Technische Universit¨at Chemnitz Statistik Fakult¨at f¨ur Mathematik
Prof. Dr. I. Veseli´c, M. Tautenhahn
Hausaufgabe 2
Abgabe bis 10. November 07:30
Aufgabe 1. In einer Lostrommel befinden sich N Lose mit den Nummern 1,2, . . . , N, N ∈N unbekannt. Der kleine Fritz (Name aus Datenschutzgr¨unden ge¨andert) will wis- sen, wie viele Lose sich in der Trommel befinden und entnimmt in einem unbeobachteten Augenblick ein Los, merkt sich die aufgedruckte Nummer und legt es wieder in die Trom- mel zur¨uck. Das macht er n mal.
(a) Berechnen Sie aus den gemerkten Nummernx1, . . . , xn einen Maximum-Likelihood- Sch¨atzer T f¨urN. Ist dieser erwartungstreu?
(b) Berechnen Sie approximativ f¨ur großes N den relativen Erwartungswert EN(T)/N.
Hinweis: Fassen Sie einen geeigneten Ausdruck als Riemann-Summe auf.
Aufgabe 2. Ein Versuch, bei dem ein Erreignis A mit Wahrscheinlichkeit p ∈ (0,1) eintritt, wird so oft unabh¨angig voneinander wiederholt bis zum z-ten mal A eintritt (z vorgegeben!). Die Zufallsvariable N bezeichnet die Anzahl der dazu erforderlichen Versuchsdurchf¨uhrungen (N =z, z+ 1, z+ 2, . . .).
(a) Man bestimme die Verteilung vonN!
(b) Man bestimme die Maximum-Likelihood-Sch¨atzung f¨ur p!
Aufgabe 3. Gegeben sei das statistische Produktmodell (Rn,Bn, Q⊗nϑ :ϑ ∈ R). Dabei sei Qϑ die sogenannte zweiseitige Exponentialverteilung oder Laplace-Verteilung mit Zentrumϑ, d. h. das Wahrscheinlichkeitsmaß auf (R,B) mit Dichtefunktion
ρϑ(x) = 1
2e−|x−ϑ|, x∈R.
Bestimmen Sie einen Maximum-Likelihood-Sch¨atzer f¨urϑund zeigen Sie, dass dieser nur f¨ur ungeradesn eindeutig bestimmt ist. Hinweis: Aufgabe 2 von Hausaufgabenblatt 1.
Bitte wenden!
Aufgabe 4. Wir betrachten das statistische Modell (Rn,Bn,Uϑ⊗n : ϑ ∈ R), wobei Uϑ die Gleichverteilung auf dem Intervall [ϑ−1/2, ϑ+ 1/2] ist.
(a) Zeigen Sie, dass
Tn= 1 n
n
X
i=1
Xi und T˜n= 1 2
1≤i≤nmaxXi+ min
1≤i≤nXi
erwartungswerte Sch¨atzer f¨ur ϑ sind. Hinweis: Beachten Sie die Verteilungssymme- trie derXi.
(b) Berechnen Sie die Varianzen Varϑ(Tn) und Varϑ( ˜Tn). Welchen Sch¨atzer w¨urden Sie f¨ur die Benutzung empfehlen? Hinweis: Bestimmen Sie zun¨achst f¨ur n ≥ 3 und ϑ = 1/2 die gemeinsame Verteilungsdichte von min1≤i≤nXi und max1≤i≤nXi und anschließend die Verteilungsdichte von ˜Tn. Benutzen Sie f¨ur a, b >0
B(a+ 1, b) = a
a+bB(a, b), wobei
B(a, b) = Z 1
0
sa−1(1−s)b−1ds.