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Inhalt

Schwerpunktthema: Doing Responsibility – Möglichkeiten familiärer Ordnungen

Editorial 5

AnikeKrämer& KatjaSabisch

Verantwortete Elternschaft? 8 Dilemmata des Elternwerdens im Kontext

pränataler Diagnostik MarionBaldus

Entscheidungsprozesse und Hindernisse in der Familienbildungsphase

lesbischer* Paare 17

KatharinaSteinbeck

Dynamiken in Familien mit einer in der Paarbeziehung geteilten Elternschaft 26 Traditionalisierungstendenzen und Potenziale für eine Neugestaltung von Geschlechterbildern und Geschlechterbeziehungen

Ergebnisse einer qualitativ-empirischen Untersuchung

KarinFlaake

Familiale Möglichkeitsräume bei einem Kind mit Behinderung – Väterliche

Elternzeit als Zeitgewinn? 35 StefanieAunkofer

Verantwortliche Positionen 43 Diskurse um Elementarbildung und

Responsibilisierungen von Eltern und Fachkräften in der Kindertagesstätte MiriamMai& ChristineThon Sorgemöglichkeiten: Professionelle

Tageseltern verändern familiales Werden 52 JaninaGlaeser

Vertrauen von Jugendlichen zu ihren Eltern und Betreuer*innen im Kontext der Heimerziehung als unkonventionellem familienähnlichen Setting 61 SilkeRemiorz& KatjaNowacki

Arbeit an der Familie 69

Eine ethnografische Untersuchung sozialpsychiatrischen Alltags TomDavidUhlig

Das »Kindeswohl« im Rahmen von

»Regenbogenfamilien«-Politiken 79 YvE. Nay

»Es war alles transit in unserem Leben« 89 Familie und Migration

BettinaRabelhofer

Freie Beiträge

Psychoanalyse der Geschichte 99 HenryRousso

Vertraulichkeit in der psychoanalytischen Beziehung und die Veröffentlichung von

Fallberichten 111

MartinTeising

Rezensionen 117

Nachrichten 143

Impressum 144

(2)

V

ERLAG

W

ESTFÄLISCHES

D

AMPFBOOT

www.dampfboot-verlag.de www.dampfboot-verlag.de Miriam Trzeciak, Elisabeth Tuider, Hanns Wienold (Hrsg.)

TRANSIT Mexiko

Migration, Gewalt, Menschenrechte 2018 - 325 Seiten - 35,00 € ISBN: 978-3-89691-296-1

Die Pläne zum Grenzwall von US-Präsident Trump richten sich auch gegen Tausende von Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern aus Mittelamerika, die vor der Gewalt in ihren Ländern fl iehen und versuchen, Mexiko - unter Lebensgefahr - zu durchqueren. Manche verlieren ihr Leben bei Entführungen, andere verschwin- den spurlos. Der mexikanische Staat, als Vollstre- cker der US-Sicherheitspolitik, übertrifft diese in der Deportation irregulärer Migrant_inen.

TRANSIT Mexiko begleitet Migrant_innen auf ihren gefährlichen Wegen durch Mexiko. Dabei kommen Transitmigrant_innen (erfolgreiche wie gescheiterte), Menschen in den Grenzstäd- ten oder am Ausgangsort Zurückbleibende zur Sprache.

Widersprüche 146 Am Ende Inklusion?

„Reform“ der Kinder- und Jugendhilfe 2017 - 145 Seiten - 15,00 €

ISBN: 978-3-89691-016-5

d h 6

Die Novellierungen des SGB VIII und die Ökonomisierung der Jugendhilfe haben einen Gestaltwandel des gesamten Feldes mit sich gebracht. Widersprüche 146 befasst sich mit den gesellschaft lichen, po- litischen und fachlichen Hintergründen des Entwurfs. Es geht um die Konfl ikte und Widersprüche der aktuellen Regu- lierung des gesellschaft lichen Feldes der Kinder- und Jugendhilfe, einschließlich der Familienförderung.

Mi i T i k Eli b th T id Anzeige

psychosozial 41. Jg. (2018) Heft I (Nr. 151)

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Doing Responsibility –

Möglichkeiten familiärer Ordnungen

Herausgegeben von Anike Krämer und Katja Sabisch

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Anzeige

psychosozial 41. Jg. (2018) Heft I (Nr. 151)

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Editorial

Anike Krämer & Katja Sabisch

psychosozial 41. Jg. (2018) Heft I (Nr. 151) 5–7 www.psychosozial-verlag.de/ps

Gegenwärtig wird in der Familiensoziologie darüber diskutiert, ob eine sozialpolitisch re‐

levante Forschung stärker subjektive, kulturel‐

le und soziale Einflussfaktoren auf familia‐

len Wandel untersuchen sollte (Fasang et al., 2016). Dies ist nicht zuletzt als ein Aufruf für ein Mehr an qualitativer Forschung zu verste‐

hen, da Untersuchungen über familiäre Diver‐

sität aufgrund unzureichender Datensätze zu‐

meist auf die Unterscheidung »konventionell«

(Kernfamilie, d.h. Mann und Frau mit mindes‐

tens einem leiblichen gemeinsamen Kind) und

»nichtkonventionell« (Alleinerziehende, Stief‐

familien, Adoptiv- und Pflegefamilien sowie gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern) zu‐

rückgreifen müssen (Kuhnt & Steinbach, 2014).

