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Regierungspräsidium Gießen Dezernat 43.1-Immissionsschutz I Marburger Str Gießen

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MIO e.V.:

c/o Kraft Bankverbindung:

Sparkasse Marburg-Biedenkopf Vereinsregister Marburg VR5305

Gemeinnützig lt. Bescheid des Vorstand (jeweils Einzelvertretung):

Prof. Dr. Martin Kraft (1. Vorsitzender) Dr. Andreas Titze (Wiss. Berater, Sprecher) Amelie Kraft (Pressesprecherin)

https://miomarburg.wordpress.com MIO c/o Matusch, Am Hasenküppel 18a, 35041 Marburg

Regierungspräsidium Gießen Dezernat 43.1-Immissionsschutz I Marburger Str. 91

35396 Gießen

MIO,

c/o Dr. med. Andreas Matusch Am Hasenküppel 18a

35041 Marburg

Mobil.: 0-17-78-45-51-00 a.matusch@googlemail.com

03.03.2020 Vorab per E-mail an: geschaeftszimmer.bimschg@rpgi.hessen.de

N:/ Dezernat 53.3, z.H. Herrn BD Busse, juergen.busse@rpgi.hessen.de N:/ Dezernat 41.4, z.H. Herrn ChD Dr. Weis, michael.weis@rpgi.hessen.de WP-Wetzlar-Blasbach in VRG 2136

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Dr. Baumann, sehr geehrter Herr Busse, sehr geehrter Herr Dr. Weis,

folgende naturschutzfachlichen und umwelttoxikologischen Tatsachen werden Ihnen unterbreitet, um Ihnen eine geeignete Würdigung im fortgeschrittenen Genehmigungsverfahren zu ermöglichen:

1) In den vom Projektierer eingereichten Unterlagen werden die umliegenden Natura2000-Gebiete und NSG lediglich anhand des Kriteriums Abstand abgeprüft, aber überhaupt nicht auf die jeweiligen erhaltungszielbestimmenden maßgeblichen Arten abgestellt. Es wird nicht dargelegt, dass das Vorhaben außerhalb der jeweiligen Reichweite bzw. des Einzugsbereiches liegt, welche sich aus artspezifischen und den lokalen Parametern wie der Geländetopographie ergibt. Die Abstände der Schutzgebiete sind hier in Tabelle 1 gegeben. In Tabelle 2 sind in ornithologisch taxonomischer Reihenfolge der Vogelarten die ihnen gewidmeten Schutzgebiete, der Schutzstatus, und die Nachweise im projektiererfinanzierten Gutachten Bioplan, im Gutachten Prof. Dr. Martin Krafts 2016 zum WP Adlerhorst/Aßlar (liegt dem RP bereits vor, und wird auf Wunsch erneut bereitgestellt) unmittelbar westlich im selben zusammenhängenden Waldgebiet sowie im fortlaufenden Monitoring des VSG- Lahntal zwischen Marburg und Gießen gegenübergestellt.

2) Demnach sind gerade die Spitzenreiter in der Schlagopferstatistik und besonders schlaggefährdeten Arten Schwarzstorch, Wespenbussard, Rotmilan, Schwarzmilan, Baumfalke erhaltungszielbestim- mende maßgebliche Arten der gerade einmal 2,0 km bzw. 3,3 km entfernten VSG „Wiesentäler bei Hohenahr“ bzw. „Hörre bei Herborn und Lemptal“ und kommen im Wirkbereich des Vorhabens tatsächlich vor. Auch Individuen direkt aus den Schutzgebieten fliegen die geplanten Standorte tatsächlich an:

(2)

WEA1 befindet sich gerade einmal 100 m östlich des Diabas-Steinbruchs Blasbach. Die topogra- phischen Karten sind insoweit irreführend, weil die Ausdehnung vor 2008 eingezeichnet ist, der Stein- bruch sich aber unterdessen 350 m weiter nach Osten, bis an die Grenze des Rahmenbetriebsplans, ausgedehnt hat (Abb. 1). Über dieser dunklen Fels- und Geröllfläche bildet sich hervorragende Ther- mik, die sich aufgrund der Westhanglage bei westlichen bis südwestlichen Winden mit dem Hangauf- wind zu einer starken Aufwindsäule verbindet. Diese wird von Großvögeln aus einem Einzugsbereich von über 5 km aufgesucht, um sich hochzuschrauben und sodann ausgedehnte Jagdsegelflüge zu starten. Wie gesagt ist die Funktion der Aufwindsäule analog zu derjenigen des Skilifts beim Abfahrtsski zu sehen. Insbesondere der Standort WEA1 ist daher denkbar ungeeignet. Ebenso werden von den Großvögeln aus den o.g. VSG nördlich des Vorhabens selbstverständlich auch Gebiete südlich davon angeflogen, insbesondere, wenn dort ein Acker umgebrochen oder eine Wiese gemäht wird.

Abb. 1. Aus geoportal Hessen, Luftbild vom 08.05.2018, Kahlschlagflächen, Lichtungen und der Steinbruch bedingen einen quasi Offenlandcharakter des Standorts WEA 1 aus ornithologischer Sicht. Im Luftbild von 2014 Abb. 3 des UVP-Berichts sind diese Bereiche teils noch bewaldet, teils abgeschnitten.

