Gerätetyp
100 80 60 40 20 0
-20 LH CT
LI NM
GK DS CO NI SU
1985 M 1986
Abbildung: Großgerätezuwachs nach Gerätetyp (in Prozent)
Tabelle: medizinisch-technische Großgeräte (Anfang 1987)
Gerätetyp Zahl der Geräte
Kranken- I Praxis' haus')
Zahl der Geräte insgesamt
Einwohner je Gerät Anfang 1987
Meßzahl der Großgeräte- Richtlinie Linksherzkatheter-Meßplätze (LH) 155 6 161 418 151 500 000 Computertomographie-Geräte (CT) 315 244 559 110 544 250 000 Gamma-Kameras (GK)
DSA-Geräte (DS) NMR-Geräte (NM)
Linear- und Kreisbeschleuniger (LI) 127 CO-60 Geräte (CO)
Nierenlithotripter (NI) Summe (SU)
615 507 1122 59 071 73 000
257 75 332 187 755 250 000
31 26 57
2 129
172 19 191 313 077
21 0 21
1693 879 2572
1 500 000 1 000 000 500 000 4 000 000 1 070 535
480 476
2 905 738
1) Standort, Unabhängig von den Eigentumsverhältnissen Bruckenberger Quelle: Länderumfrage, eigene Umfragen
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
KURZBERICHT
erstes muß die Krankheit korrekt diagnostiziert und die Psychose mit Medikamenten unter Kontrolle ge- bracht werden. Anschließend ver- sucht man, den Patienten mit einer adäquaten Erhaltungsdosis zu stabi- lisieren und gleichzeitig eine Psy- chotherapie mit ihm durchzuführen, um ihm zum Verständnis seiner selbst zu verhelfen und ihn zu befä- higen, mit dem Alltag zu Rande zu kommen. Es gibt allerdings schi- zophrene Patienten, an die man mit einer Psychotherapie nicht heran- kommen kann — wenn sie zu sehr in sich selbst zurückgezogen, zu eigen- willig sind oder sich zu sehr bedroht fühlen. Man geht im Rahmen eines solchen Konzepts davon aus, daß ei- ne Psychotherapie für schizophrene Patienten, die dafür empfänglich sind, aber besonders wichtig ist, weil mit der Krankheit unterschwellige Symptome einhergehen, die ebenso destruktiv wirken wie die Halluzina- tionen und Wahnvorstellungen, die zu den sich offen manifestierenden Symptomen gehören. Diese „Plus- Symptomatik" der Schizophrenie kann mit Medikamenten unter Kon- trolle gebracht werden, die negative Symptomatik, wie zum Beispiel die Unfähigkeit, zu andern Menschen in Beziehung zu treten oder Freude zu empfinden, kann jedoch nicht medi- kamentös beeinflußt werden. Solche Symptome können nur mit einer Psychotherapie gemildert werden.
Schwer gestörte Patienten, wie zum Beispiel Miss Frumkin, müßten sich mehrere Male pro Woche zu einer Psychotherapiesitzung begeben, und der ganze Prozeß wäre wohl sehr langwierig und anstrengend, weil ein schizophrener Patient, der nicht auf Medikamente anspricht, wahr- scheinlich genausowenig auf eine Psychotherapie anspricht.
Miss Frumkin war nie in den Genuß einer solchen optimalen Be- handlungsmethode gekommen, die aus der gleichzeitigen Anwendung von adäquaten Medikamenten und einer wirksamen Psychotherapie be- steht. Dr. Jolis sagte, er werde ihr diese Behandlung zukommen las- sen. Er versprach ihr nicht, sie von ihrer Schizophrenie zu heilen, doch bot er das nächstbeste, nämlich eine
„soziale Wiederherstellung" an. ❑
Geringerer Anstieg bei medizinisch-
technischen Großgeräten
Anfang 1987 waren nach der Definition der „Großgeräte-Richtli- nien-Ärzte" insgesamt 2572 medizi- nisch-technische Großgeräte instal- liert (Tabelle). Dies waren 269 oder 11,7 Prozent mehr als im Vergleichs- zeitraum des Vorjahres. Von diesen Großgeräten entfielen 144 auf den stationären und 125 auf den ambu- lanten Bereich. Als Folge der weite- ren Großgerätezunahme haben sich die Meßzahlen der Großgeräte- Richtlinien-Ärzte noch mehr von der Realität entfernt. Gegenüber den Werten des Vorjahres waren, mit Ausnahme der Linksherz-Ka- theter-Meßplätze und der NMR-Ge- räte, die Zuwachsraten generell rückläufig (Abbildung). Der stärk-
ste Rückgang war bei den DSA-Ge- räten zu verzeichnen.
Gingen die Zuwachsraten im stationären Bereich gegenüber dem Vergleichszeitraum insgesamt von 11,4 auf 9,0 Prozent zurück, so redu- zierte sich dieser Wert im ambulan- ten Bereich von 26,1 auf 13,3 Pro- zent. Ob sich dabei bereits die am 27. März 1986 in Kraft getretenen
„Großgeräte-Richtlinien-Ärzte"
bemerkbar machten oder einfach langsam eine Marktsättigung ein- tritt, bleibt abzuwarten. Nur zu ei- nem begrenzten Optimismus Anlaß geben die, in den einzelnen Ländern allerdings sehr unterschiedlichen,
„Abstimmungserfolge" zwischen dem stationären und ambulanten Bereich.
Ministerialrat Dr. jur.
Ernst Bruckenberger Hitzackerweg la 3000 Hannover 61
A-552 (28) Dt. Ärztebl. 84, Heft 10, 5. März 1987