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Abgrenzung und Gliederung der Hochgebirgsstufe der Alpen mit Hilfe von Solifluktionsformen — erdkunde

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98_Erdkunde Band XXVI

Quezel, P. (1965): La vegetation du Sahara. Du Tchad a la Mauritanie. Geobotanica selecta. Bd. 2. Stuttgart.

Ranz, E., Schneider, S. (1970): Der Aquidensitenfilm als Hilfsmittel bei der Photointerpretation. Bildmessung u.

Luftbildwesen 123-134.

Reuss, J., (1968)- Die photogrammetrischen Aspekte der meteorologischen Satellitenbild-Interpretation. Allg. Ver mess. Nachr. 7, 289-298.

Schokalskaja, S. J. (1953): Die Boden Afrikas. Berlin.

Urvoy, Y. (1937): Notes sur la vegetation au Sahara sou danais central. Ann. de Geogr. 46, 270-277.

Wobber, F.J. (1968): Orbital photography: applied earth survey tool. Phot. Appl. in Science 7, 21-29.

Wobber, F. J. (1969): Environmental studies using earth or bital photography. Photogrammetria 24, 107-165.

ZEISS - Weltraumkalender 1970.

ABGRENZUNG UND GLIEDERUNG DER HOCHGEBIRGSSTUFE DER ALPEN MIT HILFE VON SOLIFLUKTIONSFORMEN

Mit 6 Abbildungen, 4 Photos und 2 Tabellen

Gerhard Furrer / Guido Dorigo*

Summary: Delineation and classification of the high moun tain area of the Alps with the aid of solifluction forms.

The IGU Commission on High-Altitude Geoecology proposes the following three criteria for the delineation of

the high-mountain area: the upper limit of forest, the snow line of the glacial period, and the lower limit of the soli fluidal processes currently at work.

In the research presented here the delineation of the so called "high region" of the Swiss Alps follows the third criterion, i. e., the use of certain forms of solifluction that takes place under the vegetation cover, called "Girlanden"

(see Fig. 3) and "Wanderblocke" (shifting boulders). These solifluidal forms are mapped in the field along chosen routes. Their vertical distribution reveals a frequency of occurrence of a normal distribution Hence, within a zone of

? one standard deviation from the average altitude of the phenomenon in question, nearly 70% of all the findings of that particular form should be situated. This is called the core zone. (See Figs. 1-3.)

The limit of solifluction is defined as the arithmetic average of lower limits of the core zone of "Wanderblocke"

and "Girlanden". The limit of solifluction was determined for forty-eight areas within the Swiss Alps and thereupon statistically generalized with the use of a regression equa tion (Fig. 4).

Zur Abgrenzung der Hochgebirgsstufe schlug Troll (1955) die drei folgenden Kriterien vor:

- die heutige obere Waldgrenze als Ausdruck der ge

genwartigen klimatischen und vegetationskundli

chen Verhaltnisse

- die (letzt-)eiszeitliche Schneegrenze als Ausdruck

des im Eiszeitalter entstandenen, heute noch in Vor

zeitformen vorhandenen und das Hochgebirge be

herrschenden Formenschatzes

- die rezente Untergrenze der subnivalen Bodenabtra

*) Wir danken der Stiftung fiir wissenschaftliche For schung an der Universitat Zurich fiir die Unterstiitzung un serer Feldarbeit.

gung als Ausdruck der gegenwartigen bodenkund lichen und geomorphologischen Dynamik (Unter grenze der gegenwartigen solifluidalen Vorgange) Auch die Kommission fiir erdwissenschaftliche For schung der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Jahrbuch 1970) halt weiterhin an diesen

drei Kriterien zur unteren Begrenzung der Hochge birgslandschaften fest.

Die gegenwartige obere Waldgrenze ist in den Al

pen schwer zu erfassen, da sie in hohem Mafie anthro

pogen beeinflufit worden ist. Noch grofieren Schwie rigkeiten begegnet die Rekonstruktion der (letzt)eis zeitlichen Schneegrenze. Hingegen eroffnet sich, wie die nachfolgenden Ausfiihrungen darzulegen suchen,

in der Abgrenzung der Hochgebirgsstufe mit Hilfe der Solifluktions(unter)grenze ein durchaus erfolgverhei fiender Weg.

Die ?subnivale Hohenstufe" (von einzelnen Auto ren auch als ?rezentes Periglazial" bezeichnet) er

streckt sich von der Solifluktions(unter)grenze zur

Schneegrenze. Ihr Formenschatz bildet seit etwa

30 Jahren das Objekt geomorphologischer Untersu chung. Dabei liegt u. a. das Schwergewicht auf dem Studium der Verbreitung von Solifluktionsformen, so wohl im Hinblick auf das Problem der Grenzziehung als auch, um Auskunft iiber die Entstehungsbedingun

gen von subnivalen Formen zu erhalten.

In der subnivalen Hohenstufe bildet zwar die Soli fluktion nicht den einzigen Vorgang, der reliefgestal

tend wirkt, doch kommt ihr auf Flachen, deren Nei

gungswinkel einen Maximalwert von etwa 30? nicht

iibersteigt, die wesentlichste Bedeutung zu. Das Klein relief namlich ist weitgehend durch die Auswirkung solifluidaler Vorgange gepragt (vgl. auch Kaiser, 1965). Somit diirfen Solifluktionsformen im Sinne des

3. Kriteriums von Troll zur Grenzziehung herangezo gen werden, da sie das ausgesprochene Charakteristi

kum fiir die subnivale Bodenabtragung bilden. Auf

(2)

starker geneigten Hangen treten fluvial-lineare Pro

zesse und flachenhafte Abspiilung an Stelle der soli fluidalen Massenverlagerung. Aufierdem sind Schnee (Nivation) und Wind (u. a. Deflation) an der Relief bildung beteiligt.

