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Archiv "GROPIUSSTADT: Stellungnahme 1" (04.11.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen BRIEFE AN DIE REDAKTION

GROPIUSSTADT

Zu der Meldung „Gesundheitszentrum Gropiusstadt eröffnet" in Heft 32/1976 ging eine Zuschrift von Ärzten aus dem

„Gesundheitszentrum" ein, die nach- stehend wiedergegeben ist. Daran schließen sich Stellungnahmen des Autors der Meldung sowie der Kassen- ärztlichen Vereinigung Berlin an.

Gegendarstellungen

CD Die Ärzte, die, im Gesundheits- zentrum Gropiusstadt arbeiten, ha- ben nie erklärt, daß sie generell die Einzelpraxis negativ einschät- zen.

0 Außer den in dem Bericht ge- nannten Fachrichtungen arbeitet im Gesundheitszentrum ein Ortho- päde, ab 1. Oktober 1976 ein zwei- ter Orthopäde.

0 Es arbeiten nur zwei Sozialar- beiter im Hause, eine der beiden Sozialarbeiterstellen wird vom Dia- konischen Werk getragen.

® Die KV Berlin hatte zwar mehr- fach erklärt, Umsatzgarantien zu erteilen. Gewährt wurden sie je- doch bislang nur der Röntgenolo- gin, der orthopädischen Gemein- schaftspraxis und dem Psychiater/

Neurologen.

0 Die KV Berlin hat nie einen Kre- dit von 1,3 Mill. DM zu sehr günsti- gen Bedingungen angeboten. In der Diskussion war lediglich die Übernahme einer Mietausfallbürg- schaft in Höhe von etwa 1 Mill. DM.

Die Übernahme dieser Bürgschaft wurde von der KV Berlin nach mo- natelangen Verhandlungen abge- lehnt (Januar 1975). Erst als der Bauträger auf der Suche nach ei- nem anderen Bürgen von der Deut- schen Klassenlotterie einen zinslo- sen Kredit von 1 Million DM be- kommen konnte, bot die KV Berlin doch noch die Übernahme der Mietausfallbürgschaft an, jedoch zu Bedingungen, die die Ärztegrup- pe schon ein halbes Jahr zuvor ab- lehnen mußte.

® Der Modellversuch „Hauskran- kenpflege" im Gesundheitszentrum soll wissenschaftlich untersucht

werden. Ein entsprechender Pro- jektantrag des Instituts für Sozial- medizin (Bundesgesundheitsamt) liegt vor. Die Kosten dieser Unter- suchung würden, falls das Projekt genehmigt wird, bei DM 275 530 für zwei Jahre liegen. Es handelt sich um die Bezahlung von wissen- schaftlichen Planstellen, nicht um finanzielle Unterstützung der Haus- krankenpflege im Gesundheitszen- trum.

0 Dr. Sundermann, der Presse- sprecher der KV Berlin, behauptet:

„Daß jeder Patient nur eine Kran- kenakte haben soll, stimmt mit den Vorstellungen der deutschen Ärzte- schaft über die individuelle Betreu- ung der Patienten nicht überein".

Kennt Dr. Sundermann wirklich die

„Vorstellungen der deutschen Ärz- teschaft"? Dr. Sundermann hat zwar schon mehrere polemische Artikel über das Gesundheitszen- trum geschrieben, sich aber bisher weder die Mühe gemacht, einen der in diesem Hause niedergelas- senen Kollegen anzusprechen noch das Haus selbst oder sogar die gescholtene Patientenakte in Augenschein zu nehmen. Hierzu ist Dr. Sundermann herzlich eingela- den.

® Angesichts der Tatsache, daß im GZ acht von der KV und den Krankenkassen zugelassene Ärzte arbeiten, ist die Bemerkung von Herrn Dr. Sundermann unverständ- lich, daß hier gesetzliche Grundla- gen und mit den Krankenkassen geschlossene Verträge nicht be- achtet würden.

