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Archiv "Schlechte Prognose der alkoholischen Leberzirrhose" (09.07.1982)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Verständlicherweise sind aufgrund der bisher publizierten acht Fälle ei- ner mikroangiopathischen hämolyti- schen Anämie unter Mitomycin-C- Therapie keine Häufigkeitsangaben möglich. Es dürfte sich jedoch erst um die Spitze eines Eisberges han- deln, da ausnahmslos schwere Ver- laufsformen unter dem Bild eines hämolytisch urämischen Syndroms mitgeteilt wurden, die bei vier dieser Patienten zum Tode führten. Bei drei der verstorbenen Patienten war die Behandlung adjuvant, das heißt oh- ne klinischen Nachweis eines Tu- mors, erfolgt. Nach unseren Erfah- rungen muß bei etwa einem Drittel der länger behandelten Patienten mit dem Auftreten dieser Nebenwir- kung gerechnet werden. Die hohe Zahl beobachteter Fälle, ebenso wie die überwiegend leichteren Ver- laufsformen bei unseren Patienten erklären sich wahrscheinlich aus un- serer gezielten Suche nach frühe- sten Symptomen, besonders einer Sch istozytose (Frag mentozytose), und Zeichen der Hämolyse, nach- dem erstmals bei einem unserer Pa- tienten dieses Syndrom entdeckt worden war. Aufgrund unserer Be- obachtungen scheint Zurückhaltung gegenüber einer breiten Anwen- dung von Mitomycin C geboten, be- sonders unter dem Gesichtspunkt eines möglichen letalen Ausgangs dieser Komplikation. Patienten unter Mitomycin-C-Behandlung sollten sorgfältig auf das Erscheinen einer Schistozytose (Fragmentozytose) und Erniedrigung des Haptoglobins als frühestes Zeichen einer mikroan- giopathischen hämolytischen An- ämie überwacht werden.

Literatur beim Verfasser Anschrift der Verfasser:

Privatdozent Dr. med.

Franz-Jürgen Tigges Professor Dr. med.

Walter M. Gallmeier Dr. med. Uta Bruntsch Dr. med. Günther Groos Institut für medizinische Onkologie/Hämatologie der 5. medizinischen Klinik Klinikum der Stadt Nürnberg Flurstraße 17

8500 Nürnberg 90

Frühe operative Behandlung der akuten Cholezystistis

Die Behandlung der akuten Cholezy- stitis in den Jahren 1953 bis 1963 und 1974 bis 1978 im gleichen Hos- pital in Oxford wurde einem kriti- schen Vergleich unterzogen, nach- dem man Ende der sechziger Jahre zunehmend zur frühzeitigen Chole- zystektomie übergegangen war. Die Operationsletalität fiel bei vergleich- baren Patientengruppen von 7,7 Prozent auf 1,6 Prozent. Die Autoren befürworten die Gabe eines Breit- bandantibiotikums präoperativ so- wie für 3 bis 5 Tage postoperativ.

Bestehen Zweifel an der Diagnose einer akuten Cholezystitis, kann der Patient für 24 bis 48 Stunden beob- achtet werden. Steht aufgrund frü- herer Untersuchungen bei dem Pa- tienten ein Steinleiden fest oder las- sen sich sonographisch Gallenstei- ne nachweisen, sollte eine frühzeiti- ge Cholezystektomie als semi-elekti- ver Eingriff angestrebt werden. Dies führt auch zu einer Verkürzung der Hospitalisierungszeit um durch- schnittlich 5,4 Tage.

Mitc hell, A.; Morris, P. J.: Trends in manage- ment of acute cholecystitis, Br. med. J. 1 (1982) 27-29, Nuffield Department of Surgery, Uni- versity of Oxford, John Radcliffe Hospital, Ox- ford, OX3 9DU

Schlechte Prognose der alkoholischen Leberzirrhose

Die Prognose der alkohol-toxischen Leberzirrhose hängt weitgehend da- von ab, ob der Alkoholabusus einge- stellt wird oder nicht. 64 Patienten mit chronischem Alkoholabusus, die wegen einer dekompensierten Le- berzirrhose erstmalig stationär auf- genommen werden mußten, wurden über insgesamt 32 Monate nachbe- obachtet. Von 54 Patienten, die als deutlich gebessert entlassen werden konnten, blieben 23 (43 Prozent) über durchschnittlich 14 Monate ab- stinent, während 15 (28 Prozent) ih- ren Alkoholkonsum von über 2 g/kg-

Körpergewicht pro Tag wieder auf- nahmen. 12 dieser 15 Patienten ver- starben nach durchschnittlich 7,2 Monaten, während alle bis auf einen in der Gruppe der Abstinenten über- lebten. In der Gruppe der 16 mäßig- gradigen Trinker kam es zwar zu deutlich mehr erneuten stationären Aufenthalten wegen der bestehen- den Lebererkrankung, die Prognose erwies sich jedoch als nicht schlech- ter als bei dem Kollektiv der Absti- nenten.

Borowsky, S. A.; Strome, S.; Lott, E.: Contin- ued heavy drinking and survival in alcoholic cirrhotics, Gastroenterology 80 (1981) 1405-1409, Division of Gastroenterology, Sepulveda VA Medical Center, 16111 Plummer Street, Sepulveda, California 91343

Langzeitergebnisse der ösophagusvarizen- verödung günstig

1977 wurde in London eine prospek- tive Studie bei Patienten mit einer ösophagusvarizenblutung begon- nen, deren Langzeitresultate jetzt ei- ner kritischen Prüfung unterzogen wurden. Während der mehrfach vor- genommenen Sklerosierungsbe- handlung traten zwar noch bei 43 Prozent der Fälle Rezidivblutungen auf, nach Abschluß der Behandlung jedoch nur noch bei 10 Prozent. In der Kontrollgruppe hingegen, die mit Vasopressin und einer Sengsta- ken-Sonde behandelt worden war, kam es bei 75 Prozent zu einem Blu- tungsrezidiv. Das durchschnittliche Blutungsrisiko pro Monat lag bei den nicht-sklerosierten Patienten dreimal höher als bei den verödeten Patienten. Die Überlebensquote der sklerosierten Patienten unterschied sich signifikant von den mit der übli- cchen konservativen Therapie behan- delten Patienten. Bei der Kontrollun- tersuchung nach einer Beobach- tungszeit von mehr als einem Jahr zeigten sich bei 14 von 22 Patienten keinerlei Varizen mehr.

Macdougall, B.R.D.; Westary, D.; Theodossi, A.; Dawson, J. L.; Williams, R.: Increased long- term survival in variceal hemorrhage using in- jection sclerotherapy. Results of a controlled triel, Lancet I (1982) 124-127, Liver Unit und Department of Surgery, King's College Hospi- tal and Medical School, London SE5

FÜR SIE GELESEN Anämie

52 Heft 27 vom 9. Juli 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

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