• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Erstmals: Literaturpreis der Bundesärztekammer verliehen" (11.07.1983)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Erstmals: Literaturpreis der Bundesärztekammer verliehen" (11.07.1983)"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen FEUILLETON

Der 1970 in Jagsthausen auf der Burg des Götz von Berlichingen konstituierte „Bundesverband Deutscher Schriftsteller-Ärzte"

(BDSÄ) als nationale Untergliede- rung der Union Mondiale des Ecri- vains Mödecins (UMEM), der Welt- union der Schriftsteller-Ärzte, traf sich vom 9. bis zum 12. Juni 1983 in seinem „Heimatort" Bad Mergent- heim zur 14. Jahresversammlung.

„An alle Freunde der Literatur"

Unter der Gesamtleitung des der- zeitigen Präsidenten, Professor Dr. Wilhelm Theopold, richtete sich ein hochqualifiziertes Pro- gramm „an alle Freunde der Lite- ratur", die dieser Einladung von fern und nah gefolgt waren. Unter den zahlreichen Gästen Dr. Ilse Benn, die Präsidentin der Weltuni- on der Schriftsteller-Ärzte, Dr.

Marguerite de Miomandre aus Brüssel, und Professor J. F. Volrad Deneke, Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer.

Die literarischen Veranstaltungen galten beim Begrüßungsabend dem Vortrag von Gedichten und Kurzprosa unter dem Motto „Viel- falt des Lebens". Dr. Dietrich Rei- mers aus Solingen moderierte die Lesungen einfühlsam und verbin- dend. Vor Schülern des Deutsch- ordens-Gymnasiums lasen mehre- re Ärztinnen und Ärzte Gedichte und Kurzprosa zum Thema „Be- gegnung zwischen Arzt und Kranken".

In einer Prallelveranstaltung bril- lierte der Münchener Arztschrift- steller Dr. Ernst Rossmüller mit ei- nem einleitenden Essay „Über den Aphorismus", eine Literaturform, die von einigen Schriftsteller-Ärz-

ten besonders gepflegt und mei- sterhaft beherrscht wird, so von Professor Gerhard Uhlenbruck, Professor Gerhard Jörgensen, Dr.

Gerlinde Nyncke und Dr. Hellmut Jebens.

Ein zentrales Thema bildete die Bi- bliotherapie im Sinne von „Litera- tur als Hilfe für kranke Men- schen". Professor J. F. Volrad De- neke hielt das einleitende Referat und beleuchtete die Vielfalt, das Ziel und die Probleme der Hilfe durch Literatur als einer Basisbe- handlung zur Bewältigung des Krankseins und als Diätetikum zur Vorbeuge von Krankheit. Er for- derte vor allem mehr wissen- schaftliche Befassung mit diesem Gebiet der Kunsttherapie, das lei- der nur allzuoft rein feuilletoni- stisch dargestellt werde.

Höhepunkt: Verleihung des Literaturpreises

Im Mittelpunkt der Tagung stand eine festliche Matinee am Sams- tag, dem 11. Juni, in deren Rah- men der Literaturpreis der Bun- desärztekammer erstmals verlie- hen wurde.

Aus der Entscheidung der Jury für die Preisträger 1983 sei zitiert:

„Die Verleihung eines Literatur- preises durch die Bundesärzte- kammer, vorgenommen durch den Präsidenten der Bundesärztekam- mer und des Deutschen Ärzteta- ges, Dr. Karsten Vilmar, ist ein denkwürdiges Ereignis. Erstmals wird damit durch die höchste In- stanz der Deutschen Ärzteschaft ein kultureller Leistungsbereich gewürdigt, dem sich seit Jahrhun- derten bis heute immer wieder Ärzte zugewandt und in vielen Fäl-

len bedeutende Beiträge zur Lite- ratur ihrer Zeit geleistet haben.

