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Nationales KEF-Monitoring

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Academic year: 2022

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6 S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T - U N D W E I N B A U 1 4 / 1 7

Nationales KEF-Monitoring

Die Kirschessigfl iege (KEF, Drosophila suzukii) ist seit 2011 in der Schweiz und verursacht jährlich Schäden im Obst- und Weinbau sowie in diversen Beerenkulturen. Seit 2012 koordiniert Agroscope in Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen ein nationales KEF-Monitoring (Kuonen and Baroffi o 2016). Berater und Produzenten haben so Einblick in die Entwicklung des Schädlings und können Bekämpfungsmassnahmen ergreifen.

Fa bio Kuonen, Agroscope fabio.kuonen@agroscope.admin.ch

Mit Köderfallen werden periodisch Fangzahlen erfasst, evaluiert und online publiziert. Sie werden mit meteo- rologischen Daten verglichen und die Populationsver- läufe in den Kantonen aufgezeigt.

Vergleich der Jahre auf schweizerischem Niveau

Abbildung 1 zeigt, dass der Populationsverlauf jähr- lich nach demselben Muster verläuft: Während des Frühlings gibt es nur sehr wenige Fänge und die Popu- lation bleibt bis zum Sommer auf niedrigem Niveau.

Erst im Juni beginnen die Fangzahlen anzusteigen.

Dann wachsen die KEF-Populationen sehr schnell ex- ponentiell an und erreichen im Spätherbst ihr Maxi-

mum. Während des Winters sinkt die Population jeweils stark.

Beziehung zu meteorologischen Daten

Die Temperatur beeinfl usst die Fänge auf zwei Arten:

Extreme Temperaturen, sowohl heiss als auch kalt, haben eine Verminderung der Fänge zur Folge. Dies geschieht in den Wintermonaten, wenn die Tempera- turen unter 0 °C sinken oder während Hitzeperioden wie im Sommer 2015. Milde Temperaturen begünsti- gen dagegen die KEF-Entwicklung (Abb. 2).

Die Beziehung zwischen relativer Luftfeuchtigkeit und KEF-Fängen ist in Abbildung 3 dargestellt. Auch hier folgen die Fänge den Fluktuationen der Feuch- tigkeit. Da die KEF ein gemässigtes, feuchtes Klima bevorzugt, wird ihre Entwicklung durch hohe Luft- feuchtigkeit begünstigt. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit scheint die Population zu stagnieren. Jedoch kann

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K I R S C H E S S I G F L I E G E

sich die KEF in sehr trockenen Perioden in feuchtere Zonen zurückziehen (in Gewässernähe, Wälder …) und günstigere Verhältnisse abwarten.

Schlussfolgerungen

• Das nationale KEF-Monitoring gibt eine Übersicht über die Populationsentwicklung des Schädlings seit 2012.

• Die Populationen entwickeln sich jährlich nach einem ähnlichen Muster mit einem Höhepunkt an Fängen im Spätherbst und anschliessendem Einbruch im Winter.

• Die Entwicklung der KEF verläuft vor allem im Temperaturbereich von ca. 8 bis 22 °C (Tagesdurch- schnitt). In diesem Bereich wird die Populations- entwicklung positiv durch die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit beeinfl usst. Q

Literatur

Kuonen F. and Baroffi o C.: Monitoring national D. suzukii, Agroscope Conthey, 2016.

Monitoring national Drosophila suzukii R É S U M É

Les populations de drosophiles du cerisier(Droso- phila suzukii) évoluent chaque année suivant le même schéma: peu de captures au printemps, déve- loppement marqué en été, pic de population à la fi n de l’automne puis chute importante du nombre de captures pendant l’hiver. Le nombre de captures dépend de la température et de l’humidité de l’air.

Les températures extrêmes (périodes de canicule en été ou épisodes de gel en hiver) limitent ou ré- duisent le développement des populations. L’humi- dité de l’air exerce, dans la plage de températures favorables aux drosophiles, une infl uence positive sur le développement des populations.

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Fänge pro 100 Fallen

2012 2013 2014 2015 2016 2017

Abb. 1: Monatliche KEF-Fänge in der Schweiz für 100 Fallen von 2012 bis Mai 2017 (logarithmische Skala).

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov.

2012 2013 2014 2015 2017 2012 2013 2014 2015 2017

Dez.

Durchschnittliche monatliche Temperatur (°C) Durchschnittliche monatliche rel. Luftfeuchtigkeit (%)

Abb. 2: Monatliche KEF-Fangzahlen von 2012 bis Mai 2017 pro Falle in der Schweiz (blaue Balken) und mittlere monatliche Temperatur (Durchschnitt der Temperaturen von Güttingen, Oeschberg und Biasca; rote Linie). Die Skala für die Fänge (links) ist logarithmisch.

Abb. 3: Monatliche Fangzahlen von 2012 bis Mai 2017 pro Falle in der Schweiz (blaue Balken) und mittlere monatliche rel. Luft- feuchtigkeit (Durchschnitt der Luftfeuchtigkeit von Güttingen und Oeschberg; grüne Linie). Die Skala für die Fänge (links) ist logarithmisch.

KEF-Fangzahlen Mittlere monatliche Temperatur KEF-Fangzahlen Mittlere monatliche Luftfeuchtigkeit

Anzahlnge pro Falle Anzahl Fänge pro Falle

2016 2016

Referenzen

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