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Archiv "Vom Persischen Golf zum Kaspischen Meer" (09.01.1975)

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Academic year: 2022

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Hinweise •Anregungen REISE

Der Iran, 2500 Jahre altes Kaiser- reich zwischen Türkei und Paki- stan, Kaspischem Meer und Persi- schem Golf, hat ehrgeizige Pläne:

Mit fast einer Milliarde Mark soll der Fremdenverkehr in den näch- sten Jahren angekurbelt werden.

Bis die Träume der Teheraner Tou- ristik-Manager verwirklicht sind, wird der Gast im Iran aber noch viel Geduld aufbringen müssen. Da- für erlebt er allerdings ein weithin unverbautes, unverbildetes, reiz- voll-fremdes Land. Er wird die Kunst des Improvisierens selbst in manchen Luxushotels anwenden müssen und — will er die Faszina- tion dieses großartigen Reiselan- des begreifen — ganz andere Maß- stäbe anwenden müssen, als sie für den organisierten Pauschaltou-

rismus im Mittelmeerraum oder auf den Kanaren gelten. Persiens Hochland, seine Salzwüsten und das wilde Elburs-Gebirge sind an- ders.

Aus 7000 Meter Höhe schimmert die Große Salzwüste bläulich und violett. Wir sind auf dem Fluge nach Isfahan. Die gewaltige Ebene, die sich am Rande einer bizarren Bergkette nach Osten bis an den Horizont hin ausdehnt, bietet ein Farbenschauspiel von eigenarti- gem Reiz. Das satte Grün, das kurz vor der Landung zunächst in schmalen Rechtecken, wenig spä- ter in weiten Feldern auftaucht, überrascht: Isfahan ist eine Oase.

Fruchtbarkeit, Ruhm und Größe verdankt die kunstgeschichtlich wohl bedeutsamste Stadt der isla-

mischen Welt den Wassern des Zayandeh Rud, des „Ewigen Flus- ses". Die Kuppeln und Minarette,

die Fresken und Miniaturen der Moscheen und Paläste verleihen dem Bild dieser Stadt Geschlos- senheit und harmonische Schön- heit. Hollywood könnte die Stadt als stimmungsvolle Kulisse zu den Geschichten aus 1001 Nacht ge- baut haben.

Aber Isfahan ist keine Filmstadt. Is- fahan ist eine lebendige, in weiten Teilen sogar moderne Großstadt, die es verstanden hat, die marmor- nen und steinernen Zeugen ihrer großen Vergangenheit zu integrie- ren. Ergebnis: hier findet der Frem- de aus dem Westen seine Vorstel- lung vom Orient bestätigt.

In der Blauen Moschee von Isfahan

Im Innenhof der Schah-Moschee — die unter dem Namen „Blaue Mo- schee" bei Kennern und Liebha- bern als schönstes Sakralbauwerk des Islam gilt — erklärt ein alter Mann einer Gruppe iranischer Re- kruten das Gebäude. Dicht dane- ben hören die Mitglieder einer deutschen Studiengruppe ihrem Reiseleiter zu. Einer der Touristen hat ein Tonbandgerät dabei, bittet den Perser, ihm einige Suren aus dem Koran vorzusingen. Der alte Mann folgt dem Wunsch. Es sei ihm eine Ehre, so sagt er danach, daß er dazu habe beitragen kön- nen, den „Alemans" den Deut- schen, die er verehre, eine Erinne- rung an sein Land und seine Reli- gion mitzugeben. Die Szene ist be- zeichnend. Deutscher zu sein ist in Persien von Vorteil; das, obwohl das Persien-Bild der meisten Deut- schen verworrene Konturen hat.

Zurück nach Isfahan: Zum Kom-

plex der Schah-Moschee gehört eine Schule für Teppichknüpfer.

Täglich sechs Stunden arbeiten hier vier junge Frauen in einem en- gen Raum an einem besonders schönen „Isfahan". Jede von ihnen verdient etwa 300 Mark im Monat.