Bei Verbreitungsstudien von Solifluktionsformen als Wirkungen solifluidaler Massentransporte ergeben sich

Schwierigkeiten beim Problem der Grenzziehung, und

zwar aus zwei Griinden:

1. In der Natur liegen keine Grenzlinien, sondern

Grenzsaume vor. Zwischen Kernbereichen von nach bestimmten Formen ausgesonderten Hohenstufen

bestehen Ubergangsbereiche, in denen fiir die be nachbarten Stufen charakteristische Erscheinungen

in geringerer Haufigkeit mit den stufentypischen

Formen vergesellschaftet auftreten.

2. Zum Stillstand gelangte oder noch wirkende Soli fluktion pragt sich nicht durchwegs in augenfalligen Oberflachenformen aus. Solifluktionsdeeken aber sind im Feld nicht ohne weiteres erkennbar, wenn sie keine oberflachliche Strukturierung aufweisen.

Solifluidale Vorgange, die sich unter Vegetations

decken abwickeln, entziehen sich gern der unmittel

baren Beobachtung. Mit Recht weist Kaiser (1970) darauf hin, dafi selbst unter dichtem Pflanzenwuchs, ja sogar unter Wald, das Bodenfliefien - wenn auch

stark gehemmt - durchaus wirksam sein kann. In

solchen Fallen lafit sich der solifluidale Charakter

nur durch eingehende Untersuchung fassen (Situme

trie, Diinnschliffe und andere Methoden).

Aus diesen Griinden stiitzen wir uns beim Kartieren auf die haufigsten und deutlich sichtbaren Aufierungen der Solifluktion, namlich auf Strukturboden (Steinrin ge und -polygone auf horizontalen und Steinstreifen auf geneigten Flachen) als Vertreter der Grofiformen und Erdstreifenboden als Vertreter der Kleinformen

(Miniaturform), auf Erdstrome als zungenformige

Auslaufer grofier Wanderschuttdecken sowie auf Gir

landen und Wanderblocke (vgl. Photo 1-4).

Strukturboden und Erdstreifen sind als Formen der ungebundenen Solifluktion in der Frostschuttstufe be heimatet, Girlanden (gebundene oder gehemmte Soli fluktionsform) und Wanderblocke gehoren der Mat

tenstufe an, wahrend Erdstrome vorwiegend im Uber gangssaum von der Frostschutt- zur Mattenstufe (alpi

ner Rasen) auftreten (Abb. 1). Es erfolgt somit beim Kartieren bewufite Beschrankung auf Formtypen, die

sicher angesprochen werden konnen.

1. Ergebnisse von Routenkartierungen

Grundsatzlich lassen sich Flachen oder Routen be

ziiglich ihres Formschatzes kartieren. Routenkartie

rungen haben den Vorteil, dafi sie in kiirzerer Zeit eine Aussage iiber die vertikale Verbreitung der untersuch

ten Formtypen ermoglichen. Beim Kartieren eines Formtyps stellt sich die Frage der Wertung einer Fundstelle in qualitativer und quantitativer Hinsicht.

Qualitativ lassen sich bei jedem Formtyp zwei Aus pragungsgrade auseinanderhalten (Furrer 1965):

1. Form deutlich erkennbar, alle charakteristischen Merkmale vorhanden, Form aber nicht optimal aus

gebildet

2. gut ausgebildete Form

Fitze (1969) wies bei Girlanden nach, dafi sich schlecht ausgebildete Formen gleichmafiig iiber das ganze vertikale Verbreitungsgebiet dieses Formtyps verteilen, wahrend sich gut ausgebildete Vertreter um die mittlere Hohenlage ihres Verbreitungsgebietes haufen (vgl. gleichen Hinweis fiir alle Formtypen bei

Furrer 1965 ?Kernzone"). Um Verbreitungsgebiete

abzugrenzen, ist aufierdem die Erkenntnis von Fitze wichtig, dafi eine Wertung in qualitativer Hinsicht die Aussagen iiber mittlere Hohenlage und Ausdehnung

der ?Kernzone" (Zone des haufigsten Vorkommens in

nerhalb eines vertikalen Verbreitungsgebietes) kaum

beeinflussen kann.

Quantitative Gewichtung kann beim Kartieren mit Hilfe des ?Bedeckungsgrades" (Fitze 1969) oder durch Setzen mehrerer Symbole fiir eine grofie, mit

einem bestimmten Formtyp gemusterte Flache erreicht

werden (Furrer 1965). Beim ersteren wird eine Test flache abgegrenzt und geschatzt, ob mehr oder weniger als 50% dieser Flache gemustert sei. Sofern bei ein und demselben Formtyp zahlreiche Beobachtungen vorlie gen, zeigt die Praxis, dafi auch auf eine quantitative Gewichtung einer Fundstelle verzichtet werden kann, wenn lediglich Auskunft iiber die Verbreitung beziig

lich der Hohenlage dieses Formtyps gewiinscht wird.

