• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "RÖNTGEN: KBV entschied zu Recht" (18.05.1984)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "RÖNTGEN: KBV entschied zu Recht" (18.05.1984)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Der „Aufruf der Internationalen Ärzte zur Beendigung des atoma- ren Rüstungswettlaufs" wurde während des 3. Kongresses der Internationalen Ärzte für die Ver- hütung des Atomkrieges (IPPNW) entwickelt, der zwischen dem 17.

und 21. Juni 1983 in den Nieder- landen stattfand. Die Petition wurde von den 219 Kongreßdele- gierten aus 43 Ländern unterstützt.

Ein Jahr lang soll sie in allen Län-

Als Ärzte möchten wir unserer beruflichen Besorgnis über die historisch beispiellose Bedrohung des Lebens und der Gesundheit, die von Atomwaffen ausgeht, Aus- druck verleihen - eine Bedrohung, die über hunderten Millionen von Menschen schwebt. Die zuneh- mende Anhäufung von zerstören- der Kraft und die Entwicklung immer ausgeklügelterer Waffen erhöhen das Risiko eines Atom- krieges immens.

Wenn nur eine einzige Atom- bombe über einer unserer großen Städte gezündet wird, so werden Hunderttausende getötet. Sollten viele Atombomben gezündet wer- den, dann werden radioaktiver Fallout und die Störung der Bio- sphäre Leiden und Tod verur- sachen - vor allem durch Hungers- not, Strahlenkrankheit, anstecken- de Krankheiten und Krebs - ohne Rücksicht auf nationale Grenzen.

Die verbleibenden ärztlichen Ein- richtungen und ihr Personal werden nicht ausreichen, um den Verwun- deten zu helfen. Ein totaler Atom- krieg würde das Ende unserer

dem Verbreitung finden, in denen Ärzte gegen das atomare Wett- rüsten aktiv sind. Es ist unser Ziel, die Unterstützung von hundert- tausenden Ärzten zu gewinnen.

Nach dem 4. Kongreß der Inter- nationalen Ärzte soll die komplette Petition von einer internationalen Ärztedelegation den Führern der fünf Nationen vorgelegt werden, von denen bekannt ist, daß sie Atomwaffen besitzen.

gegenwärtigen Zivilisation bedeu- ten. Die Kosten des Rüstungswett- laufs bestehen nicht nur aus den riesigen Summen, die der Rüstung in einer Welt zugeführt werden, in der zehntausende Menschen täg- lich an behandelbaren Krankhei- ten sterben. Die Kosten bestehen auch aus dem großen psychischen Schaden, der vor allem jungen Menschen und Kindern zugefügt wird, die um ihre Zukunft bangen müssen.

Nach unserer Erkenntnis liegt in dem Bemühen um ein Abkommen zur Beendigung des atomaren Rüstungswettlaufs und zur Verhin- derung eines Gebrauchs von Atomwaffen in allen Konfliktsitua- tionen eine Hauptaufgabe der Politik. Wir erachten ein solches Ab- kommen als notwendig und dring- lich, denn die Bedrohung durch einen Atomkrieg stellt die größte Herausforderung an die Gesund- heit und das Überleben dar, der die Menschheit jemals ausgesetzt war. Als Ärzte sind wir davon überzeugt, daß ein Atomkrieg die letzte Epidemie wäre.

RÖNTGEN

Zu dem Leserbrief von Dr.

med. B. Athen („Fehlentschei- dung"), in Heft 14/1984, Seite 1046:

KBV entschied zu Recht

. . . Gerade ein „älterer"

Kollege sollte im Laufe sei- ner pneumologischen Tä- tigkeit den Wert der Durch- leuchtungsmöglichkeit bei der Röntgen-Diagnostik der Thoraxorgane begrif- fen haben (oder man müß- te annehmen, daß er die

Durchleuchtungstechnik nie richtig erlernt und des- wegen auch nicht ange- wendet hat!).

Natürlich kommt man bei einem Großteil der Lun- gen-Röntgen-Untersu- chungen mit Aufnahmen in zwei Ebenen aus; aber zur Abklärung unklarer Befun- de auf diesen Aufnahmen und besonders zur Funk- tionsdiagnostik (Herz- aktion, Zwerchfellbeweg- lichkeit Lokalisation frag- licher Veränderungen in- trapulmonal und im Media- stinum, Beweglichkeit sub- sternaler Strumaanteile usw.) ist die zusätzliche Durchleuchtung gar nicht so selten einfach dringend

notwendig.

Ein charakteristisches Bei- spiel aus neuester Zeit: Wir bekamen aus einer Univer- sitätsklinik (!) eine Patien- tin zur Abklärung eines fraglichen „Rundherdes"

in einem Lungen-Unterfeld bei Zustand nach Mamma- Ca-Operation der Gegen- seite.

Die „Diagnose" aus der Klinik beruhte auf Thorax- Aufnahmen in zwei Ebe- nen, eine klärende Durch- leuchtung war nicht ge- macht worden. Wir sollten nun die fragliche Metasta- se durch Computer-To- mographie (!) lokalisieren.

