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Archiv "Multiple Sklerose: beschädigtes Myelin ist nicht der Auslöser" (09.03.2012)

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A 462 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 10

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9. März 2012 Den anspruchs-

vollen Aufgaben der Arzthelferinnen sollen künftig auch die Gehälter ange- passt werden.

Foto: Eberhard Hahne

Schäden im Myelin von Gehirn und Rücken- mark führen nicht zur Autoimmunerkrankung multiple Sklerose (MS). Diesen Nachweis er- bringen Neuroimmunologen der Universität Zü- rich in Zusammenarbeit mit Forschern aus Berlin, Leipzig, Mainz und München. In der ak- tuellen Ausgabe von „Nature Neuroscience“

(26. Februar 2012, doi:10.1038/nn.3062) ver- werfen sie damit eine gängige Hypothese zur Entstehung von MS.

Als relativ gesichert gilt, dass MS eine Au- toimmunerkrankung ist, bei der körpereigene Abwehrzellen das Myelin in Gehirn und Rü- ckenmark angreifen. Dieses Myelin umhüllt die Nervenzellen und ist wichtig für deren Funkti- on, Reize als elektrische Signale weiterzulei- ten. Zur Entwicklung einer MS existieren zahl- reiche ungesicherte Hypothesen. Eine davon, die „neurodegenerative Hypothese“, wird nun

verworfen: Sterbende Oligodendrozyten, die Myelin-bildenden Zellen, lösen MS nicht aus.

Diese Hypothese stützte sich auf die Beobach- tungen, dass manche Patienten charakteristi- sche Myelinschäden ohne erkennbaren Im- munangriff aufwiesen. Man ging bisher davon aus, dass die Myelinschäden ohne Beteiligung des Immunsystems entstehen. In diesem Sze- nario wäre die gegen das Myelin gerichtete Immunantwort das Ergebnis – und nicht die Ursache – dieses pathogenen Prozesses.

Mit ihrer Forschungsarbeit beabsichtigten die Autoren, diese Hypothese anhand eines neuen Mausmodells zu bestätigen oder zu wi- derlegen. Durch genetische Tricks erzeugten sie Myelindefekte, ohne die Immunabwehr zu alarmieren. „Zu Beginn unserer Arbeit fanden wir Myelinschäden, die sehr stark den bisheri- gen Beobachtungen an MS-Patienten glichen“,

erklärt Prof. Dr. rer. nat. Burkhard Becher vom Institut für Experimentelle Immunologie der Universität Zürich: „Wir konnten jedoch nie die Entwicklung einer MS-ähnlichen Autoimmuner- krankung beobachten.“

Um herauszufinden, ob eine aktive Immun- abwehr aufgrund einer Infektion zusammen mit Myelinschäden zur Erkrankung führt, ha- ben die Forscher eine Vielzahl weiterer Experi- mente durchgeführt – ohne Erfolg. Dazu Prof.

Dr. rer. nat. Ari Waisman vom Institut für Mole- kulare Medizin der Universität Mainz: „Es ist uns nicht gelungen, eine MS-ähnliche Erkran- kung nachzuweisen, egal, wie stark wir das Im- munsystem auch stimuliert haben. Wir erach- ten die neurodegenerative Hypothese deshalb als überholt.“ Die Wissenschaftler konzentrie- ren sich bei der Suche nach der Ursache nun

auf das Immunsystem. EB

MULTIPLE SKLEROSE: BESCHÄDIGTES MYELIN IST NICHT DER AUSLÖSER

Von April an steigen die Tarifgehäl- ter für Medizinische Fachangestell- te (MFA) linear um 2,9 Prozent.

Auszubildende erhalten circa 50 Euro mehr im Monat. Darauf haben sich der Verband medizinischer Fachberufe und die Arbeitsgemein- schaft zur Regelung der Arbeitsbe- dingungen von Medizinischen Fach- angestellten/Arzthelferinnen in den Tarifverhandlungen am 1. März 2012 in Berlin geeinigt. Für den Zeitraum von Januar bis März 2012 erhalten die Beschäftigten in den Tätigkeitsgruppen I und II eine Einmalzahlung in Höhe von 150 MEDIZINISCHE FACHANGESTELLTE

Einigung über Tarifgehälter erzielt

Euro, in den Tätigkeitsgruppen III und IV gibt es 200 Euro. Auszubil- dende erhalten eine Einmalzahlung von 90 Euro. Der neue Gehaltsta- rifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2013.

Die Tarifpartner haben zudem ei- ne Strukturreform der Gehaltstabel- le für 2013 beschlossen. Der Ge- haltstarifvertrag soll dem sich ver-

ändernden Tätigkeitsspektrum der Medizinischen Fachangestellten angepasst werden. Den gestiegenen Ansprüchen an die MFA bei der Durchführung ärztlich delegierter Leistungen, bei Hausbesuchen und bei der Übernahme neuer Aufgaben und größerer Verantwortung im Praxisteam soll eine angemessenere Vergütung folgen. TG

Die neue bundesweit einheitliche Telefonnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die 116 117, ist anders als geplant nun doch noch nicht zum 1. März freige- schaltet worden. Probeläufe haben nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gezeigt, dass noch nicht alles fehlerfrei funktio- niert. Deshalb wird derzeit nachge- bessert. Der Starttermin wurde auf Mitte April verschoben.

Patienten, die außerhalb der Pra- xissprechzeiten auf ärztliche Hil- fe angewiesen sind, sollen dann BEREITSCHAFTSDIENST

Neue Telefonnummer erst ab Mitte April

von jedem Ort in Deutschland aus einfach die 116 117 wählen kön- nen. Ihr Anruf wird anhand der Vorwahlnummer an den jeweils zu- ständigen Bereitschaftsdienst wei- tergeleitet. Dieser Vorgang läuft in wenigen Sekunden und vom An - rufer unbemerkt ab. Ist keine direk- te Zuordnung möglich, wird der Patient mit einem Servicecenter verbunden und von dort vermit- telt. Auch nach Einführung der 116 117 bleiben alle örtlichen Be- reitschaftsdienstnummern erst ein-

mal bestehen. Rie

A K T U E L L

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