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Superreiche in die Verantwortung nehmen

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DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Stefan Körzell, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter Nr. 24/2014 17. Juli 2014

DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Superreiche in die Verantwortung nehmen

Wer kennt schon einen Milliardär persönlich? Über Su- perreiche ist kaum etwas bekannt. Sie leben in einer ei- genen Welt, die auch statistisch kaum erfasst wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat jetzt erstmals auch die enormen Vermögen der Top-Verdiener bei der Be- rechnung der gesellschaftlichen Ungleichheit berück- sichtigt. Das Ergebnis: Die Vermögen sind noch viel un- gleicher verteilt, als bisher angenommen.

Doch was weiß man sonst über die Welt der Superrei- chen? Die Schweizer Großbank UBS hat eine Studie in Auftrag gegeben, um mehr über die Reichsten der Rei- chen zu erfahren. Weltweit gibt es demnach 199.235, also Personen mit einem Netto-Geldvermögen von min- destens 30 Millionen US-Dollar (= 22 Mio. Euro), deren gemeinsames Vermögen im letzten Jahr um fast 8 % auf über 27 Billionen US-Dollar gewachsen ist. Der Su- perreiche hat also im Schnitt ein Vermögen von fast 140 Millionen US-Dollar, ist fast immer verheiratet, im Durchschnitt 58 Jahre alt und überwiegend männlich.

Während 53 % der weiblichen Superreichen ihr Vermö- gen geerbt haben, haben 70 % der männlichen Super- reichen ihr Vermögen selbst verdient. Keine Überra- schung hingegen ist es, dass die Superreichen am häu- figsten in der Finanzbranche tätig sind. Besitzt der Su- perreiche einen eigenen Jet, so ist dieser im Schnitt 22 Millionen Dollar wert, eine Yacht käme sogar auf stolze 53,6 Millionen Dollar.

Der Blick auf die Spitze der Vermögenspyramide ge- währt interessante Einblicke. Auch hierzulande: Der Vermögenszuwachs der superreichen Deutschen betrug 2013 14,4 %. Die ca. 18.000 Superreichen besitzen zu- sammen ein Geldvermögen von rund 2,3 Billionen US- Dollar – ohne Yachten oder Gemälde (siehe Grafik). Die Ungerechtigkeit der Verteilung von Vermögen – und damit auch von Chancen – macht jedoch erst der Blick

auf den Sockel der Pyramide deutlich: Denn die unteren 50 Prozent der Bevölkerung besitzen noch nicht einmal 0,1 Prozent des Vermögens. Der durchschnittliche Ar- beitnehmer in Deutschland hätte schon 284 Jahre vor Christus anfangen müssen, sein gesamtes Einkommen zu sparen, um sich die oben genannte 50-Millionen- Dollar-Yacht zu kaufen. Denn allein der Wert der Yacht entspricht ca. 2300 Jahresgehältern des durchschnittli- chen Arbeitnehmers in Deutschland.

Die Zahlen über ungerechte Vermögensverteilung in Deutschland zeigen die soziale Schieflage in unserem Land. Jetzt muss endlich gegengesteuert werden! Wir brauchen eine Umverteilung von oben nach unten und einen gezielten Abbau der Vermögenskonzentration.

Die Instrumente hierfür sind bekannt: Zum Beispiel die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine wirkungs- volle Erbschaftssteuer, eine einmalige Vermögensab- gabe sowie die Anhebung der Spitzensteuersätze.

Eine höhere Besteuerung der Reichen würde außerdem die Steuereinnahmen und damit den Gestaltungsspiel- raum des Staates erhöhen. So könnten Teile der drin- gend benötigten Zukunftsinvestitionen finanziert wer- den. Auch in Europa. Europas Reiche stärker zur Finan- zierung nachhaltiger Investitionen für Wachstum, Be- schäftigung und Modernisierung heranzuziehen, wäre ein gerechter Weg aus Europas Krise.

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