Aus Abb. 1 geht hervor, wie man mit Hilfe der vor liegenden Kartierung die Hochgebirgsstufe abgrenzen und gliedern kann. Bemerkenswert sind dabei zwei

Feststellungen:

1. Obwohl an der Waldgrenze und zwischen den hoch sten Waldauslaufern auf jeder Route zahlreiche Blocke herumliegen, beginnen diese erst in einer be

stimmten, iiber der Waldgrenze liegenden Hohe zu

wandern.

2. Jeder Formtyp tritt in der mittleren Hohenlage sei nes Verbreitungsgebietes gehauft auf (Kernzone).

Diese Kernzone enthalt rund 2/3 aller Vorkommen (Furrer 1965). Dorigo (1969) und Fitze (1969)

kommt das Verdienst zu, darauf hingewiesen zu ha

ben, dafi die vertikale Verbreitung ein und desselben Formtyps Ahnlichkeit mit einer Normalverteilung

aufweist.

Die Form der Haufigkeitsverteilungskurve wird ausschliefilich durch die beiden Parameter Mittelwert und Streuung der vertikalen Fundverbreitung bedingt.

Testen wir die der vorliegenden Kartierung aus dem Lotschental zugrunde liegenden Beobachtungen in die

ser Hinsicht, ergibt sich das in Abb. 1 auf der rechten

Seite festgehaltene Resultat. Wir sind uns zwar be

wufit, dafi die zur Verfiigung stehende Datenmenge

(3)

100 Erdkunde Band XXVI

1

^

2

Photo 1: Ausschnitt aus einem Strukturboden (Grofiform), im Zentrum ist ein Steinpolygon von iiber 1 m Durchmes ser sichtbar. Dieser Strukturboden liegt iiber Permafrost.

Mafistab 1 m (langsseitenparallele Strecke). Fuorcla da

Faller ob Juf im Avers, 2850 m

Part of a structural earthform (major), in the centre a stone polygon with a diameter of more than 1 metre is visible. This structural earth form overlies permafrost.

Scale 1 metre (longside parallel stretch). Fuorcla da Faller above Juf in the Avers, 2850 m

Photo 2: Ausschnitt aus einem Erdstreifenboden. Mafistab 120 cm. Parpaner Rothorn, um 2800 m

Part of an earthstripe form. Scale 120 cm. Parpaner Rot horn, around 2800 m

fiir eine solche Untersuchung recht gering ist. Doch erscheinen folgende Feststellungen hinreichend belegt:

1. Bei jedem Formtyp enthalt die Kernzone (Bereich zwischen Mittelwert +/? Streuung) 68-76?/o der Beobachtungen (zum Vergleich: Normalverteilung

68,27%)

2. Praktisch alle Beobachtungen liegen im Bereich von Mittel wert +/? 2 X Streuung (im Falle einer Nor malverteilung: 95,45%).

Tabelle 1 fafit die Beobachtungen iiber die vertikale Verteilung von Solifluktionsformen in Graubiinden

HQhhH 3

Photo 3: Girlanden-Boden. Munt Chavagl (Schweiz. Natio nalpark), um 2400 m

Girlanden forms. Munt Chavagl (Swiss National Park), around 2400 m

Photo 4: Solifluktionsdecke, die sich talwarts in drei Erd strome auflost (die beiden seitlichen sind nur teilweise sichtbar). Munt Chavagl, 2450 m

Solifluction blanket, dissolving downhill in three earth flows (the two outside ones are only partially visible).

Munt Chavagl 2450 m

zusammen. Werden die erfafiten Steinstreifenvorkom

men auf eine Normalverteilung hin iiberpriift, zeigt sich, dafi die Kernzone 69% aller Funde enthalt und dafi innerhalb des Mittel wertes +/? 2 x Streuung 96,8% aller Beobachtungen liegen. Dieser und weitere Tests ergeben tatsachlich, dafi die Haufigkeitsvertei

lung der Fundstellen jedes kartierten Formtyps auf eine Normalverteilung schliefien lafit.

Um die Kartierung im Gelande zu vereinfachen, kann sogar auf eine Gewichtung der Fundstellen be zuglich ihrer flachenhaften Ausdehnung - wie dies im Falle des Lotschentales geschah - verzichtet werden.

Die folgende Zusammenstellung zeigt, dafi sich dabei

(4)

3500-r^ NE-1 ? i

Ferdenrothorn Hockenhorn Sackhorn

Lbtschenpass 4 /\ / / Schneegrenze_ \ ? \ / (Niveau / / 365)

/ \ / oo

^"N^

/ I?tT^I2S

3000-

\ X^wWrs

\/ rJSV 300?- r^^^^

\

/ <P"Ooo \y Orographische /

\

/oo?? Schneegrenze- g--. -55 /

\ 4wP?? Formen / der ungebundenen ?B i~

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\ /oocPOCT Solifluktion in der ? 10 * . /II \ /at Frostschuttstufe .- *_?tso ?73%-.276o s

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^V - 240S - 767.-

Wv^ vw w Formen -55 is der gebundenen s'130

ww^v ^^X, Solifluktion in der v

vXXv W Mottenstufe wv |f? 68%. -a,s

Ww ^V w / ?