Groß war die Zahl der für den Preiswettbewerb eingesandten Bücher von Ärzten, von Gedicht- bänden, Kurzgeschichten, Novel- len, Essays, Reise- und Land- schaftsbeschreibungen, schön- geistigen Kunstbüchern bis hin zu Romanen und Biographien. Ein wahrhaft breites Spektrum schön- geistiger Literatur von Ärzten, die nicht nur Rezepte schreiben. Dar- unter Autoren und Verlage von An- sehen. Es gibt eine stattliche Zahl von Büchern von Schriftsteller- Ärzten, die man lesen und besit- zen sollte.

Einen Schritt aus dem Dilemma hat die Jury insoweit unternom- men, als man sich bald darauf eini- gen konnte, den Preis zu teilen und je zur Hälfte einem lyrischen und einem epischen Werk zukom- men zu lassen. Im übrigen hat sich die Jury in ihren Entscheidungen mit geradezu benediktinischer Strenge ausschließlich an Krite- rien der literarischen Qualität orientiert und nicht etwa weltan- schauliche oder ideologische Aus- sageinhalte bewertet.

Im Bereich der Lyrik wurde der Gedichtband von Christoph Lip- pelt ,Wo du nicht hinsiehst, ge- schieht es', erschienen im Wind- hueter-Verlag, Stuttgart 1981, aus- gezeichnet. Für den Bereich der epischen Literatur wurde der Ro- man von Gisela Schmeer ,Der sin- gende Wolf', erschienen im Schneekluth Verlag, München 1981, ausgezeichnet."

Laudatio auf Christoph Lippelt Lyrik ist heute zu einem besonde- ren Experimentierfeld sprachli- cher Möglichkeiten der Poesie ge- worden, und es erscheint einseh- bar, daß die versuchten sprachli- chen Möglichkeiten in hohem Ma- ße von der wissenschaftlichen Er- forschung der Sprache und ihren ästhetischen Zuständen abhängig ist. So bezieht sich moderne Poe-

Erstmals: Literaturpreis der Bundesärztekammer verliehen

Bei der Jahrestagung Deutscher Schriftsteller-Ärzte Gisela Schmeer und Christoph Lippelt ausgezeichnet

74 Heft 27/28 vom 11. Juli 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

(2)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

sie gerade in der Lyrik in ihren sprachlichen Handlungen vor al- lem auf die Mittel der Sprache selbst, auf Wörter, Bilder und Sät- ze im Sinne einer innersprachli- chen oder metasprachlichen Poe- sie. Ihre Schöpfung, davon kann man sich überzeugen, erfolgt nicht mehr allein durch die intuiti- ve Einbildungskraft, durch den

Einfall zum Thema, sondern durch das sprachliche Experiment als li- terarische Fähigkeit einer experi- mentellen Einbildungskraft.

Kurz gefaßt: das lyrische Ich ist zu einem wesentlichen Teil experi- menierendes Ich geworden. Dies mag es erklären, daß die experi- mentelle Literatur, bei der sich der Unterschied von Lyrik und Prosa mehr oder weniger verwischt, ihre sprachlichen Produkte häufig ein- fach als „Texte" bezeichnet.

Der artistisch entwickelte Text operiert jedoch keineswegs allein im Medium reduzierter Vokabula- re und einer zerstörten Gramma- tik, sondern hat vielmehr die kon- ventionelle Grammatik durch syn- taktische Regeln bereichert, durch die überverbale und intersensuale Funktionen das Reich der Sprache zu einem System methodischer Konstruktionen wird, die den Cha- rakter von Umwelten des intimen individuellen und gesellschaftli- chen Wesens besitzen. Moderne Poesie schafft sich damit Räume der Freiheit, des Welt- und Selbst- genusses, des Engagements und des Experiments.

Diese Voraussetzungen treffen nach Ansicht der Mehrheit der Ju- ry für die Gedichte von Christoph Lippelt zu, wie sie in seinem Ge- dichtband „Wo du nicht hinsiehst, geschieht es", vorliegen und auch in den Gedichten des gleichfalls eingereichten Buches über „Lan- zarote" Ausdruck finden.

