• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Sünvastatin eingeführt: Cholesterin-Synthese wird auf einer frühen Stufe gehemmt" (16.07.1990)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Sünvastatin eingeführt: Cholesterin-Synthese wird auf einer frühen Stufe gehemmt" (16.07.1990)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

[imyEku3

befreit von Wadenkrämpfen

jeder Genese

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

D

er neue CSE-Hemmer (Cholesterin-Synthese- -Enzym-Hemmer als weniger zungenbrecherisches Synonym für HMG-CoA-Re- duktase-Hemmer) Simvasta- tin (Zocor®) verspricht eine individuell noch besser an.- paßbare lipidsenkende The- rapie, hieß es bei der von MSD Sharp & Dohme, Mün- chen, veranstalteten Einfüh- rungs-Pressekonferenz im Ju- ni anläßlich des diesjährigen Berliner Fortbildungskon- gresses.

Simvastatin ist bereits in mehreren europäischen Län- dern eingeführt, und über ei- ne halbe Million Menschen haben bereits von der Thera- pie profitiert. Nimmt man die Erfahrungen mit der Schwe- stersubstanz Lovastatin (Me- vinacor®) hinzu (weltweit et- wa 1,5 Millionen Verordnun- gen), so kann die überragen-

de Wirksamkeit der CSE- Hemmer bei der Senkung so- wohl des Gesamtcholesterins als auch der LDL-Werte im Vergleich zu herkömmlichen Lipidsenkern bereits gut überblickt werden, hieß es in Berlin.

Der Ansatz, die Synthese des Cholesterins in der Leber zu hemmen, ist alt, erklärte Professor Walter Schunack, Direktor des Instituts für Pharmazie der FU Berlin.

Vor etwa dreißig Jahren wur- de bereits Triparanol einge- führt. Allerdings wirkte diese Substanz relativ unspezifisch mit Dosen von 250 mg bis 1000 mg und hatte den Nach- teil, daß die Biosynthese des Cholesterins erst auf der vor-

letzten Stufe blockiert wurde

— Umwandlung von Desmo- sterin in Cholesterin. Es kam zu einer Anreicherung von Desmosterin, das im gesam- ten Körper das Cholesterin in den Membranen ersetzte. Die dramatischste Folge war Ka- taraktbildung im Auge. Zwar wurde bereits 1963 dieses Präparat vom Markt genom- men, aber seitdem haftet den Cholesterin-Synthese-Hem.- mern dieser Makel der „toxi- schen Sterine" an.

Wird aber die Cholesterin- Synthese in einer frühen Stu- fe blockiert wie durch die neue Substanz-Generation, nämlich zwischen HMG-CoA und Mevalonsäure, können keine toxischen Zwischenpro-

dukte entstehen. Professor Schunack erläuterte diesen Mechanismus:

• HMG-CoA wird sehr leicht wieder zurückgebildet in Azetyl-CoA, das als wichti- ge Biosynthese-Substanz oh- nehin als großer Pool im Or- ganismus verfügbar ist.

• HMG-CoA selber kann biosynthetisch vom Körper verarbeitet werden,

• außerdem ist es wasser- löslich, ein Überschuß kann also ausgeschieden werden.

Weil die Blockierung am Anfang der Biosynthesekette

— also im wasserlöslichen Be- reich — stattfindet und nicht am lipophilen Ende, haben die neuen Blocker mit den al- ten überhaupt nichts zu tun, betonte Professor Schunack ausdrücklich, „und deswegen ist auch gar nicht zu erwarten, daß es zu Katarakten kom- men kann. Das haben alle kli- Sünvastatin eingeführt:

Cholesterin-Synthese

wird auf einer frühen Stufe gehemmt

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Chi- ninsulfat 2 H 2O 260 mg, Theophyllin-Ethy- lendiamin H20-frei 195 mg. Anwendungs- gebiete: Zur Verhütung und Behandlung nächtlicher Wadenkrämpfe, einschließlich sol- cher Krampfzustände in den Beinen, die in Ver- bindung mit Zuckerkrankheit, Krampfadern, Ve- nenentzündungen, Arteriosklerose, Gelenkerkran- kungen und verschiedenartigen Fußverformungen auftreten. Gegenanzeigen: Schwangerschaft, Überempfindlichkeit, Glucose-6-Phosphat-Dehydro- genasemangel, Myasthenia gravis (Muskelschwäche).

