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Archiv "Was heißt „Vorbereitung“?" (13.11.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

W

ieder einmal hat das Statistische Bundesamt vergleichende Statisti- ken über die Einkommen 1984 veröffentlicht. Wieder einmal kann die Presse ge- nüßlich berichten: „Selbstän- dige liegen mit Abstand vorne."

Natürlich ist allen Verant- wortlichen im Statistischen Bundesamt vollständig klar, daß hier Unvergleichbares miteinander verglichen wird.

Einkommen der Beamten können allein aufgrund der

„totalen" sozialen Sicherheit der Beamten und ihrer Ange- hörigen weder mit Arbeiter- noch mit Angestelltenein- kommen verglichen werden.

Erst recht können solche Ein- kommen nicht mit den Ein- kommen Selbständiger ver- glichen werden, die aus ihrer ohnehin diskriminierend be- steuerten Lebensleistung alle

Beihilfe

zum Rufmord

M ■ IBIBIZZIP

Lebensrisiken persönlich tra- gen müssen und auch ihre Al- tersversorgung nicht auf dem Wege der allgemeinen Umla- ge über öffentliche oder ge- setzlich statuierte Zwangs- kassen erhalten.

Auch die Sachverständigen im Statistischen Bundesamt wissen, daß die Bildung von Durchschnittswerten im Be- reich der Einkommen der Selbständigen nur zu irrefüh- renden Annahmen führen kann, denn Durchschnitte entstehen jenseits jeder sozia- len Realität, wenn viele Kleinstzahlen mit wenigen Großzahlen gemischt und dann ein Durchschnitt aus der Retorte gezogen wird.

Insoweit sind ganz besonders nicht zu vergleichen die Ein- kommen der Selbständigen in den Freien Berufen, die in al- ler Regel auch keine Betriebs- vermögen als zusätzliche Da- seinssicherung haben, mit den Einkommen vor allem derjenigen gewerblich täti- gen Selbständigen, die zum Teil in erheblichem Maße Be- triebsvermögen auch zur Da- seinssicherung zur Verfügung haben.

Was also ist das Ergebnis:

Verbale, damit nicht weniger wirksame Munition für den Klassenkampf, die um so wirksamer ist, als diejenigen, die immer weniger leisten, auch immer mehr Zeit haben, Neidkomplexe zu entwickeln;

während die Selbständigen sich vielfach nicht einmal die Zeit nehmen, sich gegen ei- nen solchen statistischen Ruf- mord zu wehren. FM

A

brüstungsmaßnahmen und der Abbau von Ge- walt sind ebenso notwen- dig wie Schutzmaßnahmen für Leben und Gesundheit."

So heißt es in einer Stellung- nahme, die die Bundesärzte- kammer zum 5. Medizini- schen Kongreß zur Verhinde- rung des Atomkrieges in Mainz herausgegeben hat.

Zu dieser Veranstaltung ist nachzutragen, daß der Präsi- dent der Bundesärztekammer, Dr. Karsten Vilmar, zu einer abschließenden Podiumsdis- kussion über das geplante Zi- vilschutzgesetz eingeladen worden war und seine Teil- nahme auch zugesagt hatte.

Die Veranstalter haben dann jedoch diese Podiumsdiskus- sion ausfallen lassen.

Was das „Anliegen", um ein beliebtes Wort zu nehmen, betrifft, so muß man zwei Din- ge auseinanderhalten. Die deutsche Sektion der „Inter- nationalen Ärzte für die Ver- hütung des Atomkrieges" be- tont, daß jede Vorbereitung

Was heißt

„Vorbereitung"?

auf einen solchen Krieg ge- fährlich sei, weil sie ihn

„machbar" erscheinen lasse.

Die Bundesärztekammer spricht sich in ihrer Stellung- nahme für eine „sachliche und objektive Aufklärung der Bevölkerung weltweit" aus.

Es heißt dann weiter: „Die verantwortlichen Politiker in aller Welt werden aufgefor- dert, diese allen Menschen gemeinsam drohenden Ge- fahren abzuwenden und der Humanität und der Achtung vor dem Leben in jeder Phase wieder Geltung zu verschaf- fen."

Das zweite ist die nun beson- ders Ärzte betreffende Frage, ob und wie sie Opfer eines et- waigen Einsatzes von Atom- waffen behandeln sollten.

Manche Ärzte unter den

Atomkriegsgegnern halten ei- ne Vorbereitung auf eine sol- che Behandlung — also auch die Aus- und Fortbildung für die dabei notwendigen Me- thoden — unter politischen Gesichtspunkten für falsch und gefährlich.

Demgegenüber steht in der Stellungnahme der Bundes- ärztekammer: „Die Verwei- gerung von ärztlichen Fortbil- dungs- und Vorbereitungs- maßnahmen auf Katastro- phen, Unglücksfälle, letztlich auch auf einen Verteidi- gungsfall, würde zu eindeuti- ger Verschlechterung der ärztlichen Versorgung der notleidenden Bevölkerung führen."

Das bedeutet: Die Einstufung in Dringlichkeitskategorien als Voraussetzung zur Bewäl- tigung eines Massenanfalls von Kranken oder Verletzten muß auf jeden Fall erfolgen, ganz unabhängig davon, wel- che Ursache dieser Massen- anfall hat. Und nur darum geht eigentlich der Streit. gb

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 46 vom 13. November 1985 (1) 3389

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