× WEA 1

(3)

3) In zwei FFH-Gebieten (2,3 km und 7,2 km Abstand) ist der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling Schutzzweck. Diese Art kommt weltweit praktisch nur in Hessen, Rheinland Pfalz und Baden-

Württemberg vor. Sie ist vom Aussterben bedroht und RLH 1. Diese Schmetterlinge erreichen bei der Gipfelbalz (hill topping) und bei der Migration häufig genau die Höhenkorridore der WEA-Rotoren und können auch außerhalb der Migrationsphase kilometerweit verdriften. Es ist wohletabliert und

insbesondere der Windkraftindustrie wohlbekannt, dass sich an den Rotoren von WEA dicke

zusammenhängende Ablagerungen von Fluginsekten bilden, die zu 50% Leistungseinbuße und mehr führen. Analoges gilt für den Dunklen Wiesenknopf Ameisenbläuling, welcher „nur“ RLH 2 eingestuft ist und dem ein Netz aus 6 umliegenden FFH Gebieten (vgl. Tabelle 1) gewidmet ist. Auch Hirschkäfer (zwei Schutzgebiete) können in ihrem kurzen Dasein als Flugkäfer (wenige Monate und 5 Jahre als Engerling) Schlagopfer an WEA werden. Die Bechsteinfledermaus war nach der Zwergfledermaus die im Vorhabengebiet am häufigsten nachgewiesene Fledermaus und auch das Große Mausohr kam vor.

Auch diesen sind zwei FFH-Gebiete im Umfeld gewidmet.

Tabelle 1.: Abstände der Schutzgebiete zum Vorhaben:

km WEA1 (S) WEA2 (N) Bemerkungen

VSG 5316-401 Wiesentäler um Hohenahr und Ahrtalsperre 2,4 2,0 Schwarzstorch, Rotmilan, Schwarzmilan, Baumfalke VSG 5316-402 Hörre bei Herborn und Lemptal 3,3 2,9

Schwarzstorch, Graureiher, Wespenbussard, Rotmilan, Baumfalke

VSG 5414-450 Steinbrüche Mittelhessen, Teilgebiet

Kalksteinbruch Strupbach östlich Königsberg 4,4 4,3 Uhu

VSG 4517-401 Lahnaue zwischen Atzbach und Gießen 6,7 7,1 diverse, u.a. Wasservögel, Limikolen, Kranich, VSG 5218-401 Lahntal zwischen Marburg und Gießen 15,5 15,3 Lage im Zugkorridor

NSG Kiessee am Oberwasen bei Naunheim 5,1 5,6 Haubentaucher, Eisvogel NSG Würzberg bei Garbenheim 5,9 6,3 Grünspecht

NSG Holzwäldchen bei Krofdorf-Gleiberg 9,2 9,4 Braunkehlchen NSG Lahntalarm bei Bellnhausen 17,8 17,6 Teichhuhn, Kuckuck

NSG Auloch von Dutenhofen 7,6 8,0 u.a. Weißstorch

NSG Helfholzwiesen bei Erda 4,6 4,2 u.a. Rotmilan, Baumfalke FFH 5317-302 Helfholzwiesen und Brühl bei Erda 4,6 4,2 Dunkler WAB

FFH 5317-305 Grünland und Wälder zw. Frankenbach und

Heuchelheim 2,3 2,1 Hirschkäfer, Dunkler WAB FFH 5316 Salbeiwiesen bei Bechlingen 2,3 2,5 Dunkler und Heller WAB FFH 5316-308 Krausebachtal bei Großaltenstätten 3,3 2,9 Dunkler WAB

FFH 5417-301 Lahnaue zwischen Atzbach und Gießen 8,2 8,6 Dunkler WAB FFH 5317-301 Oberes Verstal 8,3 8,0 Dunkler WAB

FFH 5416-302 Waldgebiet östlich Allendorf und nördlich Leun 7,9 8,1 Bechstein, Großes Mausohr FFH 5416-304 Dillauen bei der Luthermühle 7,2 7,4 Dunkler und Heller WAB

FFH 5416-301 Weinberg bei Wetzlar 8,8 9,2 Hirschkäfer, Bechstein, Großes Mausohr WAB, Wiesenknopf-Ameisenbläuling

4) Mit Punkten 1-3 steht direkt eine Verletzung von Europarecht im Raum. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die EU-Kommission im Januar 2019 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland als einzigem Mitgliedsstaat neben Bulgarien und Italien eingeleitet hat, weil bestehende Natura2000-Gebiete nicht hinreichend gepflegt und konkretisiert, nicht durch NSG- Verordnungen umgesetzt werden und die diesbezüglichen Schutzmaßnahmen zu wünschen übrig

(4)

lassen. Dieses Verfahren hat die EU-Kommission am 12.02.2020 verschärft. Des Weiteren ist das RP- Gießen hinsichtlich seiner Schädigungsabsichten von Natura2000-Gebieten zugunsten von

Windkraftnutzungen kein unbeschriebenes Blatt bei der EU-Kommission mehr. Die EU-Kommission intervenierte bereits, um die Zerstörung des FFH-Gebietes Wollenberg abzuwenden und bezüglich der Zerstörung des Höhenzuges zwischen Ebsdorfergrund und Lumdatal ist ein weiterer Vorgang bei der EU-Kommission gegen das RP-Gießen angelegt. Nicht zuletzt bei der Vergabe von EU-Fördermitteln wird regelmäßig abgeprüft, welche Vorgänge gegen den Antragsteller anhängig sind und waren.

5) Die fortlaufenden Beobachtungen des Vogelzuggeschehens im VSG „Lahntal zwischen Marburg und Gießen“ sind zur Beurteilung des Vorhabens von eminenten Wert, da die Orte, an denen die

Beobachtungen stattfinden – Baggerteiche Niederweimar, Martinsweiher Niederwalgern und ParAllna dazwischen und die umliegenden Hügel – exakt 48° bzw. 51° nordöstlich des Vorhabens in gerade einmal 18,9 bzw. 22 km Abstand (bezogen auf WEA1) liegen. Dies ist genau die Hauptzugrichtung von Südwest nach Nordost und zurück, welche bodennah außer bei Nebel auf einer Breite von etwa 7 km eingesehen wird (vom „Lippenstift“ = Turm des Fernheizwerkes auf den Lahnbergen bis zum Strom- masten bei Friedelhausen, jeweils orthogonal zur NW-SO-Achse gemessen), in höheren Luftschichten entsprechend breiter. Von hier ist also nahezu exakt dasselbe Zuggeschehen zu beobachten, wie im Bereich des Vorhabens, insbesondere vom Altenberg Turm (1,9 km bzw. 1,6 km nö von WEA1 bzw. 2 und häufig von Bioplan aufgesucht) aus. Tagesaktuell und online ist dies hier abrufbar:

https://miomarburg.wordpress.com/aktuelles/

Daten zum Kranichzug werden jeweils von Beobachtern von Todenhausen bis Hungen ergänzt.

