• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Schleswig-Holstein: Dr. Rudolf Reichert bleibt KV-Vorsitzender" (17.02.1977)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Schleswig-Holstein: Dr. Rudolf Reichert bleibt KV-Vorsitzender" (17.02.1977)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Pünktlich, versteht sich, denn Über- stunden sind nicht zulässig. Hat die Gewerkschaft ausdrücklich unter- sagt."

„Aber wenn da noch Patienten im Wartezimmer sind?" — „Na, die müs- sen eben am nächsten Tag wieder- kommen. Nä, und dann muß ich na- türlich auch meinen Vertreter nicht mehr bezahlen, wenn ich Urlaub ma- che. Und der Urlaub steht mir zu, gesetzlich."

„Machst du eigentlich auch noch Hausbesuche, so wie früher?" fragte ich naiv. — „Wo denkst du hin, das geht doch nicht, während der Dienstzeit muß ich ja im Ambulato- rium anwesend sein, und außerhalb der Dienstzeit geht es nicht, das wäre eine unzulässige Nebentätig- keit.''

„Na hör mal, wenn ich nun aber so krank bin, daß es mir nicht zugemu- tet werden kann, das Ambulatorium aufzusuchen?"

„Dann kannst du die Fahrbereit- schaft des Staatlichen Gesundheits- dienstes anrufen, und dann bringen die dich in die Klinik. Ja, so ist das.

Aber, um weiter zu erklären: Perso- nal muß ich natürlich auch nicht mehr bezahlen, und Lohnfortzah- lung im Krankheitsfall hab' ich, und Pensionsberechtigung, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, und Reparatu- ren an den Geräten gehen mich auch nichts mehr an, und —"

„Also, ist ja alles recht und schön", unterbrach ich ihn, „aber sag' mir mal lieber, wie ist das, wenn ich nachts plötzlich krank werde, da ist doch bei euch geschlossen?" — „Ja, da bleibt dir nur eines, die nächste Klinik."

„Freie Arztwahl?"

„Gott sei Dank, vorbei, das spart Kosten"

„Und wie ist das mit der freien Arzt- wahl?" bohrte ich weiter.

„Ja, das ist, Gott sei Dank, vorbei.

Du kannst nur noch in das Ambula- torium gehen, das für deinen Wohn- bezirk zuständig ist, oder in die Kli-

nik. Die ewigen Arztwechsler, die es früher gab, die gibt es jetzt nicht mehr. Das spart Kosten. Und dann die Wartezeiten, die sparen auch Ko- sten. Die lästigen Schnupfenpatien- ten und die mit den Durchfällen — pardon, das geht nicht gegen dich persönlich —, die sind doch meist sowieso wieder gesund, bis die end- lich drankommen könnten."

„Aber sag mal, spart denn das ganze System überhaupt Kosten?"

„Nö, das nicht gerade. In Wahrheit gibt der Staatliche Gesundheits- dienst heute ungefähr dreimal soviel Geld aus wie vorher alle Kranken- kassen zusammen. Aber das sind nur Übergangsschwierigkeiten. Und außerdem schafft das System ja eine Menge zusätzliche Arbeitsplätze.

Ärzte, Helferinnen, medizinisch- technische Angestellte und vor al- lem in der Verwaltung. Und die zah- len ja alle wieder Steuern. Also, das System hat schon seine Vorteile, ganz unbestreitbar."

„Unbestreitbar!" sagte ich, „aber sag mal, wo bleibt da eigentlich der Patient?" — „Ja", meinte er nach ei- ner kurzen Pause, „das haben wir auch schon gefragt."

Postskriptum I:

Für alle Leser, die die Überschrift nicht gelesen haben sollten: Es han- delt sich hier um eine utopische Ge- schichte, die sicher nie Wirklichkeit wird, denn alle unsere verantwortli- chen Politiker, Krankenkassenvor- stände und Gewerkschaftsführer, Jusos und alle, die sonst noch glau- ben, im Gesundheitswesen mitreden zu müssen, erklären ja unablässig, sie wollten unser Gesundheitssy- stem verbessern.

Postskriptum II:

Der Autor gestattet ausdrücklich al- len, die sich trauen, diesen Beitrag ungekürzt und kostenlos nachzu- drucken.