Dass mit diesen Konventionen die Band‐

breite an bestehenden familialen Entwürfen nicht abgebildet werden kann, liegt auf der Hand: Wie die vorliegende Ausgabe zeigt, sind die sozialen Orte, an denen Verantwortung füreinander übernommen wird und an denen zwischenmenschliche Affektivität erlaubter als anderswo ist, vielfältiger als einfach nur »nicht‐

konventionell«. Eine auf qualitativen Methoden basierende Neuausrichtung familiensoziologi‐

scher Ansätze steht damit vor der Herausfor‐

derung, den Begriff der Familie analytisch zu öffnen, um der Bedeutungsvielfalt von Verant‐

wortungsordnungen gerecht zu werden.

Der Begriff Verantwortungsordnung wird aus zwei Gründen verwendet: Zum einen er‐

möglicht er eine kritische Distanz zum tra‐

ditionsreichen Familienbegriff und leistet so einer Neuperspektivierung und -orientierung Vorschub, die jenseits der konventionellen und

nichtkonventionellenEinteilungenansetzt.Zum anderen ist er im Sinne von Gudrun-Axeli Knapp zu verstehen, die bereits 1992 die Ver‐

bundenheit von Geschlechter- und Herrschafts‐

verhältnissen als »Zwangszusammenhang und Ordnungsphänomen« (Knapp, 1992, S. 292) erklärte. Das darauf gründende Konzept der Geschlechterordnungbeinhaltet die systemati‐

sche Verknüpfung der fünf Analysedimensio‐

nen »Herrschaftssystem«, »symbolische Ord‐

nung«, »Institutionen«, »Interaktionen« sowie

»Sozialpsychologie« (ebd., S. 295f.), sodass unterschiedlichste Aspekte von Geschlechter- und Gesellschaftsverhältnissen in ihren Wech‐

selwirkungen untersucht werden können.

Die vorliegende Ausgabe zeigt, dass sich dieser Ansatz ebenfalls für die Perspektivie‐

rung familialer Entwürfe anbietet – Verant‐

wortungsordnung ist damit das zentrale Kon‐

zept, welches die folgenden Studien rahmt.

Während nämlich eine Analyse des »Herr‐

schaftssystems« vor allem die Verflechtungen der gesellschaftlichen Subsysteme in den Blick nehmen kann, indem zum Beispiel die regu‐

lative und biomächtige Wirkung von heterose‐

xistischer Familien- oder Sozialpolitik unter‐

sucht wird (vgl. Nay in diesem Band), zielt die Dimension der »symbolischen Ordnung«

auf die Rekonstruktion von kulturellen Kon‐

struktionen, Legitimationssystemen und Ideo‐

logien von Verantwortungsordnungen, welche durch Bild-, Diskurs- und Dispositivanalysen erhoben werden können (vgl. den Beitrag von Rabelhofer). Demgegenüber verweist die Di‐

mension »Institutionen« auf Orte oder Orga‐

nisationen wie Kindertagesstätten oder Tages‐

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elternschaft (vgl. Mai/Thon und Glaeser) und Einrichtungen der Jugendhilfe (vgl. Remiorz

& Nowacki) und der psychiatrischen Tages‐

stätte (vgl. Uhlig), die Verantwortung und Af‐

fektivität miteinander verbinden. Für die vor‐

liegende Ausgabe von besonderem Interesse sind die Ebenen »Interaktion« und »Sozialpsy‐

chologie«, auf denen Problemstellungen wie die Fragen danach, wie Verantwortung getan, ausgehandelt und gedeutet wird (vgl. Baldus, Steinbeck und Aunkhofer) oder wie sie sich auf Subjektivierungsprozesse auswirkt (vgl. Flaa‐

ke), behandelt werden.

Die in dieser Ausgabe versammelten Bei‐

träge lassen sich nicht nur den oben aufge‐

führten Analyseebenen zuordnen, sondern fü‐

gen sich auch in eine zeitliche Dimension ein.