Es soll bei bekannten Ohrgeräuschen (Klingen in den Ohren; Tinnitus) und Vorschädigungen des Sehnervs nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: Zu Neben- wirkungen kann es besonders bei Überdosierung bzw. indi- vidueller Überempfindlichkeit kommen. Die Einnahme von Theophyllin-Ethylendiamin und Chinin kann in vereinzelten Fällen zu Magen-Darmstörungen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen führen. Chinin kann in Einzelfällen Ohrensausen, Schwindel und Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z.B. Hautre- aktionen (Juckreiz, Hautausschläge) bedingen. In sehr seltenen Fällen kann es zum Auftreten kleinster Blutungen (thrombopeni- sche Purpura) mit Blutergüssen oder Petechien kommen. Dies ist ein Hinweis für eine besondere allergische Empfindlichkeit auf Chinin (die dann auch für chininhaltige Lebensmittel gilt), die von der ei- gentlichen Chinindosis unabhängig ist. Nach Absetzen jeglicher Ein- nahme von Chinin bilden sich die Blutergüsse wieder zurück.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Wechselwirkungen zwi- schen Limptar und anderen Medikamenten sind bisher nicht be- richtet worden. Von den Einzelsubstanzen sind Wechselwirkungen bekannt. Chinin kann die Wirkung von Digitalis-Präparaten, Mus- kelrelaxantien und Antikoagulantien verstärken. Die zusätzliche Einnahme von anderen Theophyllin-Präparaten oder Ephedrin kann zum Auftreten oder einer Verstärkung von entsprechenden Nebenwir- kungen führen. Theophyllin verstärkt die Wirkungen von Sympathomi- metika, Furosemid oder Reserpin. Die Wirkung von Lithiumkarbonat und ß-Blockern kann abgeschwächt werden. Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin, Lincomycin, Troleandomycin, Ciprofloxacin, Enoxacin, Ci- metidin, Allopurinol, Propranolol, Furosemid und oraler Kontrazeptiva kann zu einer Erhöhung des Theophyllinspiegels führen.

Dosierung und Anwendungsweise: Im allgemeinen 1 Tablette nach dem Abendessen mit reichlich Flüssigkeit unzerkaut einnehmen. Falls erforderlich, kann zusätzlich 1 Tablette vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Besondere Hinweise: Hinweise bei gleichzeitiger zusätzlicher Einnahme anderer theophyllinhaltiger Medikamente bitten wir der Fachinformation bzw. Gebrauchsinformation zu entnehmen. Handelsformen und Preise: O.P. mit 20 Tabletten N1 31,10 DM, O.P. mit 50 Tabletten N2 70,65 DM, O.P. mit 100 Tabletten N3 129,90 DM • Stand: März 1990

Merrell Dow Pharma GmbH • 6090 Rüsselsheim

Dt. Ärztebi. 87, Heft 28/29, 16. Juli 1990 (75) A-2263

(2)

`i er wewL.

*mit Preisliste und wichtigen Tips für EDV-Einsteiger Jetzt anfordern!

