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Archiv "„Was essen Sie zum Frühstück?“" (27.12.1982)

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Da kann man sich , auch ohne

Arzt helfen

Befragte Erwachsene

%

Kopfschmerzen 84

Magenverstimmung 77

Verstopfung 74

Ermüdung

Erschöpfung 71

Nervosität

Grippe Rheuma

62

45 12 Appetitlosigkeit 69

Schlaflosigkeit 60

Zu niedriger oder

zu hoher Blutdruck 10

Blutarmut 8

Zuckerkrankheit 2 Meinungen über Selbstbehandlung

Institut für Demoskopie, Allensbach Die Selbstbehandlung von Unpäß- lichkeiten ist weit verbreitet. Das ergibt sich aus einer Studie des Allensbacher Meinungsfor- schungsinstituts. Auf die Frage

„Bei welchen Erkrankungen kann man sich auch ohne Arzt helfen?"

wurden der Häufigkeit nach vor allem Kopfschmerzen, Magenver- stimmung, Verstopfung, Ermü- dung und Erschöpfung, Appetitlo- sigkeit, Nervosität und Schlaflo- sigkeit genannt. Zwischen 1970 und 1982 ist auf der Grundlage von rund 2000 Befragungen der Personenkreis, der selbst schon mal zu einem Naturheilmittel ge- griffen hat, von 52 auf 58 Prozent gewachsen. Das geht quer durch alle sozialen Schichten, Alters- und Berufsgruppen. Die Allens- bach-Studie wurde vom Bundes- verband deutscher Reformhäuser in Auftrag gegeben EB

TAGUNGSBERICHT

„Was essen Sie zum

Frühstück?"

„Wenn im alten China der Patient krank wurde, dann hat man den Arzt entlassen", berichtete Profes- sor Dr. Rudolf Hänsel, Leiter des Instituts für Pharmakognosie und Phytochemie, Berlin, auf dem Re- formhaustag 1982 Mitte Oktober in Bonn. „Die Medizin stützte sich dort vor allem auf Vorbeugung."

Das wünschen unsere Reform- hausbesitzer für sich auch. Sie meinen nämlich, daß der Platz der Naturheilmittel vor allem in der Vorbeugung liege und die Vorbeu- gung meist Selbstbehandlung zu- lasse.

Wie dem auch sei, aus einer Stu- die des Allensbacher Instituts (sie- he Tabelle) geht hervor, daß die Bevölkerung hierzulande zuneh- mend Naturheilmittel kauft. In den Apotheken, Bioläden und natür- lich in den Reformhäusern.

Notlösung — weil die Ärzte zurück- haltender verschreiben — oder

„Antwort auf die Grenzen der Me- dizin"? wie es der Freiburger So- ziologe Professor Dr. Freiherr Jür- gen von Troschke auf der Tagung formulierte. Für die Reformhäuser gibt es da keine Zweifel: Die Be- völkerung stehe dem Expertenwis- sen zunehmend skeptisch gegen- über; das Laienwissen, nachdem es lange Zeit zurückgedrängt wur- de, sei wieder im Aufwind ...

Dennoch möchten die Reformhäu- ser der Sprechstunde des Arztes keine Konkurrenz machen. Die im Reformhaus verkauften Naturheil- mittel eigneten sich nur bei leich- teren Gesundheitsstörungen, kei- nesfalls zur Therapie bei ernster Erkrankung, betonte Hänsel.

Einen kleinen Seitenhieb gab es schon: Ein Abführmittel werde nicht „über den Ladentisch" ver- kauft so wie in der Apotheke. Zu- erst komme das Gespräch. „Was

essen Sie zum Frühstück?" fragt der Präsident des Bundesverban- des deutscher Reformhäuser (re- fo), Franz Thiemann, nach eigener Aussage in so einem Fall zuerst seinen Kunden. ck

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Leukämie: Kosten/Nutzen-Analyse

Kostendämpfung als „Therapierisiko"

Die in der ALL-Behandlung füh- renden Kliniken fordern deshalb den Aufbau weiterer Behand- lungszentren. Mit zusätzlichen 150 Ärzten und Pflegekräften wäre ih- rer Meinung nach eine optimale Betreuung der Kinder möglich.

Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten von Bund und Ländern dürfte dieser Wunsch in absehbarer Zeit jedoch kaum rea- lisierbar sein. Die ALL-Behand- lungszentren müssen schon froh sein, wenn sie ungerupft aus den

„Rotstift-Aktionen" hervorgehen, mit denen in den Ländern gegen- wärtig gerade die Universitätskli- niken personell ausgedünnt werden.

Die „Leukämie-Studie" wurde vom Bundesverband der Pharma- zeutischen Industrie e. V. (BPI), Frankfurt, in Auftrag gegeben.

Dies geschah vor dem Hinter- grund der öffentlichen Kontrover- se über die Frage, ob dem erhebli- chen Mitteleinsatz im Gesund- heitswesen im allgemeinen und den nicht unbeträchtlichen Kosten der Arzneimittelversorgung im be- sonderen ein adäquater Gegen- wert in Form eines verbesserten Gesundheitsstatus gegenüber- steht.

Nachdem das Batteile-Institut in Frankfurt im BPI-Auftrag bereits 1974 einen Kosten-Nutzen-Ver- gleich systematischer Grippe- schutzimpfungen und der Thera- pie der Lungentuberkulose vorge- legt hatte, wurde jetzt eine kleine Patientengruppe untersucht. Da- bei wird zugleich deutlich, daß entgegen weitverbreiteter Ansicht auch seltene Erkrankungen von Medizin und Arzneimittelfor- schung nicht vernachlässigt wer- den. Weitere derartige Untersu- chungen sind vorgesehen.

Anschrift des Verfassers:

Hans-Joachim Cramer Karlstraße 21

6000 Frankfurt/Main 1

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 51/52 vom 27. Dezember 1982 47

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