Es ist die Eigenständigkeit des sprachlichen Kontexts als „Poesie der Poesie", die besonders beein- druckt, ebenso die vortreffliche Beherrschung sprachlichen Aus- drucks, mit dem hier ein sensibles

Dr. med. Christoph Lippelt, Stuttgart-Bad Cannstatt, zusammen mit Gisela Schmeer Literaturpreis-Träger 1983 der Bundesärztekammer, sagte Dank für die- se hohe Anerkennung in Form seines Gedichtes „Grußworte"

Empfinden und Denken das Erleb- nis der Welt zu poetischer Aussa- ge formt. Das Gedicht „Nachruf"

mag dies veranschaulichen:

Nachruf

Das waren andere Augen am Morgen

in deinem Spiegel.

Gläserne

und zum Verwechseln ähnlich.

Nur:

Sie bewegten sich nicht

und kannten sich nicht mehr aus zwischen den Türen.

Vielleicht

war es ein Wort gewesen das hunderttausendste im Krug oder die Müdigkeit

hatte überhand genommen oder die Vorräte waren ganz einfach ausgegangen.

Irgendwann

brach dann der Deich

verwundert vor dieser Finsternis fielen die Tiere

in deinen Hinterkopf.

Man merkte dir das Ende nicht an und deine Augen

blickten unverändert freundlich.

Literaturpreis der BÄK

Der prämierte Gedichtband ent- hält im ersten Abschnitt „Diesseits und jenseits" — Zeitkritik, scharf gedacht und ebenso formuliert, aber dennoch poetisch gestaltet und dadurch wohltuend von der Transparentparolik mancher poli- tischer Lyrik abgehoben.

Besonders beeindruckten die auf den ärztlichen Beruf bezogenen Gedichte „Die unheilbare Puppe",

„Innenschau" und „Lippennaht".

Menschliche Existenz erscheint in Wirklichkeiten, die sich vor allem im poetischen Kontext entfalten und sich im Licht phantasievoller Gedanken spiegeln. Die Sprache erzeugt dabei eindringliche Bilder mit spezifischem Eigenleben, die das meditative Interesse erregen.

Was die Jury von den Gedichten von Christoph Lippelt angetan sein ließ, sind nicht zuletzt die Rei- fe und die Homogenität im Um- gang mit dem Wort und der unver- kennbare eigene Stil, zu dem der Autor als Lyriker auf einem länge- ren Entwicklungsweg gefunden hat.

Christoph Lippelt wurde 1938 in Braunschweig geboren. Er hat in Tübingen, Hamburg und Berlin Medizin studiert, lebt seit 1954 in Stuttgart und arbeitet als Oberarzt an der Städtischen Hautklinik in Stuttgart-Bad Cannstatt. Seit frü- her Jugend schreibt er Gedichte.

Seit 1971 erscheinen neben Erzäh- lungen, Essays und Buchkritiken seine Gedichte in Zeitungen und Zeitschriften des In- und Auslan- des. So wurde seine „Totenmesse für den homo ludens", vorgetra- gen auf dem Kongreß der Weltuni- on der Schriftsteller-Ärzte, ins Griechische und Holländische übersetzt und vertont.

Er war 1974 und 1975 Preisträger bei zwei Lyrikwettbewerben und hat schon mehrfach im Rundfunk gelesen. Er ist freier Mitarbeiter beim Südfunk Stuttgart und in der Nachfolge von Thaddäus Troll seit 1980 Mitglied des Rundfunkrates des Süddeutschen Rundfunks. >

Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 27/28 vom 11. Juli 1983 77

(3)

Dr. med. Gisela Schmeer, München, erhielt vom Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Dr. med. Karsten Vilmar, den Literaturpreis der Bundesärztekammer für ihren Roman „Der singende Wolf"

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Literaturpreis der BÄK

Laudatio auf Gisela Schmeer

„Aus dem Stein heraus sang ein Wolf. Was, ihr wußtet nicht, daß der Monte Pellegrino eine Grotte hat? In der Addaüragrotte war der Ursprung von allem. In den Stein geritzt überlebten die Wölfe. Sie zerschneiden das Auge, so scharf sind sie. Die Wölfe sind schon vier- zigtausend Jahre alt, und sie sin- gen. Die Lieder sind Balsam.

