10 Übungsblatt zur Experimentalphysik IV
39. Quanten-Teleportation und Entanglement-Swapping
Skizzen:
Unterschiede:
DerwichtigsteUnterschiedzwischenQuanten-TeleportationundEntanglement-Swapping
ist,dass bei derQuantenteleportation dieEigenschaftenvoneinem Teilchen übertragen
werden, womit einidentisches Teilchen erzeugt wird unddas Teilchen, dessenQuanten-
zustand teleportiertwurde nicht mehr existiert (es besitztselbst den Quantenzustand
nicht mehr und ist somit nach Denition [s.Zeilinger: Identity cannot mean more than
this:being the same inall properties] nicht mehr dieses Teilchen). Beim Entanglement-
SwappingwirdnurderZustandzwischenzweiTeilchen korreliert, indemmaneine BSM
an zwei zuvor mit jeweils einem mit den Teilchen korrelierten Teilchen durchführt. Da-
her besitzen die beim Entanglement-Swapping entstehenden Teilchen eine Korrelation,
jedoch sindsie nicht identisch undhaben somitauchnicht gleiche Eigenschaften.
40. Bell-Zustands-Messung und Quanten-Teleportation
Die Bell-Zustands-Messung ist dasauslesendes Bellzustandes, derbei korrelierten Teil-
chenexisitert.DurchdasAuslesen,wirddurchdenKollapsderWellenfunktiondaskorre-
lierteTeilchenbeeinusst.DasAuslesengeschieht,indemmandasBell-ZustandTeilchen
und daszu teleportierende Teilchen in Koinzidenz misst,wobeidiese zuvor durch einen
beamsplitter geschickt wurden. Durch den beamsplitter ergibt sich eine Superposition
zwischen den beiden Möglichkeiten, dass beide Teilchen reektiert oder transmittiert
inKoinzidenz gemessen werden können, da wirden Pumplaser auch zur Erzeugung des
zu beamenden Photonsnutzen. Durch die erwähnte Superposition kommt eszur Quan-
teninterferenz, wodurcheinigeMöglichkeitenverschwinden undandereverstärktwerden,
durch diese Interferenz besitzen die Photonen nur noch eine 25%Wahrscheinlichkeit in
Koinzidenz (alsojeweilseines derPhotonenin einem derDetektoren zunden) zumes-
sen.Im Falle,dassdies eintrittundkoinzident gemessen wird,spricht Zeilinger vondem
glücklichen Fall, wo gerade einer der viermöglichen BellZustände der zwei Photonen
ausgelesen wurde.
Es gibt viermögliche Bellzustände.
Für die Durchführung eines vollständigen Quanten-Teleportation-Experimentes müs-
sendiefolgenden vierBedingungen erfülltwerden:
1.beliebigerEingangsquantenzustand
2. Ausgangszustand(output) muss eineinstantane (augenblickliche) Kopie desEin-
gangszustandessein
3. Die Bell-Zustands-Messung muss einen kompletten Satz von Bellzuständen unter-
scheiden
4.Für jeden Eingangszustand mussTeleportation auftreten
Die Messung von einem Bellzustand reicht in dem Sinne aus, dass man somit nur
eine25%Wahrscheinlichkeitbesitzt, dasseszurQuanten-Teleportation kommt,nämlich
in dem Fall, dass gerade der Zustand vorliegt, den man ausliest. Da es 4 Fälle gibt
folgt geradediese 25%Wahrscheinlichkeit, da in3 Fällen (75%) dieTeleportation nicht
funktioniert. Es hat sich in den Experimenten gezeigt, dass die korrekte Polarisation
amteleportierten Photon mit80%iger Wahrscheinlichkeit gemessen wurde,währenddie
normaleErwartunghierfürnur50%beträgt.Hierausistzuschlieÿen,dassdieskeinZufall
ist, dass es nicht eine 100%ige Wahrscheinlichkeit ist, liegt vermutlich an der Ezienz
bzw. an demVersuchsaufbau undMessfehlern.
Die Teleportations-Ezienz beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Teilchen
teleportiert wird, diese beträgt in dem Versuch für ein Ensemble im Durchschnitt ma-
ximal 25%, da nur in derStatistik jedes4. Teilchen in demauszulesenden Bell-Zustand
ankommt und somit auch nur bei jedem 4. mal überhaupt teleportiert werden könnte,
wobeidiesesaufGrunddesVersuchesnichtimmerklappenmuss,daauchInformationen
verlorengehenkönneninderMessapparatur.Fidelitybzw.Teleportations-Zuverlässigkeit
spieltaufdieStöreektean,also geradeaufdieseMöglichkeit,dassInformationenverlo-
rengehenkönnen.Somitgilt fürdieEzienz, wobeimanzudemmiteinberechnenmuss,
wie vieleTeilchen manbenötigtumeinePDCzu erzeugen undzudemnoch aufdemge-
spiegeltenWegeinezweitePDC,diedanninderKohärenzlängeliegen.Somitergibtsich
eine Ezienz von ca.
< 10 − 10(s. Vorlesung). Für die Fidelity folgt: F klassisch ≤ F ≤ 1,
wobei
F klassisch = 2 3 und esgilt E exp = 4 F 3 − 1
E QM ,
wobeiE
die Ezienzbezeichnet.Somit stellt dieZuverlässigkeitnocheine weitereVerminderung der Ezienzdar.