_v^_vw_

^vVa/

/ -Hrs I-*Jzs

.-

~ v : Solifluktionsgrenze _2ilb_ _

< ' Waldgrenze ^ i-2j2s 2000- V 2000- -2000

' I HOCHSTER I 1890 | TIEFSTER FUND |

LEGENDE' v Wanderblocke <o Steinzungen {|p geschlossener Wald

w Girlanden i Steinstreifen (Makroforrhen) U Erdstrome Q ( 2 O Steinringe (Makroformen) 1 j^jj 1

c* Erdstreifen Steinringe o (Mikroformen)

Abb. Drei Routenkartierungen 1: dem Lotschental aus (links) die und mathe

matische Auswertung

der Bobachtungsdaten

(rechts) Die Formen wurden in

Vertikalabstanden

von je 10 m aufgenommen. Fund stellen mit grofier flachenhafter

Ausdehnung

sind durch Setzen von bis zu drei Symbolen gewichtet. Die Festlegung

der Solifluktibnsgrenze erfolgt in jener Hohenlage, ab welcher

die

Solifluktionsformen gehauft auftreten. Aus der graphisdien Darstellung der

Haufigkeit

des Auftretens Wanderblocken die resultiert bei alien drei in der gleichen eine Grenze, Routen von Girlanden und Hohe anzusetzen ist. - Rechts

sind

die Kernzonen (mittlere Hohenlage +/? Streuung S) und die Anzahl der

darin

liegenden kartierten Vorkommen absolut und relativ eingetragen,

berechnet

unter der Annahme einer Normal verteilung. Bei der Darstellung der

vertikalen

Verbreitung der Erdstreifen beK

spielsweise liegen 74% aller beim Kartieren

gesetzter Symbole innerhalb der Kernzone,

in absoluten Zahlen 16 4 iiber und der Hohenlage mittleren unter aller kartierten

Erdstreifenfundstellen.

- Die

Solifluktionsgrenze arithmetisches Mittel der Kernzonenuntergrenzen von Wanderblocken und die Girlanden, und Schneegrenze der Obergrenze orographische wird der an erscheint als

Kernzonen von Grofiformen der Strukturboden angesetzt.

Three route maps the Lotschen

valley (left)

and the mathematical evaluation of

the

observed data

(right) -

The forms intervals 10 Sites recorded vertical of of greater areal at were m.

extent are weighted by columns of up there

symbols. The delimitation of the solifluction

boundary is made the altitude from which the at solifluction forms occur in large numbers. From the

graphical

presentation of Girlanden Wanderblocken and boundary is derived occurrence which a can be located height the all at same three the the (me on routes; to right are core zones of the frequency of

dium altitude +/? scattering S)

with

the number of deposits mapped within them entered both in absolute and

relative

terms, calculated on the assumption of a normal distribution. It can be seen

for example

by the presentation of the vertical

distribution of earth stripes, the mapped 74% that of all symbols fall within the

core zone, in absolute 4 and values over 16 under the altitude of all average

mapped earth-stripe sites. - The

solifluction

boundary appears as the arithmetic average

of the lower boundary of the of core zones Wanderblocke Girlanden and

and the orographic snow line is the boundary taken of the of upper as core zone

major forms the of soil structures.

(5)

102 Erdkunde Band XXVI

Steinstreifen N S E W

Anzahl 180 62 37 43 38

Mittlere Hohenlage (m) 2'809 2751 2'836 2'851 2'830

Streuung 202 164 254 199 193

Steinzungen N S W E

Anzahl 97 32 31 23 11

Mittlere Hohenlage (m) 2771 2'653 2'845 2'818 2/811

Streuung 141 124 126 97 83

n . . j alle Strukturboden (Stein Stemringe,-polygone ? r Jt> ? -r N

streiien, -zungen, -ringe)

Anzahl 168 445

Mittlere Hohenlage (m) 2780 2790

Streuung 168 138

Erdstreifen (Miniaturform)

Anzahl 285 41 102 100 42

Mittlere Hohenlage (m) 2792 2'669 2'825 2784 2'850

Streuung 164 88 154 169 174

Erdstrdme N S W E

Anzahl 308 55 116 85 52

Mittlere Hohenlage (m) 2'544 2'495 2'600 2'541 2'475

Streuung 171 152 170 187 120

Girlanden N S W E

Anzahl 645 82 294 161 108

Mittlere Hohenlage (m) 2'488 2'470 2'503 2r486 2r467

Streuung 205 177 226 196 176

Untergrenze der

Kernzone 2783 2793 2777 2790 2791

Wanderblocke N S W E

Anzahl 276 86 116 39 35

Mittlere Hohenlage (m) 2r454 2'423 2'472 2'525 2r391

Streuung 172 161 180 146 164

Untergrenze der

Kernzone 2782 2762 2792 2r379 2 727

Solifluktionsgrenze als Mittelwert der

Kernzonenuntergrenze 2783 2778 2785 2'335 2759 von Girlanden und

Wanderblocken

nur geringfugige, fiir grofiraumige Betrachtungen nicht ins Gewicht fallende Verschiebungen ergeben

(Tabelle 2):

Endlich steht die Frage des Einflusses der Exposition zur Diskussion. Aus Tabelle 1 geht hervor, dafi die mittlere Hohenlage aller Solifluktionsformen in Siid

exposition hoher verlauft als auf nordexponierten

Hangen (vgl. dazu Furrer 1969). Aufierdem fallt auf, dafi besonders die Girlanden auf siidexponierten Fla

AUFTRETEN DER STEINSTREIFEN:

