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Zu den rhetorischen Schriften des Ibn al-Muqaflfa'.
Von C. Broekelmann.
ünter dem Titel , addurra al jalima ' veröffentlichte der
Emir Sukaib Arslän im^ Jahre 1893 zu Kairo uach einer Hand¬
schrift der Bibliothek 'AMr Efendis zu Konstantinopel eine kleine
Schrift des 'AbdaUäh b. al Muqaffa' (gest. ca. 140/757), die in zwei
Kapiteln über den ümgang mit Machthabem und den mit Gleich¬
gestellten handelt. Eine zweite Auflage erschien Bairat 1897 und
diese ist im Folgenden benutzt. Dieselbe Schrift findet sich mit
dem gleichen Titel im Brit. Mus. Suppl. 1003 IV. Schon Rieu
hat darauf aufmerksam gemacht, dass der Verfasser des Fihrist
118 in seiner Liste der Schriften des Ibn al Muqaffa' mit dem
Titel »-».aäJI ein andres Werk gemeint haben muss, wie sein Zu¬
satz JoLujJt ,3 beweist. Nun citiert Ibn Qutaiba in den 'Ujün
al ahbär (cod. Mus. As. Petropol. nr. 691) fol. 16' i — 17''u aus
X-t-kÄfri! einen bis in Einzelne durchgeführten Vergleich des Königs
mit dem Eegen u. s. w., der sich in dem gedruckten Bucbe nicht findet.
Ibn Qutaiba nennt hier allerdings den Ibn al Muqaffa' nicht als
Verfasser; der ganze Tenor des Stückes aber, der durchaus zu dem
hinlänglich bekannten Stile des Übersetzers von Kalüa und Dimna
stimmt, lässt keinen Zweifel zu, dass das Werk des Ibn al Muqaffa'
gemeint ist, abgesehen davon, dass wir aus älterer Zeit kein Werk
mit dem gleichen Titel kennen. Dagegen finden sich in demselben
Werke des Ibn Qutaiba an vier Stellen (I 14'' 8— 15''5, II 30"'ii—
31'8, III 32'10—32^5, IV 40'3-7) Citate aus Ibn al Muqaffa', zu
denen sich in dem Drucke (I 14 7—12; II 26 3—5, 27 1—4, 26 13—15,
18 4-6, 19 14-18, 22 8-u; III 21 s-io; IV 12 9-13) Parallelen nach¬
weisen lassen. An der 1. SteUe citiert Ibn Qutaiba ^jt LjUi'
jliljl , an den drei anderen jiijt vjloi . Da an der 2. Stelle
in der Pet. Hds. über durchgestrichenem oLxi' steht, so ist
es möglich, dass auch an der 1. Stelle oÜJ', obwohl so auch die
IC*
232 Brockelmann, Zu den rhetorischen Schriften des Ibn al-Muqaffa'.
Const. Hds. (Köpr. nr. 1344) liest, aus entstellt ist; denn Ibn
Qutaiba, der ausser den Adäb mindestens noch zwei andre Werke
des Ibn al Muqaffa' benutzt bat (vgl. Nöldeke Sasan. XXI Anm. 2)
konnte ein einzelnes Werk desselben nicht wohl als ,das Buch
des Ibn al Muqaffa'" citieren. Nun können aber die Citate des
Ibn Qutaiba nicht direkt aus derselben Schrift wie der Druck ent¬
nommen sein. Denn die Übereinstimmung betrifft überall nur den
Sinn, nicht den Wortlaut im Einzelnen, der vielmehr bei Ihn
Qutaiba meist etwas ausführlicher ist. Ferner ist die 2. Stelle bei
Ibn Qutaiba ganz aus einem Guss, während sie aus einzelnen
Stücken des Druckes zusammengesetzt scheint, endlich bat sie noch
einen Schluss 31' i— 8, der im Drucke fehlt. Nun wissen wir aus
dem Fihrist, dass.Ibn al Muqaffa' unter dem Titel vjlj^t zwei
Bücher, ein grosses und em kleines, verfasste. Ibn al Muqaffa'
sagt am Schlüsse der Vorrede S. 10 5 des Druckes, dass er in
dieser Schrift einige v_jj^! >—'lyl y behandeln wolle. Somit wird
es wahrscheinlich, dass der Druck das kleine v_i!oblt oLx^" enthält,
einen Auszug aus dem grösseren von Ibn Qutaiba benutzten Werke
gleichen Titels. In den Hdss., die beide ganz jung sind (Cpol.
983 H., Lond. 1076 H.) wird der Titel »JjJt, der den Ab¬
schreibem anderswoher bekannt sein mochte, dem Buche irrtümlich
beigelegt sein, da der einfache Titel ^^IxS' nicht mehr zu
den Gepflogenheiten der späteren Zeit passte.
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Chansons populaires turques.
Par Dr. Ignace Künos.
I. Türkü.
1.
C'est le printemps, les eaux coulent vers la prairie;
Tu te fatigueras, ne monte pas sur la colline, ö mon agneau:
Le berger arrive, desireux de te separer du troupeau.
Eloignons-nous en suivant cette vallöe;
Peut-^tre nous conduira-t-elle lä-bas, auprfes de la gazelle,
Malheur, Malheur, sur ton esclave dont la vie n'est pas encore en
sa fleur!
Les plaines sont le sejour des lifevres;
La couche des agneaux est faite de gazon ;
Les feuilles de la rose sont la demeure du rossignol.
4 + 4 + 3
»jjL:^. J)yo jLäi i^OsüiJi Bahar oldu akar sular vqfira,
«jjb O^JJ^jy^- i''"*^"''*"'* cSkma kuzum bajira,
»jj! ^Jm, jXm.\ jJS ^yl-Jj^ coban gelir ister seni ajSra.
xjJjj uJÜSjO y£i Gel gidelim i-u derenin joluna,
üJÜjj j>i »JjJtjjt iJüi belki oralarda ahu buluna,
jOlJji .1 üsjLj v_5;Li j'azSk Jazik o körpegik Jmluna.
^^\jjl3 i^JJLii^lh jOjWt} Ovalar-dh- tauSanlarhi dura'i,
^^Läj i^jL^ji cimenden dir kuzularSn j'ata'S,
i^^Ljjt i^JIAj ^^tjAj i}S gül Japra'S bülbüllerin ota'i.