Kapitel 5: Zusammenschau, Schlussfolgerungen und Perspektiven AAR14
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untersuchen. So zeigt etwa eine Untersuchung von Böhm et al.
(1998), dass die Temperaturentwicklung der Hochgebirgssta- tionen der Alpen parallel zu jener der Tieflandstationen ist und auch mit der Entwicklung der Luftdruckänderung (Abnahme der Luftdichte und entsprechende Hebung der Druckniveaus) übereinstimmt. Es ist keine Höhenabhängigkeit der Tempe- raturtrends aus den instrumentellen Messungen erkennbar.
Auer et al. (1998) zeigen eine wesentlich stärkere Zunahme der Sonnenscheindauer an Hochgebirgsstationen im Vergleich zu Tieflandstationen seit ca. 1950 und begründen das mit der
zunehmenden Trübung der Atmosphäre durch zunehmende industrielle Prozesse.
Der im Sommer besonders augenfällige Temperaturanstieg am Hohen Sonnblick seit dem Beginn der 1980er Jahre (ca.
+2 °C) geht einher mit einer deutlichen Zunahme der Sonnen- scheindauer (Abbildung 5.3) und einer Erhöhung der Global- strahlung – d. h. mit Veränderungen des primären Klimaan- triebes. Dabei wird der mehrfache Einfluss des Menschen auf das Klima deutlich erkennbar: So ist zwar die Zunahme der Sonnenscheindauer mit dem generellen Anstieg des Luftdrucks
Abbildung 5.2 Niederschlagsentwicklung in Österreich seit 1800 aus instrumentellen Beobachtungen sowie die zu erwartende Niederschlags- entwicklung für die Zukunft bis 2100, dargestellt als Abweichung gegenüber dem Mittel 1971–2000). Die Abbildungen oben beziehen sich auf den Winter (DJF), die Abbildungen unten auf den Sommer (JJA), das gesamte Bundesgebiet wurde in zwei Regionen (Nord-West und Süd- Ost) unterteilt. Die Beobachtungsdaten für die Vergangenheit stammen aus der HISTALP Datenbank, die Szenarien für die Zukunft sind aus 22 Ensembles Simulationen (SRES A1B Szenario, Darstellung als graue Balken für Einzeljahre)3 und aus reclip:century (SRES Szenarien A1B, A2 und B1, farbige Balken für die Zeitscheiben 2021–2050 und 2071–2100)4
Figure 5.2 Precipitation development in Austria since 1800 (instrumental observations) and expected development for until 2100, shown as a deviation from the mean (1971–2000). Above figures show the winter season (DJF), the figures at the bottom the summer season (JJA), the region of Austria has been divided (north-west and south-east) into two regions. The observational data for the past come from the HISTALP database, scenarios for the future of the 22 ensemble simulations (SRES scenario A1B, grey bars for single years)3 and from reclip: century (SRES scenarios A1B, A2 and B1, coloured bars for the time slices 2021, 2050 and 2071–2100)4
3 www.ensembles-eu.org
4 http://reclip.ait.ac.at/reclip_century
1800 1820 1840 1860 1880 1900
−100
−80
−60
−40
−20 0 20 40 60 80
100 NORDWEST
DJF Niederschlagsänderung [%] Mi"l. Änderung 2021−2050 2071−2100
Schwankungsbereich ENSEMBLES Simula#onen Schwankungsbereich RECLIP Simula#onen Mi"elwert RECLIP Simula#onen
−100
−80
−60
−40
−20 0 20 40 60 80 100
−100
−80
−60
−40
−20 0 20 40 60 80 100
JJA Niederschlagsänderung [%]
−100
−80
−60
−40
−20 0 20 40 60 80 100
1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100 1800 1820 1840 1860 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100
SÜDOST
Mi"l. Änderung
1800 1820 1840 1860 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100 1800 1820 1840 1860 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100