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Archiv "Immunphysiologie des Magen-Darm-Traktes" (14.02.1992)

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Academic year: 2022

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Zum Beispiel haben Cerilli und Mit- arbeiter das Auftreten von spezifi- schen Antikörpern gegen Gefäßen- dothelien als wichtigen Faktor in der Pathogenese der frühen Abstoßung des transplantierten Herzens be- zeichnet (10). Oder es wurde auf die immunregulatorische Rolle von anti- idiotypischen HLA-Antikörpern bei der Herztransplantation hingewie- sen (11). Hier sind noch viele Unter- suchungen und Auswertungen erfor- derlich, um praxiswirksam die Herz- transplantationsergebnisse durch ge- zielte immunologische Spender- Empfänger-Auswahl weiter zu ver- bessern.

Schlußfolgerung

Eine ABO-Blutgruppenkompa- tibilität ist obligatorisch. Ein HLA- Matching, die Durchführung und Be- rücksichtigung des lymphozytotoxi- schen Kreuztestes wären empfehlens- wert. Das trifft besonders für Patien- ten zu, die als „high-risk"-Gruppe ein-

zustufen sind. Dazu gehören zum Bei- spiel die breit HLA-sensibilisierten Patienten (hohe PRA-Werte).

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Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Sebastian Vogt

Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Universität Leipzig

Philipp-Rosenthal-Straße 27 0-7010 Leipzig

Immunphysiologie

des Magen-Darm-Traktes

Symposium,

Harvard Medical School, 26. bis 28. August 1991

1—% as neue Konzept der Immun- 1.1 physiologie des Magen-Darm- Traktes und seine klinischen Konse- quenzen standen im Mittelpunkt ei- nes Symposiums, das vom 26. bis 28.

August 1991 an der Harvard Medical School Boston stattfand. Es stand unter der Leitung von Prof. W. Allan Walker, Combined Program in Pedia- tric Gastroenterology and Nutrition at Harvard Medical School, Chil-

dren's Hospital and Massachusetts General Hospital. Es nahmen zwei- hundert Physiologen, Biochemiker, Ernährungswissenschaftler, Immu- nologen, Internisten und Pädiater aus Nordamerika und aus einigen westeuropäischen Ländern teil.

A. Immunphysiologie des Magen-Darm-Traktes

Interdisziplinäre Bemühungen haben in den letzten Jahren das neue Konzept entstehen lassen. Es bein- haltet viele Einzelschritte in der Ver- arbeitung und in der Abwehr von po- tentiell schädlichen Substanzen (Mi- kroben, Nahrungsproteine), mit de- nen die Schleimhaut des Magen- Darm-Traktes konfrontiert wird.

Prof. Castro, Houston, hat dieses Konzept formuliert (Am J Physiol,

KONGRESSBERICHT

1982, 243: G 321—G 329). Er zeigte als wichtige strukturelle Komponen- ten Enterozyten, Mastzellen und ga- strointestinale Nervengeflechte auf, die sich gegenseitig regulatorisch be- einflussen. Physiologische Untersu- chungen zeigen Interaktionen auf, zum Beispiel den enteralen Trans- port von Ionen und Flüssigkeit nach Antigen-Exposition bei parasitärer Infektion. Prof. Powell, Galveston, wies auf die Bedeutung von Fibro- blasten der Lamina propria im sel- ben Zusammenhang hin. Die subepi- theliale Prostaglandin-Produktion durch diese Zellen führt zur parakri- nen Stimulation von Wachstum, Dif- ferenzierung und Sekretion der Epi- thelzellen. In der Summe der Einzel- phänomene entsteht so eine inte- grierte Antwort auf einen Immun- reiz. Prof. Chang, Chicago, zeigte einzelne Metaboliten der Arachi- Dt. Ärztebl. 89, Heft 7, 14. Februar 1992 (57) A1-473

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donsäure auf, die als Agonisten in der mesenchymal-epithelialen Inter- aktion wirken können. Dies sind zum Beispiel Prostaglandine, aber auch verschiedene Leukotriene. Diese Mediatoren vermögen Enterozyten direkt oder auf dem Umweg über die enteralen Nervengeflechte zu stimu- lieren. Zusätzlich beeinflussen sie Entzündungszellen und das Kapillar- bett, zum Beispiel durch Förderung der Chemotaxis.