3400 A HOCHSTER FUND 2 %

3213

,--1-2S 24 13,3 %

3011 -57 *1S

z I

q

Mno _

2809 -N

2 ? ._WITTLERE

uj-HOHENLAGE

w S

_63 iC

2607 ?? -is

14,5 %

2405 I-2?Us 2

1,2 %

2215 A TIEFSTER FUND

Tabelle 1: Die vertikale Verbreitung der kartierten Fundstel len von Solifluktionsformen in Graubiinden. Diese Tabelle bildet die Grundlage von Abb. 2, linke Seite; in dem der Abb. 2 beigefugten Text ist die Art der Kartierung be

schrieben. - Von den Grofiformen der Strukturboden sind die Steinringe und -polygone als Formen praktisch hori zontaler Flachen, Steinstreifen und -zungen als Formen geneigter Flachen gesondert sowie zusammengefafit auf gefiihrt. Bei jedem Formtyp ist die Anzahl der kartierten Fundstellen, ihre mittlere Hohenlage sowie die Streuung

angegeben.

The vertical distribution of the mapped sites of soli fluction forms in Grisons. This table forms the basis of Fig. 2, left side; in the text which accompanies Fig. 2 the type of mapping is described. Of the major structural earth forms, stone rings and polygons are shown separa tely and together as forms of practically horizontal areas, and stone stripes and tongues are shown as forms of sloping areas. For every type of form the number of mapped sites, their average altitude and their distribution

is given.

chen am haufigsten auftreten. Wir legen nun die Soli fluktionsgrenze als arithmetisches Mittel aus den

Kernzonenuntergrenzen von Girlanden und Wander

blocken fest. Dabei zeigt sich, dafi diese Grenze bei alien Expositionen auf praktisch gleicher Hohe durch zieht. Daraus folgern wir, dafi fiir ihre Festlegung auf

die Ermittlung von Expositionsunterschieden verzich tet werden kann.

Bei der Auswahl von Routen, die kartiert werden

(6)

Tabelle 2

Region Bernina-Bergell mittlere Hohenlage Streuung (S)

Grofiformen der gewichtet 2835m 128m

Strukturboden nicht gewichtet 2790 110 m m

gewichtet 2810 m 113 m Erdstreilen nicht gewichtet 2800 95 m m

. gewichtet 2580 m 150 m Girlanden nicht gewichtet 2535 170 m m

sollen, mufi - neben dem Relief, das geniigend Flachen

von bis zu 30? Neigung aufweisen soli - den petrogra phischen Provinzen Beachtung geschenkt werden.

Felduntersuchungen haben namlich ergeben, dafi das Auftreten von Solifluktionsformen auch durch Ge

steinsunterschiede beeinflufit wird. Die Lage der Soli fluktionsgrenze kann sich daher beim Ubertritt von ei

ner petrographischen Provinz in eine andere sprung

haft verlagern (Furrer und Fitze, 1970). Wir fordern deshalb, dafi moglichst alle petrographisch verschie denen Flachen einer Region mit Routen zu belegen

sind.

2. Zusammenfassung von regionalen Rout enkar tier un gen zu einem Gesamtbild

Es soil mit Hilfe von Solifluktionsformen die Unter

grenze der subnivalen Bodenabtragung bestimmt wer

den. Da iiber der Solifluktions(unter)grenze die Zone der ?gebundenen" Solifluktion liegt, werden samtliche Funde von Girlanden und Wanderblocken (also von

Formen der Mattenstufe) zur Grenzziehung herange zogen.

Wo innerhalb des gesamten Hohenprofils der soli fluidalen Formen die Solifluktionsgrenze angesetzt

werden soli, wird heute intensiv diskutiert. Das Pro

blem besteht vor allem darin, ob sie auf der Hohe der

untersten Funde oder aber unter den letzten gehauft auftretenden Formen zu lokalisieren ist. Da die unter

sten Funde oft weit aufierhalb der Kernzone auftre ten, kommen sie - gemafi der Normalverteilung -

auch nur sehr seiten vor. Dafi gerade diese Formen bei einer Routenkartierung gefunden werden, ist nicht wahrscheinlich; aus diesem Grunde tendieren wir auf das andere Abgrenzungskriterium hin: Fiir jedes Un

tersuchungsgebiet wird das arithmetische Mittel der

Kernzonenuntergrenze (mittlere Hohenlage - Streu

ung) von Girlanden und Wanderblocken als Solifluk

tionsgrenze definiert.

In Abb. 2 ist die Gliederung der Hochgebirgsstufe von Graubiinden wiedergegeben, Tabelle 1 enthalt die Grundlagen. Die Fundstellen wurden nach der Grofie ihrer Ausdehnung gewichtet (grofie gemusterte Fla chen sind dreifach gewertet, bei grofier Hohenerstrek

kung ein und desselben Formtyps erfolgte dessen Kar tierung in Vertikalabstanden von 30 m). Die 60 von Furrer kartierten Routen (Abb. 2: rechte Seite) sind

iiber den gesamten Raum der Biindner Alpen - aller dings nicht gleichmafiig - verteilt. Verdichtet man die Kartierungen (Abb. 2: linke Seite) und stellt die Er

gebnisse von zusatzlich weit iiber 60 Routenkartierun gen der Schiiler von Furrer zum selben Modell der Hochgebirgsstufe zusammen, erhalt man ein gleiches Bild, allerdings mit geringfiigigen Verschiebungen ein

zelner Kernzonen bei praktisch gleichbleibender Ho henlage der Solifluktionsgrenze. Daraus ergibt sich, dafi das subjektive Moment beim Kartieren im Feld beziiglich der Abgrenzung der Hochgebirgsstufe nicht

ins Gewicht fallt.

