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Vergleich der Langzeitantibiotika Cobactan® Dc, Orbenin® Extra und Benestermycin® zum Trockenstellen von Milchkühen im Feldversuch

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Academic year: 2022

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(1)

Aus der Klinik für Rinder

der Tierärztlichen Hochschule Hannover

___________________________________________________________________

Vergleich der Langzeitantibiotika Cobactan® DC, Orbenin® Extra und Benestermycin®

zum Trockenstellen von Milchkühen im Feldversuch

INAUGURAL-DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer

Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.)

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

Vorgelegt von Elke Cornelia Kalscheuer

aus Göttingen

Hannover 2007

(2)

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Martina Hoedemaker

1. Gutachter: Prof. Dr. Martina Hoedemaker

2. Gutachter: Privatdozent Dr. Wolfgang Bäumer

Tag der mündlichen Prüfung: 13. November 2007

Gefördert von Intervet, Deutschland.

(3)

In Liebe und Dankbarkeit

meinen Eltern und meiner Familie

(4)
(5)

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

Seite Verzeichnis und Erläuterung der verwendeten Abkürzungen I

1 Einleitung 1

2 Literaturübersicht 3

2.1 Anatomischer Aufbau der Milchdrüse 3

2.2 Die Milchdrüse im Laktationszyklus 5

2.2.1 Mammogenese 6

2.2.2 Laktogenese 7

2.2.3 Galaktopoese 8

2.2.4 Involution 9

2.3 Abwehrfaktoren der Milchdrüse 9

2.3.1 Zitzenbarriere 9

2.3.2 Abwehrpositionen in der Milch 10

2.3.3 Blut-Milch-Schranke 12

2.3.4 Zellzahl 13

2.4 Die Trockenstehphase einer Milchkuh 15

2.4.1 Veränderungen der Milchdrüse in der Trockenstehphase 15

2.4.1.1 Aktive Involution 15

2.4.1.2 Steady-State-Involution 16

2.4.1.2.1 Zitzenverschluss während der Trockenstehperiode 17

2.4.1.3 Neolaktogenese 18

2.4.2 Dauer der Trockenstehperiode 18

2.4.3 Bedeutung des Trockenstehens 20

2.4.4 Prinzipien des Trockenstellens 21

2.4.5 Trockenstellen unter Antbiotikaschutz 22

2.4.6 Ursachen für das Versagen des Einsatzes von Langzeitantibiotika zum Trockenstellen

28 2.4.7 Alternativen zum Trockenstellen unter Antibiotikaschutz 30

2.4.7.1 Externe Teat Sealer 30

2.4.7.2 Interne Teat Sealer 31

2.4.8 Langzeitantibiotika zum Trockenstellen 32

2.4.8.1 Anforderungen an Langzeitantibiotika zum Trockenstellen 32

(6)

Inhaltsverzeichnis 2.5 Definitionen zur Beurteilung der Eutergesundheit 34

2.5.1 Normale Sekretion 34

2.5.2 Latente Infektion 35

2.5.3 Unspezifische Mastitis 35

2.5.4 Mastitis 35

2.5.5 Mastitiserreger 36

3 Material und Methoden 38

3.1 Ziele der Untersuchungen 38

3.2 Versuchsbetriebe 38

3.3 Versuchstiere 42

3.4 Einteilung und Randomisierung der Versuchsgruppen 42

3.5 Versuchsplan 43

3.6 Untersuchung der Versuchstiere 45

3.6.1 Anamnese 45

3.6.2 Allgemeinuntersuchung 45

3.6.3 Spezielle Untersuchung des Euters 49

3.7 Milchprobenentnahme und zytologisch-bakteriologische Unter- suchung

52

3.7.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben 52

3.7.2 Entnahme der Milchproben 53

3.7.3 Probentransport 54

3.7.4 Bakteriologische Untersuchung der Milchproben 54

3.7.5 Zytologische Untersuchung der Milchproben 55

3.7.6 Dokumentation der Befunde 55

3.8 Behandlung der trockenzustellenden Kühe 57

3.8.1 Anwendung der Langzeitantibiotika zum Trockenstellen 57

3.8.2 Übersicht über die Vergleichspräparate 57

3.8.2.1 Benestermycin® 57

3.8.2.2 Orbenin® Extra 59

3.8.2.3 Cobactan® DC 59

3.9 Statistische Auswertung 60

4 Ergebnisse 64

4.1 Übersicht der am Versuch teilnehmenden Kühe 64

(7)

Inhaltsverzeichnis

4.2 Betriebe 64

4.3 Verteilung der Euterviertel in Abhängigkeit der verschiedenen unabhängigen Variablen

65 4.4 Eutergesundheitsstatus ante partum und post partum 67

4.4.1 Bakteriologische Befunde 67

4.4.2 Isolierte Erreger 68

4.4.3 Mastitiskategorien direkt nach dem Abkalben und 60 Tage nach Abkalbung

70

4.4.4 Gesamtmastitisinzidenz 71

4.4.5 Mastitiserreger 72

4.5 Bakteriologische Heilungsraten 73

4.5.1 Bakteriologische Heilungsrate während der Trockensteh- periode

74 4.5.2 Bakteriologische Heilungsrate von der Abkalbung bis 60 Tage

post partum

75 4.5.3 Bakteriologische Heilungsraten während der Trockensteh-

periode und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. im Vergleich

75 4.5.4 Bakteriologische Heilungsraten während der Trockensteh-

periode in Abhängigkeit der jeweiligen Erreger

76 4.5.5 Bakteriologische Heilungsraten von der Abkalbung bis 60 Tage

p. p. in Abhängigkeit der jeweiligen Erreger

77 4.5.6 Bakteriologische Heilungsraten während der Trockensteh-

periode und vom Abkalben bis 60 Tage p. p. bezogen auf die Erreger im Vergleich

78

4.5.7 Bakteriologische Heilungsraten während der Trockensteh- periode in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum und den jeweiligen Erregern

79

4.5.8 Bakteriologische Heilungsraten von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum und den jeweiligen Erregern

80

4.6 Bakteriologische Neuinfektionsraten 81

4.6.1 Bakteriologische Neuinfektionsrate während der Trockensteh- periode

81 4.6.2 Bakteriologische Neuinfektionsrate von der Abkalbung bis 60

Tage post partum

82 4.6.3 Bakteriologische Neuinfektionsraten während der Trockensteh-

periode und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. im Vergleich

82 4.6.4 Bakteriologische Neuinfektionsraten während der Trockensteh-

periode in Abhängigkeit der jeweiligen Erreger

83 4.6.5 Bakteriologische Neuinfektionsraten von der Abkalbung bis 60

Tage p. p. in Abhängigkeit der jeweiligen Erreger

84

(8)

Inhaltsverzeichnis 4.6.6 Bakteriologische Neuinfektionsraten während der Trockensteh-

zeit und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. bezogen auf die Erreger im Vergleich

85

4.6.7 Bakteriologische Neuinfektionsraten während der Trockensteh- periode in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum und den jeweiligen Erregern

86

4.6.8 Bakteriologische Neuinfektionsraten von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum und den jeweiligen Erregern

87

4.7 Zellzahlergebnisse 88

4.7.1 Zellzahlgruppen p. p. und 60 Tage p. p. 88

4.7.2 Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode 89 4.7.3 Zellzahlentwicklung von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. 90 4.7.4 Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode und von

der Abkalbung bis 60 Tage p. p. im Vergleich

90 4.8 Nicht korrigierte Datenanalyse auf Euterviertelebene 91 4.8.1 Faktoren der bakteriologischen Heilungs-, Neuinfektions- und

