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Archiv "Gentherapie am Herzen: Grünes Licht für die weitere Erprobung" (27.11.1998)

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A-3024

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 48, 27. November

Gentherapie am Herzen

Grünes Licht für die weitere Erprobung

M

ehrere Ärztegruppen schilderten auf der Jahrestagung der American Heart Associa- tion in Dallas die Ergebnisse erster gen- therapeutischer Therapieversuche. In keiner der Phase-I-Studien gab es Zwischenfälle oder ernste Ne- benwirkungen. „Wir können zuversichtlich sein, daß wir keinen Schaden anrichten, nun müssen wir her- ausfinden, ob die Behandlungen auch nutzen“, be- schreibt Valentin Fuster vom Mount Sinai Medical Center in New York die Lage. Die Therapien wurden bislang nur an schwerkranken Patienten erprobt. Die meisten Gruppen versuchen, durch Gentherapie die Durchblutung des Herzmuskels zu verbessern. Ihre Grundidee ist es, den Zellen in chronisch ischämi- schen Regionen für einige Tage oder Wochen das Gen für das Gefäßbildungshormon VEGF einzufügen, um lokal das Wachstum neuer Gefäße zu stimulieren.

T

odd Rosengaart und Ronald Crystal vom New York Presbyterian Hospital verwendeten zum Gentransfer Adenoviren, deren eigenes Erb- gut zum größten Teil gegen das VEGF-Gen ausge- tauscht worden war. Nachdem die VEGF-beladenen Viren die Zellen infiziert haben, beginnen diese, klei- ne Mengen des Hormons zu produzieren. Während einer Bypassoperation injizierten die Ärzte winzige Mengen des Virus in Regionen des Herzmuskels, die sie nicht durch einen Bypass versorgen konnten. Ne- benwirkungen traten keine auf, den meisten der 19 Patienten ging es hinterher besser – obwohl die Ärz- te bislang nicht sagen können, ob das an den Bypäs- sen oder der Gentherapie lag.

D

ie Gruppe um Peter Vale und Jeffrey Isner vom Elizabeth Medical Center in Boston ex- perimentiert mit einer weiteren Methode, das VEGF-Gen in Herzmuskelzellen einzuschleu- sen: Sie haben Patienten kleine Mengen purer DNS durch einen fingerlangen Schnitt im Brustkorb direkt ins Herz injiziert. Nach Vorversuchen wußten die Forscher, daß Herzmuskelzellen Erbgut aufnehmen und auf ihm liegende Gene vorübergehend in Be- trieb nehmen können, also die verschlüsselten Pro- teine herstellen. Drei Monate nach den Injektionen des VEGF-Gens fühlten sich fast alle 16 Patienten besser, neun hatten keine Angina-pectoris-Be- schwerden mehr. „Einige durch ihre Herzkrankheit quasi invalide Patienten konnten nach der Behand- lung wieder arbeiten“, erklärte Isner. Alle Gruppen planen nun größere Studien, um in den nächsten zwei Jahren die Wirksamkeit der Gentherapie bei kardio- logischen Erkrankungen zu belegen. Klaus Koch

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