In Abb. 3 werden zwei Regionen mit grofier Mas senerhebung aus dem W und dem E der Alpen mitein

ander verglichen (Raum um Zermatt, Raum Bernina -

oberes Bergell). Wir pflegen die orographische Schnee grenze (Furrer und Fitze, im Druck) an der oberen

Grenze der Kernzone der Grofiformen der Struktur

boden anzusetzen. Es zeigt sich nun, dafi in beiden Fallen die klimatische Schneegrenze (Niveau 365, Escher 1970) rund 200 m hoher liegt als die orogra phische und dafi der Abstand klimatische Schneegren

ze - Solifluktionsgrenze in verschiedenen Regionen

nicht gleich grofi ist.

Im schweizerischen Alpenbereich wurden 48 Regio nen in gleicher Weise wie die beiden Raume ?Zer

matt" und ?Bergell/Bernina" bearbeitet. Als Resultat

erhalt man 48 Punkte der Solifluktionsgrenze, die in Lage und Hohe bestimmt sind. Mit Hilfe dieser Kon

trollpunkte soil die Solifluktionsgrenze - eine Flache durch die Alpen - bestimmt werden. Da nicht alle die ser 48 Werte dieselbe Genauigkeit aufweisen, suchten wir diese von ihnen aufgespannte Oberflache zu gene

ralisieren und aus den 48 Regionalwerten ein Modell der Solifluktionsgrenze in den Alpen mit einem mefi baren Abstraktionsgrad zu erstellen. Im allgemeinen beinhaltet eine derartige statistische Generalisation die Anpassung einer einfachen, multiplen oder dreidimen

sionalen Regression an die Kontrollwerte. Es wird

dazu ein mathematisches Modell erstellt, eine Abstrak

tion, in welcher das darzustellende Thema durch einen

(7)

104_Erdkunde_Band XXVI

Nivale Stufe

^_ Schneegrenze oberer

f-1-T-(Niveau 365)

- 3000- Solifluktions- ? ' -"i-pi-p-fleckenbereich "5 J

g _ I

_2_1_Orographische

u ? I ? I a T ? Schneegrenze

5 | I I-1 | <jj | 1

^^-TfTp11N mz:;:^_. I gel \x y//y////A/ /7////V/ 1 Jl Pi 5? 'sfflfflfflfo I I Ubergangssaum

_-2 _ 5 _ i _9?eJ1ze_des_i^-^^y////y///// c v//y//// y/////y/Z//^^

S 1

-S permafrostes 11111 "S \ \ \ \ \ I AI I I I I I III 3. * | l-2?CJAHR) ? I

n O I-1 5 ?

I O |

-_ c w Untergrenze

- . I I-r~- , ? -p-J-Solifluktionsformen n (Hauptverbreitungsgebiet) ej'5 s

llllllllllw.se''*' - I I I I I I 1 I I I I Waldgrenze

-2000- ?|| c o ?

Nadelwald 2: Gliederung der Hochgebirgsstufe Graubundens

Die Darstellung der Kernzonen rechts beruht auf den Ergebnissen von 60 ungleichmafiig iiber das gesamte Untersu chungsgebiet verteilten Routenkartierungen, aufgenommen von G. Furrer. Die Gliederung links basiert auf einem verdich teten Beobachtungsnetz, wobei zusatzlich weit iiber 60 Routen von andern Bearbeitern aufgenommen worden sind. Bei durchgehender Musterung ein- und derselben Flache durch einen Formtyp wurde bis 30 m Vertikaldistanz nur die mitt

lere Hohenlage kartiert, bei 30-60 m Vertikalerstreckung die Hohenlage der obersten und untersten Formen. Aus der Gegenuberstellung geht hervor, dafi die Solifluktionsgrenze in beiden Fallen praktisch auf derselben Hohe verlauft.

Divisions of the high mountain area of the Grisons

The representation of the core zones to the right is based on the results of 60 route mappings distributed unevenly over the whole area of investigation, taken by G. Furrer. The division on the left is based on a denser network of observations

in which well over 60 routes were recorded by other workers. In a thorough patterning of one and the same area through one form type, up to 30 m vertical distance only the average altitude was mapped, between 30-60 metres vertical distance the altiude of the uppermost and lowest forms. From the juxtaposition it can be seen that the soli

fluction boundary runs in both cases at the same height.

bergell/bernina zermatt

J_ schneegrenze ,' (niveau 36s) /' ?| / M I-?- orographische

/ / z schneegrenze

__._,_/3000- | || a ?Obergangsbereich

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3; Vergleich der Ausdehnung und Hohenlage verschie dener Kernzonen von zwei Regionen mit grofier Massen erhebung

Die Fundstellen sind gewichtet (grofie Flachen bis drei

mal), die Kartierung erfolgte in Vertikalabstanden von 10m

Comparison of the spread and altitudinal position of different core zones of two regions with large mass move ment -

The sites are weighted (large areas up to three times), the mapping is done in vertical intervals of 10 m

Ausdruck ersetzt wird, der mathematische Variablen,

Parameter und Konstanten enthalt. Diese Methode der statistischen Generalisation mit einer ?Trend Surface"

als Resultat ist nicht speziell auf die Geomorphologie

zugeschnitten, eignet sich aber fiir unsere Fragestel

lung besonders deshalb, weil die derart gewonnene Flache der Solifluktionsgrenze mit anderen, gleichartig

erarbeiteten Oberflachen -

Wald-, Schneegrenze -

nicht nur graphisch, sondern auch quantitativ vergli

chen werden kann.

