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Archiv "Börsebius: Aus der Asche" (05.11.1993)

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VARIA WIRTSCHAFT

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ei einer fondsgebunde- nen Lebensversiche- rung bestimmt der Kunde, wie die Sparanteile der Beiträge angelegt wer- den: In Aktien-, Renten- oder offenen Immobilienfonds.

Ein Wechsel zwischen diesen Fonds ist meist gegen geringe Gebühr möglich. Die Risiken von Kursrückgängen werden, so ein häufig gebrauchtes Ar- gument der Verkäufer, durch die regelmäßige Anlage eines festen Betrages nach dem Cost-Average-Verfahren re- duziert. Damit sinkt sein durchschnittlicher Einstands- preis, wodurch die Fondspoli- ce schneller in die Gewinnzo- ne kommt. Kursgewinne, Zins- und Dividendeneinnah- men sowie Überschußanteile der Fondspolice sind bei lau- fender Beitragszahlung und mindestens zwölfjähriger Vertragslaufzeit zudem steu- erfrei.

Doch die Stiftung Waren- test streut jetzt Salz in die Suppe der Branche. Fondsge- bundene Lebensversicherun- gen, so ihr hartes Urteil, bie- ten viel Risiko für wenig Ren- dite und sind fürs Alter zu un- sicher. Ein Börsenkrach ge- gen Ende der Vertragslauf- zeit könne die Altersvorsorge ruinieren. Sicher seien nur die Kosten. Außerdem seien Vergleiche auch hier ange- bracht: Die Veritas-Versiche- rung ziehe Kunden im unter- suchten Beispiel jährlich rund 20 Prozent vom Beitrag für Kosten und Risikoprämie ab, die Cosmos als günstigster Anbieter dagegen nur ein Drittel davon.

Das sehen die Versicherer natürlich anders. Aussagefä- higer als Zukunftsberechnun- gen sind für die WWK Lebens- versicherung a.G. als Bran- chendritte „allemal die Nach- weise über den Vergangen- heitsverlauf". Ihre Praxisbei- spiele der Ablaufleistungen zu verschiedenen Aktienfonds, Laufzeiten und Eintrittsalter zeigen die Schwankungsbreite der Renditen, die auch die Ko- sten und den Risikobeitrag mit einschließen. Eine Spitzen- rendite von 14,1 Prozent ergab sich dabei beispielsweise für

den Fonds bei Ablauf zum 1.

Juli 1989 nach zwölfjähriger Laufzeit und einem Eintritts- alter von 35 Jahren. Die ver- gleichbare Rendite betrug zum 1. September 1993 aber lediglich 5,6 Prozent.

Zwölfjährige Verträge sind jedoch nicht die Regel.

Im Mittel liegen die Laufzei- ten für Fondspolicen zwi- schen 20 und 25 Jahren. Hier beträgt die Rendite zum 1.

September 1992 bei 20jähri- ger Laufzeit acht Prozent.

„Dies sind Werte", so die WWK stolz, „die deutlich über denen der konventionel- len Lebensversicherung lie- gen." Ähnlich kontert die Nürnberger Lebensversiche-

D

a ist er mir, hörbar, vom Herzen gefallen. Der Stein meines Anstoßes war die Wünsche Aktie. Die hatte ich nämlich voller guter Überzeugung vor gut einem Jahr und dann nochmals vor einem halben Jahr zum Kauf empfohlen.

Bloß der Kurs wollte nicht so, wie meine positive Mei- nung ihm klarmachen wollte.

Von über 200 Mark ging es flott abwärts, und die Notiz pendelte sich so um 150 Mark ein.

Viele Leser, die Wünsche gekauft hatten, riefen in den vergangenen Wochen besorgt an, und trotz meines Magen- grimmens riet, ch ihnen, die Papiere zu halten. Nicht we- gen des Trostes, sondern weil ich nach wie vor vom Ham- burger Handelshaus über- zeugt war.