Mit sporadisch gerade bei schlechtem Zugwetter gewählten Beobachtungsterminen wie typischerweise in von der Windkraftindustrie finanzierten Gutachten lässt sich das Zuggeschehen nicht ansatzweise erfassen.

6) Ebenso ergibt sich, dass die beiden geplanten WEA den Querschnitt des Windpark Hohenahr zur Hauptzugrichtung von 1000 m auf 1800 m Breite vergrößern werden und zusammen mit dem Windpark Adlerhorst, der genau die nordwestlich anschließenden 1,8 km Querschnitt einnimmt, dann 3,6 km des Zuggeschehens abgreifen.

7) Beim Vergleich der Befunde zu Durchzüglern Kraft, Marburger Lahntal 2017-2018 versus Bioplan Blasbach 2017-2018 sowie zu Brutvögeln und Nahrungsgästen Kraft Bechlingen 2014-2015 versus Bioplan Blasbach 2017-2018 ergibt sich gute Übereinstimmung bei den in der Roten Liste Hessen nicht aufgeführten Vogelarten mit grüner Ampelklassifizierung. Im Kontrast dazu fallen erhebliche Diskre- panzen bei den in den in der RLH als gefährdet wie teils auch in Anhang I EU-VSRL gelisteten Vogelarten mit gelber und roter Ampelklassifizierung auf. Es ist schlicht unglaubwürdig, dass in 3 km Umkreis keine Stockenten und keine Feldsperlinge brüten sollen, und - obwohl zu über 80% von Wald bedeckt Habicht und Waldschnepfe nicht einmal als Nahrungsgast auftreten sollen und keine einzige Dohle und nur ein einziges Rotmilanpaar dort 2016/2017 brüten soll. Es ist unglaubwürdig, dass – obwohl die gesamte Ortslage Blasbach und je die Hälfte der Ortslagen von Königsberg und

Hohensolms eingeschlossen sind, keinerlei Rauch- und Mehlschwalbe hier brüten soll. Innerhalb 10 km ist – wie bereits ausgeführt ein Brutplatz des Schwarzstorches im Krofdorfer Forst photodokumentiert – und ein Brutrevier im Bechlinger Wald noch 2016 und davor beschrieben. Des Weiteren fehlen im

(5)

Bioplan Gutachten als Brutvögel Rebhuhn, Türkentaube, Kuckuck, Waldohreule, Wendehals und zumindest als Nahrungsgäste bzw. Brutverdacht Schleiereule, Raufußkauz, Pirol, Heidelerche, Braun- und Schwarzkehlchen, Wiesenpieper und Girlitz. Unter den Durchzüglern wurden nordische Gänse, sämtliche Enten, sämtliche Limikolen außer dem Kiebitz, Saatkrähen, Uferschwalben geflissentlich vergessen.

8) Nahezu der gesamte 3 km Umkreis des Vorhabens war unter Kartiergebietsnummer 1734

Stichprobengebiet in der landesweiten hessischen Lebensraum- und Biotopkartierung des HLNUG im Jahre 2018 (HLBK2018), vgl:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/bekanntmachung/lebensraeume

Es darf verlangt werden, hier den Stand der Datenerhebung im Auftrag des HLNUG abzufragen und bereits verfügbare Daten – und sei es nur behördenintern - noch in die Genehmigungsentscheidung einfließen zu lassen.

9) Bereits in den Steckbriefen zum TRPEM wird in der Version 12/2012 zur ersten Offenlage ein

Rotmilanhorst östlich Oberlemp im dortigen Dichtezentrum, ein weiterer südöstlich von Bechlingen, ein dritter nordwestlich Hermannstein und als vierter der einzig im Bioplan GA 2017 aufgeführte östlich Blasbach angegeben.

Im Steckbrief in der Version 07/2015 zur zweiten Offenlage ist nunmehr zusätzlich fünftens von einem Rotmilanhorst nordöstlich des VRG, also südlich Hohensolms und sechstens von einem Horst nördlich des VRG – also südwestlich Hohensolms im Bereich Eichelsberg - die Rede.

Als siebter kommt noch derjenige an der Ostflanke des Bleidenberges südlich Königsberg aus Bioplan 2018 hinzu. Achtens kommt noch ein Rotmilanhorst im Zentrum des gestrichenen VRG 2137, im Wald östlich Blasbach hinzu (lt. Steckbrief 07/2015 zu 2137; in 12/2012 ist dieses Gebiet nicht behandelt).

Somit ist im 3,3 km Umkreis des Vorhabens – einer Fläche, welche dem Meßtischblattviertel (TKV) entspricht – mit ausgesprochen hoher Wahrscheinlichkeit von vier oder mehr Brutpaaren und damit einem Dichtezentrum des Rotmilans auszugehen.

Schwarzmilanhorste wurden im Steckbrief 12/2012 und übereinstimmend 07/2015 je einer südlich Königsberg und nördlich Blasbach beschrieben, was mit den in der RNA2018 von Bioplan dort gehäuft eingezeichneten Flugbewegungen zusammenpasst. Lediglich der Schwazmilanhorst südlich

Königsberg wurde 2018 reproduziert, keiner 2016/2017. Im Gebietssteckbrief von 07/2015 wird – wie in Arbeitskarte 11 zum TRPEM - ebenso auf die Uhubruten im Steinbruch Hermannstein verwiesen.

