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Archiv "Medizingeschichte(n): Infektionskrankheiten Syphilis" (23.01.2004)

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der Unterbrechung immer mit einer ge- ringeren Dosisintensität der Chemo- therapie einher. Eine simultane Be- strahlung während der Chemotherapie kann aufgrund additiver Toxizitäten zu einer unerwünschten Unterbrechung der Behandlungen führen.

Duktales In-situ-Karzinom

Nach vollständiger Entfernung eines duktalen In-situ-Karzinoms (DCIS) durch eine brusterhaltende Operation sollte im Allgemeinen eine Strahlenthe- rapie der Restbrust erfolgen. Das Rezi- divrisiko kleiner Läsionen, welche mit großem Sicherheitsabstand entfernt wurden, ist zwar gering, jedoch zeigt sich der Effekt der Strahlentherapie un- abhängig von diesen Prognosefaktoren.

Die Verringerung von Rezidiven durch eine adjuvante Behandlung mit Tamo- xifen ist ebenfalls über alle Subgruppen zu beobachten und ist besonders deut- lich beim Nachweis von Hormonrezep- toren. Die Tamoxifen-Behandlung ist in gleicher Art wie nach einem invasi- ven Karzinom durchzuführen.

Sentinel- (Wächter-) Lymphknoten

Eine alleinige Darstellung von Senti- nel-Lymphknoten mithilfe der Blau- Färbung ist nicht ausreichend. Bei ei- nem oder mehreren negativen Sentinel- Lymphknoten wird eine Ausräumung der gesamten Axilla als nicht notwendig erachtet. Die Bedeutung von Mikrome- tastasen in Sentinel-Lymphknoten ist unklar und bleibt ebenso wie die Er- kennung von Sentinel-Lymphknoten im Bereich der A. mammaria interna Gegenstand weiterer Forschung.

Prävention

Verschiedene Risikofaktoren sind beim Mammakarzinom von Bedeutung. Dies sind vor allem Faktoren wie frühe Men- arche und späte Menopause, Adipositas in der Postmenopause, Hormonsubsti- tution und hohe Mammographie-Dich- te. Der präventive oder verzögernde Ef- fekt durch Tamoxifen auf die Entste-

hung von Rezeptor-positiven Mamma- karzinomen ist mittlerweile in mehre- ren Studien nachgewiesen worden. Re- zeptor-negative Karzinome (vor allem bei BRCA1-Mutationen) lassen sich durch eine Tamoxifen-Behandlung nicht verhindern. Das Nebenwirkungs- profil (Thromboserisiko, Endometri- umkarzinom) lässt jedoch Tamoxifen nicht als ein geeignetes Medikament für einen präventiven Einsatz erscheinen.

Aktuelle Studien untersuchen hier Me- dikamente wie Raloxifen, Anti-Aroma- tasesubstanzen der dritten Generation oder Celecoxib (COX-2-Hemmer).

Bei Frauen mit nachgewiesener BRCA-Mutation (BRCA1 oder 2) kön- nen operative Präventionsmethoden in Betracht gezogen werden. Eine prophy- laktische, bilaterale Mastektomie mit simultaner Rekonstruktion kann das Brustkrebsrisiko annähernd gegen Null reduzieren. Eine prophylaktische bila- terale Ovarektomie kann bei jungen, prämenopausalen Frauen das Risiko ungefähr halbieren. Physische und psy- chische Spätfolgen dieser Eingriffe sind bei der Indikationsstellung unbedingt mit der Patientin zu diskutieren.

Deutsche Empfehlungen

Die Organkommission „Mamma“ der AGO hat jetzt die zweite Auflage der deutschen Empfehlungen erarbeitet.

Diese S1-2-Leitlinie stellt die Grundla- ge der sich immer noch in Arbeit be- findlichen Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft dar. Die Empfehlun- gen sind unter www.ago-online.de ab- rufbar.

Teilnehmer des Konsensus-Panels der Konferenz in St.

Gallen 2003: Chairmen: Aaron Goldhirsch (CH), William C. Wood (USA), weitere Teilnehmer: Kathy S. Albain (USA), Harry Bartelink (NL), Jonas Bergh (S), Monica Ca- stiglione (CH), Alan S. Coates (Aus), Alberto Costa (I), Jack Cuzick (UK), Nancy Davidson (USA), Bernard Fisher (USA), Richard D. Gelber (USA), John H. Glick (USA), Ant- hony Howell (UK), Raimund Jakesz (A), Jacek Jassem (PL), James Ingle (USA), Manfred Kaufmann (D), Monica Morrow (USA), Henning T. Mouridsen (DK), Moise Na- mer (F), Martine Piccart (B), Trevor Powles (UK), Beat Thürlimann (CH), Giuseppe Viale (I)

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Manfred Kaufmann Universitäts-Frauenklinik

Theodor-Stern-Kai 7 60596 Frankfurt am Main

M E D I Z I N

A

A194 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 423. Januar 2004

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

MEDIZINGESCHICHTE(N) )

Volksmedizin Mutter Natur

Zitat:„Es ist bestimmt ein großer Irr- thum,wenn Aerzte die Haus- und Volks- mittel, das Fundament der gesammten practischen Arzneimittellehre älterer Zeit, verachten, statt sie zu untersuchen und zu prüfen, um inne zu werden, daß die gütige Mutter Natur oft den unge- lehrten und einfachen Naturkindern:

Landbewohnern, Hirten, Jägern, Schä- fern, Schmieden etc. mit leichter Mühe, mehr durch Instinkt, als durch klare Sinnenanschauung und davon abgelei- teten Verstandesbegriffen, einen neuen und für den Arzneischatz wichtigen Fund thun lässt, den wir Gelehrte nur mit großer Anstrengung aus dem tiefen, labyrinthischen Stollen der Schulweis- heit hervorzuziehen vermögen.“

Georg Friedrich Most: Die sympathetischen Mittel und Curmethoden. Rostock 1842, S. XIII. – Der Rostocker Arzt Most (1794–1845) empfiehlt hier im Sinne der (Spät-)Romantik, die Volksmedizin wissenschaftlich zu studieren. Er verfasste zu dieser Thematik auch das Le- xikon „Encyclopädie der gesammten Volksmedizin“

(Leipzig 1843).

Infektionskrankheiten Syphilis

Zitat:„Singen will ich heut und sagen, / wie einst durch des Schicksals Mächte / Jener Same ward gesäet / Einer Krank- heit, die – gar seltsam – Ferne Zeiten nie gesehen, / Aber heute ganz Europa, / Asien, das ferne Lybien / Hat durchwü- tet; wie die Seuche Ihren Namen hat empfangen / Durch die Gallier, die da- mals – / Schreckenvollen Krieges Folge - / Latium damit beglückten [...] Syphilus packt sie als ersten. Schlimm wird ihm der Leib zerfressen / Von gar garstigen Geschwüren, / Schmerzend reißt es in den Gliedern, / Seine Nächte flieht der Schlaf. Und nach ihm benennt die Menschheit / Heute noch die gleiche Seuche, / Es empfängt von ihm die Krankheit / Nun den Namen: Syphilis!“

Girolamo (Hieronymus) Fracastoro: Syphilis oder die Fran- zosenkrankheit (1530). In: H. Schott: Die Chronik der Me- dizin, Dortmund 1993, S. 140. – Der italienische Arzt und Humanist Fracastoro (1478–1553) prägte mit diesem ur- sprünglich lateinischen Lehrgedicht den Begriff „Syphilis“.

Referenzen

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