Wenn sie nicht singen würden, würde das Auge zerspringen.

Wie geduldig er war. Er hatte schon vierzigtausend Jahre ge- sungen. Der Schirokko hatte seine Lieder in Steine verwandelt. Isola coperta, verhüllte Insel? Nein, seht doch, wie die Steine ihre Schleier lüften. Nur eine Sekunde hin- durchblicken! Und wenn sich die eigenen Augen dabei auflösen!

Natürlich, er suchte, weil er hin- durchblicken wollte. Er wollte die versunkenen Leiden der Insel aus- graben, das Blut der aufständi- schen Sklaven, Ennus Blut, Wolfs- brüderblut. Die Freiheitsschreie der Sklaven waren im Stein stek- ken geblieben. Der Wolf sang sie wieder heraus. Deshalb war seine Nase so gewaltig, seine Wolfsnase roch immerzu die alten Schreie, die versteinert waren .. .

Blut suchte er, sein eigenes Blut, sich selbst und das Geheimnis der Geschichte, nimmersatter Phi- losoph .. .

Aus der Schwefelmine hoben sich die gelben Dämpfe. Es stank wie die Pest. Sie mußte hindurch, denn in dem Schwefel steckten die Gedichte. Sie küßte die Stirn von Pirandello, die Augen von Rosso di San Secondo, die Hände von Nino Savarese. Alle rochen nach Schwefel. Alle dichteten. Ei- ner nannte sich Xaxa, Kopfsegel.

Er kochte seine Gedichte in einer stillgelegten Mine von Racalmuto.

Ich bin das Labaratorium der Welt, rief er aus. Ich biete euch eine Zukunft an. Sie heißt Sizilianisa- tion. Und sprengte die Schwefel- mine in die Luft . . .

So ein Abschnitt am Ende des Ro- mans „Der singende Wolf" von Gi- sela Schmeer, der inhaltlich die äußere und zugleich innere Ge- schichte einer Reise nach Sizilien

enthält, bei der die Ärztin „alle Termine und Krankheiten der Welt" einmal in den Wind zu schlagen versucht. Auf dieser Rei- se begegnet sie in Sizilien einem Mann mit dem bedeutungsvollen Namen „Lupo Pagano", der sich, als Lehrer in einem Bergdorf tätig, der wirtschaftlilchen und sozialen Revolution der von Armut, Krimi- nalität und Aberglauben gefange- nen Bevölkerung der Insel ver- schrieben hat.

Er, der „Bergwolf", fasziniert die Ärztin, und durch ihn erfährt sie von den unauflösbaren Rätseln, Geheimnissen und Gefahren die- ser Insel, aus deren Begegnung über die spannende Erzählung ei- ner Geschichte hinaus, ein Aus- flug in die tiefsten Gründe und Ab- gründe der menschlichen Seele und ihrer Geschichte wird.

Die vulkanischen Aufbrüche der Erde in Sizilien speien nicht nur in geheimnisvollen Rhythmen die glühende Magma des Erdinnern aus, sie lassen auch eine Lava an mythischen Bildern und Symbolen frei, deren chthonisches Erlebnis die Zunge für eine mißreißende Sprache löst.

Eine in ihrer abgeschlossenen ar- chaischen Vollkommenheit uner- löste pagane Welt, die ihre Mythen und Zyklen als esoterische Wahr- heit letztendlich gegen den Kalt- sinn eines linierten Denkens be- hauptet und alle Heiligen und Not- helfer in eine seltsame Allianz mit Semele und Korybanten zwingt.