Im Gebietssteckbrief 12/2012 wird ausdrücklich hinsichtlich der Milanbruthorste eine „Standort- optimierung angesichts des großflächigen Flächenpools [innerhalb VRG 2136]“ angeraten und ein hohes Konfliktpotential mit Fledermäusen gesehen. Weiter heißt es: „im zentralen Bereich WEA- Bestand aus Abweichungsverfahren, Anlagen in Bau....bei Realisierung aller Flächen bandförmige Anordnung über mehr als 5 km Länge, ... Unterbrechung des linearen Bandes erforderlich“ uns

„Dauerhafte Inanspruchnahme von Wald (Rodung) bis zu 20,5 ha.“ Im Steckbrief 07/2015 ist nur mehr von „Dauerhafte Inanspruchnahme von Wald (Rodung) bis zu ca. 14 ha, notwendige

Ersatzaufforstungen oder alternative Ersatzleistungen sind auf örtlicher Ebene zu lösen“ die Rede.

Daraus ergibt sich konkludent, dass eine größtmögliche Ausschöpfung des VRG2136 überhaupt nicht die planerische Absicht war. Bereits durch die 13 Bestandsanlagen sind konkret vor Ort und exakt im

(6)

Luftbild in Geoportal Hessen exklusive vorbestehender Waldwege ausgemessen bereits 15,0 ha Wald in Anspruch genommen. Das Vorranggebiet ist somit bereits vollständig im Sinne des TRPEM

ausgenutzt.

Tabelle 2: Vogelvorkommen in und um VRG2136 und Schutzzweck benachbarter Schutzgebiete maßgebliche Arten1 Einstufung Vorkommen um VRG2136

Vogelart5 NSG Kiessee Naunheim NSG Holzwäldchen Krofdorf NSG Lahntalarm Bellnhsn. NSG Würzberg Garbenheim NSG Auloch v Dutenhofen NSG Helfholzwiesen Erda VSG Lahntal MR-GI VSG Hörre Herborn Lemptal VSG Wiesentäler Hohenahr VSG Lahnaue Atzbach-Gi 2 EU-VSRL Art 4-I, Anh. I 3 BArtSchV S=streng, b=bes. 4 Rote Liste Hessen 2014 4 Rote Liste D 2015 Artenhilfskonzept in Hessen 6 GA Bioplan 2017-2018 GA Kraft 2014-2015 7 (WP Aßlar Bechlingen)

Nachweise 31.05.2017 –

10.01.2019 BP, Brutpaare 2018 tm, Tagesmaximum

stationär dz, durchziehend,

beste Saison

Schwarzschwan tm 1

Höckerschwan * * tm 60

Singschwan x x I S R tm 2

Kanadagans tm 106

Weißwangengans I * tm 1

Streifengans tm 2

Saatgans x tm 138

Blässgans x x tm 188; dz 385

Graugans x (*) * dz tm 220

Nilgans* tm 400

Brandgans * tm 7

Rostgans I tm 6

Schnatterente x x R * tm 35

Pfeifente x R tm 47

Krickente x x x 1 3 tm 105

Stockente x V * 1 BP tm 850

Spießente x x 0 3 tm 27

Knäkente x x x x 1 2 tm 11

Löffelente x x 1 3 tm 48

Kolbenente x x R * tm 2

Moorente x

Tafelente x x 1 * tm 11

Reiherente x x x * * BP 10; tm 86

Bergente x x tm 15

Samtente tm 5

Schellente x * tm 7

Gänsesäger x x R V tm 9

Mittelsäger x * tm 1

Zwergsäger x I tm 1

Wachtel x x x V V B BP 5; tm 2

Jagdfasan tm 1

Rebhuhn 2 2 H 4 BP BP 11 ; tm 10

Zwergtaucher x x x 3 * BP 12; tm 57

Haubentaucher x x x x x * * BP 5-6; tm 12

Rothalstaucher R *

Schwarzhalstaucher x x x S 1 * tm 3

Prachttaucher x

Sterntaucher x

(7)

Tabelle 7, Forts.

maßgebliche Arten1 Einstufung Vorkommen um VRG2136

Vogelart5 NSG Kiessee Naunheim NSG Holzwäldchen Krofdorf NSG Lahntalarm Bellnhsn. NSG Würzberg Garbenheim NSG Auloch v Dutenhofen NSG Helfholzwiesen Erda VSG Lahntal MR-GI VSG Hörre Herborn Lemptal VSG Wiesentäler Hohenahr VSG Lahnaue Atzbach-Gi 2 EU-VSRL Art 4-I, Anh. I 3 BArtSchV S=streng, b=bes. 4 Rote Liste Hessen 2014 4 Rote Liste D 2015 Artenhilfskonzept in Hessen 6 GA Bioplan 2017-2018 GA Kraft 2014-2015 7 (WP Aßlar Bechlingen)

