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Obst –und Rebbau Pflanzenschutzmitteilung

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Academic year: 2022

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Seite 1 von 3 Nr. 15/03 12. August 2003 letzte Mitteilung für 2003

Pflanzenschutzmitteilung

Obst – und Rebbau

Herausgeber und Copyright: Eidg. Forschungsanstalt Wädenswil (FAW), Postfach 185, 8820 Wädenswil, www.faw.ch Zusammenarbeit: Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 5070 Frick

Redaktion: Heinrich Höhn, Eduard Holliger, Jacob Rüegg, Werner Siegfried (FAW) und Andreas Häseli (FiBL) Adressänderungen, Bestellungen: Stutz Druck AG, 8820 Wädenswil Tel. 01 783 99 11, Fax 01 783 99 22

e-Mail: info@stutz-druck.ch, www.stutz-druck.ch

Allgemeines

Mit dieser Mitteilung schliessen wir die diesjährigen Informationen zur Pflanzenschutzsituation im Obst- und Rebbau ab. Wir würden uns nur noch bei aussergewöhnlichen Vorkommnissen melden.

Das Redaktionsteam dankt allen, die durch ihre Mitarbeit, Beobachtungen und Anregungen zu einem aktuellen Warndienst beitrugen. Nur dank dem grossen Einsatz verschiedener Produzenten, die uns regelmässig ihre Kontrollergebnisse melden und der wertvollen Zusammenarbeit mit Kantonalen Fachstellen und der MeteoSchweiz sowie der Mithilfe verschiedener Mitarbeiter der FAW und des FiBL’s ist es uns möglich, Sie laufend über den aktuellen Stand zu informieren.

Wir hoffen, dass wir Sie mit unseren Mitteilungen bei Ihren Pflanzenschutzentscheiden unterstützen konnten und würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Anregungen und Kritik zu unserem Bulletin mitteilen, damit wir Sie auch nächstes Jahr wieder mit nützlichen Informationen bedienen können.

Kernobst

Veranstaltungen: Am Sonntag, 7. September 2003 ab 09.30 Uhr findet wieder die traditionelle Güttinger- Tagung auf unserem Versuchsbetrieb in Güttingen, TG statt: freier Rundgang mit verschiedenen Info-Posten zu aktuellen Themen.

Am Mittwoch, 27 August 2003 ab 13.30 Uhr findet am FiBL eine geführte Besichtigung der Obstbau- versuche statt. Themen: Neue Mittel und Strategien gegen Schorf, Erfahrungen mit dem RimPro- Programm, Demonstration des neuen Sandwich-Hackgerätes, Apfelsorten mit Degustation u.a.

Schorf, Apfelmehltau, Lagerkrankheiten: Jetzt beginnt die Phase der Abschlussbehandlungen. Schorf- und Apfelmehltauinfektionen sind in den meisten Anlagen nicht mehr zu erwarten. Im Moment besteht für die Lagerkrankheiten infolge der trockenen und heissen Witterung kaum Infektionsgefahr. Bei längeren Intervallen ist eine Behandlung vor den nächsten Niederschlägen angezeigt.

Bio: Gegen Regenfleckenkrankheit Kokosseife (Cocana RF) nach Niederschlägen mit 5-8 l/ha (je nach Baumvolumen) einsetzen. Eine gute Benetzung aller Früchte bis ins Bauminnere garantieren (Spritzvolumen > 800 l/ha). Nur noch Lagersorten behandeln, Wartefrist von 3 Wochen beachten.

Gegen Schorf und Mehltau nicht mehr behandeln. Calciumbehandlungen bei stippeanfälligen Sorten und geringem Fruchtansatz (mit Meldepflicht) bis 2 Wochen vor Ernte, nicht mit Cocana mischen.

IP: Abschlussbehandlungen gegen Spätschorf, Regenflecken und Lagerkrankheiten mit Captan, Folpet oder Euparen M vornehmen. Flint höchstens ein Mal gegen Lagerkrankheiten einsetzen. Bei Birnen Folpet nicht verwenden. Bei Flint kein Zusatz von Netzmittel, Blattdüngern, Calziumchlorid und Insektiziden. Abschlussbehandlungen nur auf trockene Bäume und feintropfig (300-400 l / 10000 m3 Baumvolumen/ha) durchführen. Wartefrist von 3 Wochen beachten.

Feuerbrand: In den bekannten Feuerbrandgebieten weitere Befallszunahme, vermehrt auch auf Zier- Wirtspflanzen. Die trockene und heisse Witterung erschwert die Entnahme von optimalem Verdachtsmaterial. Im Labor ist bei diesen Proben oft nur noch ein schwaches Bakterienwachstum feststellbar, z.T. gibt es verdächtige Proben bei welchen zur Zeit gar keine Bakterien mehr wachsen.

