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Archiv "Robinson für eine Woche" (10.10.1974)

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Leserdienst

Hinweise· Anregungen REISE

Robinson für eine Woche

Die Malediven - eine lnselgruppe, die selbst das Lexikon nicht kennt

Die Malediven - ein lnselpara- dies, das selbst im Lexikon verges- sen wurde. Es ist mit Sicherheit weder eine Bildungslücke noch eine Schande, wenn man die Male- diven geographisch nicht einord- nen kann. Selbst "Westermanns Lexikon der Geographie", vier Großbände mit zusammen 4119 Seiten, erwähnt die insgesamt 2003 Inseln umfassende Gruppe süd- westlich von Ceylon mit keinem Wort. Seit einem Jahr gibt es dort bescheidene Ansätze für Touris- mus. Eine 14sitzige Propellerma- schine der ceylonesischen Luftwaf- fe - die "Air Force" hat eine kom- merzielle Abteilung - bringt uns in zweieinhalb Stunden von Colom- bo hinüber nach Hulule, einer der 28 bewohnten Inseln.

Insgesamt 19 Atolle, die zwischen 75 und 525 Meilen von der Haupt- stadt Male entfernt liegen, bilden das ln&elreich der Malediven, das mit 122 673 Einwohnern kleinster Mitgliedstaat der UNO ist. Der An- blick aus der Luft überwältigt. Je- weils ein riesiger Korallengürtel umschließt ein Atoll, das aus meh- reren kreisrunden Inseln besteht.

Das Wasser innerhalb der Gürtel ist weißlich-grün, die Inseln selbst sind von Dschungel überzogen.

Die Zollabfertigung hat mehr symbolischen Charakter. "Pornos und Alkohol", heißt es in einem Formblatt, dürfen in dieses Reich strenggläubiger Mohamme- daner nicht eingeführt werden.

Mit Akribie und strenger Amtsmie- ne vergleichen mehrere Beamte die Angaben auf unseren Papieren.

Dann besteigen wir ein Schnell- boot und flitzen in einer knappen Stunde hinüber zur Hotelinsel Ban- des. Vor dem Riff werfen wir An- ker, kleine Boote holen uns an Land.

Langgestreckt liegen die Hotelbun- galows: zwei Betten, Schrank, Tisch, zwei Sessel, Duschbad, an der Decke der Ventilator - das ist alles. Im Haupthaus das Restaurant mit Bar, kleinem "Zollfrei-Laden", Tischtennis und überdachter Ter- rasse. Hier nimmt man alle Mahl- zeiten ein. Das Essen? Nicht schlecht, aber auch nicht überwäl- tigend- schließlich sollte es ja auch keine kulinarische Reise werden.

Schnorcheln, Tauchen, Schwim- men, Angeln - das sind hier die Hauptbeschäftigungen. Schnell er- kennt man, daß es zuträglicher ist, beim Schwimmen und Schnorcheln und auch im Wasser ein Hemd zu tragen, sonst hat man rasch den schönsten Sonnenbrand.

Die Unterwasserweit der Korallen, die rot und grün und blau und gelb gestreiften Fische im viele Meter tief glasklaren Wasser - Hans Hass könnte sie nicht besser zei- gen. Ein Spaziergang um die Insel bringt für vierzig Minuten Ab- wechslung. An einigen Stellen muß man bis zur Hüfte ins handwarme Wasser. Hose ausziehen? - Ach wo, Verdunstungskälte bringt auch Kühlung.

Mit einem Boot besuchen wir die Eingeborenen-lnsei Hure. Ein Ana- chronismus, wenn uns in dieser Abgeschiedenheit der "Bürgermei- ster" mit einem Sprechfunkgerät in der Hand empfängt. Am Strand Frauen, Kinder, Männer. Sie haben Souvenirs vor sich hingebreitet:

Panzer von Wasserschildkröten, jede Art von Muscheln (Kauri-Mu- scheln sind beliebter Exportarti- kel), selbstgefertigte Modelle der für die Insel typischen Fischerboo- te, Korallenbäume, Trinkgefäße aus Kokosschalen. Das große . Feil-

schen beginnt. [>

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Arztstempel/Telefon

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Heft 41 vom 10.0ktober 1974

2979

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Leserdienst

Hinweise Anregungen Die Malediven

Wie die Eingeborenen hausen? — Wir haben es alle einmal bei Ro- binson gelesen: anspruchslos und zufrieden. Im Schatten eines Hau- ses, mit einem ausgehöhlten Palm- stamm als Mörser zerkleinern vier junge Frauen den Mais fürs Brot. Der Herr des Hauses stellt uns voller Stolz seinen Harem vor.

An hängemattenähnlichen Bänken kann man jeweils erkennen, wie vie- le Frauen ein Mann hat: für jede gibt es ein eigenes Abteil.

Ein kleiner Tempel, ein primitives

„Krematorium", eine notdürftige Schule und eine Handvoll „erbärm- licher" Hütten — so jedenfalls wir- ken sie auf den Europäer — ma- chen den Ort aus. Wovon die Leute leben? Nun, von Bananen, von Ananas, von Hühnern und von selbstgefangenem Fisch. Den ver- kaufen sie auch, ebenso wie Schildkröten. Von dem Erlös wird erstanden, was sonst nötig ist.

auf der Heimfahrt bemerkt sie den Verlust. Über Sprechfunk wird die Insel gerufen. Wir sind kaum auf Bandos zurück, da kommt ein jun- ges Mädchen mit dem Gerät. Der Ladenbesitzer war sofort mit dem Fund zum Touristenbüro geeilt, dort hatte man ein Schnellboot flottgemacht und das verlorene Stück vierzig Minuten durch die Nacht herübergebracht. — Noch ein Beweis für die Freundlichkeit der Malediven-Bewohner: ein Ober, dem ich ein paar Zigaretten zu- stecke, bringt mir einen kunstvoll verzierten Stock. „For you, Mi- ster", einfach so, aus der Lust, an- deren eine Freude zu machen.