Organisation von A

-

Z

fik jede Arztpraxis

MED + ORG Praxis-Organisations-GmbH Postfach 34 30, Tel. 0 77 20/50 16+17 7730 Villingen-Schwenningen

biosyn Arzneimittel GmbH

Biotechnologie im Dienste der Medizin Peptide • Proteine • Zytostatika Nobelstr. 15 7000 Stuttgart 80 • Tel. 07 11/6 87 47 11

1/1

KLINIK

WOLLMARSHÖHE Privates Krankenhaus für Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Chefarzt Dr. Roman Dries

7981 Bodnegg/Ravensburg, Telefon 07520/2020

Lebensqualität

für Tumor-Patienten

FACTOR AF2®

Die vierte Säule in der Onkotherapie

Zusammensetzung: 1 ml pyrogenfreie Injek- tionslösung enthält 50 mg biotechnologisch gewonnene, chromatographisch einheitliche, molekular standardisierte Polypeptide, Glyko- peptide, Glykolipide und Nukleotide (extract.

hepatis et lienalis agni) mit einem Molekularge- wicht <10.000 Dalton.

Anwendungsgebiete: Zur supportiven Tu- mortherapie.

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Polypeptide.

Dosierung: FACTOR AF2 wird über mehrere Tage i.m., i.v., als Zusatz zu Infusionen oder in- trapleural in ansteigenden Dosen von 1,0 bis

4,0 ml gegeben, in besonderen Fällen bis 40 ml, sofern vom Arzt nicht anders verordnet.

Supportiv zur Chemotherapie wird FACTOR AF2 mindestens 2 x 10•n1 täglich verabreicht.

Bei besonders aggressiven Chemotherapie- protokollen sollte die Dosis auf 4 x 10 ml erhöht werden.

Darreichungsformen und Packungsgrößen:

Packungen: 5 Ampullen zu 1 ml DM 53,98, 5 Ampullen zu 2 ml DM 93,50, 10 Ampullen zu 1 ml DM 94,24, 10 Ampullen zu 2 ml DM 168,50, 1 Ampulle zu 10 ml DM 82,34, Anstaltspackun- gen: 50 Ampullen zu 1 ml, 50 Ampullen zu 2 ml, 50 Ampullen zu 10 ml.

nischen Erfahrungen bisher bestätigt".

Professor Schunack ging auch auf die Unterschiede zwischen den Schwester-Sub- stanzen, den HGM-CoA-Re- duktasehemmern Lovastatin und Simvastatin, ein, deren Entwicklung und Prüfung fast gleichzeitig in den US-ameri- kanischen Forschungslabora- torien von MSD Sharp &

Dohme begann. Lovastatin ist ein Naturstoff und wird aus Aspergillus terreus gewon- nen. „Das Molekül ist so kom- pliziert, wie es nur die Natur herstellen kann." Simvastatin ist dagegen ein semisyntheti- scher Hemmstoff, gewonnen.

durch Partialsynthese aus ei- nem Fermentationsprodukt von Aspergillus terreus, und

Die antiarrhythmische Wirkung von Magnesium ist seit langem bekannt. Bisher wurde ihr aber klinisch wenig Beachtung geschenkt. Nun- mehr befaßte sich mit diesem Thema das II. Expertenge- spräch „Kausale und adjuvan- te Magnesiumtherapie bei kardiovaskulären Erkrankun- gen", Anfang April in Mai- land, gesponsert vom Phar- maunternehmen Protina, Is- maning.

Die antiarrhythmische Wirkung von Magnesium be- ruht im wesentlichen auf drei Mechanismen: Kalziumanta- gonismus, Membranstabilisie- rung und Hemmung der Frei- setzung von Noradrenalin und Adrenalin. Allerdings sollte man die kalziumantago- nistische Wirkung von Ma- gnesium nicht überbetonen, schränkte Prof. Wolfgang Vierling vom Pharmakologi- schen Institut der TU Mün- chen bei der Pressekonferenz zu diesem Expertengespräch ein. Hinter dem Schlagwort

„Membranstabilisierung" ver- bergen sich eine verminderte Erregbarkeit und eine ver- langsamte diastolische Depo- larisation.