Mastitisrate und der Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

91

4.8.1.1 Bakteriologische Heilungsraten während der Trockensteh- periode in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren

91 4.8.1.1.1 Faktor Langzeitantibiotikum – bakteriologische Heilungsrate

während der Trockenstehperiode

92 4.8.1.1.2 Faktor Laktationsnummer – bakteriologische Heilungsrate

während der Trockenstehperiode

92 4.8.1.1.3 Faktor BCS – bakteriologische Heilungsrate während der

Trockenstehperiode

93 4.8.1.2 Bakteriologische Neuinfektionsraten während der

Trockenstehperiode in Abhängigkeit der Faktoren

94 4.8.1.2.1 Faktor Laktationsnummer – bakteriologische Neuinfektionsrate

während der Trockenstehperiode

95 4.8.1.2.2 Faktor Zellgehalt vor dem Trockenstellen – bakteriologische

Neuinfektionsrate während der Trockenstehperiode

95 4.8.1.2.3 Faktor Zellgehalt der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen

nach MLP-Ergebnissen – bakteriologische Neuinfektionsrate während der Trockenstehperiode

96

4.8.1.2.4 Faktor Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen – bakterio- logische Neuinfektionsrate während der Trockenstehperiode

97 4.8.1.3 Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode in

Abhängigkeit der Faktoren

98 4.8.1.3.1 Faktor Langzeitantibiotikum – Zellzahlentwicklung während der

Trockenstehperiode

98

(9)

Inhaltsverzeichnis

4.8.1.3.2 Faktor Laktationsnummer – Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

99 4.8.1.3.3 Faktor Trockenstehzeit – Zellzahlentwicklung während der

Trockenstehperiode

100 4.8.1.3.4 Faktor Eutergewebepalpationsbefund – Zellzahlentwicklung

während der Trockenstehperiode

101 4.8.1.3.5 Faktor Viertellokalisation – Zellzahlentwicklung während der

Trockenstehperiode

101 4.8.1.3.6 Faktor Zellgehalt vor dem Trockenstellen – Zellzahlentwicklung

während der Trockenstehperiode

102 4.8.1.3.7 Faktor Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen –

Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

103 4.8.1.4 Klinische Gesamtmastitisinzidenz in Abhängigkeit der Faktoren 104 4.8.1.4.1 Faktor Laktationsnummer – Gesamtmastitisinzidenz 104 4.8.1.4.2 Faktor Zellgehalt der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen

nach MLP-Ergebnissen – Gesamtmastitisinzidenz

105 4.8.2 Faktoren der bakteriologischen Heilungs-, Neuinfektions- und

Mastitisrate und der Zellzahlentwicklung 60 Tage post partum

105 4.8.2.1 Bakteriologische Heilungsraten von der Abkalbung bis 60 Tage

p. p. in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren

106 4.8.2.1.1 Faktor BCS – bakteriologische Heilungsrate von der Abkalbung

bis 60 Tage p. p.

106 4.8.2.1.2 Faktor Trockenstehzeit – bakteriologische Heilungsrate von der

Abkalbung bis 60 Tage p. p.

107 4.8.2.1.3 Faktor Eutergewebepalpation – bakteriologische Heilungsrate

von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

107 4.8.2.1.4 Faktor Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen – bakterio-

logische Heilungsrate von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

108 4.8.2.2 Bakteriologische Neuinfektionsraten von der Abkalbung bis 60

Tage p. p. in Abhängigkeit der Faktoren

109 4.8.2.2.1 Faktor Laktationsnummer – bakteriologische Neuinfektionsrate

von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

109 4.8.2.2.2 Faktor Zellgehalt vor dem Trockenstellen – bakteriologische

Neuinfektionsrate von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

110 4.8.2.2.3 Faktor Zellgehalt der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen

nach MLP-Ergebnissen – bakteriologische Neuinfektionsrate von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

110

4.8.2.2.4 Faktor Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen – bakteriologische Neuinfektionsrate von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

111

4.8.2.3 Zellzahlentwicklung von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. in Abhängigkeit der Faktoren

112

(10)

Inhaltsverzeichnis 4.8.2.3.1 Faktor Langzeitantibiotikum – Zellzahlentwicklung von der

Abkalbung bis 60 Tage p. p.

112 4.8.2.3.2 Faktor Body Condition Score – Zellzahlentwicklung von der

Abkalbung bis 60 Tage p. p.

113 4.8.2.3.3 Faktor Eutergewebepalpationsbefund – Zellzahlentwicklung

von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

114 4.8.2.3.4 Faktor Zellgehalt vor dem Trockenstellen – Zellzahlentwicklung

von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

115 4.8.2.3.5 Faktor Zellgehalt der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen

nach MLP-Ergebnissen – Zellzahlentwicklung von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

115

4.8.2.3.6 Faktor Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen – Zellzahlentwicklung von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

116 4.9 Korrigierte Datenanalyse auf Euterviertelebene 117 4.9.1 Einflussfaktoren für die logistische Regression 117 4.9.2 Zufällige Faktoren im logistischen Regressionsmodell 119 4.9.3 Signifikante fixe Effekte im logistischen Regressionsmodell 120

5 Diskussion 129

5.1 Versuchskühe und Betriebsstrukturen 129

5.2 Beurteilung der bakteriologischen Befunde p. p. und 60 Tage p. p.

130 5.3 Beurteilung des Erregerspektrums p. p. und 60 Tage p. p. 132 5.4 Beurteilung der Erreger bei klinischen Mastitiden p. p. und 60

Tage p. p.

133 5.5 Beurteilung der bakteriologischen Heilungsraten während der

Trockenstehperiode und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

134 5.6 Beurteilung der bakteriologischen Heilungsraten während der

Trockenstehperiode und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum und den jeweiligen Erregern

136

5.7 Beurteilung der bakteriologischen Neuinfektionsraten während der Trockenstehperiode und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

141

5.8 Beurteilung der bakteriologischen Neuinfektionsraten während der Trockenstehperiode und von der Abkalbung bis 60 Tage p.

p. in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum und den jeweiligen Erregern

142

5.9 Beurteilung der Zellzahlentwicklung während der Trockensteh- periode und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

144

(11)

Inhaltsverzeichnis

5.10 Beurteilung der bakteriologischen Heilungs-, Neuinfektions- und Mastitisrate und der Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p.

in Abhängigkeit der Faktoren

145

5.10.1 Beurteilung der bakteriologischen Heilungsraten während der Trockenstehzeit in Abhängigkeit der Faktoren

145 5.10.2 Beurteilung der bakteriologischen Heilungsraten von der

Abkalbung bis 60 Tage p. p. in Abhängigkeit der Faktoren

147 5.10.3 Beurteilung der bakteriologischen Neuinfektionsrate während

der Trockenstehzeit in Abhängigkeit der Faktoren

147 5.10.4 Beurteilung der bakteriologischen Neuinfektionsrate von der

Abkalbung bis 60 Tage p. p. in Abhängigkeit der Faktoren

150 5.10.5 Beurteilung der Zellzahlentwicklung während der

Trockenstehperiode in Abhängigkeit der Faktoren

151 5.10.6 Beurteilung der Zellzahlentwicklung von der Abkalbung bis 60

Tage p. p. in Abhängigkeit der Faktoren

153 5.10.7 Beurteilung der Gesamtmastitisinzidenz in Abhängigkeit der

Faktoren

154

5.11 Schlussfolgerungen 155

6 Zusammenfassung 157

7 Summary 161

8 Literaturverzeichnis 164

9 Abbildungsverzeichnis 193

10 Tabellenverzeichnis 197

11 Anhang 199

11.1 Bakteriologische Heilungsraten während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit der Faktoren

199 11.2 Bakteriologische Neuinfektionsraten während der

Trockenstehperiode in Abhängigkeit der Faktoren

201 11.3 Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode in

Abhängigkeit der Faktoren

202 11.4 Gesamtmastitisinzidenz in Abhängigkeit der Faktoren 206 11.5 Bakteriologische Heilungsraten von der Abkalbung bis 60 Tage

p. p. in Abhängigkeit der Faktoren

209 11.6 Bakteriologische Neuinfektionsraten von der Abkalbung bis 60

Tage p. p. in Abhängigkeit der Faktoren

211 11.7 Zellzahlentwicklung von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. in

