Institut f¨ur Theoretische Physik der Prof. Dr. Joachim Krug Universit¨at zu K¨oln, Sommersemester 2018 Benjamin Schmiegelt
Theoretische Physik II (Lehramt)
4. ¨ Ubung
http://www.thp.uni-koeln.de/~schmiegb/sose18/
Abgabe: Dienstag, 8. Mai 2018 bis 12:00 Uhr im Kasten vor der Theoretischen Physik
13. Schwarz’sche Ungleichung und Norm
10+10=20 Punkte In Kapitel 3.1. wurde die mathematische Formulierung des quantenmechanischen Zustandsraums (derHilbertraum) als komplexen Vektorraum mit Skalarprodukt (auchinneres Produkt genannt) eingef¨uhrt. F¨ur solche Skalarprodukte gilt allgemein die Schwarz’sche Ungleichung. In der Bra- Ket-Notation (Dirac-Notation) besagt diese, dass f¨ur beliebige Zust¨andehψ|und |φi gilt:| hψ|φi |2 ≤ hψ|ψi hφ|φi (1)
a) Zeigen Sie (1) unter Verwendung der Eigenschaften des Skalarprodukts, die in Punkt (ii)’ in Kapitel 3.1. eingef¨uhrt wurden.
Hinweis: Starten Sie mit dem Ausdruckhψ+aφ|ψ+aφi. Welche Ungleichung erf¨ullt dieser?
Setzen Sie sp¨ater ein geeignetes a ∈ C ein. Benutzen Sie nicht explizit die Darstellung als Ortswellenfunktion aus (3.3).
b) In Kapitel 3.1. wurde auch die vom Skalarprodukt induzierte Norm kψk ≡ p
hψ|ψi ein- gef¨uhrt. Zeigen Sie, dass diese tats¨achlich eine Norm ist (sich also so wie L¨angen im R3 verh¨alt), d.h. dass f¨ur alle Zust¨andeψ und φundα ∈Cgilt:
kaψk=|a|kψk (absolute Homogenit¨at)
kψ+φk ≤ kψk+kφk (Dreiecksungleichung)
kψk ≥0 (Nichtnegativit¨at)
kψk= 0⇒ψ= 0 (Definitheit)
Verwenden Sie wieder die in a) referenzierten Eigenschaften des Skalarprodukts, sowie die Schwarz’sche Ungleichung.
14. Zweizustandssystem
3+6+3+8=20 Punkte Wir betrachten hier ein quantenmechanisches System mit einem Hamilton-Operator ˆH. Dieser habe zwei Eigenzust¨ande |u1i und |u2i mit Eigenenergien E1 und E2. Zum Zeitpunkt t = 0 befinde sich das System im Superpositionszustand|ψ(0)i= 1
√
2|u1i+ 1
√ 2|u2i
(Im Folgenden wird jeweils nur eine der Messungen durchgef¨uhrt, nicht mehrere nacheinander bzw. zu verschiedenen Zeiten.)
a) Ist der Anfangszustand normiert? Mit welcher Wahrscheinlichkeit w¨urden wir beit= 0 das System bei einer Messung im Zustand |u1i bzw. |u2i vorfinden? Welche Energien w¨urden wir mit welcher Wahrscheinlichkeit messen?
b) Zeigen Sie, dass sich das ungest¨orte System zu einem sp¨ateren Zeitpunkt t≥0 im Zustand
|ψ(t)i= 1
√2e−~iE1t|u1i+ 1
√2e−~iE2t|u2i
befindet, indem Sie verifizieren, dass dieser die zeitabh¨angige Schr¨odingergleichung in Ope- ratorform
i~∂
∂t|ψi= ˆH|ψi, erf¨ullt.
c) Mit welcher Wahrscheinlichkeit w¨urden wir das System zum Zeitpunkt t ≥ 0 bei einer Messung im Zustand |u1i bzw|u2i vorfinden? Welche Energien w¨urden wir messen?
d) Zu einem Zeitpunkt t ≥ 0 wollen wir nun pr¨ufen, ob sich das System noch/wieder im gleichen Zustand wie bei t = 0 befindet. Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird dies durch Messung bejaht? Dr¨ucken Sie diese Wahrscheinlichkeit als Funktion der Energiedifferenz
∆E =E2−E1 aus.
15. Lineare Operatoren
Pr¨asenzaufgabe Betrachten Sie die folgenden Abbildungen von Vektoren aus dem C2 mit Basis {~ex, ~ey} (links), dem abstrakten Hilbertraum mit Basis{|u1i,|u2i}(Mitte) und dem Raum der Wellenfunktionen (rechts):~
v 7→vx~ey+vy~ex |ψi 7→ hu2|ψi |u1i ψ(x)7→(ψ(x))2
~
v 7→~v+~ex |ψi 7→ihu1|ψi |u1i −ihu2|ψi |u2i ψ(x)7→ ∂ψ(x)
∂x
~
v 7→5~v |ψi 7→ hu1|ψi ψ(x)7→ ∂2ψ(x)
∂x2 a) Pr¨ufen Sie, welche der Abbildungen lineare Operatoren sind.
b) Welche der linearen Operatoren sind symmetrisch bzw. hermitesch?
c) Bestimmen Sie die Eigenwerte und Eigenvektoren der linearen Operatoren.