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Archiv "Naturheilmittel: In aller Regel billiger" (22.12.1997)

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Dies ist falsch, weil Passivrau- cher vor allem den sogenann- ten Nebenstromrauch einat- men. Dieser entsteht zwi- schen den Zügen und ist des- halb so gefährlich, weil wegen fehlenden Luftzugs niedrige- re Verbrennungstemperatu- ren herrschen und damit im Vergleich zum Hauptstrom- rauch ein Vielfaches an Ni- trosaminen entsteht. Gemes- sen am Nikotingehalt, ist der Nebenstromrauch also viel gefährlicher als das, was Rau- cher inhalieren. Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß das Krebsrisiko durch Passivrau- chen ansteigt, eine Erkennt- nis der meisten epidemiologi- schen Studien zu dieser Fra- ge. Diese Ergebnisse werden in der Interpretation mancher Experten bagatellisiert.

Neueste Studien zeigen außerdem, daß auch kar- diovaskuläre Erkrankungen

durch Passivrauchen nach- weisbar zunehmen. Ichiro Kawachi von der Harvard Medical School hatte zusam- men mit anderen Forschern das Schicksal von 32 000 Krankenschwestern (alle Nichtraucher!) über zehn Jahre prospektiv verfolgt.

Dabei hatten Frauen, die re- gelmäßig passiv mitrauchen mußten, ein fast doppelt so hohes Herzinfarktrisiko als jene, die nie mit Passivrauch in Berührung kamen (Circu- lation, Bd. 95, S. 2374). Eine Erkenntnis!

Meine Interpretation: Ge- sundheitsvorsorge hat Vor- rang! Vermeiden, was ver- meidbar ist! Die Zeit ist reif für ein Nichtraucher-Schutz- gesetz!

Dr. med. R. Guttenberger, Universitäts-Klinik Freiburg, Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg

A-3442 (6) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 51–52, 22. Dezember 1997

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Forschungsbetrug

Zu dem Beitrag „Fall Herrmann/

Brach: Gutachter bestätigen den drin- genden Verdacht der Manipulation“

von Dr. med. Vera Zylka-Menhorn in Heft 42/1997:

Haftung einführen

Ich plädiere dafür, die sogenannte Produkthaftung auch für wissenschaftliche Ar- beiten und ultimative Äuße- rungen von „Wissenschaft- lern“ anzuwenden. Wenn es sich herausstellt, daß auf Grund gefälschter wissen- schaftlicher Arbeiten be- stimmte Methoden oder Ver- fahren in der Medizin Einzug halten, die sich später als falsch oder sogar schädlich herausstellen, sollten die ver- antwortlichen Wissenschaft- ler dafür haftbar gemacht werden. Ebenso die forschen Mitmenschen, die nur ihre Behandlungsmethoden für kunstgerecht proklamieren, ohne dies mit wissenschaftli- chen Methoden nachgewie- sen zu haben.

Natürlich darf ein Wissen- schaftler sich irren. Aber er darf nicht fälschen. Solange jemand seine Erkenntnisse

veröffentlicht und seine Schlußfolgerungen daraus als solche zu erkennen gibt, ist das in Ordnung. Sobald er aber daraus verbindliche For- derungen ableitet, die sich nicht halten lassen, sollte die Haftung für mögliche finanzi- elle und andere Folgen ein- treten. Ich vermute, daß wir damit auch die Flut der unnützen Publikationen ein- dämmen könnten, vor allem aber einen Teil der Kosten im Gesundheitswesen.

Dr. med. Jan Ulmer, Im Win- kel 9, 24955 Harrislee

Seit langer Zeit bekannt

Gibt es nicht sehr zu den- ken, daß der Stein im Falle Herrmann/Brach erst im März dieses Jahres ins Rol- len gekommen ist? Denn lan- ge Zeit vorher haben doch Doktoranden und Postdok- toranden aus der Arbeits- gruppe jedem, der es hören wollte, von den seltsamen Methoden des Prof. Fried- helm Herrmann erzählt, darunter namhafte Professo- ren und DFG-Fachgutachter.