Die Ärztin, der sich der Zugang in diese geheimnisvolle Welt durch die ebenso reale wie auch mytho- logisch eingetauchte Gestalt des singenden Wolfes in mehreren Phasen zwar nicht ganz, aber doch bis in die Vorhöfe einer ah- nenden Schau erschließt, weiß, daß sie dafür in einer Analogie zu Odins Auge das intellektuelle Se- 78 Heft 27/28 vom 11. Juli 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

(4)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

hen opfern und ihre ausgeprägte Intellektualität loslassen muß. Und in unerbittlicher Konsequenz vor- ausgeahnten, verhießenen Ge- schehens steht am Ende des Ro- mans nicht das Glück, sondern der Mythos als Schicksal einer ewigen Gegenwart, denn Leben und Tod begegnen sich in mytho- logischer Vertiefung in einem nie endenden erotischen Rendez- vous.

Diese gedanklichen und inhaltli- chen Essenzen lassen den Roman von Gisela Schmeer dem mytholo- gischen Realismus zuordnen, dem wir in der neueren südamerikani- schen Literatur so eindrucksvoll bei Carlos Fuentes und Roa Ba- stos begegnen. Es trifft zu, daß dieser Roman zum Psychogramm zweier Kulturen geraten ist. Aber er ist auch nicht zuletzt ein Arztro- man, bei dem in aufrichtigem Selbstzweifel nach einem philoso- phischen Hintergrund gesucht wird, der die tägliche ärztliche Ar- beit vor einer vordergründigen Be- wältigung bewahrt.

Was die Mitglieder der Jury fast einstimmig bewogen hat, diesem Roman ihr Votum zu geben, war über die mehrschichtigen Inhalte und die meisterliche sprachliche Qualität hinaus auch der erzähleri- sche, mitreißende Duktus dieses

Buches, der den Leser fesselt und ihm in dichter, poetischer Sprache neue Realitäts- und Erkenntnis- schichten eröffnet. Innere und äu- ßere Wirklichkeit werden in ein- drucksvoller Weise durch das tref- fende Wort miteinander verknüpft, und die Schilderung des Lebens wird zum sprachlichen Ereignis.

Die Autorin wurde 1926 in Berlin geboren und lebt seit 1938 in Mün- chen. Sie hat Medizin und Psycho- logie studiert und als wissen- schaftliche Assistentin der Univer- sität München zwei Jahre die psy- chosomatische Beratungsstelle für Kinder in der Universitäts-Kin- derpoliklinik geleitet, ehe sie 1955 freiberuflich als Psychoanalytike- rin tätig wurde. Sie ist nebenberuf- lich als Fachjournalistin bei der

Dr. med. Gerhard Vescovi, Vizepräsident der Union Mondiale des Ecrivains Möde- cins (UMEM), trug während der festli- chen Matinee am 11. Juni 1983 die Ent- scheidung der Jury vor und hieltdie Lau- dationes auf die mit dem Literaturpreis der Bundesärztekammer ausgezeichne- ten Ärzte Fotos (3): Griner

Zeitschrift „Eltern" tätig. Ein Teil ihrer journalistischen Arbeiten ist in Buchform beim Ullstein Verlag erschienen — so „Kleine Kinder — große Kinder" und „Die Aufklä- rung und wir Frauen", ferner die Fachbücher „Das sinnliche Kind"

und „Jugendliche" bei Klett in Stuttgart.

Ihr erster, dem nun hier ausge- zeichneten vorausgegangener Ro- man „Taranteltanz" ist 1980 eben- falls wie „Der singende Wolf" im Schneekluth Verlag in München erschienen.

Vilmar: Verhältnis der Ärzte zur Literatur

Dr. Karsten Vilmar sprach über das Verhältnis der Ärzte zur Litera- tur und begründete den Beschluß des Vorstands der Bundesärzte- kammer zur Verleihung eines Lite- raturpreises für schriftstellerisch tätige Ärzte. Er gratulierte den bei- den Preisträgern sehr herzlich zu ihren literarischen Leistungen.