Pro. Gall, Calgary, führte das Modell der gastrointestinalen Ana- phylaxe vor. In diesem Modell kann die gesamte Reaktionskette von der Sensibilisierung durch ein Nahrungs- protein über die Immunglobulin-E- vermittelte Immunreaktion und Mastzell-Degranulierung bis hin zur gastrointestinalen Reaktion verfolgt werden. Entscheidende Mittlersub- stanzen sind das 5-Hydroxytryptamin und Arachidonsäuremetaboliten.

Prof. Barrett, San Diego, zeigte ähnli- che Vorgänge anhand der immuno- logisch stimulierten Chloridsekreti- on an humanen Colon-Karzinom- Zellinien auf.

Prof. Strober, Bethesda, gab im folgenden einen Überblick über die zahlreichen Lymphokine und Zytoki- ne, die an der intestinalen Reakti- onskaskade beteiligt sein können. Er unterschied drei Gruppen, nämlich inflammatorische, regulatorische und hämatopoetische Lymphokine/

Zytokine. In der Interaktion zwi- schen Mukosa-Mastzellen sowie den T- und B-Lymphozyten der Dünn- darmschleimhaut spielen diese Sub- stanzen (zum Beispiel Interleukine, Tumor necrosis factor, y-Interferon) wichtige, zum Teil überlappende Rollen. Zum Beispiel wird die inte- stinale Isotyp-Umschaltung von Im- munglobulin-M- auf Immunglobulin- A-Produktion direkt durch Interleu- kin-4 geregelt.

Der Beginn der Reaktionskette, nämlich die Antigen-Präsentation durch intestinale Epithelzellen, ist von verschiedenen Faktoren abhän- gig. Prof. Mayer, New York, zeigte die Bedeutung der Histokompatibili- täts-Antigene der Klasse II in diesem Zusammenhang auf. Die Expression der Klasse II-Antigene wird zum Beispiel durch y-Interferon ver- stärkt. Eine interzelluläre Antigen-

Permeabilität und eine veränderte Antigen-Verarbeitung können wei- tere Effekte des y-Interferons sein.

Daß die Auseinandersetzung zwi- schen Substanzen aus dem Darmlu- men sowie epithelialen und mesen- chymalen Elementen der Mukosa- barriere nicht unidirektional ver- läuft, zeigte Prof. Madara, Boston.

Im Rahmen einer akut-entzündli- chen Reaktion vermögen poly- morphkernige neutrophile Leukozy- ten die Epithelgrenze zu durchwan- dern. Dabei werden einzelne Ver- bindungen zwischen den Enterozy- ten geöffnet, und die Enterozyten werden zu vermehrten Chloridsekre- tion angeregt. Dr. Fiocchi, Cleve- land, trug aus dem klinischen An- wendungsbereich der entzündlichen Darmerkrankungen seine Daten über vermehrte Interleukin-Produk- tion, vermehrte Interleukin-Rezep- toren und gesteigerte T-Zell-Akti- vierung bei Morbus Crohn und Coli- tis ulcerosa vor.

Dr. MacDonald, London, zeigte in einem entwicklungsbiologischen Ansatz, daß sich ein Großteil der Im- munreaktion auf Mukosaebene, zu- mindest soweit T-Zellen betroffen sind, antigenunabhängig entwickelt.

So konnte zum Beispiel am fetalen Dünndarm eine T-Zell-vermittelte Enteropathie antigenunabhängig in- duziert werden. Im Gegensatz dazu findet sich postnatal die Entwicklung humoraler Immunreaktionen auf derselben Ebene antigenabhängig.

Ebenfalls auf die T-Zell-Population der Lamina propria ging Dr. James, Bethesda, ein. Er zeigte auf Messen- ger-RNS-Ebene die Expression von Lymphokinen (Interleukine, y-Inter- feron) an intestinalen T-Zellen.

Prof. Bienenstock, Hamilton, ging auf die neurale Regulation der Schleimhaut-Immunreaktion ein. Im gesamten Gastrointestinaltrakt sind 108 Nervenzellen mit ihren Verbin- dungen zu finden. Diese Zahl gleicht der Zellmenge des Rückenmarks.

Die Anwesenheit von Mastzellen un- terhalb des Neurolemms zeigt mögli- che neuro-immunologische Interak- tionen deutlich auf. Diese manife- stieren sich zum Beispiel unter dem.

Einfluß von Neuropeptiden wie Sub- stanz P und dem neuralen Wachs- tumsfaktor NGF, für die es Rezepto-

ren auf B- und T-Lymphozyten gibt.