Warum hat erst Prof. Hof-

schneider gehandelt? Oder gibt es nur noch bei der Max- Planck-Gesellschaft gute Wissenschaftler, die auch gute Menschen sind, obwohl

sie genau wissen, daß der gute Mensch als letzter ins Ziel kommt?

Dr. rer. nat. Jörg Klug, Kör- nerstraße 41, 35039 Marburg

Naturheilmittel

Zu dem Leserbrief „Es lebe der Dr.

Plazebo!“ von Dr. med. Hans Schwa- be in Heft 44/1997:

Rundumschlag

Der Kollege Schwabe holt zum üblichen Rundumschlag gegen die naturheilkundli- chen Medizinrichtungen aus, pauschal und undifferenziert, soweit nichts Neues.

Glücklicherweise disqua- lifiziert er sich zum Schluß selbst, indem er TV-Pfarrer Sommerauer gegen Sigmund Freud antreten läßt, wobei letzterer natürlich den Kürze- ren ziehen muß. Sehr wissen- schaftlich! . . .

Dr. Regine von Gerkan, Re- gensburger Straße 117, 28215 Bremen

Toleranz erwünscht

. . . Ich bin seit fast 15 Jah- ren als Kinderärztin nieder- gelassen, seit 14 Jahren be- handle ich mit homöopathi- schen Arzneimitteln. Kein Mensch wird behaupten, daß ein Säugling von sechs Mona- ten bei Fieber oder einer sehr schmerzhaften Otitis media, egal welcher Krankheit auch immer, auf ein Plazebo rea- gieren wird! Im Gegenteil, gerade ältere Kinder sagen mir sehr genau, wenn ich ein falsches Mittel verabreicht habe: es hilft nämlich ganz einfach nicht. Es gibt keinen Plazebo-Effekt, das heißt, es gibt ihn natürlich genauso wie in der sogenannten Schulme- dizin, wo er doch auch erlaubt und sogar gewünscht wird.

Auch Ihre Patienten müssen an Sie glauben und Ihnen ver- trauen.

Der nächste Einwand heißt dann Spontanheilung, auch die gibt es ganz sicher.

Warum dann so außerge- wöhnlich häufig bei den

Homöopathen? Dann soll- ten viel mehr Kollegen sich für Homöopathie begei- stern, zumindest wären die Krankenkassen entlastet. Ein durch Abstrich nachgewiese- ner Scharlach wird homöopa- thisch behandelt, der Kon- trollabstrich ist negativ. Pla- zebo oder Spontanheilung?

. . . Ich arbeite zwar aus- schließlich klassisch-homöo- pathisch, kenne meine Gren- zen und die der Homöopa- thie, weiß die Möglichkeiten der klinischen Medizin zu schätzen, halte mich aber für so tolerant, daß ich klinisch arbeitende Kollegen nie für

„im Feld der Dummheit be- fangen“ halten würde. Das, Herr Kollege, ist starker To- bak.

Und ganz zum Schluß:

Quarkwickel sind ein wun- derbares Mittel bei jeder Art von Entzündung: sei es eine Mastitis, Lymphadenitis colli oder auch unterstützend bei einer Pneumonie.

Dr. Gudrun B. Uhlenbrock, Trattstraße 11, 91362 Pretz- feld

In aller Regel billiger

Durch viereinhalb Jahr- zehnte habe ich sämtliche Anginen und Mandelentzün- dungen homöopathisch be- handelt, wobei ich nur bei ab- szedierenden Fällen zusätz- lich auf das Wissen der Akupunkteure zurückgreifen mußte.

Wieso verordnen bei sol- chen Krankheitszuständen typische Schulmediziner fast ausnahmslos teure Antibioti- ka, wenn es doch, wie alle na- turheilkundlich geschulten Kollegen wissen, in aller Re- gel mit billigen und für die Darmflora unschädlichen (!)

„Plazebos“ auch geht?

Dr. med. Helmut Weber, Bahnhofstraße 1, 84508 Burgkirchen/Alz

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