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Privileg Selbstverwaltung

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Academic year: 2022

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Privileg

Selbstverwaltung

Die Mandatsträger zur Kammerver- sammlung sind gewählt. Die konsti- tuierende Sitzung findet demnächst am 17. und 18. Juni 2011 in Dresden statt. Präsident und Vorstand stehen dann dort zur Wahl. Für den bisheri- gen Vorstand und auch für mich der Moment einer Zäsur. Vier Jahre intensiver berufs- und gesundheits- politischer Tätigkeit sind vergangen.

Eine Zeit zahlreicher Herausforderun- gen, die es zu bewältigen galt. Zu nennen sind die Änderungen in der (Muster-)Weiterbildungsordnung, die Honorarsituation der niedergelasse- nen Ärzte, der beständige Kampf gegen den Ärztemangel und die erfolgreiche Einrichtung des Netz- werkes „Ärzte für Sachsen“, der Regierungswechsel zu Schwarz-Gelb und nicht zu vergessen der 113.

Deutsche Ärztetag 2010 in Dresden.

Nach meiner Wahrnehmung dreht sich das Karussell der gesundheits- und berufspolitischen Ereignisse immer schneller. Besonders deutlich abzulesen an der steigenden Anzahl von Terminen, Themen und Abstim- mungsprozessen. Auch diese Ent- wicklungen wirken auf die Tätigkeit

des Vorstands. Neben dem ärztlichen Beruf, eine durchaus nicht zu unter- schätzende Belastung. Das Präsiden- tenamt einer Ärztekammer ist schon fast ein Vollzeitjob, rechnet man die Termine am Wochenende mit dazu.

Aber das berufspolitische Engage- ment für die Interessen der Ärzte- schaft, das Mitspielen auf den lan- des- und bundespolitischen Bühnen mit daraus resultierenden Erfolgen, wie die Verbesserung der Gehalts- und Honorarsituation in Klinik und Praxis, entschädigen für fast alles.

Und ich halte es immer wieder für ein wichtiges Privileg, dass wir Ärzte unsere Weiterbildung selbst regulie- ren und dass wir Maßstäbe in der ärztlichen Fortbildung setzen können.

Nicht zu vergessen die fachlichen Stellungnahmen, die wir zum Bei- spiel gegenüber der Landesregierung oder dem Landtag abgeben. Die ärztliche Selbstverwaltung ist ein wichtiger Partner und Player in Poli- tik und Gesellschaft. Dies habe ich in den vergangenen vier Jahren immer wieder gespürt und miterlebt.

Auch wenn manche durch uns an die Politik herangetragene Bemühung aus unterschiedlichsten Gründen nicht immer gleich Gehör findet, so kann ich doch konstatieren, dass so wichtige Themen wie Arztberuf und Familie, Zugang zum Medizinstu- dium, die Ausübung des ärztlichen Berufs in Klinik, in eigener Niederlas- sung oder im Öffentlichen Gesund- heitsdienst sowie die Notwendigkeit zu neuen Versorgungsstrukturen bei sich verändernder Demographie und Morbidität Eingang in die Diskussion gefunden hatten.

In Zeiten knapper Kassen wird es immer wichtiger, die ärztliche Freibe- ruflichkeit zu erhalten und zu stär- ken. Wenige Kollegen spüren diese Freiberuflichkeit noch. Sei es durch Budgets und Richtlinien in der Praxis oder durch Vorgaben in Dokumenta- tion und Hierarchie in der Klinik.

Letztendlich aber haben wir die Chance der Freiberuflichkeit und damit der freien Entscheidung nicht verloren.

Ich will als weiteres Beispiel einer freien Interessenvertretung eines Berufsstandes auch die Gestaltung von Qualität ansprechen. Wir sind selbst daran interessiert, unserem Patienten die bestmögliche Behand- lung angedeihen zu lassen und wir haben immer wieder das Gefühl, dass dies durch äußere Einflüsse behindert wird. Ich darf daran erin- nern, dass wir als Ärzte dem Wohle des Patienten verpflichtet sind. Nut- zen wir unsere Chancen, die best- möglichen Ergebnisse zu erreichen und dies natürlich so verständlich wie möglich, transparent und büro- kratiearm.

Die Akzeptanz der ärztlichen Selbst- verwaltung bei den Kammermitglie- dern ist nicht immer so ausgeprägt, wie ich es mir wünsche. Kritik an der Arbeit der Ärztekammer, wenn kon- struktiv und berechtigt, ist wichtig und fließt unmittelbar in die Arbeit des Vorstands und in die Verwaltung ein. Zum Teil resultiert Kritik aber aus Unwissenheit oder Unverständnis.

Dies mag daran liegen, dass viele der 21.000 sächsischen Ärzte ihre Ärzte- kammer nur selten direkt in Anspruch nehmen müssen und Informationen zur Selbstverwaltung dem „Ärzte- blatt Sachsen“, dem Internet oder der Presse entnehmen.

Diejenigen rund 1.000 engagierten Ärzte in den Gremien der Sächsi- schen Landesärztekammer, wie zum Beispiel Ausschüssen und Fachkom- missionen, haben dagegen andere Erfahrungen gemacht. Deshalb möchte ich noch einmal ausdrücklich zur Mitarbeit in diesen Gremien auf- rufen. Glauben Sie mir, es lohnt sich berufspolitisch.

Erik Bodendieck Vizepräsident

Editorial

248 Ärzteblatt Sachsen 6 / 2011

248 Ärzteblatt Sachsen 6 / 2011

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