Nachweise 31.05.2017 –10.01.2019 im VSG Lahntal zw. MR u. Gi BP, Brutpaare 2018 tm, Tagesmaximum

stationär dz, durchziehend,

beste Saison

Kormoran x x x (*) * dz tm 98; dz 1395

Zwergscharbe I tm 1

Rohrdommel x x x I S 0 3 tm 1

Zwergdommel x x I S 1 2 tm 1

Nachtreiher I S 0 2 tm 1

Seidenreiher x I tm 1

Silberreiher x x x I tm 11

Graureiher x x x (*) * ng3 B tm 17

Purpurreiher x I S 0 R tm 4

Schwarzstorch x x I 3 * H ng3 1 BP tm 7

Weißstorch x x I S V 3 ng3 BP 3; tm 23; dz 182

Fischadler x x x I 1 3 dz tm 2; dz 26

Wespenbussard x I 3 3 b3 1-2 BR BP 2; tm 7; dz 198

Gänsegeier I 0 tm 9

Steppenweihe I tm 1

Kornweihe x x x I 0 1 tm 3

Wiesenweihe x I 1 2 tm 1

Rohrweihe x I 3 * H ng3 tm 3

Habicht 3 * ng 1-3 BP BP 1; tm 4

Sperber x * * b3 BP 2; tm 15; dz 183

Rotmilan x x x I V V H ng, b3 2-3 BR +2 BP 5; tm 8; dz 1112

Schwarzmilan x I * * ng, b3 1-2 BR BP 2; tm 5; dz 82

Seeadler I * tm 1

Raufußbussard tm 1

Mäusebussard * * 650m v

S, b5

BP 17; tm 13; dz 643

Rotfußfalke I tm 1

Baumfalke x x x V 3 b5 1-2 BP BP 4-5; tm 4

Wanderfalke I (*) * b3 2 BP BP 2-3; tm 3

Turmfalke * * b3 tm 17

Merlin x x I tm 1

Kranich x I * dz tm 200; dz 118.633

Wasserralle x x x x 3 V BP 1; tm 5

Wachtelkönig x x x I S 1 2 BP 1; tm 3

Tüpfelsumpfhuhn x x I S 1 3 tm 1

Teichhuhn x S V V BP 2-4; tm 15

Blässhuhn * * BP >7; tm 46

Austernfischer * tm 1

Säbelschnäbler I S * tm 1

Kiebitzregenpfeifer tm 6

Goldregenpfeifer x x I S 1 tm 80; dz 601

Kiebitz x x x x S 1 2 H dz tm 1456; dz 8832

Flussregepfeifer x x S * H BP 9-10; tm 16

Sandregenpfeifer x x x S 1 tm 8

Mornellregenpfeifer x I S 0 tm 7

(8)

Tabelle 7, Forts.

maßgebliche Arten1 Einstufung Vorkommen um VRG2136

Vogelart5 NSG Kiessee Naunheim NSG Holzwäldchen Krofdorf NSG Lahntalarm Bellnhsn. NSG Würzberg Garbenheim NSG Auloch v Dutenhofen NSG Helfholzwiesen Erda VSG Lahntal MR-GI VSG Hörre Herborn Lemptal VSG Wiesentäler Hohenahr VSG Lahnaue Atzbach-Gi 2 EU-VSRL Art 4-I, Anh. 1 3 BArtSchV S=streng, b=bes. 4 Rote Liste Hessen 2014 4 Rote Liste D 2015 Artenhilfskonzept in Hessen 6 GA Bioplan 2017-2018 GA Kraft 2014-2015 7 (WP Aßlar Bechlingen)

Nachweise 31.05.2017 – 10.01.2019 im VSG Lahntal zw.

MR u. Gi BP, Brutpaare

2018 rev, Reviere 2018

tm, Tagesmaxi- mum stationär dz, durchziehend,

beste Saison

Großer Brachvogel x S 1 1 H tm 4; dz 26

Regenbrachvogel tm 13

Uferschnepfe x S 1 1 H tm 11

Waldschnepfe x V V 5 BR BP 3-6; tm 2

Zwergschnepfe x x S tm 5

Bekassine x x x x x S 1 1 H tm 36

Flussuferläufer x x x S 1 2 tm 28

Rotschenkel x x x S 3 tm 7; dz 15

Grünschenkel x x x tm 12; dz 27

Waldwasserläufer x x x S 0 * tm 21

Bruchwasserläufer x x x S 1 tm 37

Dunkler Wasserläufer x x tm 9

Kampfläufer x x I S 0 1 tm 10; dz 60

Sanderling tm 2

Steinwälzer S 2 tm 1

Alpenstrandläufer x x S 1 tm 8

Sichelstrandläufer x tm 3

Sumpfläufer tm 1

Zwergstrandläufer x tm 3

Temminckstrandläufer x tm 8

Lachmöwe x R * tm 150; dz 175

Schwarzkopfmöwe x I R * tm 1

Sturmmöwe * tm 7

Silbermöwe * tm 1

Mittelmeermöwe x * * tm 2

Steppenmöwe R tm 3

Heringsmöwe R * tm 1

Zwergseeschwalbe x I S 0 1 ---

Weißbartseeschwalbe I R tm 5

Weißflügelseeschwalbe S R tm 1

Trauerseeschwalbe x x x I S 0 1 tm 7

Brandseeschwalbe I S 1 tm 1

Flussseeschwalbe x x x I S 0 2 tm 2

Küstenseeschwalbe x x I S 1 tm 1

Hohltaube x x * * 600 m

von S, b5

> 6 BP tm 467; dz 365

Ringeltaube * * b5 tm 300; dz 21.868

Türkentaube * * B BP 10; tm 2

Turteltaube 2 2 b3 2-3 BR BP 2; tm 2

Kuckuck x 3 V 3 Rev rev 17; tm 4

Schleiereule 3 * ng BP 4; tm 1

Raufußkauz I * 1 BR

Steinkauz (x) V 3 BP 8; tm 1

Waldohreule 3 * 2-3 BP BP 2; tm 1

Sumpfohreule x I 0 1 tm 2

Uhu x I (*) * 550 m v S 1 BR BP 2; tm 1

Waldkauz * * 170 m v N BP 5; tm 1

(9)

Tabelle 7, Forts.