Dr. med. H.-P. Bloch, Allgemeinarzt Danziger Straße 3-5

8580 Bayreuth-Laineck

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Dr. Rudolf Reichert bleibt KV-Vorsitzender

Der Vorsitzende der Kassenärztli- chen Vereinigung Schleswig-Hol- stein, Dr. Rudolf Reichert, Kiel, ist von der Abgeordnetenversammlung der KV mit großer Mehrheit für wei- tere vier Jahre in sein Amt gewählt worden. Dr. Reichert war im Jahre 1952 zum ersten Male gewählt wor- den und steht somit seit 25 Jahren ununterbrochen an der Spitze der Vertretung der schleswig-holsteini- schen Kassenärzte.

Auch der Zweite Vorsitzende der KV Schleswig-Holstein, Dr. Rudolph Gahrmann, Lübeck, wurde wieder- gewählt. Er hat sein Amt bereits während der beiden vergangenen Legislaturperioden versehen.

Rudolf Reichert

Foto: Faber & Spranger, Köln

Rudolph Gahrmann Foto: privat

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft

7

vom 17. Februar 1977 417

(2)

Hans Wolf Muschallik mit Rolf Thier (rechts) Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

NORDRHEIN-WESTFALEN

Dr. Hans Wolf Muschallik einstimmig wiedergewählt

Die 135 Mitglieder der Vertreterver- sammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein haben ein- stimmig Dr. Hans Wolf Muschallik, Köln, für eine weitere Amtsperiode zum Vorstandsvorsitzenden der KV Nordrhein gewählt. Damit bekunde- ten die Repräsentanten der mehr als 9000 Kassenärzte in Nordrhein ihre einhellige Unterstützung für die von Dr. Muschallik, der zugleich Vorsit- zender der Kassenärztlichen Bun-

desvereinigung ist, vertretenen ge- Alfred Metzler Fotos: privat Dem Vorstand der KV Schleswig-

Holstein gehören außerdem an: Dr.

Karl Bernhard Schröder. Kiel; Dr.

Hans Heinrich Harder, Heide; Dr.

Reimer Schmidt, Eggebeck. KV-SH

HAMBURG

KV-Vorstand neu gewählt

Die Vertreterversammlung der Ham- burger Kassenärzte hat ihren Vor- stand für die nächsten vier Jahre neu gewählt. Die 60 Delegierten stimmten wieder für Dr. Jens Doe- ring als Vorsitzenden der Kassen- ärztlichen Vereinigung Hamburg;

erster und zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden sind, ebenfalls wie bis- her, Dr. Bernhard Lingnau und Klaus Mulckau.

Unter den Vorstandsbeisitzern wur- den Dr. Hans Hamm und Dr. Otto Zink für eine weitere Amtsperiode in ihren Ämtern bestätigt. Neu in den Vorstand der KV Hamburg wählte die Vertreterversammlung Dr. Klaus Voelker, Dr. Klaus Wagner sowie als Vertreter der außerordentlichen Mit- glieder Dr. Richard Pott. Sprecher der Vertreterversammlung ist wei- terhin Dr. Hans-Karl Wetze!. PHÄ

Jens Doering Bernhard Lingnau Klaus Mulckau Fotos (3): Conti-Press

418 Heft 7 vom 17. Februar 1977

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In den Jahren 2000 bis 2011 haben die Bundesländer die jährlichen Krankenhausinvesti - tionen von knapp 3,4 Milliarden Euro auf etwa 2,7 Milliarden Euro zurückgefahren – ein Minus

Diese Prämien er- reichen zwar noch lange nicht die astronomischen Höhen, die inzwi- schen in vielen amerikanischen Bundesstaaten die Haftpflichtprä- mien der Ärzte erklommen haben

Für alle Leser, die die Überschrift nicht gelesen haben sollten: Es han- delt sich hier um eine utopische Ge- schichte, die sicher nie Wirklichkeit wird, denn alle

Einsparungen bei Arzneimittelver- ordnungen in 1997 steht jetzt fest, die KV hat einen Restbetrag von zehn Millionen DM erhalten – und die werden nunmehr nach einem gestaf-

Mit der vorliegenden Schles- wig-Holstein-Studie zur ärztlichen Fortbildung wurde erstmalig der Versuch unternommen, die Fortbil- dungsgewohnheiten aller Ärzte ei- nes

Diese Entwicklung hat sich na- hezu gleichmäßig auf die Ärzte für Allgemeinmedizin und praktischen Ärzte und auf die Gebietsärzte aus- gewirkt, wie sich aus den Verände-

Nach Ansicht der KV reichen die an beiden Hochschulen bestehen- den Lehraufträge — die von der KV und dem Kölner Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung fi-

Zwar ließen sich durch differenzierte Pflegesätze (de- gressive, stations- oder abtei- lungsdifferenzierte Pflegesätze und einer Stufung der Kranken- häuser nach der