4573 Pf lich ver sicherte
1978 197
Wirtschaftswachstum in % 1980
1981
-0,2 1982
Arbeitsunfähig Kranke pro 1000 Krankenversicherte'
ca.
1
Niedrigster Krankenstand seit 1967
Im vergangenen Jahr waren von je 1000 Arbeitnehmern durch- schnittlich 47 arbeitsunfähig krank geschrieben, zehn weniger als in den Jahren 1979 und 1980.
Der Rückgang des Krankenstan- des verläuft unverkennbar paral- lel zur Konjunktur, wie sie in den Wachstumsraten zum Ausdruck kommt. Der heutige Tiefstand ist der niedrigste seit 1967, dem Jahr der ersten, allerdings milden Nachkriegsrezession Globus/DA Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Gesamtwirtschaftliche Eckdaten für
die Konzertierte Aktion
Anläßlich der jüngsten Sitzung des vorbereiteten Ausschusses der Konzertierten Aktion im Ge- sundheitswesen (am 2. Februar)
ist den Beteiligten u. a. eine Über- sicht über die gesamtwirtschaftli- chen Eckdaten der Jahre 1982 und 1983 sowie eine Zusammenstel- lung der Veränderungsraten über die Leistungsausgaben in der ge- setzlichen Krankenversicherung in den ersten drei Quartalen des Jahres 1982 als weitere Diskussi- onsgrundlage übermittelt worden.
Unter Zugrundelegung der Daten und der Jahresprojektion des Jah- reswirtschaftsberichtes '83 (dazu auch die Darstellung und Interpre- tation der wichtigsten Daten in Heft 8/1983: „Konjunktur im War- testand") geht die Bundesregie- rung in diesem Jahr von einem
„Nullwachstum" des realen Brut- tosozialproduktes (BSP) aus, aller- dings bei einem weiteren deutli- chen Abbau der Zahl der Beschäf- tigten im Jahr 1983 um rund 370 000. Für die Leistungsbilanz erwartet die Bundesregierung dennoch einen Überschuß von vier bis sechs Milliarden DM.
Die Verbraucherpreise sollen jah- resdurchschnittlich lediglich um vier Prozent steigen, was bei der beschlossenen Mehrwertsteuer- anhebung um einen vollen Pro- zentpunkt per 1. Juli 1983 ein opti- mistisches Ziel darstellen dürfte.
Der für den Januar dieses Jahres festgestellte Preisauftrieb um + 3,9 Prozent müßte sich demnach im Laufe dieses Jahres noch deut- lich verlangsamen.
Die gesamtwirtschaftlichen Eck- daten des Jahreswirtschaftsbe- richtes 1983 gehen ferner davon aus, daß sich die Bruttolöhne und -gehälter je abhängig Beschäftig- ten (Pro-Kopf-Löhne) um 3,5 Pro- zent gegenüber 1982 erhöhen werden (1982 gegenüber 1981: + 4,1 Prozent). Die Bruttolohn- und
-gehaltssumme soll sich den Pro- jektionen zufolge 1983 um + 1,8 Prozent erhöhen (1982: + 2,1 Pro- zent). Der Jahreswirtschaftsbe- richt prognostiziert eine jahres- durchschnittliche Arbeitslosen- zahl von 2,35 Millionen (1982:
1,833 Millionen).
In der Aussprache wurde auf die relativ hohe Unsicherheit von Pro- gnosen hingewiesen, und zwar insbesondere wegen der Entwick- lung der Zahl der Arbeitslosen und der anhaltenden Diskussion über die Herabsetzung des Rentenal- ters, wodurch die Einnahmenseite für die gesetzlichen Krankenkas- sen negativ beeinflußt werden könnte.
Die Leistungsausgaben der Kran- kenkassen (Veränderungsrate je Mitglied einschließlich Rentner gegenüber dem Vorjahreszeit-
raum) sind in den ersten drei Quartalen 1982 der Übersicht des Bundesarbeitsministeriums zufol- ge nur noch um insgesamt 1,1 Prozent gestiegen. Bei den Lei- stungsausgaben für ärztliche Be- handlung weist die Statistik für die ersten Quartale ein Plus von zwei Prozent und für die zahnärztliche Behandlung von + 2,3 Prozent aus. Beim Zahnersatz ist ein Rück- gang um 1,8 Prozent und bei den Heil- und Hilfsmitteln um 4,7 Pro- zent sowie bei den übrigen Lei- stungsausgaben um sieben Pro- zent zu verzeichnen.
Besorgniserregend ist nach wie vor der Ausgabenzuwachs für die stationäre Krankenbehandlung, und zwar um + 8,2 Prozent (wie- derum in den ersten drei Quarta- len 1982).
Für die Krankenkassen stellt sich die Frage, inwieweit eine allge- mein gehaltene Empfehlung der Konzertierten Aktion im Gesund- heitswesen zum Krankenhausbe- reich überhaupt noch sinnvoll sei.
Nach Äußerungen von Sprechern des Bundesverbandes der Orts- krankenkassen (BdO) und des Verbandes der Angestellten-Kran- kenkassen e. V. (VdAK) wollen die Krankenkassen Druck auf die Ge- setzgeber ausüben, falls eine kon- krete Empfehlung zum Kranken- haussektor nicht zustande kom- men sollte, damit dieser letztend- lich aktiv werden muß.
Von ärztlicher Seite ist darauf hin- gewiesen worden, daß die Emp- fehlungen der Frühjahrsrunde der Konzertierten Aktion auch in die- sem Jahr das Krankenhauswesen nicht ausklammern dürfen. Auch medizinische Orientierungsdaten, wie es das Gesetz verlangt, sollen mit einbezogen werden.
Am 14. März wird eine weitere Sit- zung des vorbereitenden Aus- schusses der Konzertierten Aktion stattfinden. Die Plenarsitzung der Konzertierten Aktion im Gesund- heitswesen ist für den 23. März 1983 (nachmittags) einberufen worden. EB
20 Heft 10 vom 11. März 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A