Forschung und Entwicklung Gesamtaufwendungen für F& E in Mrd DM zu Preisen von 1980 Verliert die Bundesrepublik den Anschluß? (umgerechnet nach Kaufkrattpantaten)
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Die Bundesrepublik Deutschland schneidet bei den Forschungs- aufwendungen im Vergleich mit den USA und mit Japan schlecht ab, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
Aus Bund und Ländern
Mehr arbeitslose Ärztinnen
KÖLN. „Die Statistik über arbeitslose Ärztinnen ist nicht korrekt", erklärte Dr.
Hedda Heuser-Schreiber, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, in einem Gespräch mit Bundesgesund- heitsministerin Professor Ri- ta Süssmuth. Nach Abschluß des Studiums meldeten sich viele junge Medizinerinnen nicht arbeitslos, wenn sie sich vergeblich um Weiterbil- dungsstellen an Krankenhäu- sern bemüht hätten. Dadurch werde die Statistik ungenau, betonte Frau Heuser-Schrei- ber. Der Ärztinnenbund for- dert alle Betroffenen auf, sich bei den Arbeitsämtern zu melden. sk
PKV gegen Spezial- Tarife für Beamte
KÖLN. Der Forderung der Spitzenverbände der ge- setzlichen Krankenversiche- rung (GKV), Spezialtarife für beihilfeberechtigte Beam- te im Rahmen der gesetzli- chen Krankenversicherung einzuführen, hat der Vor- standsvorsitzende der Deut- schen Krankenversicherung (DKV), Hans Georg Tim- mer, widersprochen. Teilko- stentarife und sonstige Spe- ziallösungen für Beamte im Rahmen der GKV seien nicht akzeptabel. Statt dessen soll- te im Zuge der Strukturre- form eine „Entmischung der beiden Sicherungssysteme"
erfolgen. Ohnedies sei eine beihilfekonforme und sy- stemgerechte Selbstkosten- versicherung nur in der PKV möglich, kommentiert Tim- mer den Vorstoß der GKV.
Alle Versuche, die gesetzli- che Versicherung für die Be- amten „passend" zu ma- chen, würden an gesetzliche oder systembedingte Gren- zen stoßen.
Auch die in der Koali- tionsvereinbarung zur Struk- turreform propagierten Ex-
perimentierklauseln (etwa die Einführung von Wahltarifen für Freiwillig- und Höherver- sicherte) hätten für die PKV systemsprengende Wirkung.
Ebenso sei die wahlweise und auf den einzelnen Erstattungs- fall begrenzte Kostenerstat- tung ebenso wie das von den Ersatzkassen eingeräumte Zusatzkrankengeld für frei- willige Mitglieder „zum Teil gesetzeswidrig" , zum Teil trä- fen solche Regelungen den
„Lebensnerv der Privaten Krankenversicherung". HC
„Telefonzeitung"
für Blinde gegründet
LANDSHUT. Eine „Te- lefonzeitung" für Sehbehin- derte „Hören statt Lesen"
kann in und um Landshut ge- hört werden. Die Bundespost hat dafür bundesweit die Te- lefonnummer 11 55 oder 0 11 55 reserviert. Die auf Initiative des Rotary-Clubs Landshut gegründete „Zei- tung" enthält aktuelle gesell- schaftliche und kulturelle Nachrichten sowie Hinweise auf die einschlägigen Not- dienste und Serviceleistun- gen. Über 1000 Anrufer im Monat nutzen bereits die
„Telefonzeitung". Informa- tionen über die Organisation eines derartigen Dienstes:
Tel.: (08 71) 7 87 58. sk
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Gemeinsame
Forschung mit Prag
DÜSSELDORF. Einen Vertrag über gemeinsame Forschungen auf dem Gebiet der Umwelthygiene haben das Medizinische Institut für Umwelthygiene an der Uni- versität Düsseldorf und das Institut für Hygiene und Epi- demiologie in Prag geschlos- sen. Die Vertragspartner wollen den Einfluß von Luft- verunreinigungen auf die körperliche Entwicklung und den Gesundheitszustand von Schulkindern untersuchen. sk
Ausland
Behandlung
über Satellitentelefon
CHICAGO. Die 57 Ein- wohner der Insel Pitcairn im südlichen Pazifik bekommen ärztliche Versorgung, und zwar über Satelliten-Telefon.
Gesprächspartner ist das Re- surrection Hospital in Chica- go. Die Funkverbindung er- laubt auch die Übertragung von Elektrokardiogrammen und anderen Diagnosever- fahren. Die Vereinbarung geht auf Vorbereitungen ei- nes Runkfunkmitarbeiters in Chicago zurück, der schon seit längerer Zeit als Ama-
teurfunker mit den Insula- nern korrespondiert hat. Die meisten Bewohner von Pit- cairn sind Nachkommen der im Jahr 1789 dort ausgesetz- ten legendären „Meuterer auf der Bounty". bt
Schwarze Ärztin im Astronautentraining
WASHINGTON. Die er- ste schwarze Frau, die bei der Staatlichen Raumfahrtbehör- de der USA ein Astronauten- training aufnimmt, heißt Mae C. Jennison und ist Ärztin.
Die 30jährige, die in New York Medizin und an der Stanford-Universität in Kali- fornien Chemietechnik stu- diert hat, war zuvor beim
„Peace Corps", einer freiwil- ligen Entwicklungshilfeorga- nisation, im westafrikani- schen Staat Liberia tätig. Au- ßerdem kann sie choreogra- phieren und spricht Russisch und Kisuaheli. bt
Verschiebung in der Drogenszene
WIEN. Eine gewisse Ent- lastung in der Drogenszene Österreichs sieht der Leiter der Drogenambulanz an der Psychiatrischen Universitäts- klinik Wien, Oberarzt Dr.
Otto Presslich. In einem In- terview mit der Österreichi- schen Ärztezeitung berichte- te er aufgrund der Patienten- zahlen seiner Institution, der
„klassische" Heroinsüchtige werde seltener, ja sei schon fast die Ausnahme. Die mei- sten Abhängigen in Öster- reich konsumieren heute
„Opiumtee", einen Sud aus Mohnkapseln, die man im Blumengeschäft kaufen kann. Dazu kommen ver- schiedene Medikamente. Im übrigen sei das Durch- schnittsalter der Patienten gestiegen, was, ebenso wie die Tatsache, daß die Patien- tenzahl insgesamt leicht zu- rückgehe, darauf hindeute, daß vor allem die Zahl der jungen „Neueinsteiger" in Österreich zurückgeht. bt A-2766 (22) Dt. Ärztebl. 84 , Heft 42, 15. Oktober 1987