Die nachstehenden Computerkartchen zeigen den Alpenraum der Schweiz siidlich des Ziirichsees vom Genfersee bis zur osterreichischen Grenze. Es bedeu

ten:

Landesgrenze der Schweiz liegende ?S": Seen

? Zentrale Achsen des km-Koordinatensystems in den Kartchen:

x-Achse fur y = 700 (Richtung N-S) ca. 8?45/ E y-Achse fur x = 155 (Richtung W-E) ca. 46?30' N - 100 m - Isohypsen der thematischen Oberflache liegende Zahlen: Dekameterwert zwischen den Iso

hypsen

(8)

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Abb. 4: Hohenlage der Solifluktionsgrenze / altitudinal position of the solifluction boundary Regressionsgleichung :

z = 2994.9 -

59.88 x + 0.06493 xy + 0.92147-10-14 y6 + 0.46665-10-13 x7 -

0.20535-1015/xy3 - 0.16805-10-13 x6y - 0.81282-1018/x7 + 0.66989-1019/x6y + 0.17450-1013/y3 -

0.13639-10-16 y7

Abb. 4 ist die Darstellung einer (vorher bestimmten) mathematischen Funktion. Als Mafi der Abstraktion

kann der Korrelationskoeffizient zwischen den beob achteten und den im vorliegenden Modell geschatzten Werten verwendet werden (er betragt in diesem Falle 0.79, d. h. rund 65% der Abweichungen von der mitt

leren Hohenlage der Solifluktionsgrenze konnen durch das Modell erklart werden).

Zu Vergleichszwecken seien im folgenden noch wei tere Modelle vorgestellt. Grundlage fiir die Analyse der Waldgrenze (Abb. 5) war die Landeskarte 1:100 000. Das ganze Gebiet wurde in Teilflachen von 100 km2 unterteilt, deren hochstes Vorkommen ge schlossenen Waldes als regionale Waldgrenze definiert wurde. Auf diese Weise konnten 316 (in Lage und Hohe bestimmte) Punkte der Waldgrenze ermittelt

werden, die in der Trend-Surface Analyse das in Abb. 5 dargestellte Resultat ergaben (Korrelations

koeffizient : 0.81).

Ein weiteres Modell zur Bestimmung der rezenten klimatischen Schneegrenze beruht auf der Berechnung des Niveaus fiir 365 Schneetage/Jahr. Escher (1970) hat gezeigt, dafi diese Hohe mit Hilfe der Jahresiso therme von -5,5? Celsius geniigend genau bestimmt werden kann. Werden weitere klimatische Kriterien,

z. B. die Niederschlagsmenge, berucksichtigt, kann keine signifikante Verbesserung des Resultates erzielt werden. (NB: Man beachte, dafi der Verlauf der Ober

flache fiir jede Isothermenflache verbindlich ist. Eine Isothermenflache von ?2? Celsius wiirde lediglich rund 600 m tiefer liegen.) Mit Hilfe von 17 Gipfelsta tionen (schwarze Quadrate) konnte bei einem Korre lationskoeffizienten von 0.87 das in Abb. 6 dargestell te Modell erstellt werden.

Wenn die verschiedenen Modelle, also die verschie denen Grenzflachen, auch nicht parallel verlaufen, so kann dennoch fiir jede eine mittlere Hohe berechnet

werden, um eine Unterteilung der subnivalen Hohen

stufe in den Schweizer Alpen vorzunehmen.

Mittelwert z = j*]* f(x,y) dx dy / Grundflache Klimatische Schneegrenze 3100 m (cv> ?

5,5? C) Mittlere Hohenlage

der Girlanden 2400 m (<x> -1,3? C) Mittlere Hohenlage

der Wanderblocke 2250 m (co -0,4? C) Solifluktionsgrenze 2200 m (cs> -0,1? C)

Waldgrenze 2050 m (oo +0,8? C)

(vertikaler Temperaturgradient zur Berechnung des Jahresmittels 0,6)

Zusammenfassung

1. Die untere Begrenzung der Hochgebirgslandschaft

im Gebiete der Schweizer Alpen ist durch die Soli

(9)

106 Erdkunde Band XXVI

Abb. 5: Hohenlage der Waldgrenze / altidunal position of the timber line Regressionsgleicbung:

z = - 6274.5 -

58.449 x - 0.49129-10-16 xy6 + 0.008428 y2 - 0.61758-10-8 x5 -

0.62143-1024/y7 + 0.12962-1022/y6 + 0.10064 xy + 0.18716-10-10 x6

?3333 SCHNEEGRENZE^ ^ jllll^^ ^

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| ??, -= 10 km

Abb. 6: Hohenlage der klimatischen Schneegrenzen (Niveau 365) / altitudinal position of the climatic snow line Regressionsgleicbung:

z = 7346.4 + 0.1151 x2 -

0.06175 xy -

0.29707-10-13 x7 -

0.31695-1014/xy3 + 0.87009-1016/x7 -

0.12358-1023/y7 + 0.08817-exp ((x + y)/100) -

0.29372-10-5-exp (2y/100)

(10)

fluktions(unter)grenze gegeben. Diese lafit sich an hand der Verbreitung von Girlanden und Wander

blocken (Formen der Mattenstufe) bestimmen.

