausrat- Versicherungsvertrag be- grenzt die Schadenersatzlei- stung auf 1000 DM, wenn ei- ne „Hausangestellte" ihren Arbeitgeber bestehlen sollte.
Diese Beschränkung gilt nicht, wenn vorübergehend eine Haushaltshilfe beschäf- tigt wird, die der Verlockung zum Diebstahl nicht widerste- hen kann (Bundesgerichts- hof, IV ZR 305/88).
Unfall — Auch wenn sich ein Autofahrer besonders vorsichtig verhalten hat und ein Kind unvernünftig, muß die Haftpflichtversicherung des Fahrzeugbesitzers für ei- nen Unfallschaden aufkom- men — es sei denn, es handele sich um ein älteres Kind oder das Kind habe sich „extrem unachtsam" verhalten (Bun- desgerichtshof, VI ZR 241/89).
Differenz — Wer in einem Zeitungsinserat die Kilome- terleistung eines gebrauchten Autos mit 74 500 angibt, das tatsächlich aber bereits 180 000 Kilometer gefahren wurde, muß dafür geradeste- hen. Das gilt auch dann, wenn im Kaufvertrag „jede Ge- währleistung" ausgeschlossen wurde (Oberlandesgericht Nürnberg, 13 S 5423/89). WB
Teldane . FORTE Tabletten
Merrell Dow Pharma GmbH .6090 Rüsselsheim • Beiersdorf AG, 2000 Hamburg 20. Zusammensetzung :1Tablette enthält 120 mg Terfenadin. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung von Allergien, wie allergischer Schnupfen (Heuschnupfen), Juckreiz (Pruritus), allergische Ekzeme und andere allergische Hauterkrankungen (z. B. Nesselsucht), Neurodermitis. Gegenanzeigen: Teldane® FORTE soll von Schwangeren und stillenden Müttern nicht eingenommen werden. Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen in der Schwangerschaft liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf teratogene Wirkungen. Frauen, bei denen der Eintritt einer Schwangerschaft während der Therapie nicht auszuschließen ist, soll das Präparat nur unter Berücksichtigung des Risikos für Mutter und Kind verabreicht werden. Teldane. FORTE darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen- über dem Wirkstoff angewendet werden. Hinweis: Teldane. FORTE Tabletten sollten nicht Kindern unter 12 Jahren verabreicht werden. Nebenwirkungen: In seltenen Fällen kann es zu Kopfschmerzen oder leichten Störungen im Magen-Darm-Trakt wie z. B. Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall kommen. Weiterhin gibt es Hinweise dafür, daß sehr selten allergische Hautreaktionen (Juckreiz, Rötung, Nesselsucht, auch im Zusammenhang mit Sonnen- lichtüberempfindlichkeit) auftreten können (siehe auch unter „Gegenanzeigen"). Hinweis: Obwohl sich in kontrollierten klinischen Untersuchungen kein Hinweis darauf fand, daß Teldane® FORTE müde macht, ist jedoch zu beachten, daß im Ablauf des Krankheitsgeschehens in Einzelfällen Beschwerden im Sinne einer neurasthenischen Symptomatik wie Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Erschöpfung, Schwäche- oder Schwindelgefühle, Schlafstörungen sowie Alpträume auftreten können, die auch zum Krankheitsbild gehören können und nicht durch eine direkte Wirkung des Medikamentes bedingt sein müssen.
Eigenschaften: Teldane 5 FORTE enthält einen Wirkstoff gegen allergische Erkrankungen der Nase und der Haut.
Teldane 5 FORTE hemmt Überempfindlichkeitsreaktionen, die zu einer allergischen Erkrankung führen und stillt den Juckreiz auf der Haut.Teldane. FORTE ist im allgemeinen gut verträglich und macht nicht müde. Darreichungsform, Packungsgrößen und Preise: O.P. mit 20 Tabletten N1 DM 36,45; O.P. mit 50 Tabletten N2 DM 75,35.
Stand: März 1990.
Merrell Dow BDF IMMO Beiersdorf AG
A-1130 (80) Dt. Ärztebl. 87, Heft 14, 5. April 1990