Eine einfache Thorax- Durchleuchtung klärte den Befund: Der „Rundherd"

lag extrapulmonal und ent- sprach der Mamille der nicht operierten Seite! — Beispiele dieser Art über den Wert und die Notwen- digkeit der Durchleuch- tungsmöglichkeit auch und gerade im Thoraxbe- reich, über die jeder rönt- genologisch Erfahrene be- richten kann, beweisen eindeutig, daß die fakultati- ve Möglichkeit der Durch- leuchtung jedem zur Ver- fügung stehen muß, der (teil-)radiologische Tho- raxdiagnostik betreiben will.

Auf diesem Standpunkt steht übrigens auch der Berufsverband der Bayeri- schen Pneumologen, wie ich aus berufenem Munde weiß!

Man könnte jetzt höch- stens noch darüber disku- tieren, ob nicht die bisher ausreichende Durchleuch- tungsmöglichkeit ohne Fernsehzusatz, also nach Dunkeladaptation, für die Thorax-Diagnostik weiter- hin ausreichen könnte.

Hierzu hat nun die Vertre- terversammlung der KBV entschieden (meiner Mei- nung nach zu Recht!), daß zum jetzigen Zeitpunkt bei Neuanschaffungen von Röntgen-Apparaturen die Fernseh-Du rchleuchtung aus Strahlenschutzgrün- den vorgeschrieben wer- den sollte.

Ältere Kollegen, die glau- ben, sich keinen Fernseh- zusatz mehr leisten zu können, erhalten eine ge- nügend lange Übergangs- frist, in der sie ihre bisheri- ge Apparatur noch weiter verwenden dürfen.

Es bleibt zu hoffen, daß die Röntgen-Industrie bis zum Ende dieser Übergangs- frist einfachere, d. h. auch billigere Bildverstärker- Fernseh-Zusätze für die

„Nur-Thorax-Durchleuch- tung" liefern kann.

Dr. Günter Beck Schießgrabenstraße 2 8900 Augsburg

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

AUFRUFder

internationalen Kate zur Beendigung des atomaren Rüstungswettlaufs.

Zu den Erstunterzeichnern dieses Aufrufs gehören unter anderen

Prof. S. Alexander, Burlington, Mass. USA ■ Prof. K. Bonhoeffer, Köln Prof. J. Bradac, Berlin ■ Prof. Th. C. Chalmers, New York, USA Prof. U. Gottstein, Frankfurt ■ Prof. H. Hacker, Frankfurt Prof. S. Hollan, Budapest, Ungarn ■ Prof. B. Lown, Boston, USA Prof. J. 0. Pastore, Boston, USA ■ Prof. H.-E. Richter, Gießen Prof. H. Schäfer, Heidelberg ■ Prof.V.W Sidel, New York, USA

Bitte senden an

Sektion Bundesrepublik Deutschland der IPPNW e.V.

Bahnhofstraße 34, 6501 Heidesheim

Name, Adresse, Fachgebiet Stempel, Unterschrift

SEKTION DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DER IPPNW E.V.

International Physicians for the Prevention of Nuclear War (Internationale Ärtze für die Verhütung des Atomkrieges)

Vorstand: Prof. Dr. U. Gottstein, Dr.H.Koth, Prof. Dr. Dr. H.-E. Richter, Dr. K. Sroka Geschäftsstelle: Dr.Till Bastian Bahnhofstr.34, 6501 Heidesheim

L

2.i.S.d.P.: Dr.med. Barbara Hövener, Auguststraße 16a,1000 Berlin 45

_J

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Almirid® kann deshalb auch bei bestim- mungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen

Bei fachspezifischer Durchsicht läßt sich diese fas- zinierende Vereinfachung der bisherigen Klarschriftdiagno- senmitteilung sicher auch für alle anderen medizinischen

Anläßlich des 50jährigen Gedenktages an die Opfer einer der furchtbarsten Kata- strophen der Menschheitsge- schichte wäre es einem Deut- schen Ärzteblatt angemes- sen gewesen,

Tramadolor® 100 Injektionslösung 5 Amp. Anwend.: Mäßig starke bis starke Schmerzen. Gegenanz.: Überempf., akute Intox. durch Alkohol, Schmerz-, Schlafmittel u. Sollte nicht

Aber dann, eines Tages, mußte ich doch er- kennen und zugeben, daß Abstandnehmen und Augenzusammenkneifen nicht mit dem allzu Kleingedruckten, mit schlechter Be- leuchtung

Unter dem Druck der immer ungeduldiger werden- den Öffentlichkeit Südtirols hat Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago den italienischen Ministerprä- sidenten Bettino Craxi um

Warum ist es für di Warum ist es für di Warum ist es für di Warum ist es für dich wichtig, dass auch 65 Jahre nach den Anschlägen auf Nag ch wichtig, dass auch 65 Jahre nach

Anlässlich des erneuten Mordes an einem Polizeibeamten erklärte GdP-Vorsitzender Norbert Spinrath, es seien nicht nur die grausamen Morde der letzten Monate, die zur