In solchen Fällen ist vor Ort eine Nachkontrolle nach einer Regenperiode angezeigt.

Anlagen und Hochstammbäume sind nach Hagelschlag wöchentlich auf möglichen Feuerbrandbefall zu kontrollieren. Kontrollieren Sie auch die Wirtspflanzen in der näheren Umgebung ihrer Parzellen.

Unentdeckte Feuerbrandherde stellen für die nächste Saison gefährliche Infektionsherde dar. Bei Alt- und Neubefall sind die kantonalen Vorgaben umgehend zu erfüllen; alles Infektionsmaterial muss so rasch als möglich entfernt und verbrannt werden. Fortsetzung S. 2

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Pflanzenschutzmitteilung

Obst – und Rebbau

Herausgeber und Copyright: Eidg. Forschungsanstalt Wädenswil (FAW), Postfach 185, 8820 Wädenswil, www.faw.ch Zusammenarbeit: Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 5070 Frick

Redaktion: Heinrich Höhn, Eduard Holliger, Jacob Rüegg, Werner Siegfried (FAW) und Andreas Häseli (FiBL) Adressänderungen, Bestellungen: Stutz Druck AG, 8820 Wädenswil Tel. 01 783 99 11, Fax 01 783 99 22

e-Mail: info@stutz-druck.ch, www.stutz-druck.ch Kernobst

Fortsetzung Feuerbrand: Vergewissern Sie sich wenige Tage vor Beginn der Ernte, ob die Anlage wirklich frei von Feuerbrand ist. Bei der Ernte darf kein sichtbarer Feuerbrandbefall oder Verdacht vorhanden sein. Bei Feuerbrandverdacht während der Ernte, Bäume sofort markieren und melden, Hände desinfizieren. Instruieren Sie das Erntepersonal bezüglich Schadsymptome und Verhaltensweise.

Die Hygienemassnahmen sind zu beachten.

Die Tabelle gibt einen Überblick, unter www.feuerbrand.ch ist die detaillierte Liste der Gemeinden mit Feuerbrand nachgeführt. Aktuelle Informationen zum Feuerbrand erhalten Sie auch an der Güttinger- Tagung vom 7. September 2003.

Apfelwickler: Der Apfelwickler ist weiterhin aktiv. In einigen Anlagen wird jedoch kaum mehr Aktivität beobachtet, an einigen Orten kann hingegen eine erhöhte Flugaktivität der 2. Generation festgestellt werden. Zur Überwachung sind jetzt insbesondere bei Lagersorten Befallskontrollen sinnvoll.

Allfällige Bekämpfungen sind nur noch bis etwa nächste/übernächste Woche sinnvoll.

Bio: Behandlungen mit Granuloseviren (Carpovirusine, Granupom, Madex) bei Bedarf (siehe oben).

IP: Wo die Fruchtkontrollen einen erhöhten Befall (> 1%) ergeben, Indoxacarb (Steward) oder allenfalls (bei Mehrfachindikationen) Chlorpyrifos-methyl zum Abstoppen einsetzen. Wartefrist beachten.

Erntekontrollen: Ende August, anfangs September sind wieder die Vorerntekontrollen fällig (an 4-6 Haupt- sorten mindestens je 100 Früchte). Diese Kontrollen geben wertvolle Hinweise über den Erfolg der diesjährigen Pflanzenschutz- und Pflegmassnahmen (Bilanz) sowie zu Massnahmen, die im folgenden Jahr vorzusehen sind (Planung).

Mäuse: Nach Niederschlägen ist mit intensiver Mäusewanderung zu rechnen. Obstanlagen gut kontrollieren und Mäuse bekämpfen.

Apfel (Hochstamm) Apfel in Anlagen Birne (Hochstamm) Birne in Anlagen Quitte C. salicifolius C. dammeri (m2 ) Weissdorn Vogelbeere Mehlbeere Feuerdorn Photinia Scheinquitte andere

AG X X X

AI X X

AR XX X XX X XX X X

BE XX XX XX X X X

BL X

BS X

FR X X

GL X X

JU X X X X X

LU XX XXX XX X XX X XX

SG XXX XXX XXX XX XXX X XX XXX X X X X X

SZ X X

TG XX XX XXX XX XX X XX XXX X X

TI X XX X X

VD X

ZG X X X

ZH XX X XX XX X XX XX X X

X= Erstbefall XX= Befall in einzelnen Gemeinden XXX= vermehrter Befall in mehreren Gemeinden

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Obst – und Rebbau

Herausgeber und Copyright: Eidg. Forschungsanstalt Wädenswil (FAW), Postfach 185, 8820 Wädenswil, www.faw.ch Zusammenarbeit: Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 5070 Frick

Redaktion: Heinrich Höhn, Eduard Holliger, Jacob Rüegg, Werner Siegfried (FAW) und Andreas Häseli (FiBL) Adressänderungen, Bestellungen: Stutz Druck AG, 8820 Wädenswil Tel. 01 783 99 11, Fax 01 783 99 22

e-Mail: info@stutz-druck.ch, www.stutz-druck.ch Rebbau

Entwicklungsstadium: Die Reife ist bereits weit fortgeschritten (Stad. 85 = M).