Dr. Friedrich Kater, Konrad Tidow, Dr. Gerhard Schulze, Dr. Günther Weidmann, Dr. Elisabeth llgmann, Dr. Klaus Korfmann, Dr. Bernd Muz- zulini, Dr. Frithjof Sahnwald

Lipschitzallee 20 1000 Berlin 47

Stellungnahmen

Die Informationen zu dem Bericht

„Gesundheitszentrum in der Gro- piusstadt eröffnet" beruhen auf wiederholter Inaugenscheinnahme

des Objektes seit der Grundsteinle- gung, auf drei von einer bewährten Kraft mitstenografierten Telefonge- sprächen mit Dr. Friedrich Kater, dessen Angaben in vielen Einzel- heiten einer Nachprüfung nicht standhielten, und auf Tonbandauf- zeichnungen der Diskussion in der Vertreterversammlung der Kas- senärztlichen Vereinigung Berlin über die Förderung des Gesund- heitszentrums Gropiusstadt. Kein Zitat entstammt „älteren, meist po- lemischen Artikeln gegen dieses Projekt", sondern alle dem Beitrag von K. H. Werner „Gesundheitszen- trum Gropiusstadt" in „Arzt und Krankenhaus" Nr. 6/1976 (Seiten 22 bis 28).

Im einzelnen ist der Brief der Ärzte des Gesundheitszentrums Gropius- stadt in folgenden Punkten von mir richtigzustellen:

Zu 1.) Die Behauptung, daß die Ärzte des Gesundheitszentrums Gropiusstadt „die Einzelpraxis ne- gativ einschätzen", steht im Beitrag von Diplom-Ing. Klaus H. Werner, Trabener Straße 22, 1000 Berlin 33, in der Zeitschrift „Arzt und Kran- kenhaus" 6/1976 und hat folgenden Wortlaut: „Zunächst nun einiges zur Entwicklungsgeschichte dieses Modells: Die Anfänge liegen in den Jahren 1971/72, als eine Gruppe Berliner Assistenzärzte, aus einer negativen Einschätzung der Einzel- praxis heraus und in dem Bestre- ben, zu Strukturveränderungen im Gesundheitswesen beizutragen, die Möglichkeiten diskutierte, nach Be- endigung ihrer Facharztausbildung gemeinsam eine Gruppenpraxis zu eröffnen." Daß es sich bei Herrn Werner um einen der zu verläßli- cher Auskunft berechtigten Initiato- ren dieses Projektes handelt, wird nicht nur keiner der unterzeichnen- den Ärzte zu bestreiten wagen, es steht auch in dem Beitrag, in dem es im Anschluß an das o. a. Zitat weiter heißt: „Diese Gruppe traf mit mir als Planer zusammen, der entsprechende Vorarbeiten im Rahmen eines Forschungsauftra- ges des Bundesministerium für Ju- gend, Familie und Gesundheit ge- rade geleistet hatte und der seither

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 45 vom 4. November 1976

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

in die Gruppe weitgehend inte- griert ist." Bedeutet Punkt 1) der obigen Zuschrift, daß Herr Werner urplötzlich aus der Gruppe ausge- stoßen ist, oder soll er nur ein we- nig denunziert werden?

Zu 2.) Unter den von Dr. Kater mit- geteilten Fachrichtungen befand sich kein Orthopäde; außerdem wurden in dem Bericht nur sechs von acht Fachrichtungen aufge- zählt. Die von Dr. Kater angekün- digte Erweiterung des Ärzteteams erwies sich bei einer Nachprüfung als unrichtig.

Zu 3.) Die Information, daß das Gesundheitszentrum Gropiusstadt über „zwei Psychologinnen, eine Psychagogin und zwei Sozialarbei- ter verfügt" gab Dr. Kater telefo- nisch am 12. 8. 1976; eine Be- richtigung erfolgte in den beiden nachfolgenden Telefongesprächen nicht.

Karl-Heinz Wenzel Ahornallee 22 1000 Berlin 19 E

Als Pressesprecher der Kassen- ärztlichen Vereinigung Berlin neh- me ich zu dem Schreiben der Ärzte im Gesundheitszentrum Gropius- stadt zu den einzelnen Punkten wie folgt Stellung:

Zu 1.) Die Ärzte haben expressis verbis erklärt, daß eine ordnungs- gemäße Betreuung der Versicher- ten nur durch eine Gemeinschaft von Ärzten erfolgen könne. Erst nachdem sie durch die KV Berlin belehrt worden waren, daß eine Gemeinschaftspraxis fachübergrei- fend (etwa in Form eines Vereins) nicht möglich sei, stellten die ein- zelnen Ärzte einen Antrag auf Ein- zelzulassung.