maßgebliche Arten1 Einstufung Vorkommen um VRG2136

Vogelart5 NSG Kiessee Naunheim NSG Holzwäldchen Krofdorf NSG Lahntalarm Bellnhsn. NSG Würzberg Garbenheim NSG Auloch v Dutenhofen NSG Helfholzwiesen Erda VSG Lahntal MR-GI VSG Hörre Herborn Lemptal VSG Wiesentäler Hohenahr VSG Lahnaue Atzbach-Gi 2 EU-VSRL Art 4-I, Anh. 1 3 BArtSchV S=streng, b=bes. 4 Rote Liste Hessen 2014 4 Rote Liste D 2015 Artenhilfskonzept in Hessen 6 GA Bioplan 2017-2018 GA Kraft 2014-2015 7 (WP Aßlar Bechlingen)

Nachweise 31.05.2017- 10.01.2019 im VSG Lahntal zw. MR u. Gi

BP, Brutpaare 2018 tm, Tagesmaximum

stationär tmz, Tagesmax. Zug

dz, durchziehend, beste Saison

Mauersegler * * ng3 ng dz 13.843; tmz

12.000

Eisvogel x x x x x x I S V * BP 6; tm 5

Bienenfresser S * tm 8

Wiedehopf S 1 3 tm 2

Wendehals x x S 1 2 2 BR BP 5; tm 3

Grauspecht x x I S 2 2 H 250 m von S 2-3 BP BP 4; tm 1

Grünspecht x S * * 400 m v S, b3 BP 9; tm 4

Schwarzspecht x I S * * direkt an S 2-3 BP BP 4; tm 3

Buntspecht * * tm 3

Mittelspecht x I S * * direkt an N 1-3 BP BP 6-8; tm 2

Kleinspecht V V 200 m von S BP 1-4; tm 1

Pirol V V 2 BR BP 2; tm 1

Neuntöter x x x x x x I V * b3 4 BP BP 5; tm 4

Raubwürger x S 1 2 H ng tm 3

Elster * * b3 tm 41

Eichelhäher * * b5 tm 73; dz 121

Dohle x * * ng 9 BP tm 1000; dz 685

Saatkrähe V * tmz 241; dz 854

Rabenkrähe * * b5 tm 120

Kolkrabe * * b5 2-4 BP BP 2; tm 34

Beutelmeise x x 3 * tm 8

Blaumeise * * b5 tm 85; dz 154

Kohlmeise * * b5 tm 80; dz 464

Haubenmeise * * b5 tm 1

Tannenmeise * * b5 tm 42; dz 100

Sumpfmeise * * b5 tm 8

Weidenmeise V * bp 3; tm 7

Heidelerche x x

I S 1 V dz BV BP 1; tm 56; dz

1423

Feldlerche V 3 b3 B kl tm150; dz 34248

Uferschwalbe x x S 2 V bp 388; dz 378

Rauchschwalbe 3 3 ng3 B ort tm 500; dz 11.984

Mehlschwalbe 3 3 ng3 B ort tm 500; dz 6539

Schwanzmeise * * b5 tm 13

Waldlaubsänger 3 * direkt an S 31 BR BP 15; tm 9

Fitis * * b5 tm 54

Zilpzalp * * b5 tm 100

Feldschwirl V 3 BP 6; tm 2

Schlagschwirl R * tm 1

Rohrschwirl S 1 * tm 1

Schilfrohrsänger x x S 1 * BP 2; tm 1

Sumpfrohrsänger * * tm 14

Teichrohrsänger x V * tm 6

Drosselrohrsänger x S 1 * BP 2; tm 1

(10)

Tabelle 7, Forts.

maßgebliche Arten1 Einstufung Vorkommen um VRG2136

Vogelart5 NSG Kiessee Naunheim NSG Holzwäldchen Krofdorf NSG Lahntalarm Bellnhsn. NSG Würzberg Garbenheim NSG Auloch v Dutenhofen NSG Helfholzwiesen Erda VSG Lahntal MR-GI VSG Hörre Herborn Lemptal VSG Wiesentäler Hohenahr VSG Lahnaue Atzbach-Gi 2 EU-VSRL Art 4-I, Anh. 1 3 BArtSchV S=streng, b=bes. 4 Rote Liste Hessen 2014 4 Rote Liste D 2015 Artenhilfskonzept in Hessen GA Bioplan 2017-2018 GA Kraft 2014-2015 7 (WP Aßlar Bechlingen) Nachweise 31.05.2017 – 10.01.2019 im VSG Lahntal zw. MR u. Gi

BP, Brutpaare 2018 tm, Tagesmaximum

stationär dz, durchziehend,

beste Saison

Gelbspötter 3 * tm 1

Orpheusspötter 2 BP

Möchsgrasmücke * * b5 tm 15

Gartengrasmücke * * b5 tm 10

Klappergrasmücke V * b3 B tm 11

Dorngrasmücke * * b5 tm 12

Wintergoldhähnchen * * tm 3

Sommergoldhähnchen * * b5 tm 1

Kleiber * * b5 tm 100

Waldbaumläufer * * b5 tm 1

Gartenbaumläufer * * b5 tm 1

Zaunkönig * * b5 tm 4

Star * 3 dz tm 30.000; dz 13.802

Wasseramsel * * tm 3

Misteldrossel * * b5 tm 23; dz 182

Ringdrossel 0 * tm 6; dz 3

Amsel * * b5 tm 59

Wacholderdrossel * * dz BP 10-12; tm 1350;

dz 7431

Singdrossel * * b5 tm 472; dz 1308

Rotdrossel dz tm 1000; dz 8302

Grauschnäpper * V b3 BP 5-8; tm 2

Trauerschnäpper

V 3 di an N, 200 v S

BP 8-10; tm 4 Braunkehlchen

x x x x 1 2 H B Ober-

lemp

BP 1; tm 18

Schwarzkehlchen x x * * >3 BR BP 4; tm 28

Rotkehlchen * * b5 tm 16; dz 19

Nachtigall * * tm 25

Blaukehlchen x x I S (*) * BP 3; tm 2

Hausrotschwanz * * b3 tm 13; dz 32

Gartenrotschwanz

x x 2 V H direkt

an S

> 3 BP bp 4; tm 3

Steinschmätzer x x 1 1 tm 9

Heckenbraunelle * * b5 tm 11; dz 41

Haussperling V V b3 B tm 80

Feldsperling V V B tm 250; dz 202

Brachpieper x I S 1 1 tm 4

Baumpieper

2 3 direkt an S

5 BR BP 7; tm 26; dz 214

Wiesenpieper x x x 1 2 H dz B tm 500; dz 2433

Rotkehlpieper tm 24

Bergpieper tm 48

Gebirgsstelze * * tm 9

(Wiesen-)Schafstelze * * dz tm 400

Thunberg-Schafstelze tm 5; dz 742

Bachstelze * * b5 tm 207; dz 723

(11)

