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Archiv "Musikstadt Leipzig: Außerordentliche Erlebnisse" (05.09.2003)

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elbstbewusst sieht sich Leipzig gleich nach Wien als Europas Musikstadt.

„Die Bonner besitzen zwar ihren Beethoven, doch wir haben Bach, Schumann und Mendelssohn“, tönt es beim innerdeutschen Vergleich.Tat- sache ist, dass Felix Mendels- sohn-Bartholdy in Leipzig Deutschlands erstes Konser- vatorium gründete. Richard Wagner wurde hier geboren.

Auch Grieg komponierte in der Stadt.

So flankieren denn auch zwei Musiktempel den weitläu- figen Augustusplatz: das Ge- wandhaus und die Oper.

Beide teilen sich das re- nommierte Gewandhaus- orchester unter Maestro Herbert Blomstedt. Im Gewandhaus laufen vom 31. Oktober bis 9. No- vember die Mendelssohn- Festtage. Den Schwer- punkt der ganzen Saison bildet die Musik Dvoraks anlässlich seines 100. To- destages, so in den Kon- zerten am 2./3.Oktober.

Weiter geht es mit Dvorak in 2004, und zwar am 5./6.

Februar, 22./23.April und 27./28.Mai. (www.gewand haus.de)

Opernintendant Henri Maier, ein Franzose aus dem Elsass, bietet in der Spielzeit 2003/2004 als Neuinszenierungen Ber- lioz’ „Trojaner“, Verdis

„Aida“ und Bellinis „I Capu- leti i e Montechi“, einen Ro- meo- und Julia-Stoff. Dane- ben setzt er in der Musikali- schen Komödie (ein eigenes Haus) mit „Martha“, „Gräfin Mariza“ und der „Blume von Hawaii“ auf die leichte Muse.

(www.oper-leipzig.de) Schon vor einigen Jahren hat man das Mendelssohn-

Haus an der Goldschmidt- straße 12 instand gesetzt, kürz- lich auch das Schumann-Haus an der Inselstraße 18. Robert Schumann und seine Frau, die Pianistin Clara Schumann, wohnten dort von 1840 bis 1844 zur Miete, musi- zierten und veröffent- lichten unter beider Na- men Kompositionen.

Doch Bach, 27 Jahre in Leipzig als Thomaskan- tor tätig, ist unbestrit- ten der Größte. Im Al- ten Rathaus hat man ei- nen neuen Bach-Raum gestaltet, mit dem be-

kannten Bach-Porträt von Elias Gottlob Hausmann sowie einem Faksimile sei- nes Anstellungsvertrags.

Bachs Musik ist in Leipzig ständig präsent, am ein- drucksvollsten in der Tho- maskirche, wenn die neue

„Bachorgel“ erklingt.

Seit dem Jahr 2000 (Bachs 250. Todestag) ist

das zehntägige Bachfest Leip- zig zum internationalen Er- eignis geworden. Zu den 70 Veranstaltungen vom 23. Mai bis 1. Juni 2003 kamen 42 000 Besucher. Die Highlights: Ein animierender Spaß war die

deutsche Erstaufführung der zwischenzeitlich verschollenen Barockoper „L’ Empio Puni- co“ von Alessandro Melani aus dem Jahr 1669 – eine Ge- schichte um Irrungen und Wir- rungen der Liebe und gottlo- sen Frevel. Wie ein fröhlicher Faun ließ der französische Stardirigent Christophe Rous- set „alle Puppen tanzen“.

Zu einem anrührenden Höhepunkt wurde Bachs Jo- hannes-Passion BWV 245 in der selten gespielten Fassung von 1724. Gotthold Schwarz leitete für den erkrankten Thomaskantor Georg Chri- stoph Biller (nicht nur) diese

Aufführung und trieb den hervorragend singenden Tho- manerchor bei den Volks- szenen zu atemberaubender Dramatik. Einen großartigen Schlusspunkt setzten „Alt- meister“ Philippe Herreweg- he und sein Collegium Vocale Gent mit Bachs h-Moll-Mes- se. Unter seinen Händen ist die historische Aufführungs- praxis nicht blutleer, sondern füllt sich mit beinahe überirdi- scher Kraft.

Nach solchen außerordent- lichen Erlebnissen ist die Messlatte für das nächste Bachfest Leipzig sehr hoch.

„Bach und die Romantik“

lautet das Motto vom 14. bis 23. Mai 2004, und wieder wird die ganze Stadt vor Musik vi- brieren. Ursula Wiegand V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 365. September 2003 AA2319

Musikstadt Leipzig

Außerordentliche Erlebnisse

Bachs Musik ist in Leipzig ständig präsent, am eindrucksvollsten in der Thomaskirche.

Feuilleton

Blick aus dem Gewandhaus auf den Augustusplatz mit Mende-Brunnen und Oper.

Daneben das City-Hoch- haus („Weisheitszahn“)

Bach-Denkmal neben der Thomas- kirche Fotos: Ursula Wiegand

Informationen zum Bachfest Leipzig 2004: Neben Werken von Bach neh- men Kompositionen von Felix Men- delssohn-Bartholdy einen breiten Raum ein. Leipzig dankt ihm damit für die von ihm initiierte Bach-Re- naissance. Die ganz anders geartete Bachrezeption des 19. Jahrhunderts zieht sich als roter Faden durch die Konzerte. Auf dem Programm stehen auch Schubert und Brahms. Zu den eingeladenen Solisten gehören das Concerto Köln unter David Stern, die Gächinger Kantorei unter Helmuth Rilling, die Deutsche Kammerphil- harmonie Bremen, dirigiert von Pavo Jäärvi, die Akademie für Alte Mu- sik Berlin unter Daniel Reuss und das Drottningholm Barock-Ensemble, geleitet von Eric Ericson. Ausführ- licher Veranstaltungsprospekt ab Oktober, Kartenbestellungen ab 15.

November beim Bach-Archiv Leip- zig, Thomaskirchhof 16, 04109 Leip- zig. Telefon: 03 41/91 37-3 33, Fax:

91 37-3 35, E-Mail: bachfest.info

@bach-leipzig.de, Internet: www.

bach-leipzig.de. Das Bachfest Leip- zig 2005 findet vom 29. April bis 8. Mai statt.

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