Veranstaltungen: Am Freitag, 12. September um 18.00 Uhr findet am FiBL in Frick eine geführte Besichtigung der Rebversuche statt. Hauptthemen: Pflanzenschutzversuche in Labor und Screeninganlage, Besichtigung des Sortenversuches mit über 80 interspezifischen Rebsorten, Degustation u.a.

Abschlussbehandlungen: Infolge der weit fortgeschrittenen Reife sind die Abschlussbehandlungen gegen Botrytis, Echten und Falschen Mehltau noch bis spätestens Ende dieser Woche vorzunehmen. Bei frühen Sorten ist der optimale Termin für die zweite Botrytisbehandlung bereits überschritten. In Wädenswil wurden anfangs dieser Woche bei Müller-Thurgau bereits 55 ° Oe gemessen. Zu späte Behandlungen können zu Ueberschreitungen der Markttoleranz und zu Gärproblemen führen. Dank der langanhaltenden Wirkung der Botrytizide ist auch bei den spätern Sorten die Wirkung gewährleistet, so dass keine Behandlungen nach Mitte August notwendig sind.

Abschlussbehandlung gegen Echten und Falschen Mehltau: vergl. auch Botrytis. Infolge des frühen Reifebeginns und des allgemein geringen Befallsdrucks ist die Abschlussbehandlung bis spätestens Mitte August vorzunehmen. Zu späte Behandlungen in die Traubenzone können zu Überschreitungen der Markttoleranz und zu Gärproblemen führen. In Parzellen mit starkem Befallsdruck des Falschen Mehltaus (in diesem Jahr zum Glück sehr selten) kann noch eine zusätzlichen Abschlussbehandlung (nur Laubwand) bis spätestens Ende August mit reinen Kupferpräparaten vorgenommen werden.

Bio: Abschlussbehandlungen mit Kupfer und bei Befall mit Echtem Mehltau mit Zugabe von Bioblatt (2.5 l/ha) oder Fenicur (6 l/ha), Parzellen mit Falschem Mehltau bei entsprechender Witterungsent- wicklung bis Ende August (Höchstmenge von 4 kg/ha einhalten) behandeln. Anstelle von Kupfer kann auch das Tonerdepräparat Myco-Sin (6-8 kg/ha) ohne Zugabe von Fenicur oder Bioblatt eingesetzt werden.

IP: Kupferzusatz vor allem für Traubenzonenbehandlungen und als Zusatz zu den Botrytiziden.

Bei Botrytiziden ist zu beachten, dass nur 1 Behandlung pro Wirkstoffgruppe erlaubt ist (vergl. PSE S. 6).

Für die Abschlussbehandlung können nochmals teilsystemische Präparate wie Cyrano, Mikal, Forum Star, Amarel F, Melody Combi oder Mittel auf Basis von Folpet-Kupfer eingesetzt werden. Bei Cyrano und Mikal kein Kupfer zumischen.

Nach Hagelschlag ab Mitte August nur noch Kupferbehandlung möglich (z.B. Kupfer 50, 0.1-0.2 % = 1.2 –max. 2.4 kg Präparat) in die Traubenzone. Kupfergesamtmenge von 4 kg Reinkupfer pro ha und Jahr beachten.

Kräusel- und Pockenmilben: Wo jetzt an den Geizen stärkerer Befall festgestellt wird, sind die Befallsherde zu markieren und für nächstes Jahr eine Austriebsbehandlung im Woll- bis Grünpunktstadium einzu- planen. Eine Bekämpfung zum jetzigen Zeitpunkt ist sinnlos.

Stiellähme-Befallsprognose 2003: Am Standort Wädenswil wurde der Blütebeginn (BBCH 61) am 6. Juni, und die abgehende Blüte (BBCH 69) am 12. Juni bei Blauburgunder und Müller Thurgau registriert. An den Standorten Stäfa, Malans und Berneck war die Rebblüte ca. 2-4 Tage früher. Die durch- schnittlichen Tagesmaxima Temperaturen während der Blüte lagen an allen Standorten zwischen 27.9°C (Stäfa) und 29.1°C (Malans). Gestützt auf das Prognosemodell ist 2003 für alle diese Standorte kein oder sehr geringer Stiellähmebefall von <10 % zu erwarten, so dass auf eine spezielle Stiellähme Bekämpfung verzichtet werden kann.

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