Bruderzwist Gleichwohl, geb's gerne zu, ist es schwierig, bei einem fallenden Kurs zur Geduld zu raten. Noch mehr, sie zu

rung AG als Marktführer bei der fondsgebundenen Le- bensversicherung. Einen Ta- rif mit Anlage der Sparbeiträ- ge in einem Aktienfonds - dem Noris-Fonds - bietet die Gesellschaft seit 1972 an.

Die nachvollziehbaren Ab- laufrenditen dieses Tarifes aus der Vergangenheit bei mindestens zwölf- und höch- stens 20jähriger Vertragsdau- er lagen für den Zeitraum 1984 bis 1993 im Schnitt bei sechs bis neun Prozent steu- erfrei. Ausschläge nach oben und unten führten kurzfristig zu Spitzenrenditen von bis zu 15 Prozent (Vertragsdauer zwölf Jahre, Ablauf 1986) und, bei mittlerer Dauer von

üben. Das eigentliche Pro- blem bei Wünsche war ein fa- miliäres. Ein schlichter Bru- derzwist halt. Beide saßen im Vorstand, und beide arbeite- ten offenbar ordentlich ge- geneinander. Lange ging das nicht gut, und irgendwann fing einer der Brüder an, sei- ne Aktien auf den Markt zu werfen. Bei den Mengen wie erlebt leidet freilich jeder Kurs - gute Aktie hin, gute Aktie her.

Nun hat das . Kursdebakel ein Ende. So wie ich war ganz augenscheinlich auch eine norddeutsche Investoren- gruppe um den ehemaligen Chef von Batik (Tabak) der Meinung, daß sich ein Ein- stieg bei Wünsche lohnen müßte. Ganz aktuell läuft über den Ticker die Meldung, daß diese Gruppe auf einen Schlag 16 Prozent Wünsche Aktien erworben hat.

15 Jahren, auch zu nur drei Prozent (Vertragsablauf En- de 1992).

Die fondsgebundene Le- bensversicherungen mit Anla- ge der Sparbeiträge in einem Aktienfonds ist also mit der Chance höherer Erträge. aber auch mit einem Risiko ver- bunden. Außerdem ist sie keine kurzfristige Geldanla- ge, sondern soll als eine Le- bensversicherung längerfri- stig Kapital bilden Bei ihrer Betrachtung muß man auch sehen, daß während der gan- zen Vertragslaufzeit Versi- cherungsschutz mindestens in Höhe der vereinbarten Min- desttodesfallsumme zur Spar- zielabsicherung geboten wird.

Als Fazit kann man deshalb feststellen, daß eine fondsge- bundene Lebensversicherung weniger als Grundschutz zur Altersversorgung betrachtet werden sollte. Als Zweit- oder Drittpolice bietet sie je- doch eine Alternative.

Oskar H. Metzger

Die Einsteiger, die noch nicht namentlidh genannt sind, sind mit ihren Unter- nehmen auf ähnlichen Ge schäftsfeldern (Handel. Im mobilien, Textil) tätig. Wün- sche-Vorstandsvorsitzender Kai Wünsche beurteilt diesen Pakettausch denn auch als

„langfristiges strategisches Investment."

Also: Wenn die norddeut- sche Investorengruppe über 16 Prozent verfügt, muß sie noch 9 Prozent zukaufen, um auf eine steuerlich interessan- te „Schachtel" von 25 Prozent zu kommen. Dies und die oh- nehin guten Zukunftsaussich- ten des Unternehmens ma- chen Käufe wieder sehr loh nenswert. Seht zuversichtlich hoffe ich, daß die Kurse bin- nen Halbjahresfrist deutlich

zulegen werden. Zwischen 250 und 300 Mark sind nicht aus der Welt. Börsebius

Fonds-Lebensversicherung

Viel Risiko für wenig Rendite?

Börsebius

Aus der Asche

Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 44, 5. November 1993 (63) A, -2937

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