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Archiv "Der Erfolg macht gute Laune" (30.01.1985)

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Schaper & Brümmer

3320 Salzgitter 61 (Ringelheim) Naturstoff-Forschung und -Therapie

N ur in sechs Wochen 11

ist es Ende des Jah- res 1984 einem kleinen Team von Biologen, Che- mikern, Medizinern und Ingenieuren in der erst 1983 gegründeten Hei- delberger Firma Gen-bio- tec gelungen, den Blut- egel-Wirkstoff Hirudin gentechnisch aus Bakte- rien herzustellen. Dies ist nicht nur ein wissen- schaftlicher oder techni- scher Erfolg, es ist vor al- lem auch ein Beweis für die unternehmerische Potenz der kleineren und mittleren Betriebe. Hinter dem in Heidelberg ent- wickelten Verfahren steht nämlich mittlerwei- le zusammen mit Gen- bio-tec das ebenfalls

konzernunabhängige mittelständische Unter- nehmen Plantorgan, Bad Zwischenahn, das sich auf die Herstellung von Blutegelpräparaten spe- zialisiert hat und seit lan- gem die Erforschung der Wirkstoffe des Hirudo medicinalis betreibt.

Der Erfurter Pharmakolo- ge Fritz Marquardt konn- te in den fünfziger Jahren das Hirudin rein darstel- len und seine Eigen- schaft als Thrombin- Hemmstoff nachweisen.

Der Arbeitsgruppe des Münchner Biochemikers Hans Fritz gelang es 1978, in Zusammenarbeit mit Plantorgan aus deren

Blutegelextrakten einen weiteren Wirkstoff, das entzündungshemmende Eglin, zu isolieren, das seit 1983 kloniert verfüg- bar wurde.

Bisher konnten die wert- vollen Sekrete des Blut- egels nur lokal ange- wandt werden: vor allem bei Thrombophlebitis, stumpfen Traumen, in der Proktologie. Die rei- nen Wirkstoffe sind jetzt keine Raritäten mehr und können therapeutisch breit genutzt werden.

Diese Wende und zu-

gleich ein Hirudin-Jubi- läum — vor hundert Jah- ren entdeckte John B.

Haycraft in Straßburg, daß ein Extrakt aus dem Blutegel die Blutgerin- nung verhindert — nahm die Firma Plantorgan zum Anlaß, am 14. De- zember 1984 in München die drei Hirudin-Experten Marquardt, Fritz und Som- mer mit dem neu gestifte- ten Preis „Ex hirudine"

auszuzeichnen und in ei- nem wissenschaftlichen Symposium den Stand der Hirudin-Forschung zu dokumentieren.

Es war ein bemerkens- wertes Symposium, das etwas aus dem gewohn- ten Rahmen solcher wis- senschaftlichen Veran- staltungen fiel: überfüllt, aber dennoch keine Ge- ste des Unmuts unter den Teilnehmern; teilweise hochkarätig theoretisch, aber ohne jedes (häufig so aggressiv-neidvolle) Diskussionsgekeife. Die Leistungen der Mitarbei- ter in den Forscher- Teams wurden gewür- digt, Einzelinitiativen her- vorgehoben. Klar, wird man sagen, wenn zwei mittelständische Firmen so etwas machen, kommt eine vertraut-familiäre Stimmung auf. Aber das allein kann es nicht ge- wesen sein. Denn die

humorvoll-optimistische Grundstimmung brachte auch der Gast aus der DDR ein: Der Pharmako- loge und Toxikologe Fritz Marquardt aus Erfurt war ein kompetenter und vä- terlich-charmanter Mo- derator.

Woran lag's also, daß die- ses Symposium „Ex hiru- dine" so harmonisch- akademisch ausfiel? Si- cher ganz einfach am schönen Erfolg, den die Leute von Plantorgan, Gen-bio-tec und aus der experimentellen Medizin an diesem 14. Dezember 1984 in München stilvoll herzeigen konnten. r-h

Der Erfolg macht gute Laune

Thrombin-Hemmstoff Hirudin

ist keine kostbare Rarität des Blutegels mehr

Erfreute Preisträger und Hirudin-Forscher (v. r. n. I.): Prof.

Dr. Dr. Hans Fritz, Biochemiker an der Chirurgischen Klinik der Universität München; Prof. Dr. Dr. Fritz Marquardt, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Akademie Erfurt; Chemiker, Molekular- biologe und Firmenchef von Gen-bio-tec Dipl.-Chem. Rein- hold Sommer, Heidelberg Foto: Plantorgan

AUS INDUSTRIE UND FORSCHUNG

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 5 vom 30. Januar 1985 (89) 285

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