Experimentell läßt sich auf diesem Wege eine „neurogene Entzündung"

in der Lamina propria des Dünn- darms hervorrufen. Prof. Wood, Co- lumbus, zeigte elektrophysiologisch das Bestehen eines enteralen „Mini- gehirns" mit sensorischen und moto- rischen Anteilen. Die Kommunikati- on mit dem lokalen Immunsystem er- folgt zum Beispiel über Histamin und entsprechende prä- und postsy- naptische Rezeptoren. Daß die neu- roimmunologischen Verbindungen zu überraschenden Resultaten füh- ren können, zeigte Prof. Perdue, On- tario. Nach initialer Ovalbumin-Sen- sibilisierung war sie in der Lage, bei Ratten auf dem Wege des psycholo- gischen Konditionierens (audiovisu- elle Stimuli) auch unabhängig von weiteren Antigen-Expositionen eine Reaktion der intestinalen Mastzellen sowie Veränderungen der Dünn- darm-Permeabilität und der Chlorid- sekretion zu erzielen. Diese Reakti- on verlor sich nach ausbleibender Reizung.

Prof. Wira, Hannover, zeigte hormonale Regulationsmechanis- men auf. Am Urogenitaltrakt, der am gemeinsamen Mukosa-assoziier- ten lymphatischen Apparat (MALT) partizipiert, zeigte er eine Ostrogen- und Progesteron-beeinflußte Pro- duktion von Antikörpern des IgG- und des IgA-Typs und auch eine ver- änderte Antigen-Präsentation. Die Befunde der hormonalen Steuerung spezifischer Schleimhautabwehrfak- toren im Urogenitaltrakt haben po- tentiell weitreichende und aktuelle Bedeutung.

B. Klinische Anwendun- gen, Ernährung und Mukosabarriere

Das Konzept der Immunphysio- logie, sowohl die Einzelbefunde als auch die Verbindungswege und Re- aktionsketten, die sich in der Grund- lagenforschung aufzeigen ließen, ha- ben weitreichende klinische Konse- quenzen.

Prof. Hanson, Göteborg, stellte die neuesten Daten zur Mutter- milchernährung des Säuglings aus immunphysiologischer Sicht dar.

A,-474 (58) Dt. Ärztebl. 89, Heft 7, 14. Februar 1992

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Einzelkomponenten der Mutter- milch, die einen immunologischen Schutz des Säuglings erfüllen, sind das sekretorische Immunglobulin A des Colostrums mit spezifischen An- tikörpern, sind rezeptoranaloge Sub- stanzen, die eine mikrobielle Besied- lung hemmen, sowie Lactoferin, Ly- sozym, Antioxydantien und Lympho- zyten. Hanson referierte Studien aus der Dritten Welt, die immer noch spät einsetzendes Stillen, zu geringe allgemeine Stillfrequenz und partiel- les Stillen als gängige falsche Ernäh- rungspraxis aufdecken. Demgegen- über ist in der Dritten Welt, aber auch in den entwickelten Ländern, aus immunologischer Sicht dringend die frühe und möglichst ausschließli- che Muttermilchernährung zu för- dern. Die protektive Wirkung auf in- testinale Kolonisierung, Inzidenz von Sepsis und Pyelonephritis sowie nekrotisierender Enterocolitis, aber auch eine verstärkende Wirkung auf die Diphtherie-, Tetanus- und Polio- Impfreaktion sind bewiesen. Prof.

Koldovsky, Tucson, zeigte die Exi- stenz verschiedener Wachstumsfak- toren in der Muttermilch auf.

Prof. Brandtzaeg, Oslo, gab ei- nen klaren Überblick über die Im- munpathophysiologie der Zöliakie/

Sprue, die als Modellkrankheit mit Beteiligung von vielen der genannten Komponenten angesehen werden kann. Sowohl Zeichen der T-Zell- Aktivierung, als auch humorale Im- munreaktionen können in der Lami- na propria des Dünndarms bei Zöli- akie gefunden werden. Die Zeichen der T-Zell-Aktivierung sind zum Teil genetisch gesteuert (Expression der Klasse-Il-Rezeptoren). In diesem Zusammenhang gewinnt die Subpo- pulation der enterotropen y-ö-intra- epithelialen Lymphozyten an Ge- wicht. Darüber hinaus sind es aber auch Antikörper gegen Gliadin vom IgG- und IgA-Typ sowie Antikörper gegen Retikulin und Endomysium vom IgA-Typ, die sich an der patho- physiologischen Reaktionskette be- teiligen. Dabei spielt eine Komple- mentaktivierung nachweislich eine Rolle.