Vermehrtes Interesse an der antiarrhythmischen Wir-

hat eine zusätzliche Methyl- gruppe als Wirkverstärker.

Simvastatin und Lovasta- tin sind Prodrugs, deren Lak- ton-Ring durch enzymatische Hydrolyse in der Leber zu Hydroxysäure, dem aktiven Metaboliten, gespalten wird.

Dieser Metabolit ersetzt durch seine starke Ähnlich- keit und wegen der 10 000 mal stärkeren Affinität das natürliche Reduktase-Enzym.

Der Unterschied zwischen Lovastatin und Simvastatin liegt in der Größenordnung von eins zu drei. Simvastatin ist mit Abstand der wirkstärk- ste Inhibitor, dreimal wirk- stärker als Lovastatin und et- wa zehnmal stärker als das noch nicht eingeführte Prava- statin. Gabriele Blaeser-Kiel

kung von Magnesium wurde derzeit durch verschiedene kleinere Doppelblindstudien geweckt, die einen Trend er- kennen lassen, daß Magnesi- um im akuten Notfall nach Herzinfarkt günstig auf die Unterdrückung von Arrhyth- mien wirkt.

In einer Doppelblindstu- die konnte kürzlich gezeigt werden, daß sich bei Patien- ten, die oral hochdosiert (30 mmol/d) mit Magnesium be- handelt wurden, die Fre- quenz ventrikulärer Extrasy- stolen der Gruppe IV um mehr als 75 Prozent unter- drücken ließ. Dabei lag bei keinem Patienten ein Magne- siummangel vor. Allerdings wurde die interessante Beob- achtung nur an einer sehr kleinen Patientenzahl erho- ben und bedarf der Bestäti- gung.

Wann soll man Patienten mit Magnesium therapieren?

Prof. Vierling empfahl, herz- gesunde Patienten mit einer Erkrankung, die zu Magnesi- umverlusten führen kann, wie Diabetes, Alkoholismus, zu therapieren. Streß-Patienten oder Leistungssportlern sollte bei Beschwerden zunächst ge- raten werden, ihre Lebens- weise zu ändern. Bei herz-

Magnesium als Antiarrhythmikum

A-2264 (76) Dt. Ärztebl. 87, Heft 28/29, 16. Juli 1990

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Diese Beobachtungen mit unseren Nahrungsmitteln, ob Fischöle oder Sojabohnenprotein, sind äu- ßerst beachtenswert, denn gleich- gültig, ob hohe Cholesterinwerte nur Symptom

Bei sehr niedrigen Konzentrationen bis 35 mg/dl be- steht HDL-Cholesterin weitgehend aus HDL3-Cholesterin, wobei in li- nearer Funktion einem Zuwachs von HDL-Cholesterin um 1

Der wesentliche Unter- schied zum Asthma, so hob Barczok hervor, besteht dar- in, daß der Asthmatiker eine zwar entzündete, aber doch intakte Bronchialschleimhaut besitzt,

In einer Consensus-Studie wurde unter der Gabe von 5 mg Enalapril (Xanef®, Pres®) bei zwölf Prozent der Patien- ten eine symptomatische Hy- potonie gesehen.. Nachdem

Von den 1498 Arzneistof- fen, die von 1961 bis 1980 in der ganzen Welt neu ent- wickelt und in die Medizin eingeführt worden sind, stammen 201 oder 13,4 Prozent aus der

Aufgrund seines pharmako- dynamischen Verhaltens wurde der zweite klinisch eingesetzte H 2-Blocker — Ranitidin (Sostril®, Zantic®) — von Anfang an in der 2mal täglichen

Aus dem Krankenhaus-Planungsausschuss des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS) informierte der Vizepräsident, dass das Land

Die Bibliothek sei also – übertragen in die digita- le Gegenwart – nicht nur Abholstelle und Lesesaal, sondern auch differenzierter Lern- und Experimen- tierraum,