Abhängigkeit der Faktoren

214

(12)

Inhaltsverzeichnis 11.8 Mastitishäufigkeit direkt nach der Abkalbung in Abhängigkeit

der Faktoren

216 11.9 Mastitishäufigkeit von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. in

Abhängigkeit der Faktoren

219 11.10 P-Werte der Faktoren im logistischen Regressionsmodell 222 11.11 Gesamttabelle der Faktoren der logistischen Regression 223 11.12 Materialien zur Bestimmung des somatischen Zellgehaltes 228

11.13 Arbeitsablauf im bakteriologischen Labor 229

(13)

Abkürzungsverzeichnis I Verzeichnis und Erläuterung der verwendeten Abkürzungen

Abb. Abbildung

A. pyogenes Arcanobacterium pyogenes

BCS Body Condition score

BCS1grp BCS-Gruppe bei der 1. Allgemeinuntersuchung

bzw. beziehungsweise

°C Grad Celsius

ca. circa

cm Zentimeter

Cor. spp. Corynebacterium subspezies

d day, Tag

DNA Desoxyribonukleinsäure

E. coli Escherichia coli

Hrsg. Herausgeber

I.E. Internationale Einheiten

Ig Immunglobulin

IGF-I Insulin-like Growth Factor-I

KNS Koagulase negative Staphylokokken

LNgrp Laktationsnummern-Gruppe

M. Musculus

MHK90 Minimale Hemmstoffkonzentration 90 Mkat13 Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen

Mkggrp Milch-kg-Gruppe

ml Milliliter

MLP-Daten Milchleistungsprüfungsdaten

mm Millimeter

Palpgrp Eutergewebepalpations-Gruppe

p. p. post partum

S. agalactiae Streptococcus agalactiae

Scoregrp Zitzenscore-Gruppe

S. dysgalactiae Streptococcus dysgalactiae S. uberis Streptococcus uberis

(14)

II Abkürzungsverzeichnis

spp. subspezies

S. aureus Staphylococcus aureus

STH Somatotropes Hormon

TS Langzeitantibiotikum

TSgrp Trockenstehzeit-Gruppe

u. und

u.a. und andere

VIT Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung

vs. versus

z.B. zum Beispiel

ZZgrp Zellzahl-Gruppe zum Trockenstellen

ZZMLPgrp Zellzahl-Gruppe der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen

(15)

Einleitung 1 1 Einleitung

Die Zeit des Trockenstehens ist eine wichtige und kritische Phase im Laktationszyklus einer hochleistenden Milchkuh. Milchkühe werden am Ende einer Laktation bis zur nächsten Abkalbung trockengestellt. Angestrebt wird eine Trockenstehdauer von 45 bis 60 Tagen (ENEVOLDSEN u. SØRENSEN 1992, RASTANI et al. 2003, 2005).

Ziel des Trockenstellens ist es, dem gesamten Organismus der Kuh eine Phase der Regeneration und Vorbereitung auf die nächste Laktationsphase zu gewähren.

Die Trockenstehperiode einer Milchkuh ist eine kritische Phase, da in dieser Zeit viele wesentliche und kostspielige Erkrankungen ihren Ausgang nehmen, so z.B.

Puerperalerkrankungen, Stoffwechselstörungen und Mastitiden (WENDT et al. 1998).

Für die Eutergesundheit ist die Trockenstehperiode von besonderer Bedeutung. So können in dieser Phase aus latenten Infektionen der Milchdrüse mit kuhassoziierten Erregern wie Staphylokokken und Streptokokken, akute Mastitiden entstehen. Es ist besonders wichtig, etwaige subklinische Infektionen der Milchdrüse in dieser Phase auszuheilen. Zum anderen finden in der Trockenstehzeit bis zu 60 % der Neuinfektionen mit umweltassoziierten Erregern statt (SAMPIMON et al. 2004).

Um das Risiko von Neuinfektionen der Milchdrüse herabzusetzen und die Chance auf Ausheilung einer subklinischen Mastitis zu erhöhen, werden Milchkühe mit einem Langzeitantibiotikum, sogenannten „Trockenstellern“, lokal behandelt. Der lokale Antibiotikaeinsatz kann während der Trockenstehphase durch ein verringertes Hohlraumvolumen in der Milchdrüse und eine erhöhte Heilungstendenz entzündeter Drüsenbereiche besonders gut wirken. Da subklinische Infektionen überwiegend von grampositiven Erregern verursacht werden, enthalten die meisten bewährten Langzeitantibiotika bisher hauptsächlich Wirkstoffe gegen diese Gruppe von Bakterien, wie z.B. Cloxacillin-Benzathin im Vergleichspräparat Orbenin® Extra.

Cobactan® DC enthält dagegen den Wirkstoff Cefquinom, das erste Cephalosporin der vierten Generation in der Tiermedizin. Dieser Wirkstoff weist eine hohe Stabilität gegenüber ß-Laktamasen und damit ein geringes Resistenzrisiko auf. Aufgrund der Galenik kommt es zu einer tiefen Penetration ins Eutergewebe. Es hat zudem eine hohe Wirksamkeit gegen ein breites Sprektrum bakterieller Krankheitserreger, im Gegensatz zu dem Vergleichspräparat Orbenin® Extra in vitro auch gegen einige

(16)

2 Einleitung gramnegative Erreger wieE. coli (FREY u. LÖSCHER 1996, LÖSCHER et al. 2002, INTERVET 2005).

In dieser Dissertationsarbeit soll nun die Wirksamkeit des neuen Langzeitantibiotikums Cobactan® DC mit zwei bewährten „alten“ Präparaten Benestermycin®, welches aufgrund des Framycetinanteils auch gegen gramnegative Bakterien wirksam ist, und Orbenin® Extra, welches nur Wirkstoffkomponenten gegen grampositive Bakterien enthält, im Feldversuch verglichen werden. Sowohl die Neuinfektions- als auch die Heilungsrate werden für jeden der drei Trockenstellerpräparate anhand von Zellzahl und Bakteriologie ermittelt. Mittels logistischer Regression sollen zusätzlich Abhängigkeiten und Interaktionen verschiedener klinischer Parameter speziell der Eutergesundheit der Versuchskühe (z.B. Zitzenkondition, Zustand des Eutergewebes) dargestellt werden. Auch Parameter wie der allgemeine Gesundheitsstatus, Body Condition Score, Alter, Laktationsnummer, Zellzahlergebnisse der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen, Milchleistung zum Zeitpunkt des Trockenstellens, Betriebsgröße und Betriebsart werden auf Korrelationen mit den Versuchsergebnissen überprüft.

(17)

Literaturübersicht 3 2 Literaturübersicht

2.1 Anatomischer Aufbau der Milchdrüse

Die Milchdrüse des Rindes besteht aus zwei Euterhälften mit jeweils zwei anatomisch getrennten Einzelvierteln mit je einer Zitze pro Viertel. Jedes Viertel stellt einen funktionell abgeschlossenen Drüsenkomplex dar (HUTH 1995, WENDT et al.