Zu 2.) Es ist zutreffend, daß ein Facharzt für Orthopädie ab 1. 7.

1976 und ein weiterer Facharzt für Orthopädie ab 1. 10. 1976 zugelas- sen sind.

Zu 4.) Die Kassenärztliche Vereini- gung Berlin hat mehrfach erklärt,

daß Umsatzgarantien nur nach den hier beschlossenen Richtlinien ge- geben werden können. Auf Grund dieser Richtlinien hat die Kassen- ärztliche Vereinigung Berlin ihre Bereitschaft erklärt, in vier Fällen und für eine weitere Gemein- schaftspraxis jeweils eine Umsatz- garantie zu gewähren. Wie in je- dem anderen Fall mußte auch hier- bei geprüft werden, ob der betref- fende Kassenarztsitz dringlich zu besetzen war.

Zu 5.) Es ist zutreffend, daß die KV Berlin erst nach monatelangen Verhandlungen eine Mietausfall- bürgschaft zugesagt hat. Ursäch- lich für den langen Zeitraum waren die Nichtvorlage einer ordnungsge- mäßen Wirtschaftlichkeitsberech- nung sowie die Ablehnung einer Haftung durch die einzelnen Ärzte.

Zu 7.) Bisher habe ich noch nicht mehrere Artikel — auch nicht pole- mischer Art — über das Gesund- heitszentrum geschrieben. Einzig vom Pressesprecher der KV Berlin wurde eine Erwiderung auf einen Artikel in der Zeitschrift „Der Deut- sche Arzt" veröffentlicht. Außer- dem möchte ich erwähnen, daß ich den Ärzten und Projektoren des Gesundheitszentrums Gropiusstadt in einer von mir arrangierten Pres- sekonferenz am 28. 5. 1975 — an der auch die bekannte Medizin- Journalistin Rosemarie Stein teilge- nommen hatte — Gelegenheit ge- geben habe, ihre Vorstellungen der Berliner Presse darzulegen. Ir- gendwelche Aktivitäten gegen das Gesundheitszentrum Gropiusstadt sind weder von mir persönlich noch von der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin gestartet wor- den. Über die Vorstellungen der deutschen Ärzteschaft zu diskutie- ren würde sicher hier zu weit füh- ren. Aber es ist auch zu bedenken, inwieweit die Benutzung einer ein- zigen „Krankenakte" der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt.

Zu 8.) Die Verträge mit den Kran- kenkassen sehen ebenfalls eine in- dividuelle Behandlung der Patien- ten vor.

Im übrigen danke ich für die auf diesem Wege übermittelte Einla- dung zum Besuch des Gesund- heitszentrums und werde dieser so bald wie möglich gern Folge lei- sten.

Kassenärztliche Vereinigung Berlin Dr. med. Sundermann

Bismarckstraße 95/96 1000 Berlin 12

ECHO

Zu: „Erwartungen am Beginn der neuen Legislaturperiode" von Dr.

Hans Wolf Muschallik in Heft 41/

1976, Seite 2537

Phase der Mäßigung

„Eine Phase der Mäßigung und damit der Konsolidie- rung auf dem Gebiet des Ge- sundheitswesens scheint Hans Wolf Muschallik, dem Vorsitzenden der Kassenärzt- lichen Bundesvereinigung (KBV), fällig zu sein. In einem Referat vor der Vertreterver- sammlung der Kassenärztli- chen Vereinigung Nordrhein, dessen Text das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT in seiner jüng- sten Ausgabe veröffentlicht, richtete Muschallik fünf For- derungen an den soeben ge- wählten Bundestag und die neue Bundesregierung: Alle ihre Maßnahmen sollten das System der gegliederten ge- setzlichen Krankenversiche- rung erhalten; das medizi- nisch und wirtschaftlich lei- stungsfähige System der Si- cherstellung der kassenärzt- lichen Versorgung durch frei- praktizierende Ärzte erhal- ten; den Handlungsspielraum der Selbstverwaltung aus- bauen, alle gesetzlichen Vor- haben unterlassen, die einen neuen Kostenschub zur Fol- ge haben könnten und vor al- lem die Kosten der Kranken- versicherung der Rentner nicht ... der Krankenversi- cherung aufbürden ..."

(Frankfurter Rundschau)

2900 Heft 45 vom 4. November 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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