Im GegensatzzurklassischenFAX-Kopie,wirdkeineKopieerstellt(non-cloning theo-
rem),denndasursprünglicheTeilchen verliertdenQuantenzustandunddieserwirdvoll-
ständig auf ein anderes Teilchen übertragen. Bei der FAX-Kopie, würde das Orginal
der Quantenzustand nicht wie man es bei einer FAX-Kopie machen würde, ausgelesen
wirdund dann übertragen wird,sondern dassder Quantenzustand vollständig übertra-
genwird,dasheisstdieSuperpositionvonmehrerenZuständen.Somit hatmandievolle
Quanteninformation beim Empfänger undkeine Information mehrbeim Sender. Würde
manden Quantenzustand beiAliceausmessen unddasErgebnis an Bobübertragen,so
würdeInformationverlorengegangenseinundmanhättenureineklassischeInformation
kopiert, daherist hiereinUnterschiedzurQuanteninformationsübertragung.
41. Teleportation von Atomen, Übertragungsprotokoll
DasÜbertragungsprotokollbesagt,dasseinBellzustanderzeugtwird,wobeijeweilsAlice
und Bob eines der korrelierten Teilchen erhalten, der Quantenzustand
| Ψ i
wird dann,nachdem er auf kohärente Weise manipuliert wurde (Filter, um die Kohärenzlänge zu
erhöhen, da Bandbreite geringer undHeisenbergsche Unschärferelation gilt), zusammen
mitdemTeilchenvon Aliceineiner Bell-Zustands-MessungausgelesenunddasErgebnis
über einen klassischen Kanal an Bob weitergeleitet, der daraufhin unitäre Operationen
(rotieren über kohärente Manipulationen) an seinem sich im Bellzustand-bendenden
Teilchen durchführt,umdengleichen Quantenzustand
| Ψ i
zuerhalten, wieihnAlicefürdieBell-Zustands-Messung verwendethat.
DerBell-ZustandwirddurcheineEPR-Quelleerzeugt,wobeiesvierverschiedeneBell-
zustände gibt(zum Beispiel):
√ 1
2 ( | H 1 i| H 2 i + | V 1 i| V 2 i )
(1)√ 1
2 ( | H 1 i| H 2 i − | V 1 i| V 2 i )
(2)√ 1
2 ( | H 1 i| V 2 i + | V 1 i| H 2 i )
(3)√ 1
2 ( | H 1 i| V 2 i − | V 1 i| H 2 i ) .
(4)DieBellzustands-MessungwurdebereitsinAufgabe 40behandelt.DieunitärenOpe-
rationen die an dem Bellzustands-Teilchen von Bobdurchgeführt werden sind Manipu-
lationen, diedas Teilchen rotieren und soinden selbenQuantenzustandversetzt, den
Alicezuvoreingelesenhat.Hierbeiistzubeachten,dasseinedirekteManipulationandem
Teilchen nicht möglich ist, da somit der Quantenzustand ausgelesen werden würde,da-
hervermute ich,ist mitdieserRotationeineRotationimGeiste gemeint,sodasswenn
mandenZustandauslesenwollenwürde,dieDetektorenrotiertwerdenwürdenundman
danndasgleicheErgebniserhaltenwürde,alswiewennmandennicht-teleportierten Zu-
standausgelesenhätteohnerotierteDetektoren.Alternativistesauchmöglichsichdurch
weitere Korrelationen mit anderen Teilchen auf Bob's Seite den Zustand sozu manipu-
lieren(zu rotieren), dassmaneine wirkliche Teleportation besitzt, jedoch darf dies nicht
stelltdieÜbertragungüberz.B.eineTelefonleitung, Zettel,Gesprächetc. da,wobeihier
Alice an Bob mitteilt, was ihre Bell-Zustands-Messung ergeben hat, damit dieser dann
seinTeilchen somanipulierenkann,dassertatsächlichdengleichen Quantenzustandwie
Alicezuvor besitzt.
Die Quantenteleportation von Atomen wurde bisher nur für Strecken von
10
bzw. ei-nige
100 µm
realisiert.DiesliegtantechnischenProblemen, jedochnichtanprinzipiellen Problemen, sodass zu erwarten ist, dass in Zukunft auch Teleportationen über weitereStrecken möglich werden. Die technischen Probleme werden vermutlich daraus resultie-
ren den Quantenzustand zu erhalten, da wenn ein Atom mit einem anderen Teilchen
interagiert dieser verloren wird. (Diesist nach Zeilinger auch ein Vorteilvon Photonen,
da diese keine Interaktion mit Luft betreiben und mansomit unter Luft arbeiten kann,
imGegensatz zu anderen Teilchen diedann einVakuum benötigen.)
Die Skalierbarkeit der Ionenfallenexperimente bezieht sich darauf, dass man eine be-
liebigeAnzahlvonIonen indieIonenfalleneinbringen kann,somitalsobeliebigskalieren
kann.JedochbleibtdasProblem, dassdieseIonendurch einegröÿereAnzahlmehrMas-
sebesitzenundsomit mehrZeit benötigt wirdumdasgesamteRegister anzuregen,was
mögliche Rechenoperationen verlangsamt. Zudem ist es auch schwieriger gröÿere Ket-
ten inden Grundzustand des harmonischen Oszillators zu kühlen. Daher wird auf S.42
vorgeschlagen maximaleinigezehn Ionen für denQuantencomputer zuverwenden.