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Archiv "Weniger Schmerzen durch Rauchen?" (30.08.1993)

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MEDIZIN

Patienten mit Asthma bronchia- le benötigen die regelmäßige Über- wachung und Unterstützung durch einen Arzt, der über ein besonderes Wissen der Krankheit verfügt.

Einteilung des

Asthmaschweregrades

Der sinnvolle Einsatz der medi- kamentösen Maßnahmen setzt eine Einteilung des Asthmaschweregra- des voraus. In Tabelle 1 sind Vor- schläge zusammengefaßt, die auf der Häufigkeit und Intensität der Be- schwerden sowie dem Ergebnis der peak-flow-Messungen (PEF) beru- hen.

Die Medikamente

Ziel der medikamentösen Be- handlung ist die Erweiterung der Atemwege und der Schutz vor einer Obstruktion. Die Therapie beinhal- tet antiinflammatorische und bron- chodilatatorische Medikamente. An- tiinflammatorische Medikamente sind in der Lage, die Entwicklung der Entzündung im Bereich der Atemwe- ge zu unterbrechen. Sie haben daher eine prophylaktische Wirkung. Bron- chodilatatoren erweitern die Atem- wege, indem die glatte Muskulatur relaxiert wird. Dies führt zu einem Rückgang der akuten Beschwerden.

Bronchodilatatoren vermindern je- doch nicht die entzündlichen Verän- derungen in den Atemwegen und die damit verbundene Überempfindlich- keit.

Antiinflammatorische Substanzen

Die Kortikosteroide sind die derzeit wirksamsten antientzündli- chen Substanzen in der Behandlung des Asthma bronchiale. Sie können parenteral, oral oder per Inhalation verabreicht werden. In der Dauerbe- handlung der Erkrankung sollte stets die inhalative Anwendung angestrebt werden. Sie ist eine sichere und wirk- same Behandlungsform. Dinatrium- cromoglycinsäure (DNCG) ist eben- so wie Nedocromil ein nicht-steroida- les, topisches, antiinflammatorisch

AKTUELL / FÜR SIE REFERIERT

wirksames Medikament, welches sich insbesondere zur Behandlung der leichten und mäßiggradigen Form des Asthma bronchiale eignet.

Bronchodilatatorische Substanzen

Zu den bronchodilatatorisch wirksamen Substanzklassen gehören die Beta-Sympathomimetika, die Methylxanthine sowie die Anticho- linergika. Die Beta-Sympathomime- tika sollten stets inhaliert werden, sie sind die Therapie der Wahl bei der akuten asthmatischen Exazerbation.

In der Dauerbehandlung des Asthma sollten die inhalativen Beta 2-Sympa- thomimetika bei Bedarf eingesetzt werden, da neuere Untersuchungen vermuten lassen, daß die regelmäßi- ge Anwendung einen ungünstigen Einfluß auf den Asthmaverlauf ha- ben kann.

Der Stellenwert der langwirksa- men Beta-Sympathomimetika For- moterol und Salmeterol in der Dau- ertherapie ist noch nicht eindeutig geklärt (24). Dennoch kann davon ausgegangen werden, daß insbeson- dere die Behandlung von nächtlichen Atembeschwerden durch die lang- wirksamen Beta 2-Sympathomimetika verbessert wird.

Theophyllin ist das hauptsäch- lich benutzte Methylxanthinderivat in der Asthmatherapie. Die broncho- dilatatorische Wirkung ist geringer als die der Beta 2-Sympathomimetika, während die antientzündliche Wir- kung der Methylxanthine geringer ist als die der Kortikosteroide. Die The- rapie mit Methylxanthinen geht mit Nebenwirkungen einher und erfor- dert eine sorgfältige Therapieüber- wachung. Daher werden die Methyl- xanthine in der Regel nach den inha- lativen Kortikosteroiden und den in- halativen Beta r Sympathomimetika eingesetzt.

Die inhalativen Anticholinergika (zum Beispiel Ipratropiumbromid) blockieren die postganglionischen ef- ferenten Bahnen des Vagus. Der Stellenwert des Ipratropiumbromid in der Dauertherapie des Asthma bronchiale ist bisher nicht belegt.

Dennoch ist es eine geeignete bron- chodilatatorische Substanz, die alter- nativ zu Beta,-Sympathomimetika eingesetzt werden kann.

Stufenplan des Asthma bronchiale

Der Stufenplan zur Behandlung des chronischen Asthma bronchiale ist in Tabelle 2 wiedergegeben. Die in Tabelle 2 angegebenen Medikamente und Dosierungen sind als Richtlinie zu verstehen, die dem individuellen Bedarf des Patienten angepaßt wer- den müssen.

Deutsches Arzteblatt

90 (1993) A 1 -2243-2246 [Heft 34/35]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Helgo Magnussen Krankenhaus Großhansdorf Wöhrendamm 80

22927 Großhansdorf

Weniger Schmerzen durch Rauchen?

In einer randomisierten Cross- over-Studie überprüften die Untersu- cher die Hypothese, ob Rauchen ei- nen Einfluß auf die Schmerzwahr- nehmung hat. Am Unterarm der Pro- banden wurden Stromstöße steigen- der Intensität appliziert.

Nach Genuß nur einer Zigarette (0,6 mg Nikotin) zeigte sich bei allen Probanden eine signifikante Erhö- hung sowohl der Reizschwelle als auch der Schmerzschwelle. Die Auto- ren folgern, daß neben der bereits be- kannten verschlechterten peripheren Durchblutung nach Nikotingenuß möglicherweise auch die in der Studie nachgewiesene verzögerte Schmerz- wahrnehmung der Nikotin-induzier- ten Ischämie eine 'Rolle für das Auf- treten von Schäden spielt. acc

Ernst, E., T. Saradeth, A. Liederer: The analgesic effect of smoking — a potential- ly dangerous consequence of nicotine consumption. J. Smoking-Related Dis.

1993; 4 (2), 87-90

Prof. Ernst, Abt. f. Physikalische Medi- zin und Rehabilitation, Universitätskran- kenhaus, Währinger Gürtel 18-20, A 1090 Wien, Österreich

A1-2246 (34) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 34/35, 30. August 1993

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