1998). Die in der Regel etwas schwächeren kranialen Euterviertel werden als Bauch- oder Vorderviertel und die kaudalen als Schenkel- oder Hinterviertel bezeichnet.

Das Euter der Kuh ist von Haut überzogen, welche spärlich mit dünnen Haaren besetzt ist. Ein differenzierter Aufhängeapparat, der aus vier Haupt- und zahlreichen Nebenblättern besteht, fixiert das Organ an der Rumpffaszie und hüllt die Euterhälften kapselartig ein (NICKEL et al. 1996).

Das milchbildende und –leitende Hohlraumsystem eines Viertels setzt sich aus dem Zitzenkanal, der Zitzenzisterne, der Drüsenzisterne, den Milchgängen und den Alveolen zusammen (Abb. 1).

Abb. 1: Querschnitt durch das Euter eines Rindes in Höhe der Bauchzitzen. Ansicht von vorne (nach NICKEL et al. 1996)

A Bauchzitzen; B Schenkelzitzen

a Lobi glandulae mammariae der beiden Bauchviertel; b große Ductus lactiferi; c, c' Sinus lactiferus, c Pars glandularis, c' Pars papillaris mit gefälteter Schleimhaut; d Ductus papillaris, d' Ostium papillare; e Ligamentum suspensorium uberis; f an der Außenfläche des Corpus mammae herabziehendes Blatt der Tunica flava abdominis; g Haut des Euters; h Basalvene des Euters; i Gefäße im Drüsenparenchym; k Vv.

papillares

(18)

4 Literaturübersicht Die vier Zitzen der Kuh haben jeweils nur einen Zitzenkanal, der durchschnittlich 8 bis 11 mm lang und von einem mehrschichtigen Plattenepithel ausgekleidet ist. Die Zitzenkanalschleimhaut setzt sich scharf durch einen vorspringenden Faltenkranz, der Fürstenbergschen Rosette, von der anschließenden Zisternenschleimhaut ab.

Die Zitzenzisterne ist der an den Zitzenkanal angrenzende Hohlraum in der Zitze.

Das zweischichtige Zylinderepithel der Zitzenzisterne ist mit der Basalmembran fest mit der bindegewebig-muskulösen Zitzenmittelwand verbunden. In ihr bilden die größeren Muskelfasern ein netzartig verbundenes Spiralsystem, während die feineren Muskelfasern häufig in elastische Fasern übergehen. Auch die größeren Venen und Arterien und auch Nervenendorgane verlaufen in der Mittelschicht. Das muskulös-elastische Fasergeflecht der Zitzenwand bildet im Bereich der Zitzenspitze einen Schließmuskel. Im Bereich der Zitze fehlt die Subkutis. Die Kutis der Zitze ist haar- und drüsenlos und reichlich mit sensiblen Nerven ausgestattet.

Am Übergang vom Zitzen- zum Drüsenteil der Zisterne besteht eine deutliche Verengung, die ein Abfließen der Milch außerhalb des Melkens verhindert. Sie besteht aus einer 2 bis 6 mm dicken Ringfalte aus straffem Bindegewebe und zirkulär angeordneten Venen, dem Fürstenbergschen Venenring.

Die Drüsenzisterne des Euters ist durch hohe Schleimhautfalten in Buchten geteilt, in welche acht bis 12 große Milchgänge münden. Die mittleren und kleinen Milchgänge, die für den Milchabfluss aus jeder Alveole sorgen, sind mit einschichtigem Epithel ausgekleidet und weisen im Wandbereich kontraktile Elemente auf.

Der Drüsenkörper besteht aus bindegewebig abgeteilten Alveolen, Läppchen und Lappen. Das bindegewebige Stützgerüst der Milchdrüse ist reich an elastischen Fasern und besitzt einen beachtlichen Grad an Dehnungsfähigkeit. In den bindegewebigen Septen liegen auch die Blut- und Lymphgefäße und Nervenfasern.

Jedes Milchdrüsenläppchen wird von vielen dichtstehenden Drüsenbläschen gebildet. Sie sind von Myoepithelzellen, feinsten Bindegewebsfasern und Blutkapillaren umhüllt und an die kleinen Milchgänge angehängt (Abb. 2). Das milchbildende Epithel der Drüsenbläschen ist einschichtig und je nach Sekretions- und Füllungszustand unterschiedlich hoch. Seine Zellen sind für die Milchbildung und –abgabe verantwortlich und auf der Basalmembran, auf der auch die Myoepithelzellen liegen, fest verankert. Die einzelnen Drüsenbläschen sind nur durch dünne Septen voneinander getrennt, was zu einer Oberflächenvergrößerung beiträgt

(19)

Literaturübersicht 5 und der Milchdrüse die Struktur einer apokrinen Speicherdrüse mit der Fähigkeit zu einer ausgesprochenen Sekretstapelung verleiht (ZIEGLER u. MOSIMANN 1960).

Die Alveolenbestandteile Epithel, Basalmembran, Bindegewebshülle und Gefäßwand stellen funktionell die Blut-Milch-Schranke dar.

2.2 Die Milchdrüse im Laktationszyklus

Das laktierende Euter des Rindes ist starken Veränderungen im Laufe des Lebens unterworfen. Auf- und Abbauvorgänge, die sich zu unterschiedlichen Zeiten in der Phase der Laktation oder des Trockenstellens vollziehen, werden durch Zusammenwirken von Stoffwechsel- und Geschlechtshormonen gesteuert (PLATH 1996).

Vor jeder Laktationsperiode durchläuft die Milchdrüse des Rindes folgende vier Abschnitte der Strukturentwicklung sowie der Ausbildung und Aufrechterhaltung der Milchdrüsenfunktion: die Mammogenese (morphologische Entwicklung der Milchdrüse), die Laktogenese (Einsetzen der Drüsenfunktion), die Galaktopoese (Fortsetzung der Milchsekretion) und Involution (Rückbildung).

Abb. 2: Alveolarkomplex (nach WENDT et al. 1998)

1 Alveolarkomplex mit milchbildender Epithellage; 2 Korbzellen auf der Außenschicht, 3 venöse Blutversorgung, 4 Nervenstränge, 5 arter. Blutversorgung

(20)

6 Literaturübersicht 2.2.1 Mammogenese

Die Mammogenese kann man in drei verschiedene Entwicklungsphasen aufgliedern:

die Phase der Embryonalentwicklung, die Phase der Wachstums- und Differenzierungsvorgänge bis zum Eintritt der Geschlechtsreife und die Phase während der Trächtigkeit (GÜRTLER u. SCHWEIGERT 2000).

In der pränatalen Entwicklungsphase zeigt sich die erste Anlage der Milchdrüse als eine Verdickung der Epidermis, die so genannte Milchleiste. Sie entwickelt sich unter genetischer und endokriner Kontrolle aus dem Ektoderm. Im Laufe der Entwicklung entstehen aus der Milchleiste durch örtliche Wucherungen die Milchhügel, die die Anlagen der Mammarkomplexe darstellen. Sie werden in Anzahl und Lage tierartspezifisch ausgebildet, überzählige Komplexe bilden sich zurück. Beim Rind können Zitzenanlagen erhalten bleiben, so dass zusätzliche Zitzen entstehen.

Bleiben nur die Zitzenanlagen erhalten, handelt es sich um Hyperthelie, ist auch Drüsengewebe ausgebildet, spricht man von Hypermastie (SCHNORR 1996). In der weiteren Entwicklung proliferiert das Epithel des Milchhügels als Mammarknospe in die Tiefe und wird vom Mesenchym als Areolargewebe umgeben (Abb. 3).

