• Keine Ergebnisse gefunden

Pestizidfreie Kommune: 550 Kommunen praktizieren Insektenschutz

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Pestizidfreie Kommune: 550 Kommunen praktizieren Insektenschutz"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online:

Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 17.09.2020 PM 100/20 LFG Landwirtschaft

S. 1

Pestizidfreie Kommune: 550 Kommunen praktizieren Insektenschutz

BUND Naturschutz im Landkreis Miltenberg sehr aktiv Deutschlandweit verzichten bereits rund 550 Städte und Gemeinden weitgehend auf chemisch-synthetische Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen und tragen somit zum Schutz von Bienen und anderen Insekten und zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Seit drei Jahren dokumentiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) diese Kommunen in einer interaktiven Karte. Seit dem Start des Projekts ist die Zahl der insektenfreundlichen Kommunen stark angestiegen.

Viele ehrenamtliche BUND-Gruppen haben das Thema aufgegriffen und regional weitergeführt. So hat die Kreisgruppe Miltenberg in Bayern eine Umfrage „Wie bienenfreundlich ist der Landkreis Miltenberg?“ gestartet. Im Mai 2020 wurden alle 32 Kommunen im Landkreis Miltenberg angeschrieben.

24 Kommunen haben geantwortet und erklärt, ohne Pestizideinsatz zu wirtschaften, Blühwiesen anzulegen, insektenfreundlich zu mähen und zum Großteil auf insektenschützende Beleuchtung umstellen zu wollen. Das Bundesland Bayern hat somit mit gut einhundert, davon 44 in Unterfranken, jetzt nach Sachsen die größte Anzahl Kommunen in der interaktiven Karte.

„Viele Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker wollen etwas gegen das Insektensterben tun. Sie nehmen ihre große Verantwortung für Mensch und Umwelt ernst und verzichten ganz oder teilweise auf den Einsatz von Pestiziden auf ihren Flächen“, erklärt Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin und Leiterin des Projekts Pestizidfreie Kommune. „Gleichzeitig werden

insektenfreundliche Projekte gestartet. Beispielsweise werden Rasenflächen in mehrjährige Blühwiesen mit heimischem Saatgut umgewandelt. Und

besonders erfreulich: Auch auf den landwirtschaftlichen Flächen, die in

kommunalem Eigentum sind, tut sich etwas in Richtung Insektenschutz. Immer häufiger nehmen die Kommunen Klauseln in die Pachtverträge auf, die den Einsatz von Pestiziden verbieten oder reduzieren. Viele Kommunen sind also auf dem richtigen Weg.“

Pestizide werden eingesetzt, um Beikräuter oder ungewünschte Insekten zu vernichten. Sie töten und schädigen jedoch nicht nur diese Zielorganismen, sondern auch Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge sowie wertvolle

(2)

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online:

Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 17.09.2020 PM 100/20 LFG Landwirtschaft

S. 2

Wildkräuter. Insekten sind die Nahrungsgrundlage für viele Tierarten wie zum Beispiel Vögel, Fledermäuse und Fische. Bestäubende Insekten sind auch für uns Menschen unverzichtbar, denn rund zwei Drittel der Kulturpflanzen sind auf Bestäuber angewiesen.

„Der großflächige Einsatz von Pestiziden ist für viele Pflanzen und Insekten ein Todesurteil und muss nicht sein“, so Hölzel weiter. Sowohl in der

Landwirtschaft als auch in den Kommunen und in Hobbygärten gibt es umweltfreundliche Alternativen sowohl für Herbizide wie Glyphosat, als auch für Insektizide oder Fungizide. Die BUND-Pestizidexpertin weiter: „Thermische oder mechanische Verfahren, stärkende Pflanzenjauchen, resistente

standortheimische Pflanzen, mechanische Entfernung von Schadinsekten sowie das altbekannte Jäten sind gute Mittel und Wege, um den

Pestizideinsatz zu vermeiden. Und so sorgt die öffentliche Hand für

Verkehrssicherheit, Blütenpracht und reiche Ernte, ohne nützliche Insekten wie Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge zu gefährden.“

Aber auch jede Einzelne und jeder Einzelner kann etwas zum Schutz der Insektenwelt beitragen. „Egal ob mit oder ohne eigenen Garten: Die

Möglichkeiten für uns alle sind groß, auch vor der eigenen Haustür Pflanzen und Insekten zu schützen und zur Artenvielfalt beizutragen“, so Hölzel abschließend. Der BUND hat sie in der Broschüre „Insekten schützen! Eine Anleitung für Garten, Haus und Alltag“ zusammengefasst.

Mehr Informationen: www.bund.net/pestizidfreie_kommune Download der Broschüre: www.bund.net/insektenschutz-anleitung

BN Informationen:

Garten ohne Gift: https://www.bund-

naturschutz.de/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Themen/Landwirtschaft/BN _informiert_Garten-ohne-Gift-2015.pdf

Gartenflyer: https://www.bund-

naturschutz.de/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Themen/Landwirtschaft/Ve r%C3%B6ffentlichungen/Gartenflyer-end.pdf

Für Rückfragen:

Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, Mobil: 0175-4487691, E-Mail:

corinna.hoelzel@bund.net

Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin, Tel. 0911 81 87 8 20 marion.ruppaner@bund-naturschutz.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dass Gott die Menschen nach seinem Bild geschaffen hat, bedeutet gleichsam, dass alle Menschen gleich sind. Egal welches Geschlecht, aus welchem Land, in welcher Position sie sind,

Gerade vor dem Hintergrund, dass viele Chamer Patienten sich nicht mehr in ihrem Landkreis behandeln ließen, könne so eine „Behandlung aus einem Guss“ angeboten werden.. Auch

Weltweit gibt es demnach 199.235, also Personen mit einem Netto-Geldvermögen von min- destens 30 Millionen US-Dollar (= 22 Mio. Euro), deren gemeinsames Vermögen im letzten Jahr

Deshalb setzt der Beirat darauf, dass eine Beratung dieser Frage in der Bürgerschaft dazu führen wird, dass die Abgeordneten einen Bremer Weg zu mehr Lärmschutz öffnen werden.

Straßenbäume, als herausragende natürliche Elemente im Straßenraum, unterliegen in der Zahl zwar den Park- und Gartenbäumen, haben für die Stadt aber wegen ihrer Exponiertheit

„Das Bundeskabinett muss in seinem Aktionsprogramm Insektenschutz den Einsatz von Pestiziden in Naturschutzgebieten, FFH-Gebieten, besonders geschützten Landschaftsbestandteilen

Februar müssen sich zehn Prozent aller bayerischen Wähler in den Rat- häusern für das Volksbegehren eintragen, damit wir alle über ein besse- res Gesetz abstimmen können!. Nötig

Der BUND Naturschutz ist vor Ort aktiv für den Erhalt der Ar- ten.“, freut sich Julika Selinger-Schreiber, BUND Bayern Regionalreferentin für Niederbayern (weitere Infos dazu in