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Archiv "Gefäßerkrankungen: Bei Frauen zu wenig beachtet" (16.09.2005)

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Arzneimittelsicherheit

Besserer Schutz für Kinder

Europäische Lösung für kindgerechte Arzneimittel in Sicht

D

as Europäische Parlament (EP) unterstützt das Ziel der Kommission, Erforschung, Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln für Kinder zu intensivieren. Anfang Sep- tember hat das EP eine Richt- linie zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit bei Kindern in erster Lesung ver- abschiedet. „Die Initiative ist sehr dringlich, da die derzeiti- ge Rechtssituation schon zum Tod von Kindern geführt hat“, sagte der Europaabgeordnete Dr. med. Peter Liese (CDU).

In Ergänzung zum Kommis- sionsvorschlag will das Parla- ment das Programm „Arznei- mittelprüfungen für die Kin- der Europas – MICE“ aufle- gen. Es soll die Erforschung von Arzneimitteln für Kinder erleichtern, die nicht mehr un-

ter Patentschutz stehen. Die Zulassung eines Arzneimit- tels für Kinder soll außerdem nur dann erteilt werden, wenn die betreffende Pharmafir- ma ein Risikomanagementsy- stem eingerichtet hat. Ferner soll der bei der Europäischen Arzneimittelagentur einzu- richtende Pädiatrieausschuss innerhalb von sechs Monaten seine Arbeit aufnehmen. Die Kommission sieht hier in ih- rem Richtlinienentwurf kei- nen Zeitrahmen vor.

Darüber hinaus schlägt das Parlament vor, ein europäi- sches Register zur Erfassung der Studien über Kinderarz- neimittel zu schaffen, um Dop-

pelarbeit bei pädiatrischen Studien zu verhindern. Um überflüssige Studien zu ver- meiden, sollen zudem bereits in Drittländern durchgeführ- te pädiatrische Studien er- fasst werden. Die Abgeord- neten schlagen vor, ein Ver- zeichnis für den Bedarf an Kinderarzneimitteln zu er- stellen, das regelmäßig aktua- lisiert und den Betroffenen (Fachkräfte, Unternehmen, Patienten) zur Verfügung ge- stellt wird. Sobald sich Parla- ment und Rat geeinigt haben, kann die Richtlinie in Kraft treten. Dies wird voraussicht- lich Anfang nächsten Jahres

der Fall sein. ps

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 37⏐⏐16. September 2005 AA2429

Gefäßerkrankungen

Bei Frauen zu wenig beachtet

F

rauen leiden häufig an Gefäßerkran- kungen, werden allerdings weniger intensiv diagnostiziert und therapiert als Männer. Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) will dieses Ver- sorgungsdefizit ändern und die hohe Prävalenz von Gefäßerkrankungen bei Frauen stärker in das Bewusstsein von Ärztinnen und Ärzten sowie Patientin- nen bringen. „Eine von 25 Frauen stirbt an Brustkrebs, aber jede dritte Frau an den Folgen einer koronaren Herzkrankheit (KHK)“, sagte Dr. med.

Anne Hinrichs anlässlich der DGA-Jah- restagung in Berlin. Trotz dieser Tatsa- che erhielten Frauen viel seltener eine PTCA oder Thrombolyse nach einem Herzinfarkt sowie seltener eine Throm-

boseprophylaxe mit Heparin. So stellte eine Arbeitsgruppe (Kuchler et al., Thromb Haemost, 2005) erst kürzlich fest, dass unter 5 500 hospitalisierten Patienten mit einer Thrombose 20 Pro- zent mehr Männer als Frauen eine Thromboseprophylaxe erhalten hatten.

Andere Studien zeigen, dass die Anzahl der durchgeführten Koronarangiogra- phien und koronaren Bypassoperatio- nen sowie die Behandlung nach Leitlini- en bei Patientinnen deutlich geringer ist.

B

ei Frauen begünstigen andere Risi- kofaktoren als bei Männern die Ent- stehung von Gefäßerkrankungen“, sag- te Hinrichs. Das Vorliegen eines Diabe- tes mellitus beispielsweise erhöhe bei Frauen das Risiko, an einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) zu erkranken, um das 4,1- bis 8,6fache, bei Männern indes lediglich um das 2,4- bis 3,5fache. Aber auch unabhängig vom Geschlecht sei die PAVK eine Er- krankung, die vom behandelnden Arzt

oft nicht hinreichend beachtet und in ih- rer prognostischen Bedeutung hinsicht- lich der Mortalität an KHK und an zerebrovaskulären Ereignissen unter- schätzt werde, sagte Prof. Dr. med. Curt Diehm (Karlsbad). Etwa 4,5 Millionen Deutsche leiden an einer PAVK, jedoch lediglich ein Drittel sind nach Angaben von Diehm identifiziert. Insbesondere Frauen bemerkten eine Claudicatio in- termittens spät. Dabei räumte der In- ternist auch eine gewisse „Tendenz zur Verharmlosung“ der Beschwerden von Frauen durch die Ärzte ein.

K

ritik wurde bei der Jahrestagung auch an der Forschung laut. Unter den publizierten Studien im Bereich der Gefäßmedizin seien immer noch zu wenige geschlechtsspezifische Analy- sen zu finden, beklagte Hinrichs. Auch Wirkungen, Nebenwirkungen sowie Erfolgsraten medikamentöser Therapi- en unterschieden sich bei Männern und Frauen. Dr. med. Eva A. Richter-Kuhlmann Akut

Die Erforschung, Entwicklung und Zulassung von Arzneimit- teln für Kinder soll verbessert werden.

Rehabilitation

Aktionstag im September

Spitzenverbände infor- mieren die Öffentlichkeit.

Z

um 2. Deutschen Reha-Tag am 24. September haben 17 Spitzenorganisationen von Einrichtungen der medizini- schen Rehabilitation aufgeru- fen. Sie wollen mit einem „Tag der offenen Tür“, mit Informa- tionsveranstaltungen und poli- tischen Foren die Öffentlich- keit informieren. Initiatoren sind der Arbeitskreis Gesund- heit, der Bundesverband Deut- scher Privatkrankenanstalten, die Bundesversicherungsan- stalt für Angestellte, die Deut- sche Gesellschaft für Medizini- sche Rehabilitation, der Ver- band Deutscher Rentenversi- cherungsträger, die Spitzen- verbände der Krankenkassen, die AG Deutscher Berufsför- derungswerke, die Bundesar- beitsgemeinschaft der Berufs- bildungswerke und die Bun- desknappschaft. EB

Foto:Peter Wirtz

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