Tabelle 7, Forts.

maßgebliche Arten1 Einstufung Vorkommen um VRG2136

Vogelart5 NSG Kiessee Naunheim NSG Holzwäldchen Krofdorf NSG Lahntalarm Bellnhsn. NSG Würzberg Garbenheim NSG Auloch v Dutenhofen NSG Helfholzwiesen Erda VSG Lahntal MR-GI VSG Hörre Herborn Lemptal VSG Wiesentäler Hohenahr VSG Lahnaue Atzbach-Gi 2 EU-VSRL Art 4-I, Anh. 1 3 BArtSchV S=streng, b=bes. 4 Rote Liste Hessen 2014 4 Rote Liste D 2015 Artenhilfskonzept in Hessen 6 GA Bioplan 2017-2018 GA Kraft 2014-2015 7 (WP Aßlar Bechlingen)

Nachweise 31.05.2017 –10.01.2019 im VSG Lahntal zw. MR u. Gi BP, Brutpaare 2018 tm, Tagesmaximum

stationär

dz, durchziehend, beste Saison

Buchfink * * B5 tm 500; dz 57.163

Bergfink dz tm 1000; dz 13.013

Kernbeißer * * b5 25-35 BP tm 30; dz 258

Gimpel * * b5 tm 44; dz 59

Tröter-Gimpel tm 2

Girlitz * * > 2 BR tm 10; dz 44

Fichtenkreuzschnabel * * B5 dz 143

Grünfink * * dz tm 50; dz 1204

Stieglitz V * dz > 1 BR tm 150; dz 561

Erlenzeisig * * B5 tm 300; dz 738

Bluthänfling 3 3 dz > 2 BP BP 20; tm 294; dz 1427

Birkenzeisig * * tm 350; dz 234

Taigabirkenzeisig tm 50

Grauammer x S 1 V H tm 4

Goldammer V V b3 tm 250; dz 312

Ortolan x I S 0 3 1 bp; tm 2

Rohrammer 3 * dz 5-8 BP BP 10; tm 109; dz1462

1 Zu den genannten Schutzgebieten kommt noch das VSG Mittelhessische Steinbrüche, welches aus- schließlich dem Uhu als maßgeblicher Art gewidmet ist. Es besteht aus insgesamt 15 vorwiegend still- gelegten und über den ganzen Regierungsbezirk verstreuten Steinbrüchen, von denen hier Kalksteinbruch Strupbach östlich Königsberg in 4,4 km Abstand zu WEA2(N) am nächsten gelegen ist. Der Kalksteinbruch Hermannstein 3,6 km südlich von WEA1(S) ist faktisch hier einzugliedern, da er über Jahrzehnte stabiles Habitat mindestens eines Uhu-Brutpaares ist. Ähnlich der Diabassteinbruch Blasbach 100 m von WEA1 .

2 Hier sind nur Artikel 4 I = Anhang I – Arten markiert, sämtliche Zugvogelarten sind nach Artikel 4 II be- sonders geschützt;

3 S streng geschützt; b, besonders geschützt.

4 R, Rarität; 0, ausgestorben; 1, vom Aussterben bedroht; 2, stark gefährdet; 3, gefährdet; V, Vorwarn-liste;

(*), von 3 in RLH2006 auf * in RLH2014 hochgestuft; *, ungefährdet.

5 Farbig unterlegt ist die Ampelbewertung zum Erhaltungszustand in Hessen nach Werner M, Bausch- mann G, Hormann M, Stiefel D (2014) „Zum Erhaltungszustand der Brutvogelarten Hessens“, Zeitschrift für Vogelkunde und Naturschutz in Hessen Vogel und Umwelt 21:37-69. Dabei bedeuten – grün – günstig, - gelb- unzureichend und – rot- schlecht in der Gesamtbewertung. Arten ohne Brutvorkommen in Hessen oder mit nur unzureichender Datenlage wurden nicht eingestuft.

6 b5, Brutvorkommen innerhalb 500m Abstand zu WEA1, 2; b3, Brutvorkommen innerhalb 3000 m Abstand zu WEA1,2; N, WEA2, nördliche der beiden; ng5, Nahrungsgast innerhalb der 500m Abstand zu WEA1,2;

ng3, Nahrungsgast innerhalb der 3000 m Abstand zu WEA1, 2; S, WEA1, südliche der beiden WEA;

7 BR, Brutrevier (Beobachtung von Balzflügen, Flüge mit Nistmaterial, Verhören von Reviergesang); BP, Brutpaar (Sichtung des Nestes bzw. Nachweis Eltern mit Jungvögeln)

* Unterliegt als Neozoon nicht der EU-VSRL lt. 15er-Liste der EU-Kommission, Stand 06.10.2016

(12)

10) Bezüglich der im Rahmen der Konzentrationswirkung des Verfahrens beantragten Eignungsfest- stellung nach § 63 WHG ist die Einstufung der anlagenbezogenen Wassergefährdungsstufe auf der Skala von A-D nach § 39 AwSV nicht nachvollziehbar. Formular 17/1 zu wassergefährdenden Stoffen ist veraltet, die Verordnung zu Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen VAwS heißt jetzt AwSV, die Paragraphen sind komplett umnummeriert (u.a. § 39 = ehemals § 6). Ausweislich Herstellerdatenblatt wird mit 1529 Liter Getriebeöl und insgesamt 2566 L Betriebsflüssigkeiten umgegangen. Zunächst ist nicht dargelegt, warum – wenn frisch WGK 1 eingefüllt wird – das Altöl immer noch WGK 1 sein soll.