Abb. 3: Anlage der Milchdrüse des Rindes (nach SCHNORR 1996) a Fetus 140 mm SSL, ca. 2,9 Monate alt; b Fetus 250 mm SSL, ca. 3,8 Monate;

c 3 Wochen altes Kalb

(21)

Literaturübersicht 7 Durch oberflächliche Verhornung des Epithels und Schrumpfung des Hornpfropfes entsteht die Zitzentasche. Gleichzeitig sprossen Epithelstränge in das Areolargewebe aus, die Primärsprosse, deren Anzahl später den Hohlraumsystemen pro Mammarkomplex entspricht (SCHNORR 1996, RÜSSE u. SINOWATZ 1998). Die Zitzen entstehen aus dem Areolargewebe beim Rind als Proliferationszitzen, indem sich die Mammarknospen unter Einbeziehung des Kutiswalles erheben. Die während der Zitzenbildung ins Mesenchym eingewachsenen Primärsprossen knospen zu Sekundär- und Tertiärsprossen und bilden das Hohlraumsytem der Milchdrüse. Die Primärsprosse ist nach außen durch den Hornpfropf verschlossen. Nach der Geburt zerfällt dieser und das Lumen öffnet sich nach außen. Aus dem der Mammarknospe benachbarten Stück der Primärsprosse geht der Zitzenkanal und aus dem tiefen Teil die Zisterne hervor (SCHNORR 1996). Aus den Sekundärsprossen entwickeln sich die Milchgänge, aus den Tertiärsprossen nach der Pubertät die milchsezernierenden Alveolen. Aus dem Mesenchym entstehen Bindegewebsfasern und Fettzellen, die Platzhalterfunktion einnehmen.

Bis zur Pubertät kommt es zu einer geringen Zunahme des Drüsenkörpers durch Einlagerung von Fettgewebe. Zu Beginn der Pubertät setzt unter der Einflussnahme von Östrogenen, Progesteron, Somatotropin der Hypophyse und Steroiden das Wachstum der primitiven Milchgänge ein. Zur Ausbildung von Alveolen kommt es jedoch noch nicht.

Erst während der ersten Trächtigkeit entwickelt sich die Milchdrüse endgültig. In den ersten drei Trächtigkeitsmonaten bilden sich das Gangsystem, vom vierten Monat an die Alveolen aus (GÜRTLER u. SCHWEIGERT 2000). Unter endokriner Kontrolle kommt es zu einer Vergrößerung und Ausdifferenzierung der Milchgänge und dem Wachstum der Drüsenalveolen. Durch die Zunahme des Drüsengewebes werden Bindegewebs- und Fettzellen weitgehend verdrängt.

2.2.2 Laktogenese

Die Laktogenese beschreibt das Einsetzen der Milchbildungsprozesse, bei denen nichtlaktierende Drüsenzellen zur kontinuierlichen Milchbildung befähigt werden (MIELKE 1994). Dabei unterscheidet man zwei Phasen der Laktogenese.

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8 Literaturübersicht In Phase I der Laktogenese wird das Erstkolostrum gebildet. Hormonelle Einflüsse bewirken ungefähr vier Wochen vor dem Abkalben einen intensiven Immunglobulintransport aus dem Blut in das Hohlraumsytem der Milchdrüse auf transzellulärem Weg (GLINDEMANN 2006). Außerdem kann man eine zytologische und enzymatische Differenzierung der Alveolarzellen erkennen. Es kommt zu einer Synthese und Sekretion von Laktose, Fett, Kaseinen und weiteren Proteinen (GÜRTLER u. SCHWEIGERT 2000).

Die Phase II der Laktogenese ist auf den Wegfall der Hemmung der Milchsekretion durch Progesteron bei gleichzeitig vorübergehend erhöhter Prolaktinkonzentration im Blutplasma zurückzuführen (GÜRTLER u. SCHWEIGERT 2000). In dieser Phase setzen verstärkt Milchsynthese- und Milchsekretionsprozesse ein und bewirken die Sekretion der Kolostralmilch.

2.2.3 Galaktopoese

Als Galaktopoese bezeichnet man die Aufrechterhaltung der Milchsynthese und – sekretion, bei der die Neubildung der Milch ständig fortgesetzt wird. Die Laktationsperiode erstreckt sich bei den Milchrassen über etwa 300 Tage post partum. Für die Aufrechterhaltung der Milchsekretion sind Prolaktin, Insulin, Glukokortikoide, Trijodthyronin und Wachstumshormone notwendig. Dabei hat beim Rind das Somatotrope Hormon (STH) zentrale Bedeutung. STH-Injektionen führten zu einer Milchsekretionssteigerung. Bisher konnten jedoch keine STH-Rezeptoren am Euter nachgewiesen werden. GÜRTLER und SCHWEIGERT (2000) vermuten, dass die STH-Wirkung entweder indirekt durch den Insulin-like Growth Factor-I (IGF- I) oder systemisch durch die Verteilung des Nährstoffstromes zwischen Eutergewebe und extramammärem Gewebe zugunsten der Milchdrüse vermittelt wird.

Zusätzlich ist eine autokrine Kontrolle vorhanden. Durch häufigeres Melken wird mit dem Euterentleerungseffekt die Milchsekretionsrate positiv beeinflusst; die Tagesleistung nimmt mit der Melkhäufigkeit zu. Bei fehlendem Milchentzug tritt ein laktationshemmender Effekt auf (GLINDEMANN 2006).

(23)

Literaturübersicht 9 2.2.4 Involution

Die Involution der Milchdrüse wird durch das Unterlassen des Milchentzuges ausgelöst und bezeichnet den Verlust der Milchbildungsfähigkeit der Drüsenepithelzellen durch morphologische Rückbildungsprozesse.

Man unterscheidet zwischen der graduellen Involution, die durch das langsame Entwöhnen der Jungtiere ausgelöst wird, der ausgelösten Involution, die infolge des Trockenstellens der Kuh auftritt, der Altersinvolution und der Atrophie (GÜRTLER u.

SCHWEIGERT 2000).

2.3 Abwehrfaktoren der Milchdrüse

Die Infektionsabwehr der Milchdrüse beruht auf dem Zusammenwirken mechanischer, chemischer, zellulärer und humoraler Abwehrfaktoren. Diese lassen sich in drei Bereiche der Milchdrüse aufteilen: die Zitzenbarriere, die Abwehrpositionen in der Milch und die Blut-Milch-Schranke (WENDT et al. 1998).

2.3.1 Zitzenbarriere

Die Zitzenbarriere umfasst aus funktioneller Sicht den mechanischen Verschluss der Zitze durch den M. sphincter papillae, den Zitzenkanalkeratinpfropf, die bakteriostatische bzw. bakterizide Wirkung der Bestandteile des Keratinpfropfes, die Weite des Zitzenkanals, den Prozess der ständigen Neubildung, Keratinisierung, Verhornung und Abschilferung der Keratinozyten, die Fürstenbergsche Rosette und den nach außen gerichteten Sekretstrom während des Melkens, durch den Schmutz und Keime nach außen geschwemmt werden (SCHLECHT 2004).

Der größte Teil der Euterinfektionen erfolgt über den Zitzenkanal (HAMANN 1989, SENFT u. NEUDECKER 1991). Er stellt die erste Barriere gegen das Eindringen von Mastitiserregern dar. Der Verschluss des Zitzenkanals zwischen den Melkphasen und in der Trockenstehphase erfolgt durch Kontraktion der spiralig angeordneten Muskelfasern im Zitzenkanalbereich. Dadurch wird das Zitzenkanalkeratin zu einem Agglomerat zusammengepresst und ein Aufsteigen von Keimen verhindert (MILNE

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10 Literaturübersicht 1976, NICKERSON 1985, SEYKORA u. MCDANIEL 1985). Zusätzlich wirkt das Zitzenkanalkeratin auch bakteriostatisch bzw. bakterizid (SENFT u. NEUDECKER 1991).