Beginnend mit dem Beitrag vonMarion Bal‐

dus wird deutlich, dass Verantwortungsüber‐

nahme bereits während der Schwangerschaft beginnt. Am Beispiel des Diskurses über Prä‐

nataltests zeigt die Autorin die Ambivalenzen der Übernahme von (vermeintlicher) Verant‐

wortung auf. Ein weiterer Gesichtspunkt der frühen Übernahme von familialer Verantwor‐

tung sind die Schwierigkeiten, mit denen sich lesbische* Paare konfrontiert sehen, wenn sie eine Familie gründen (möchten). Katharina Steinbeck zeichnet in ihrem Beitrag die Ent‐

scheidungsprozesse lesbischer* Paare aus einer queer-theoretischen Sicht nach. Die Paarbezie‐

hung steht auch in den Beiträgen von Karin FlaakeundStefanie Aunkhoferim Fokus. Wäh‐

rend Flaake die geteilte Elternschaft und ih‐

re Auswirkungen auf Geschlechterbilder und -beziehungen in heterosexuellen Paarbeziehun‐

gen untersucht, zeigt Aunkhofer anhand einer Einzelfallstudie, wie gesellschaftliche Barrie‐

ren auf die Elternzeitnahme Einfluss nehmen, wenn das Kind mit Behinderung(en) geboren wird.

Welche Aushandlungen bei der Ausgliede‐

rung von Carearbeit vollzogen werden, unter‐

suchenMiriam MaiundChristine Thonanhand der Analyse von Positionierungen des Tages‐

stättenpersonals und der Eltern.Janina Glaeser fokussiert ausgelagerte Sorgearbeit in Bezug auf Tagesmutter- oder Vaterschaft und illus‐

triert die Verwobenheit der Verantwortungs‐

dimensionen. Die Beiträge von Silke Remiorz undKatja Nowackisowie der vonTom David Uhlig zeigen, wie in familienähnlichen Set‐

tings Verantwortung übernommen wird und welche ›familialen Eigenschaften‹ sich in staat‐

lichen Institution der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der psychiatrischen Tagesstätte eta‐

blieren (können). Abschließend beleuchten Yv Nay und Bettina Rabelhofer die Metaebene der Verantwortungsordnungsstrukturen: Wäh‐

rend Nay ausgehend von politischen Debatten in der Schweiz nachzeichnet, wie die Figur des

›Glücks‹ zum Leitmotiv von rechtlichen und politischen Ein- und Ausschlüssen von ›Re‐

genbogenfamilien‹ wird, rundet Rabelhofer die Schwerpunkausgabe mit einer Analyse des Ro‐

mansSelam Berlinvon Yadé Kara ab, indem sie die Repräsentation von Familienordnung und Identität psychoanalytisch rahmt.

Literatur

Fasang, A.E., Huinink, J. & Pollmann-Schult, M. (2016).

Aktuelle Entwicklungen in der deutschen Familienso‐

ziologie: Theorien, Daten, Methoden. Zeitschrift für Familienforschung, 28(1), 112–143.

Huinink, J. (2006). Zur Positionsbestimmung der empiri‐

schen Familiensoziologie.Zeitschrift für Familienfor‐

schung, 18(2), 212–252.

Knapp, G.-A. (1992).»Macht und Geschlecht. Neuere Ent‐

wicklungen in der feministischen macht- und Herr‐

schaftsdiskussion. In G.-A. Knapp & A. Wetterer (Hrsg.),TraditionenBrüche(S.287–325).Freiburg/Br.:

Kore.

Kuhnt, A.-K. & Steinbach, A. (2014). Diversität von Fami‐

lie in Deutschland. In A. Steinbach, M. Henning & O.

Arránz Becker (Hrsg.),Familie im Fokus der Wissen‐

schaft(S. 41–70). Wiesbaden: Springer VS.

Die Herausgeberinnen

Anike Krämer, M.A. ist wissenschaftliche Mitarbei‐

terin an der Fakultät für Sozialwissenschaft/Gender Studies an der Ruhr-Universität Bochum. Sie pro‐

moviert derzeit über Erfahrungen von Eltern interge‐

schlechtlicher Kinder. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Intersex, Medizinsoziologie, kritische Geschlechter‐

forschung/Gender Studies, Normalisierungstechni‐

ken.

Katja Sabisch, Prof. Dr. phil., studierte an der Uni‐

versität Bielefeld Soziologie. Sie wurde dort mit Schwerpunktthema: DoingResponsibility– Möglichkeiten familiärerOrdnungen

psychosozial 41. Jg. (2018) Heft I (Nr. 151)

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einer wissenssoziologischen Arbeit promoviert und besetzt seit 2008 die Professur für Gender Studies an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr- Universität Bochum. Sie ist geschäftsführende Di‐

rektorin der Gender Studies-Studiengänge und Spre‐

cherin des Netzwerks Frauen- und Geschlechterfor‐

schung NRW. Zudem ist sie Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins ›Familiengerechte Kommu‐

ne e.V.‹.

Kontakt

Anike Krämer, M.A. und Prof. Dr. Katja Sabisch Professur für Gender Studies

Fakultät für Sozialwissenschaft Ruhr-Universität Bochum Gebäude GC 04

D-44801 Bochum

E-Mail: anike.kraemer@rub.de E-Mail: katja.sabisch@rub.de

Referenzen

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