Bis der Teppich fertig ist, werden fünf bis sechs Jahre vergehen. Was er kosten wird und ob er überhaupt verkäuflich sein wird, weiß nie- mand.

Shish Kebah, Curry-Reis und persischer Kaviar

Wer Isfahan besucht, sollte, wenn er persisch essen möchte, nach dem Restaurant Canari fragen. Das Lokal liegt ganz versteckt in einer Seitengasse. Die Suche lohnt sich aber. Shish Kebah oder Curry-Reis mit Huhn werden geboten, dann Joghurt mit Zwiebeln und vorweg persischer Kaviar, der anerkannt beste der Welt. Mit einem Verdau- ungs-Wodka und einem Aufmunte- rungs-Mokka zum Abschluß sollte einem dieses mindestens zweistün- dige Vergnügen in angenehm küh- ler Umgebung den Fünfzig-Mark- Schein wert sein, den es kostet — ohne Kaviar auf Eis reduziert sich der Preis auf weniger als die Hälf- te.

Wir fahren weiter in den tiefen Sü- den des Landes, dem Gluthauch des Persischen Golfes entgegen.

Er weht aus Deschistan, dem be- rüchtigten Heißen Land, bis her- über nach Schiraz: Nirgendwo auf der Welt blühen die Rosen üppiger als hier am Rand des persischen Hochlandes, in der Stadt des Hafiz und des Sadi, der beiden größten Dichter des alten Persien. Schon auf dem Wege vom Flughafen her durch endlose Rosenbankette am Rand der neuen Schnellstraße wird der Gast auf die zauberhaften Gär- ten von Schiraz vorbereitet.

Wie München von den Olympi- schen Spielen, so hat Schiraz vom persischen 2500-Jahres-Spektakel profitiert, zu dem sich vor drei Jah- ren die Kaiser und Könige der Welt im nahen Persepolis versammelten.

Vom Persischen Golf zum Kaspischen Meer

Durch Rosengärten und wilde Wüsten

110 Heft 2 vom 9.Januar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Persien — Auf den Spuren des alten und des neuen Orient

Exklusivreise für Ärzte vom 27. September bis zum 10. Oktober

Besuchen Sie mit uns eines der ältesten Reiche der Welt. Höhe- punkte der Reise sind:

• Teheran, die Hauptstadt des mo- dernen Persien

• Isfahan, eine Stadt der Kunst, weltberühmt durch seine Blaue Mo- schee

• Shiraz, Stadt der Rosengärten und Heimat der größten Dichter des alten Persien

• Persepolis, Stätte grandioser Ruinen aus der Zeit der Archä- meniden.

Erleben Sie mit uns das alte Per- sien, Kulturzentrum der alten Welt, und das neue Persien, wichtiger Öllieferant und mächtigster Indu- striestaat Asiens.

Flug ab und bis Frankfurt in Linien- maschinen, Unterbringung in Zim- mern mit Dusche oder Bad in guten Hotels, deutschsprachige Reise- leitung.

hier abtrennen einsenden an ÄRZTE-REISE-ZENTRUM HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH

5 Köln 1, Hohenzollernring 1-3 Telefon 02 21 /2 00 21 Ich interessiere mich für die Exklu- sivreise „Persien".

Arztstempel/Telefon Leserdienst

Hinweise • Anregungen ANZEIGE

Die Zeltstadt der gekrönten Häup- ter steht noch. Sie bildet einen ei- genartigen Kontrast zu den impo- santen Ruinen der antiken Perser- Metropole.

Von Zeit zu Zeit kursieren Ge- rüchte, wonach die Zelte zu hor- renden Preisen für reiche Touri- sten aus den USA und Europa ge- öffnet werden sollen. Aber wann Mister Miller aus Milwaukee oder Herr Müller aus Mühlheim bei- spielsweise in das Zelt Haile Se- lassies einziehen können und wie- viel sie für dieses Vergnügen wer- den auf den Tisch blättern müs- sen, weiß zur Zeit noch niemand.