Für die mit dem Literaturpreis aus- gezeichneten Schriftsteller-Ärzte sprach Christoph Lippelt den

Literaturpreis der BÄK

Dank für diese hohe Anerkennung in Form eines größeren Gedichtes mit dem Titel: „Grußworte".

Festvortrag über

Johann Christian Günther Einen exzellenten Festvortrag über den deutschen Barockdich- ter und Arzt Johann Christian Günther hielt Professor Dr. Wil- helm Theopold, womit er einer Tradition des BDSÄ folgte, Schriftsteller-Ärzte der Vergan- genheit in Erinnerung zu halten.

Selbst viele Literaturbeflissene wußten kaum, daß der bekannte Barockdichter, den Goethe als Vorläufer der Sturm- und Drang- zeit erkannte, ein Arzt gewesen ist, ein Arzt mit recht tragischem Le- bensschicksal, trotz vieler Aner- kennungen, die ihm schon zu Leb- zeiten durch seine Dichtungen zu- teil wurden.

Ausklang mit öffentlicher Lesung und einer „Hocketse"

Die Tage freundschaftlicher Be- gegnung in Bad Mergentheim mit vielerlei Anregungen für die weite- re literarische Tätigkeit klangen aus mit einer öffentlichen Lesung von drei Ärztinnen und sieben Ärz- ten beim Kurkonzert in der mit über 400 Gästen besetzten Wan- delhalle am Sonntagmorgen.

Mit einer schwäbischen „Hocket- se", die ich als „schwäbische Pro- testform" des Zusammenhockens gegenüber der „Steh-Party", wie sie die Angelsachsen bei uns ein- führten, apostrophierte und die mit heiteren Vorträgen gespickt war, schloß eine Tagung ab, bei der sich der Bundesverband Deut- scher Schriftsteller-Ärzte als eine Vereinigung von Literatur- und Kunstfreunden von Niveau in der Ärzteschaft präsentiert hatte.

Der Abschied der Teilnehmer galt nur für relativ kurze Zeit, denn En- de September findet das Treffen der Weltunion der Schriftsteller- Ärzte in Ascona statt. G. Vescovi Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 27/28 vom 11. Juli 1983 81

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zentralkon- greß für Medizinische Assistenzberufe (ZMA), veran- staltet von der Bundesärztekammer (in zeitlichem und räumlichem Zusammenhang mit dem 72. Augsburger

Zentralkon- greß für Medizinische Assistenzberufe (ZMA), veran- staltet von der Bundesärztekammer (in zeitlichem und räumlichem Zusammenhang mit dem 72. Augsburger

Zentralkon- greß für Medizinische Assistenzberufe (ZMA), veran- staltet von der Bundesärztekammer (in zeitlichem und räumlichem Zusammenhang mit dem 72. Augsburger

Um aber eine genauere Aussage darüber zu ermöglichen, inwie- weit in dem Bereich der Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit auch ar- beitslose Ärzte enthalten sind, muß die

D ie Ursprünge der Azteken liegen im Mythischen: Eine Gruppe von Nomaden er- blickte auf ihrer Suche nach einem Heimatland auf einer Insel im Tezcocosee (im Hoch- land Mexikos)

Berücksichtigt man die er- neute Abnahme der Mit- gliederzahlen der RVO- Kassen um 0,3 Prozent, so gehen die Fallzahlen je Arzt um 2,8 Prozent zurück (je Allgemeinarzt: —vier

Eine unabhängige Jury aus Medi- zin-Informatikern wählte aus den Ein- sendungen die fünf „besten" Program- me aus, von denen der erste Preis- träger in Düsseldorf durch den

„Kein Ec(h)o vergangener Zeiten will ich sein, keine far- benprächtige Freske einer Epoche soll hier gemalt wer- den", so schon beginnt das Alter-Ego des Autors, der