Dr. Strobel, London, zeigte am Beispiel der Nahrungsmittelallergie die Bedeutung der Immunregulation mit dem Ergebnis einer oralen Tole-

ranz im Normalfall und einer Sensi- bilisierung im pathologischen Fall auf. Er wies auf die klinische Hetero- genität akuter, verzögerter und ge- mischter Reaktionsformen bei der Nahrungsmittelallergie hin sowie auf die Verbindung zwischen geneti- scher Disposition und Symptomaus- lösung durch Antigen-Exposition.

Neuere Studien zeigen, daß die Ver- meidung einer frühen Exposition mit Nahrungsantigenen aus Kuhmilch, Fisch und Ei die Manifestation einer Nahrungsmittelallergie im Säuglings- alter zu verzögern vermag. Dies gilt allerdings nur für die genetisch defi- nierte Atopie-Risikogruppe. In einer Normalpopulation zeigte sich keiner- lei Effekt der genannten Antigen-Eli- mination. Tierexperimentell konnten die Bedingungen identifiziert wer- den, unter denen eine orale Toleranz oder eine Sensibilisierung entstehen.

So spielen der Zeitpunkt der Anti- gen-Exposition und eine ausreichen- de Antigen-Verarbeitung im Sinne einer Teilhydrolyse eine Rolle.

Infektionen und Mangelernährung

Prof. Ogra, Galveston, zeigte ei- ne weitere Anwendung der immun- physiologischen Daten am Beispiel der Polio-Impfung. Er konnte zei- gen, daß Änderungen der intestina- len Mikrobedingungen die Immun- antwort der Dünndarmschleimhaut beeinflussen. So zeigte sich eine sekundäre genetische Veränderung des Vaccine-Virus, welches lange enteral persistiert; in Einzelfällen ist eine Umwandlung in virulente Stäm- me beschrieben. Solche Anderungen der Mikrobedingungen liegen bei In- fektionen und bei Malnutrition vor.

Auf Zusammenhänge zwischen einer Malnutrition und der intestinalen Immunantwort wies Prof. Chandra, Neufundland, hin. Sowohl ein allge- meiner Protein-Kalorien-Mangel als auch Zink-Mangel oder Vitamin-A- Mangel können zur Beeinträchti- gung der lokalen Immunreaktion mit nachfolgend steigender Morbidität und Mortalität bei Kindern führen.

Zu entsprechenden immunologi- schen Effekten (verminderte T-Zell- Zahlen, verminderte Splenozyten

vom IgM-Typ) kommt es allerdings erst bei erheblichem Untergewicht, wie es sich häufiger in der Dritten Welt findet. Prof. Baker, Worcester, zeigte den negativen Effekt einer to- tal-parenteralen Ernährung in der Intensivtherapie bei schweren Ver- brennungen und schwerem abdomi- nalem Trauma. Unter parenteraler Ernährung fanden sich gastrointesti- nale Atrophie sowie eine höhere Sepsishäufigkeit. Als Einzelfaktoren sind ein Mangel an enteral zugeführ- ten Nahrungsstoffen (Glutamin, Nu- kleotide, Polyamine, kurzkettige Fettsäuren), ein Mangel an enter- alen Hormonen (Gastrin) sowie ein Mangel an intestinalen Wachstums- faktoren identifiziert.

Die ausführliche Diskussion zeigte, daß das immunphysiologische Konzept eine „neue Disziplin" be- gründet hat und daß verschiedene klinische Anwendungsbereiche von der Säuglingsernährung über Man- gelsituationen bis hin zu gastrointe- stinalen Erkrankungen (Nahrungs- mittelallergie, Zöliakie, chronisch- entzündliche Darmerkrankungen) von diesem Konzept profitieren. In diesem Sinne vermochte der Fächer und Disziplinen übergreifende Dia- log des Symposiums neue Akzente zu setzen, die die weitere theoreti- sche und klinische Arbeit prägen werden.

Prof. Dr. med. Martin Stern Universitäts-Kinderklinik Rümelinstraße 19-23 W-7400 Tübingen A1 -476 (60) Dt. Ärztebl. 89, Heft 7, 14. Februar 1992

Referenzen

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