Wer sich für diese Inselgruppe entscheidet, darf keine großen An- sprüche stellen. Man kann den ganzen Tag im, am oder auf dem Wasser verbringen und auch spät-

nachts noch zum Fischen aufs Meer hinausrudern. Mehr jedoch nicht. Schließlich sollte man noch wissen, daß in dieser paradiesi- schen Einsamkeit Ratten genauso ihr Daseinsrecht haben wie Käfer, Ameisen, Geckos und Taschen- krebse. Eine Hose, ein Hemd, San- dalen und Badeschuhe (wegen der Korallen) dazu zwei Badehosen — mit diesem Minigepäck kann man sich auf den Malediven einen Kin- dertraum erfüllen: Robinson für eine Woche. Arnold Schulz

Die Malediven werden von Necker- mann + Reisen und von TS Touro- pa - Scharnow angeflogen. Auskünf- te erteilen alle Reisebüros mit ent- sprechenderVertretung, unter ihnen das Ärzte-Reise-Zentrum, 5 Köln 1, Hohenzollernring 1-3, Telefon- Nr. 02 21 /2 00 21.

Einen Tag lang besuchen wir die Hauptstadt Male. Die Straßen sind hier so blitzsauber, daß man seine Zigarettenkippe verschämt ein- gräbt. Das Museum hat echte Schätze vorzuzeigen, leider fehlt die entsprechende Beschriftung.

Auch die Museumswärter sind kei- ne Hilfe. Zu zweit, zu dritt bummeln wir durch den Ort. Wie ein Lauffeu- er hat es sich herumgesprochen:

Fremde sind da. Kinder im Sonn- tagsstaat, Frauen, Halbwüchsige, Männer, alle kommen sie vor die Häuser, um uns zu bestaunen — ein Spießrutenlaufen. Mit Proben von Hautcreme, Seife, Kölnisch Wasser, Zahnpasta erwirbt man sich Gunst. Einladende Bewegung, einzutreten. Die Häuser sind ein- fach eingerichtet, aber blank bis zum Exzeß.

Am Hafen ist Fischmarkt. Hier herrscht Leben, hier trifft man sich.

Einige Geschäfte halten feil, was die Insel zu bieten hat: Gewürze, Muscheln, alte Münzen. Einer hüb- schen Sanduhr und einer dickbe- schlagenen Geldkassette aus Mes- sing können wir nicht widerstehen.

Im „Kaufrausch" läßt eine Stuttgar- terin ihr Tonbandgerät stehen. Erst

Panorama

Sommerliche Winterziele für Kurz- und Langzeiturlauber — 78mal pro Woche startet Scharnow im Winter- halbjahr 1974/75 nach Süden. Die Anzahl der Abflughäfen wurde er- höht, die Länge der Anfahrtswege dadurch verkürzt. Sonnenhungrige lädt Scharnow zu Kurz- und Lang- zeiturlauben auf den Kanarischen Inseln, in Südmarokko, auf Ibiza und Mallorca, in Benidorm und in Andalusien ein. Die Hotels, vor al- lem auf Mallorca, sind auf die Win- terurlauber gut vorbereitet: 21 Häu- ser haben beheizte Swimming- pools, drei sogar Hallenbäder. Für Aktivurlauber hat Scharnow Fly- and-drive-Programme in Benidorm und Andalusien bereit. Sorgfältig ausgearbeitete Routen und vorre- servierte Hotels garantieren für rei- bungslosen Ablauf. Auch Agadir ist für Aktive gedacht: es ist nicht nur Ausgangspunkt für Landrovertou- ren, man kann dort auch den Pilo- tenschein erwerben oder auf einer Hacienda dem Reitsport frönen.

Nicht weniger sportlich geht es in Puerto Rico auf Gran Canaria zu.

Dort ist man auf Hochseefischen

präpariert. Ägypten feiert in diesem Jahr bei Scharnow eine Renaissan- ce, wen es noch weiter treibt, dem werden West- und Ostafrika ange- boten. Sch/H Wintersport zwischen Annecy und Altenmarkt — Wintersportlern bie- tet Dr.-Tigges-Fahrten Ziele in den Alpenländern, so in Frankreich, der Schweiz, Österreich, Italien und Oberbayern. Hinzu kommen etwas weiter nördlich Schwarzwald und Bayerischer Wald. Schwerpunkte sind Schweiz und Österreich. Das Angebot reicht dort von der be- scheidenen Familienpension bis zum luxuriösen Sporthotel. Im ein- zelnen liegen die Ziele in Oberbay- ern und im Allgäu, in Vorarlberg, Tirol, Kärnten und im Salzburger Land, dann in Graubünden, im Oberengadin, im Berner Oberland, der Zentralschweiz und in Wallis, weiter in den Dolomiten, am Ortler und im Pustertal und schließlich noch in den französischen Alpen;

hier werden Könnern und Nichtkön- nern die Skihochburgen Avoriaz und Les Menuires offeriert. Ti/H

2980 Heft 41 vom 10. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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