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Archiv "Anatol" (16.07.1981)

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Bericht und Meinung Aktiver Urlaub

deckt: In den Jahren des bewußt aktivierten Senioren-Tourismus haben nicht nur jüngere Men- schen die Möglichkeit, in wenigen Stunden Kontinente und Klimazo- nen zu überwinden, von Liften in wenigen Minuten Tausende von Metern vom Tal in die Gletscher- zone getragen zu werden. Es gibt dazu die zeitlichen und finanziel- len Möglichkeiten in unserer Pro- speritätsgesellschaft. Nur: sehr viele, wenn nicht die meisten, ha- ben vergessen, daß dazu auch die physische Kondition gehört, daß sie recht einseitige Büro- und Schreibtischmenschen geworden sind — zudem völlig abhängig von den technischen Transportmög- lichkeiten, die sich immer weiter verfeinern, die immer hektischer werden .. .

Die Bundesärztekammer und der Deutsche Sportbund sehen es als ihre Aufgabe an, in diese Lücke zu gehen und zu warnen: Wir alle müssen uns „in Form" halten, aber — in der Tat — nicht über das Leistungstraining, sondern auf dem Weg über das Spiel. Der harte Anstoß, die abrupte Forderung des eigenen seit Jahrzehnten vergessenen Leistungsvermögens

kann selbstmörderisch sein.

Dr. Vilmar betonte zudem die psy- chosoziale Seite der „10 Regeln":

Die Spieler sollen sich dabei auch menschlich näherkommen, sie

sollen nicht etwa nur berufsbezo- gene Worte wechseln können. Es geht zudem nicht nur um „Ferien vom Ich", sondern auch um „Fe- rien zum Ich"! Und damit das alles nicht nur theoretisch bleibt, kre- ierten die beiden Institutionen ei- nen „Spiele-Sack" mit Familien- Tennis, Federball, Badeball, Ring- tennis, Strandspiele, Frisbee, eine Garnitur, um ein Spielfeld ver- schiedener Größe und für ver- schiedene Höhe aufzubauen, Tore zu markieren, und ein Spiele- Buch. Dieser Spiele-Sack ist über den Sportfachhandel (zu 125 DM) zu beziehen.

Die „10 Regeln zum aktiven Ur- laub" setzen sich für das sozial- medizinische „Mittelfeld" ein, das in der vor einem guten Jahrzehnt so erfolgreich angestoßenen Trimm-Aktion besetzt wurde: Das

„Mittelfeld", das den Breiten- und Freizeitsport fördert, weckt und pflegt zwischen dem destruktiven Spitzensport und der Pantoffelki- no-Mentalität „Ohne mich". In den USA haben, so wissen wir von Kennern, die Herz- und Kreislauf- Erkrankungen schon erkennbar abgenommen. Man darf auf die entsprechenden Untersuchungen hierzulande gespannt sein.

Leider hat alles, so Prof. Biener, auch seine weniger guten Seiten:

Nicht nur die Genußmittel-Seu- chen, stimuliert durch Alkohol, Ni-

kotin und Bewegungsmangel, sondern auch die Folgen der Überaktivität haben ihre Opfer. In den Ski-Zentren richten sich die Ärzte und Helfer zu bestimmten Jahres- und Tageszeiten schon auf ganz bestimmte, typische Un- fälle ein. Die „Kugelbäuche mit Storchenbeinen", die ihre Organe verkümmern lassen und dann im Bewegungs-Übermaß stolpern, schädigen sich und nicht zuletzt andere. Hinzu kommt, daß die

„Trimm-" und „Regel"-Aktionen gegen eine übermächtige techno- kratische Komfort-Welt anzutreten haben: Es wird den Leuten im Ur- laub mit einem Aufwand sonder- gleichen weisgemacht, daß sie auf Liften über Stahlmasten leichter ins Gebirge zum Wandern und Skifahren gelangen, daß sie im Au- tomobil auf geteerten Pfaden leichter vorwärtskommen als auf steinigem Weg.

Der Optimismus Prof. Bieners üb- rigens, die Über-Erschließung der Gebirgswelt habe inzwischen ei- nen Übersättigungsgrad erreicht, und die Lust danach sei im Abklin- gen, ist sehr zweifelhaft. Eine Ko- operation mit dem Deutschen Al- pen-Verein, der tapfer, leider nicht immer siegreich gegen die Berg- zerstörer, gegen die Betonisten- Lobby kämpft, wäre überlegens- wert. Der „aktive Urlaub" und die Trimm-Aktion" brauchen auch ei- ne gesunde Umwelt! eh

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1414 Heft 29 vom 16. Juli 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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