Auf den Serpentinenstraßen des Elburs-Gebirges

Die Strände des Kaspischen Mee- res und die Kaviarfischerei locken uns zum Schluß unserer Reise noch nach Teheran und über die Berge in den Norden des Landes.

Aber weder Teheran noch die kies- grauen menschenleeren Ufer oder die Kaviarfabriken des Kaspischen Meeres wurden zum bestimmen- den Erlebnis dieses Ausflugs. Das große Abenteuer in Nord-Persien sind die wilde Landschaft des 5000 Meter hohen Elburs-Gebirges, die von Schnee- und Steinlawinen zu- weilen verschütteten und versperr- ten Serpentinen zwischen Karaj und Chalus und ist die lange Fahrt mit dem Jeep über staubige Schot- terstraßen und abenteuerliche Päs- se.

Zurück nach Teheran: Nach dem wilden Elburs, der Salzwüste und dem Hochland, wo wir von den Kaschkai-Nomaden zum Tee gebe- ten wurden, nach den Gärten von Schiraz und den Moscheen von Is- fahan, fällt die Gesichtslosigkeit der persischen Metropole fast schmerzlich auf. Teheran, so ha- ben wir es empfunden und so be- stätigen es die meisten, ist nur die häßliche Hauptstadt eines wunder- schönen und für viele Reisende nach wie vor sehr fremden Lan- des. Torsten Ingmann

Routen und Ziele

Die Kitzbühler Alpen laden ein

— Der Fremdenverkehrsverband

„Kitzbühler Alpen", dem 19 Orte angehören, gibt eine Panoramakar- te mit Angebotsübersicht heraus.

Sie offeriert 450 Kilometer Skiab- fahrten, 175 Seilbahnen und Lifts, 800 Skilehrer in 19 Skischulen, dazu 250 Kilometer Skiwanderloi- pen und 500 Kilometer Winterwan- derwege. Auskunft: Österreichische Fremdenverkehrswerbung, Berlin, Tauentzienstraße 16, Frankfurt, Roßmarkt 12, Hamburg, Bieber- haus am Hauptbahnhof, Köln, Ko- mödienstraße 1. APÖ/H Auf die Seychellen per Charterflug

— Nachdem die Hapag-Lloyd-Be- darfsfluggesellschaft die Verkehrs- rechte für die Seychellen erhalten hat, kann TS-Fernreisen als einzi- ger deutscher Reiseveranstalter diese Inseln jetzt als Charterziel anbieten. Das führt zu wesentli- chen Preisvorteilen. TS hat auf der Seychellen-Insel Mahe sieben Ho- tels verschiedener Kategorien un- ter Vertrag. Die Seychellen gelten als eines der „letzten Paradiese".

Die Bevölkerung ist ein vielschich- tiges Gemisch aus Afrikanern, Asiaten und Europäern. Ganz be- geisterte Seychellen-Verehrer ha- ben sogar den Garten Eden auf die Insel Praslin, eine Nachbarinsel von Mahe, verlegt. Auskunft: Reise- büros mit Vertretung von TS-Tou- ropa-Scharnow. TS/H Schweizer Winter — 87 deutsche Reiseveranstalter bieten in der be- vorstehenden Wintersaison 648 verschiedene Formen von Pau- schalreisen mit Bahn, Auto oder Flugzeug nach 101 verschiedenen Ferienorten der Schweiz an. Ein entsprechendes Informationsblatt

„Pauschalreisen Schweiz Winter 1974/75 — Winterzielorte der Rei- severanstalter" kann bei Reisebü- ros, Automobilklubs oder über das Schweizer Verkehrsbüro, 6 Frank- furt/Main, Kaiserstraße 23, Telefon (06 11) 2 05 61, bezogen werden. Es enthält eine Zusammenstellung der Schweizer Ferienorte und der deut- schen Veranstalter. SVB/H REISE

DEUTSCHES ARZTEBLAIT Heft 2 vom 9. Januar 1975 111

Referenzen

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