Die Weite des Zitzenkanals ist abhängig von seiner genetischen Anlage, der abgelaufenen Belastung und dem Kontraktionsgeschehen. Zwischen der Weite des Zitzenkanals und der Mastitisanfälligkeit besteht eine positive Korrelation (WENDT et al. 1998). Zitzen mit weitem Durchmesser und/ oder kurzen Kanälen neigen vermehrt zu Infektionen (NICKERSON 1994).

Die starke Ausprägung des verhornenden Plattenepithels im Zitzenkanal kann auf verschiedene Art und Weise schützend wirken. Zum einen behindern die dachziegelartig nach außen gerichteten äußeren Epithellagen einen Rückstrom von Flüssigkeit und das Eindringen von Fremdstoffen, zum anderen schilfern die Hornschuppen aufgrund einer hohen Wachstumsrate im Basisbereich stark ab, so dass eventuell auf den Schuppen befindliche Partikel mit dem Milchstrom ausgespült werden (SMOLLICH u. MICHEL 1992).

Die Fürstenbergsche Rosette bildet am Übergang vom Zitzenkanal zur Zitzenzisterne einen Faltenkranz und wirkt durch ihre Fältelung und große Oberfläche als mechanisches Hindernis im Bereich der inneren Zitzenkanalöffnung. Gleichzeitig erfolgt in den Falten die immunzelluläre Abwehr in Form von Lymphozyten und Granulozyten im Gewebe (MIELKE 1994, WENDT et al. 1998).

2.3.2 Abwehrpositionen in der Milch

Milch hat eine antibakterielle Wirkung, durch welche das Wachstum von Bakterien gehemmt wird. So ist aus der Praxis bekannt, dass frisch ermolkene Milch trotz einer natürlichen Keimkontamination in den ersten vier bis fünf Stunden keine sonst übliche Vermehrung der Keime aufweist (WENDT et al. 1998). Die antibakterielle Wirkung beruht auf den zellulären und humoralen Abwehrfaktoren.

Haben Bakterien den Zitzenkanal passiert, tragen die Makrophagen und Milchleukozyten durch ihre Eigenschaft der Phagozytose wesentlich zur Eliminierung von Erregern bei. In erster Linie sind polymorphkernige Leukozyten beteiligt, die in der gesunden Milchdrüse 30 bis 40 % des Zellgehaltes repräsentieren (TOLLE 1982). Diese stammen aus dem Blut und treten in die Milch über. Aufgrund eines

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Literaturübersicht 11 Mangels an Opsoninen, geringem Sauerstoffgehalt, verminderten Glykogenreserven und der Phagozytose von Fett- und Kaseinpartikeln, besonders in der Trockenstehphase, ist ihre phagozytäre Wirkung jedoch geringer als im Blut (JAIN 1977, WISNIOWSKI et al. 1978). Durch Zellschädigungen infolge einer Infektion werden Mediatoren wie Histamin, Lysozym und Enzyme freigesetzt, die die Permeabilität der Gefäße erhöhen. Dadurch kommt es zu einer Verringerung des Blutstromes in den perialveolären Kapillaren, wodurch der Übertritt von Leukozyten aus dem Blut in die Milchdrüse erleichtert wird (TOLLE 1982).

Die Gesamtzellzahl in einer gesunden Milchdrüse liegt unter 100.000 Zellen/ml Milch (DVG 2002). Jede Irritation der Milchdrüse zieht aber eine schnelle und auffällige Erhöhung des Zellgehaltes nach sich (WENDT et al. 1998).

Auch hormonelle Veränderungen, gerade zum Zeitpunkt rund um die Trockenstehphase und Geburt, können eine veränderte Immunantwort induzieren.

So beeinflusst z.B. STH die angeborene Immunität positiv, ist jedoch in der Frühlaktation nur wenig vorhanden, so dass es gerade in dieser Phase vermehrt zu Mastitiden kommen kann (VANGROENWEGHE et al. 2005).

Humorale Faktoren in der Milchdrüse sind die Immunglobuline, Komplementfaktoren, das Laktoperoxidase-System, Laktoferrin und Lysozym (WOLTER et al. 2002).

Die Immunglobuline (Ig) sind hochmolekulare Eiweißstoffe, die sich an die Bakterienoberfläche anlagern und diese damit für die Phagozytose opsonieren.

Durch Antigen-Antikörper-Komplexe kann außerdem das Komplementsystem aktiviert werden (SENFT u. NEUDECKER 1991). In der reifen Kuhmilch sind relativ geringe Ig-Konzentrationen vorhanden (MIELKE 1994). Im Erstkolostrum gibt es zwar eine starke Anreicherung von Immunglobulinen, doch resultiert daraus nicht ein entsprechender Infektionsschutz fürs Euter. Ihre biologische Bedeutung liegt zu diesem Zeitpunkt in der Bereitstellung von wichtigen Schutzstoffen für das Kalb in Form einer passiven Immunisierung des Neugeborenen. Durch Euterinfektionen und eine aktive Immunisierung kann es zur Produktion von spezifischen Antikörpern kommen. Jedoch ist die praktische Bedeutung der Konzentrationen, der Belastbarkeit und der Wirksamkeit nur gering (WENDT et al. 1998).

Lysozym, welches von den Drüsenzellen gebildet wird, bewirkt eine Hemmung der Bakterienvermehrung in der Milch und vermindert das Infektionsrisikio. Die Wirkungsweise des Lysozyms basiert auf der Depolimerisation der N- Acetylaminopolysaccharide der Bakterienzellwand durch Hydrolyse der β-1,4-

(26)

12 Literaturübersicht glykosidischen Bindungen (GROSSGEBAUER u. LANGMAACK 1968, MCKENZIE u.

WHITE 1986). Besonders empfindlich sind grampositive Bakterien mit Ausnahme von Staphylococcus aureus (S. aureus), welcher selber Lysozym produzieren kann (GÖTZE 1977). Gramnegative Bakterien sind durch oberflächliche Lipoprotein- Lipopolysaccharidschichten geschützt, welche eine Permeabilitätsschranke bilden (LUNAU 1989).

Laktoferrin, ein eisenbindendes Protein, gehört zu den unspezifisch bakterizid wirksamen Milchinhaltsstoffen. Für das Rind wird eine überwiegend lokale Synthese im Euter angenommen (SCHLECHT 2004). Ein Teil des Laktoferrins (4,9 %) stammt aus Leukozyten, welche vor allem im Falle einer Entzündung verstärkt in das Euter einwandern (HARMON u. NEWBOULD 1980). Die bakteriostatische Wirkung des Laktoferrins ist darauf zurückzuführen, dass es die für die meisten Bakterien essentiellen Eisenionen bindet (ORAM u. REITER 1968, ERHARDT u. SENFT 1982).

Laktoperoxidase ist ein antibakteriell wirksames Enzym in der Milch. In Anwesenheit von Wasserstoffperoxid katalysiert es die Oxidation von Thiocyanat. Es entsteht ein toxisches Zwischenprodukt, welches den bakteriellen Stoffwechsel durch Oxidation von Sulfhydrylgruppen von Proteinen hemmt (REITER 1978, PRUITT u. REITER 1985).