Altöl wird allgemein zunächst einmal als WGK 3 eingestuft, nach Anhang 2 zur VwVwS, Seite 5 links unten. Abweichungen müssen durch entsprechende chemische Analysen nachgewiesen werden. In den Getrieben von WEA kommt das Öl bei stellenweise sehr hoher Reibungshitze in Kontakt mit nackten frisch abgeriebenen Metalloberflächen. Diese sind sehr reaktiv und wirken auf eine Reihe von Reaktionen katalytisch, auch solche mit Bestandteilen des Getriebeöls als Edukten. Spezielle anti- wearing Zusätze dienen dazu, Metallabrieb nicht nur zu benetzen, sondern auch als Komplexbildner (Chelatoren) chemisch zu binden. Leichtmetallorganische Verbindungen gehen so beim Betrieb in schwermetallorganische Verbindungen über. Bereits ab dem Umgang mit über 1000 L Stoffen der WGK 2 muss aber die Anlagen-Wassergefährdungsstufe B erteilt werden. Damit wird die Anlage auch nach § 40 i.V. m § 46 AwSV und Anlage 5 Zeile 3 AwSV anzeigepflichtig.

Aber auch an der Einstufung der frischen, abnutzungsfreien Getriebeöle durch die Hersteller be- stehen Zweifel bzw. solche fehlen gänzlich. Der Projektierer gibt als Alternativen ExxonMobil Mobilgear SHC XMP 320 und Castrol Optigear Synthetic CT 320 an. ExxonMobil Mobilgear SHC XMP 320 enthält ausweislich Datenblatt Triphenyl-phosphorothionat 0,1-1%. Dies ist synonym mit Thiophosphorsäure- triphenylesther und unterfällt der Stoffgruppe der Phosphorsäuretriphenylesther (Kenn Nr. 1232), welche WGK2 ist. Weiter sind 1-5% Methylen-bis-dibutyldithiocarbamat enthalten. Dies unterfällt der Stoffgruppe der Alkali-alkyl-dithioocarbamate. Die Rahmenrezeptur für Polymerdispersionen der WGK1 in Fußnote 12 der VwVwG lässt maximal 0,2% hiervon zu. Daraus ergibt sich konkludent, dass ein Gemisch mit 1-5% hiervon nicht mehr WGK1 sein kann. Das Datenblatt zu BP-Castrol Optigear Synthetic CT 320 enthält überhaupt keine Angabe zur Wassergefährdungsklasse und keine Angaben zu Inhaltsstoffen außer C12-C14-tert-Alkyamine und keine Angaben zu H- und P-Sätzen nach GHS sondern nur die Angabe „nicht eingestuft“. Bis zur Lieferung genauerer Angaben muss solch ein Gemisch vorerst als WGK3 eingestuft werden.

Es ist auch überhaupt nicht einzusehen, warum hier Produkte amerikanischer und britischer Unter- nehmen verwendet werden sollen, die nicht bereit sind, sich europäischen Normen und Sicherheits- standards zu unterwerfen, während etwa von Fuchs-Petrolub Mannheim sehr gut dokumentierte ana- loge Alternativen verfügbar sind. Auf eine Firma mit Gerichtsstand in Deutschland ist jederzeit der volle Zugriff im Rahmen der Produkthaftung möglich.

Das hier Gesagte gilt umso mehr, als insbesondere die Firma Vestas ein strukturelles Problem mit auslaufendem Getriebeöl über mehrere Generationen von Windrädern hat. Vorfälle mit Auslaufen von Getriebeöl treten gehäuft bei Vestas-Anlagen im Vergleich zu Nordex und GE auf, Enercon und Siemens liefern getriebefreie Anlagen.

(13)

Zusammenfassend ist der Schutzzweck dreier benachbarter EU-VSG und mehrerer FFH-Gebiete durch die Wirkung des Vorhabens u.a. auf die erhaltungszielbestimmenden maßgeblichen Arten Schwarzstorch, Wespenbussard, Rotmilan, Schwarzmilan, Baumfalke, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Heller und Dunkler Wiesen-knopf-Ameisenbläuling und Hirschkäfer erheblich gefährdet. In den Unterlagen des Projektierers ist die Definition der jeweiligen Schutzziele überhaupt nicht erwähnt und nicht dargelegt, wie eine Gefährdung der Schutzziele hinsichtlich dieser Arten mit hinreichender

Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.

Insbesondere der südliche der beiden Standorte (WEA 1) erweist sich aufgrund der dort häufig vorhanden und von Großvögeln genutzten Aufwindzone in unmittelbarer Nachbarschaft zum sehr gut wärmeabsorbierenden Steinbruch in Westhanglage als weit überdurchschnittlich signifikant tötungs- risikobehaftet. Des Weiteren ist die vom Projektierer beauftragte Brut- und Rastvogelkartierung sowie Zugvogelerfassung offensichtlich ausgesprochen unvollständig. Wichtige Vorbefunde, insbesondere die dort 2018 unter Nr. 1734 erfolgte Lebensraum- und Biotopkartierung des HLNUG haben keinerlei Eingang in die Antragsunterlagen gefunden. Die Einstufung der Anlagen-Wassergefährdung nach § 39 AwSV ist offensichtlich falsch. Es wird dringend angeraten, vor Genehmigung ergänzenden Vortrag bzw.

ergänzende Daten zu diesen Fragen einzuholen.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Matusch

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