2. Fiir Verbreitungsstudien von Solifluktionsformen hat sich die Routenkartierung als zweckmafiigste

Feldmethode erwiesen.

3. Durch eine Route soil die gesamte potentielle Ver tikalerstreckung der zu untersuchenden (Solifluk tions-)Formtypen erfafit werden. Auf die Relief verhaltnisse ist insofern Riicksicht zu nehmen, als moglichst viele Flachen von weniger als 30? Nei

gung der Beobachtung zuganglich sind, weil bei starkeren Neigungen keine (reinen) Solifluktions

formen mehr auftreten.

4. Die Routen sind so auszuwahlen, dafi moglichst

alle petrographischen Provinzen einer Unter suchungsregion angeschnitten werden, weil Wech

sel im petrographischen Milieu vertikale Verschie bungen der Solifluktions(unter)grenze bewirken

konnen.

5. Auf Expositionsunterschiede braucht - sofern die Fixierung der Solifluktionsgrenze im Zentrum der

Fragestellung steht - keine Riicksicht genommen zu werden. Allerdings scheinen die gebundenen So

lifluktionsformen auf siidexponierten Hangen ge

haufter aufzutreten als bei andern Auslagen. Somit

diirfen bei Siidexposition mehr Einzelbeobachtun

gen erwartet werden.

6. Aus der Felderfahrung ergab sich, dafi beim Kar

tieren auf qualitative und quantitative Wertung verzichtet werden darf.

7. Die mathematische Behandlung der kartierten Beobachtungen fiihrt zum Schlufi, dafi die vertika

le Hauflgkeitsverteilung der Fundstellen jedes

Formtyps einer Normalverteilung entspricht. Da

her lafit sich die Kernzone der vertikalen Verbrei

tung eines Formtyps aus der mittleren Hohenlage

(x) aller kartierten Fundstellen und der Streuung (S) bestimmen. Die Kernzone umfafit rund 70%

aller beobachteten Funde.

8. Die Solifluktions(unter)grenze wird als arithmeti

sches Mittel der Kernzonenuntergrenzen (x-S) von

Girlanden und Wanderblocken errechnet. Sie liegt in der Mattenstufe durchschnittlich 150 m iiber der

Waldgrenze, verlauft aber nicht parallel zu letzte rer.

9. Da die Solifluktionsgrenze nur das Hauptverbrei tungsgebiet der Solifluktionsformen talwarts ab

schliefit, treten unterhalb davon in allerdings ge ringer Haufigkeit auch noch Solifluktionsformen auf (unterer Solifluktionsfleckenbereich).

10. Die mittlere Hohe der Solifluktionsgrenze in den Schweizer Alpen liegt auf 2200 m; dieser Wert ent

spricht der mittleren Hohenlage der 0?-Jahresiso

thermenflache. Sie greift rd. 300 m weiter talwarts

als die untere Begrenzung der Permafrostvorkom men.

Literatur

Dorigo, G.: Untersuchungen zur Solifluktion am Sustenpafi und auf der Melchsee-Frutt. Diplomarbeit Universitat Zurich, 1969.

-: Girlanden und Wanderblocke, eine quantitative Studie.

Diss. Univ. Zurich, 1971 (im Druck).

Escher, H.: Die Bestimmung der klimatischen Schneegrenze in den Schweizer Alpen. Geographica Helvetica, Heft 1, 35-48, 1970.

Fitze, P.: Untersuchungen von Solifluktionserscheinungen im Alpenquerprofil zwischen Santis und Lago di Como.

Diss. Univ. Zurich, 1969.

Furrer, G.: Die Hohenlage von subnivalen Bodenformen.

Habilitationsschrift Univ. Zurich, 1965.

-: Vergleichende Beobachtungen am subnivalen Formen schatz in Ostspitzbergen und in den Schweizer Alpen.

Franz Steiner Verlag Wiesbaden, 1969.

Furrer, G. & Fitze, P.: Die Hochgebirgsstufe - ihre Ab grenzung mit Hilfe der Solifluktionsgrenze. Geographica Helvetica, Heft 4, 156-161, 1970.

-: Beitrag zum Permafrostproblem in den Alpen. Viertel jahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zurich, Heft 3, 353-368, 1970.

-: Die Hohenlage von Solifluktionsformen und der Schnee grenze in Graubunden. Im Druck.

Kaiser, K.: Ein Beitrag zur Frage der Solifluktionsgrenze in den Gebirgen Vorderasiens. Zeitschrift fiir Geomor phologie. Band 9, 460-479, 1965.

-: Uber Konvergenzen arider und >,periglazialer" Oberfla flachenformung. Aktuelle Probleme geographischer For schung, Band 13, 147-187, 1970.

Troll, C.: Ober das Wesen der Hochgebirgsnatur. Jahrbuch Dsterreichischer Alpenverein. 1955. Neudruck in: Okolo

gische Landschaftsforschung und vergleichende Hochge birgsforschung. Erdkundl. Wissen, H. 11. Wiesbaden 1966, S.127-151.

-: Grenzen und Wesen der Hochgebirgsnatur. Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Jahrbuch. 140

141, 1970.

Referenzen

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