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Archiv "Wichtige lnformation an alle Kassenärzte: Überschreitungen der Arzneimittel-Höchstbeträge drohen" (01.01.1981)

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emz1ger in Europa 13 Prozent Mehrwertsteuer auf Arzneimittel erhebt, die von den Krankenver- sicherten aufgebracht werden müssen.

Probleme der Überweisung müssen bewältigt werden Prof. Dr. Hans J. Sewering (Mün- chen), Vorsitzender der Kassen- ärztlichen Vereinigung Bayerns, ging noch einmal auf die Polikli- nik-Problematik ein und mahnte, den Landesregierungen erneut die Folgen solcher Regelungen nach- drücklich vor Augen zu führen, wie sie jüngst vom Bundesrat in den Gesetzentwurf' eingebracht worden waren. Er erinnerte aber auch daran, daß die Kultusmini- ster die in Frage stehenden Forde- rungen mit dem Argument erhe- ben konnten, daß sich die Polikli- niken längst zu Spezialambulan- zen entwickelt hätten, die zuneh- mend von niedergelassenen Ärz- ten in Anspruch genommen wür- den.

[> Darin zeige sich ein Mangel an

Kooperation, der es unmöglich mache, den Grundsatz "soviel am- bulant wie möglich ... " zu erfül- len. Solange einzelne Arztgruppen oder Einzelärzte in großer Zahl noch nicht begreifen, daß Koope- ration mit den anderen niederge- lassenen Ärzten das Gebot der Stunde ist und etwa Futterneid das allerletzte, was wir uns in die- ser Situation leisten dürfen, solan- ge bestehe die Gefahr, daß die Kultus- und Finanzminister der Länder etwas durchsetzen, was sich dann in unabsehbarem Um- fang zu Lasten aller Ärzte auswir- ken werde.

,,Sozialpsychiatrische

Beratungsstellen": Sprengsatz gegen freie Arztwahl

Sewering machte außerdem auf die zunehmende Propagierung

"Sozialpsychiatrischer Beratungs- stellen" aufmerksam: Mit diesem regierungsamtlichen Versuch wer- de in die Behandlungslandschaft

Die Information:

Bericht und Meinung KBV-Vertreterversammlung: Diskussion

· Wictltige

:lnfor~ati9n

an alle Kassenärzte

Übers· chreUungen · der ·

· .·A : r:zneimittei-Höchstbeträge drohen

Die Konzertierte .Aktion im Gesund-

~ heitswesen hatte für das Jahr 1980

· eine·· ··Anhebung· ··der Arzneimittei- .·Höchstbeträge für die zu lasten der , gesetilichen Krank'enversicherung . verordneten Arzneimittel um 5,9 Pro-

··zent je Mitglied empfohlen.

~ Die von den Spitzenverbänden der Krankenkassen mitgeteilten Daten . über den Ausgabenanstieg für verord- nete Arzneimittel in den ersten drei Quartalen 1980'1iegen sowohl im Er- .satzkass'en!Jereich· als auch im Bun- . 'de·sdurchschnitt der meisten RVO- Krankenkassen und d'er Bundes- knappschaft ·deutlich über dieser empfohlenen Zuwachsrate. Damit be- . steht die. Gefahr· einer nicht nur ge- ringfÜgigen Überschreitung der Arz- neimittel-Höchstbeträge im ganzen Jahr 1980. Erste Analysen haben fol-_

gendes. ergeben:

. · Die Preise.für Arzneimittel sind stär- ker gestiegen als bei der Festlegung der .. Arzneimittei-Höchstbeträge' er- . wartet. Dies kann nicht den Kas- senärzten angelastet werden. Der Höchstbetrag •verschiebt sich viel- mehr automatisch um den entspre- chenden Überschreitungsprozentsatz nach-oben. Dennoch·muß auch mit einer Überschreitung der bei der Fest- setzung der .Arzneimi\tei-Höchstbe- träge. für 1980 zugrunde ··gelegten Verordnungsmenge gerechnet wer- den.

Inwieweit eine solche Entwicklung ganz . .o.der teilweis.e auf medizinisch nicht begründbare und damit gegebe-

I

' neofalls unwirtschaftliche\Verordn·un-. gen zuFückzuführen ist, k~nn erst nach .der ßndgültigeA Feststellung ei- ner Überschreitung der, Arzneimittei-

·Höchstbeträge geprüft werden.

• Der Vorstand der Kassenärztlichen

..

Bundesvereinigung· bittet alle an der

.

\

kassen-/vertragsärztlic.~en Versor- g.ung teilnehmenden Arzte, im Rah- men ihrer Verordnungen die in· den

· A.rzneimittei-Richtlinien des Bundes- 3.usschusses enthaltenen Vorschrif- ten über eine wirtschaftliche Verord- nungsweise ~esonders zu beachten.

Er ist sich darüber im klaren, daß die Ausgabenentwicklung für verordnete Arzneimittel in 1980 nicht mehr be- einfloßt werden kann. Dennoch fühlt er sich zum Schutze der Kassenärzte· und im Sinne der mit deri Kranken- Kassen· vereinbarten · ;,Grundsätze zum Arzneimittei-Höchstbetrag" ver- pflichtet, auf diese besorgniserregen- je Entwicklung hinzuweisen. Er bittet daher jeden an der kassenärztlichen Versorgung teilnehmenden Arzt, sei- 'le Verordnungstätigkeit verantwort-

·Jch zu prüfen. ·

Der Vorstand hat gleichzeitig nach- drUcklieh die ·Krankenkassen gebeten, auf .ihre Versicher:ten dahingehend einzuwirkan, keine unangemessenen

· Verordnungswünsche · zu äußern, · sondern die sachgemäße Verordnung von' Arzneimitteln vertrauensvoll dem

ArZt

zu überlassen. Die Versicherten sollten einsehen, daß nichl jeweils das teuerste und das von ihnen ge- .vünschte Arzneimittel zugleich auch das wirksamste ist.

Den Bundesverband der Pharmazeu- tischen 'Industrie hat der Vorstand erneut aufgerufen, endlich dem, Wunsch nach objektiver Information nachzukommen, wie er in der ge- meinsam getragenen Empfehlung der Konzertierten Aktion vom Herbst 1979 zum Ausdruck g~bracht wurde.

· Das betrifft vor allem die in der Arz- neimittelwerb'ung teilweise festzustel- lende und medizinisch unhaltbare Al)sweitung der Indikationsansprüche mancher Präparate. . KBV

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 1 vom 1. Januar 1981 17

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