2.3.3 Blut-Milch-Schranke

Die Blut-Milch-Schranke zählt zu den passiven Abwehrfaktoren des Euters und wird aus den Gewebeschichten zwischen dem Hohlraumsystem und dem Blutgefäßsystem des Euters gebildet. Das Epithel der Milchzisterne, Milchgänge und Alveolen, das intralobuläre Bindegewebe, das Endothel der Kapillaren und deren zelluläre Membranen stellen funktionell die Blut-Milch-Schranke dar.

Diese Barriere schützt das Euter vor Invasionen mit Erregern und Toxinen, aber auch viele Medikamente können die Blut-Euter-Schranke nicht passieren (SCHULZ 1994).

Sie gewährleistet bei normaler Funktion die physiologischen Prozesse in und zwischen den Zellen, so dass Abwehrzellen als Ausdruck des stetigen Abwehrprozesses durch das Endothel in das intralobuläre Bindegewebe und über das Epithel in das Hohlraumsystem des Euters treten (Abb. 4). Während eines

(27)

Literaturübersicht 13 akuten Entzündungsprozesses, in der Phase des Aufeuterns und während der Kolostralperiode ist die Durchlässigkeit der Blut-Milch-Schranke besonders hoch.

Während eines Entzündungsprozesses spielen sich an dieser Grenzschicht die entscheidenden Vorgänge wie Zellschädigung, Exsudation, Zirkulationsstörung und Proliferation ab (SCHULZ 1994). Bei einer beginnenden Entzündung kommt es zu einer Schädigung der Blut-Milch-Schranke. Erreger dringen in das Drüsengewebe ein, was eine verstärkte Migration von Blutzellen in das Euter hervorruft.

2.3.4 Zellzahl

Der Gehalt an somatischen Zellen in der Milch wird als Parameter für die Eutergesundheit genutzt. Im gesunden Viertel schwankt die Zellzahl zwischen 30.000 und 100.000 Zellen/ml Milch (Tab. 1, DVG 2002). Die Zellzahlgrenze für ein gesundes Euter wurde international bei 100.000 Zellen/ml Milch festgelegt, da man davon ausgehen kann, dass bereits ab 100.000 Zellen/ml Milch die normale zelluläre Abwehr in eine entzündliche Reaktion überzugehen beginnt (HESS u. EGGER 1969, REICHMUTH 1975, DOGGWEILER u. HESS 1983).

Abb. 4: Die Blut-Milchschranke (nach WENDT et al. 1998)

(28)

14 Literaturübersicht Tab. 1:Schema zur orientierenden Einordnung von Zellzahlbefunden (DVG 2002)

Orientierende Einordnung von Zellzahlen (EZZ)/ml Milch

Entnahmeebene Zielsetzung Zusätzliche Maßnahmen erforderlich Tankmilch 100.000 EZZ/ml >300.000 EZZ/ml im arythm. Mittel Kuhgesamtgemelk 100.000 EZZ/ml > 30% der Kühe > 250.000 EZZ/ml Viertelangangsgemelk 100.000 EZZ/ml > 15% der Viertel > 250.000 EZZ/ml

Nach MIELKE (1994) setzt sich die Zellzahl der Milch aus 24 % Makrophagen, 4 – 31

% Lymphozyten, 12 – 61 % Leukozyten und 14 – 54 % nicht differenzierten Zellen zusammen. Der prozentuale Anteil dieser Zellen variiert bereits unter physiologischen Bedingungen. Der Zellgehalt der Milch wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst, wie z.B. die Melkhäufigkeit, Stress, die Abwehrlage, und steigt bei einer Infektion des Euters als Ausdruck aktiver Abwehrreaktionen deutlich an (DVG 2002). Im Verlauf einer Euterentzündung kommt es zum massiven Einschwemmen vor allem der Leukozyten aus dem Blut in die Milch (BRADE 2001).

Die Laktationsnummer hat nur in infizierten Drüsenkomplexen einen Einfluss auf die Erhöhung des Zellgehaltes (SHELDRAKE et al. 1983, EMANUELSON et al. 1988).

Die gesunden Euterviertel wiesen in diesen Studien ein stabil niedriges Zellniveau von unter 100.000 Zellen/ml Milch auf.

Während der Laktation unterliegt der Zellgehalt der Milch einer physiologischen Dynamik. In der Literatur wird ein Zellzahlanstieg im Laufe der Laktation beschrieben (DOGGWEILER u. HESS 1983, SHELDRAKE et al. 1983, EMANUELSON et al.

1988).

Auch die Melkfrequenz kann die Zellzahl beeinflussen. HOGEVEEN et al. (2001) stellten in einer Studie fest, dass es bei dreimal täglichem Melken zu einer signifikanten Steigerung der Milchleistung und signifikant niedrigeren Zellzahlen kommt.

(29)

Literaturübersicht 15 2.4 Die Trockenstehphase einer Milchkuh

2.4.1 Veränderungen der Milchdrüse in der Trockenstehphase

Die Trockenstehphase einer Milchkuh kann in drei Phasen unterteilt werden (SMITH u. TODHUNTER 1982), die Phase der aktiven Involution, die Steady-State-Involution und die Neolaktogenese.

2.4.1.1 Aktive Involution

Der Abbruch des Milchentzuges führt zu einer massiven Sekretansammlung in der Milchdrüse, wodurch der intramammäre Druck stark ansteigt. Ist dieser intramammäre Druck größer als der Sekretionsdruck (Abb. 5), so stellen die Drüsenzellen die Milchproduktion und –abgabe ein (WENDT et al. 1998).

Daran schließt sich die Resorptionsphase an, in der infolge der Lockerung der Schrankenfunktion Flüssigkeit und Laktose aus dem Gangsystem ins Blut übertreten.

Das angestaute Sekret sowie Überreste abgestorbener Zellen werden innerhalb von drei bis vier Wochen resorbiert (MIELKE et al. 1991).

Abb. 5: Einfluss des Euterinnendruckes auf die Sekretionsrate der Milch beim Rind in Abhängigkeit vom Zeitpunkt nach dem letzten

Milchentzug (nach

ENGELHARDT u. BREVES 2000)

(30)

16 Literaturübersicht Zusätzlich finden in der Phase der aktiven Involution histologische Veränderungen des Drüsengewebes statt. Im Zytoplasma der sekretorischen Zellen können große Vakuolen mit diffusem Inhalt nachgewiesen werden und es kommt zu einer starken Reduktion der Organellen, Filamente und Lysosomen der sekretorischen Zellen (SORDILLO u. NICKERSON 1988, HEINZ u. MICHEL 1991).

Es werden in der Involutionsphase nur wenige Epithelzellen im Milchdrüsensekret gefunden. Leukozyten stellen den vorherrschenden Zelltyp in dieser Phase dar (NICKERSON 1989). In den ersten Tagen herrschen neutrophile Granulozyten vor, anschließend die Makrohagen, die dafür verantwortlich sind, Zelldetritus, Fettvakuolen und abgestorbene neutrophile Granulozyten zu entsorgen. Der Anteil der Lymphozyten steigt parallel zu den Makrophagen an.

In der aktiven Involutionsphase nimmt die Laktosekonzentration in der Milchdrüse stark ab, die Proteinkonzentration steigt an. Das wichtigste Protein ist Laktoferrin (REJMAN et al. 1989), welches eine unspezifische Abwehrfunktion besitzt. Es bindet vorhandene Eisenionen, welche von potenziellen Krankheitserregern für ihr Wachstum benötigt werden.

2.4.1.2 Steady-State-Involution

Die Phase der Steady-State-Involution zeichnet sich durch folgende Vorgänge aus:

 der Zitzenkanal hat sich verschlossen

 in der Milchdrüse befindet sich nur ein geringes Flüssigkeitsvolumen

 die Milch beinhaltet hohe Konzentration von Leukozyten

 es sind nur wenig Milchfett, Kasein und Zellreste vorhanden

 sehr hohe Laktoferrinkonzentrationen können in der Milchdrüse nachgewiesen werden

 die Immunglobulinkonzentrationen erhöhen sich.

