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Multiple Sklerose > Familie

1. Das Wichtigste in Kürze

Multiple Sklerose tritt überwiegend zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, also in der Zeit, in der Patienten oft mitten in der Familienplanung stecken oder kleine Kinder haben. Hilfreich kann es sein, die möglichen Auswirkungen der Krankheit zu kennen und zu wissen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.

2. Kinderwunsch mit MS

MS beeinträchtigt nicht die Fruchtbarkeit und für Schwangerschaft und Geburt sind keine negativen Auswirkungen bekannt. Auch die Schwangerschaft hat keinen negativen Einfluss auf die Erkrankung. Im Gegenteil nehmen die Schübe eher ab und die meisten Frauen mit MS fühlen sich während der

Schwangerschaft sehr wohl. Allerdings bekommen in den ersten 3 Monaten nach der Geburt etwa 30 % der Mütter einen Schub, aber das Stillen des Babys kann dieses Schubrisiko verringern. Es gibt Medikamente gegen MS, die auch in der Schwangerschaft und in der Stillzeit eingesetzt werden können.

Multiple Sklerose ist keine Erbkrankheit. Für das Kind steigt jedoch das Risiko, an MS zu erkranken. Dieses liegt allgemein bei 0,1–0,2 %, bei Menschen mit einem an MS erkrankten Elternteil bei 2–3 %.

Im Vorfeld einer Schwangerschaft sollte Folgendes überlegt werden:

Vor einer geplanten Schwangerschaft sollten Betroffene mit ihrem Neurologen und mit ihrem Frauenarzt sprechen, ob aktuell etwas gegen eine Schwangerschaft spricht.

Da der Verlauf der MS-Erkrankung schwer abzuschätzen ist, sollte sich eine Betroffene klar darüber sein, dass die körperliche Belastbarkeit abnehmen und Einschränkungen, z.B. motorischer Art, nach einem Schub bleiben können. Daher sind eine stabile Partnerschaft und ein festes soziales Umfeld Faktoren, die Sicherheit geben. Das Kind sollte auch dann betreut und versorgt werden können, wenn dies der eigene Gesundheitszustand momentan oder auf längere Sicht nicht ermöglicht.

Vor einer Schwangerschaft sollte unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, ob eine Dauermedikation während der Schwangerschaft beibehalten werden kann oder bestimmte

Medikamente abgesetzt werden müssen. Der Frauenarzt kann Betroffene auch beraten, ob es möglich ist, das Kind zu stillen.

2.1. Praxistipp

Speziell fortgebildete Beraterinnen beantworten in allen 16 Landesverbänden der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft Fragen zu Kinderwunsch, Schwangerschaft, Entbindung, Stillzeit und Elternschaft.

Weitere Informationen unter plan-baby-bei-ms.dmsg.de.

3. Partnerschaft, Familie und Kinder

Das Leben mit MS stellt eine Partnerschaft bzw. das gesamte Familiensystem vor große Herausforderungen.

3.1. Partnerschaft

Durch die MS-Erkrankung muss das gewohnte Leben oft völlig umstrukturiert werden. Die Rollenverteilung der Lebenspartner kann sich ändern, Aufgaben werden neu verteilt. Jemand, der vorher berufstätig war, führt z.B. zukünftig den Haushalt oder umgekehrt. Wichtig bei einer Neuausrichtung ist ein verständnisvoller, partnerschaftlicher Umgang. Eine offene Kommunikation in der Partnerschaft ist wichtig, um mit ggf.

entstehenden Konflikten konstruktiv umgehen zu können. Angehörige sollten bei Überforderung rechtzeitig Hilfen nutzen, z.B. durch Informationen und Unterstützung von professionellen Helfern und

Selbsthilfeverbänden.

3.2. Familie und Kinder

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Die durch die Erkrankung eines Elternteils bedingten Veränderungen im Zusammenleben können bei Kindern zu großer Verunsicherung und unrealistischen Vorstellungen führen, z.B. dass Mama bzw. Papa sterben könnten. Deshalb ist eine offene Kommunikation mit den Kindern über die MS-Erkrankung wichtig, um Ängste bei den Kindern abzubauen. Dabei sollten die Eltern auf eine altersgerechte Erklärung der Erkrankung achten.

Bei Jugendlichen besteht die Gefahr, dass sie im Familiensystem übermäßig Verantwortung im Haushalt oder bei der Versorgung des Erkrankten übernehmen und dadurch eigene Bedürfnisse und Interessen

zurückstellen. Teenager können nicht die Verantwortung eines Erwachsenen übernehmen, sondern sollten eine altersgemäße Rolle in der Familie behalten.

3.3. Entlastung bei der Kinderbetreuung

Unter den folgenden Links finden Sie allgemeine Hilfen und Entlastungsmöglichkeiten bei der Kinderbetreuung:

Elternassistenz Haushaltshilfe

Tagesmutter: Tagespflege von Kindern Ambulante Familienpflege

Vollzeitpflege von Kindern in einer Pflegefamilie oder im Heim Kinderbetreuungskosten

4. Wohnen

Beratungsstellen für Wohnraumanpassung finden Sie unter Wohnberatung.

Allgemeine Informationen über Hilfen in der eigenen Wohnung und in Pflegeeinrichtungen finden Sie unter folgenden Links:

Wohnumfeldverbesserung (Wohnungsumbau) Wohnraumförderung

Wohngeld

Pflegehilfsmittel, z.B. Hausnotrufsysteme Hilfsmittel, z.B. Rollstühle

Vollstationäre Pflege im Pflegeheim

5. Verwandte Links

Ratgeber Multiple Sklerose Frührehabilitation

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose > Allgemeines Multiple Sklerose > Arbeit und Rente Multiple Sklerose > Finanzielle Hilfen Multiple Sklerose > Mobilität

Multiple Sklerose > Pflege

Multiple Sklerose > Tipps und Selbsthilfe Multiple Sklerose > Urlaub

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