Erste Hilfe - wo schon einmal
Umfrage- ergebnis in Prozent
bei Verkehrsunfall bei Hausunfall
jeweiliger Rest: andere Fälle oder noch nicht in der Situation gewesen Quelle: Apotheken-Umschau
Zumindest bei der Ersten Hilfe scheint sich am Rollenverhalten von Mann und Frau noch nicht viel geändert zu haben. Dies legt eine Repräsentativ- Umfrage nahe, die im Auftrag der „Apotheken-Umschau" durchgeführt wurde. Auf die Frage, wann man schon einmal sofort habe helfen können, nannten 14 5 Prozent der Männer, aber nur 3,8 Prozent der Frauen einen Verkehrsunfall. Bei den Unfällen zu Hause ist das Verhältnis umgekehrt:
Hier konnten 12,6 Prozent der Frauen Erste Hilfe leisten, von den Männern
dagegen nur 7,5 Prozent.
❑CEEI
POLITIK NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Sachverständige: Zwei Mitglieder scheiden aus
BONN. Voraussichtlich im Februar 1995 werden zwei Mitglieder des acht Wissen- schaftler zählenden Sachver- ständigenrates für die Kon- zertierte Aktion im Gesund- heitswesen ausscheiden:
Prof. Dr. med. Ernst-Eber- hard Weinhold (72), Ho- norarprofessor für Rechts- und Standeskunde sowie für Allgemeinmedizin an der Me- dizinischen Hochschule Han- nover, ehemaliger Vorsitzen- der der Kassenärztlichen Ver- einigung Niedersachsen; und Ministerialrat a.D. Prof. Dr.
rer. pol. Detlev Zöllner (67), Honorarprofessor für Sozial- politik an der Landwirtschaft- lichen Fakultät der Univer- sität Bonn, ehemaliger Refe- ratsleiter im Bundesministeri- um für Arbeit und Sozialord- nung, Bonn. Mit dem Aus- scheiden der beiden Wissen- schaftler wird die Zahl der Sachverständigen im Rat wie- der auf sieben reduziert, wie im Errichtungsstatut vorgese- hen. HC
Privatuniversität Herdecke fehlt Geld
BONN. Die bislang einzi- ge deutsche Privatuniversität in Witten-Herdecke ist in er- hebliche finanzielle Schwie- rigkeiten geraten. Das Land Nordrhein-Westfalen soll deshalb den Erhalt der Uni- versität mit Steuergeldern si- chern. NRW-Wissenschafts- ministerin Anke Brunn (SPD) sagte, man wolle mit der angestrebten Subventio- nierung das Studienreform- modell retten. In den näch- sten sechs Jahren will das Land künftig zu jeder einge- henden Spendenmark 25 Pfennig dazugeben. Univer- sitätsgründer Konrad Schily kündigte zudem eine „sehr vorsichtige und behutsame Einführung von Studienge- bühren" an. Der Privatuni- versität fehlen in diesem Jahr
sieben Millionen DM, im nächsten Jahr vermutlich zehn Millionen DM. Ihre Fi- nanzprobleme begründet die Hochschule mit dem Kon- kurs einiger namhafter Spen- der. Auch seien Stiftungsgel- der in den letzten fünf Jahren zunehmend in die neuen Bundesländer geflossen. Zu- dem läuft die auf fünf Jahre befristete Subventionierung von fünf Millionen DM pro Jahr durch die Bertelsmann- Stiftung 1994 aus.
An der Privatuniversität studieren rund 580 Frauen und Männer, davon etwa die Hälfte in den medizinischen Studiengängen. Das Medi- zinstudium hat wegen seiner praktischen und fachüber- greifenden Ausrichtung hohe Anerkennung gefunden. dpa
HIV-Infektion durch Gewebetransplantation
HANNOVER. Organe und Knochenteile eines 1984 in Hannover verstorbenen AIDS-Kranken sind 14 Men- schen transplantiert worden.
Wie der Ärztliche Direktor der Medizinischen Hoch- schule Hannover (MHH), Prof. Dieter Bitter-Suer-
mann, mitteilte, wurden zwölf Patienten der MHH Knochen und Knochenteile implantiert, während die Nieren des Toten „ins außer- europäische Ausland gin- gen". Von diesen zwölf Pati- enten wurden nachweislich vier mit dem HI-Virus infi- ziert.
Einer der infizierten Pati- enten sei 1989 an AIDS ge- storben. Ein weiterer Kno- chen-Plantat-Empfänger ha- be vor eineinhalb Jahren Selbstmord begangen. Es sei aber nicht bekannt, ob die HIV-Infektion der Grund dafür gewesen sei. Von den beiden infizierten Nieren- empfängern sei einer inzwi- schen gestorben; ob an AIDS, sei nicht bekannt.
Bei drei Knochen-Emp- fängern sind die Untersu- chungen laut MHH negativ ausgefallen, drei weitere Pa- tienten seien noch nicht un- tersucht worden. Einer die- ser drei Patienten sei noch nicht ausfindig gemacht wor- den. Bei zwei untersuchten Patienten liege das Tester- gebnis noch nicht vor
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin weist darauf hin, daß das Risiko, sich bei einer Transplantation mit dem AIDS-Virus anzu-
stecken, vergleichbar ist mit dem, sich bei einer Bluttrans- fusion zu infizieren. Es betra- ge rund 1 zu 1 Million. Pati- enten, bei denen eine Organ- transplantation angezeigt ist, sollten sich dadurch nicht von einer notwendigen Ope- ration abhalten lassen, rät das RKI. afp/EB
Neue Häuser für Behinderte
SCHWERIN. Sozialminister Dr. Klaus Gollert (FDP) hat vor kurzem den Grundstein zu einer neuen vollsta- tionären Wohn- und Pflege- einrichtung für mehrfachbe- hinderte Kinder in Weitin ge- legt. In dem Neubau werden 20 Wohn- und Pflegeplätze für schwerbehinderte Kinder geschaffen. Die Gesamtko- sten betragen 2,6 Millionen DM, an denen sich das Land mit 773 000 DM beteiligt.
Im Zeitraum von 1991 bis Juli 1994 wurden für Werk- stätten und Wohnheime für Behinderte sowie Sonderein- richtungen insgesamt 32 Mil- lionen DM an Landesmitteln bewilligt. Zusätzlich konnten etwa 51,6 Millionen DM an Bundesmitteln und 23 Millio- nen DM aus dem Etat der Bundesanstalt für Arbeit nach Mecklenburg-Vorpom- mern gebracht werden. WZ
Berichtigung
In dem Kommentar „Dia- ne und Androcur: Geringere als 'normale' Inzidenz für Lebertumore" (Heft 42/
1994) ist dem Autor ein sach- licher Fehler unterlaufen.
Die Aussage in der vier- ten Spalte über die fehlende tumorigene Wirkung bei Hunden und Affen bezieht sich auf acht verschiedene Gestagene und sechs ver- schiedene Kombinationen von Gestagenen mit Äthi- nylöstradiol oder Mestranol.
Die tumorigene Wirkung von Cyproteronacetat wurde bei Hunden und Affen über die genannte Zeitdauer bisher nicht untersucht. Nocke Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 44, 4. November 1994 (23) A-2995