Die Länge der Steady-State-Involution ist abhängig von der Dauer der Trockenstehperiode. Etwa drei Wochen vor der Abkalbung beginnt die Neolaktogenese, so dass bei einer durchschnittlichen Gesamtdauer der Trockenstehzeit von 60 Tagen nur eine kurze oder sogar gar keine Phase der Steady-State-Involution auftritt (HURLEY 1995).

(31)

Literaturübersicht 17 In der Phase der Steady-State-Involution ist die Inzidenz für eine Neuinfektion am niedrigsten, da zum einen die Zitzen verschlossen sind, zum anderen nur noch wenig Flüssigkeit im Euter ist, deren Zusammensetzung für bakterielles Wachstum außerdem ungünstig ist (TODHUNTER et al. 1990).

2.4.1.2.1 Zitzenverschluss während der Trockenstehperiode

Der Zitzenverschluss am Ende der Laktation besteht aus einem Keratinpfropf, der sich aus dem mehrschichtig verhornenden Epithel des Zitzenkanals bildet. Die Wirkung des Keratinpfropfes besteht in einer mechanischen Barrierefunktion gegen aufsteigende Keime und der antimikrobiellen Wirkung des Keratins, welche auf bestimmten Proteinen und Fettsäuren beruht, die im Keratin enthalten sind (SENFT u. NEUDECKER 1991). Für die überwiegend vorkommenden Fettsäuren C 18:3 und C 18:2 konnte eine gute bakteriostatische Wirkung gegenüber Streptococcus uberis (S. uberis), S. aureus und Streptococcus agalactiae (S. agalactiae) nachgewiesen werden. E. coli und Streptococcus faecalis waren jedoch gegenüber den im Keratin vorkommenden Fettsäuren resistent (HOGAN et al. 1988).

Der vollständige Verschluss der Zitzen mittels Keratinpfropf findet jedoch nicht in allen Zitzen statt. Nach einer Trockenstehzeit von 35 Tagen weisen noch über 20 % der Zitzen keinen Keratinverschluss auf (DINGWELL et al. 2004, WILLIAMSON 2002; Abb. 6). Selbst bei Erstkalbinnen konnten KRÖMKER und FRIEDRICH (2006) nachweisen, dass bereits am 60. Tag vor der Geburt 60 % der Viertel von Rindern geöffnet waren.

Abb. 6: Anteil an Vierteln ohne Ausbildung eines funktionellen Keratinpfropfes in der

Trockenstehphase (nach Godden et al. 2004)

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18 Literaturübersicht WILLIAMSON (2002) stellte fest, dass Zitzen ohne vollständigen Verschluss häufiger von Mastitiden in der Trockenstehphase betroffen waren als geschlossene. In einem Infektionsversuch von CAPUCO et al. (1992) wurde das Keratin vor dem Melken aus zwei Zitzen jeder Kuh entfernt. Nach dem Melkprozess wurde versucht, die Euterviertel mit einer Lösung aus 5x107koloniebildenden Einheiten S. agalactiae pro ml zu infizieren. Die Zitzen, von denen das Keratin entfernt wurde, entwickelten in der Folgezeit mehr Neuinfektionen als die Viertel mit Keratin (9,3 % vs. 1,4 %).

2.4.1.3 Neolaktogenese

Die Vorbereitung des Drüsengewebes beginnt etwa drei bis vier Wochen vor der Abkalbung. In dieser Zeit reichern sich Immunglobuline im Sekret an, welche vom Blutplasma an Rezeptoren an der basolateralen Membran der Drüsenzellen gebunden, durch Endozytose aufgenommen und nach einer Verpackung in Vesikel durch die Zelle zur apikalen Membran transportiert werden, von wo sie mittels Exozytose in das Sekret gelangen. Das in dieser Zeitspanne gebildete eiweiß- und immunglobulinreiche Sekret wird durch die in der letzten Woche vor dem Abkalben einsetzende Synthese von Laktose mit Wasser verdünnt und bildet das Präkolostrum (GÜRTLER u. SCHWEIGERT 2000).

Das Infektionsrisiko steigt in der Phase der Neolaktogenese deutlich an, da wieder mehr Flüssigkeit in der Milchdrüse vorhanden ist, die mechanische Barriere des Zitzenkanals durch unkontrolliertes Milchablaufen verloren gehen kann und noch kein kontinuierlicher Milchentzug, durch den mögliche Erreger ausgespült werden könnten, stattfindet (HURLEY 1995). Zusätzlich erniedrigt sich auch die Laktoferrinkonzentration in dieser Phase wieder (WENDT et al. 1994), so dass wieder mehr Eisen für das Wachstum von Bakterien zur Verfügung steht, was zu einem deutlich höheren Mastitisrisiko in dieser Phase führt.

2.4.2 Dauer der Trockenstehperiode

Die Dauer der Trockenstehphase beginnt mit dem letzten Milchentzug und endet mit der Abkalbung. Die Dauer dieser Phase wird in der Literatur kontrovers diskutiert.

(33)

Literaturübersicht 19 NATZKE et al. (1975) ermittelten das geringste Risiko für Mastitiden bei Trockenstehzeiten von weniger als 30 Tagen. Auch RINDSING et al. (1978) stellten ein steigendes Risiko von Mastitiden bei steigender Dauer der Trockenstehperiode fest. Nach ENEVOLDSEN und SØRENSEN (1992) liegt bei einer Trockenstehdauer von sieben Wochen das geringste Risiko für eine klinische Erkrankung vor. Andere Studien zeigten, dass eine Trockenstehperiode von weniger als 40 Tagen in der Folgelaktation ein erhöhtes Mastitisrisiko barg (SWANSON 1965, ENEVOLDSEN u.

SØRENSEN 1992)

In Hinblick auf die Milchleistung in der Folgelaktation kommen fast alle Studien zu dem Ergebnis, dass eine Trockenstehphase von weniger als 42 Tagen im Vergleich zu einer von 60 Tagen oder mehr eine Reduktion der Milchleistung in der neuen Laktation zwischen 1,8 und 10,2 % zur Folge hat (COPPOCK et al. 1974, KEOWN u.

EVERETT 1986, FUNK et al. 1987, ENEVOLDSEN u. SØRENSEN 1992, MAKUZA u. MC DANIEL 1996, BACHMAN 2002, ANNEN et al. 2003, GULAY et al. 2003, RASTANI u. GRUMMER 2003, RASTANI et al. 2005).

Studien in den USA ermittelten positive Effekte auf die Stoffwechselsituation der Kuh bei einer verkürzten Trockenstehphase von 56 auf 28 Tage. Dabei wurden die Tiere mit einer verkürzten Trockenstehperiode mit einer einheitlichen Futterration gefüttert, während die anderen Tiere eine energiearme Ration am Anfang und eine energiereiche Ration am Ende der Trockenstehphase erhielten. Die Tiere mit der verkürzten Trockenstehzeit zeigten nach der Abkalbung höhere Trockensubstanzaufnahmen, eine bessere Energiebilanzsituation und einen höheren Blutglukosespiegel (GUMEN et al. 2003, RASTANI et al. 2005). Positiv bei dieser Methode ist außerdem, dass weniger Tiergruppen gebildet und nur eine einzige Futterration für die Trockensteher bereitgestellt werden müssten.

Problematisch an älteren Studien ist die Tatsache, dass es sich um keinen randomisierten Vergleich einer geplant kurzen und längeren Trockenstehzeit handelte, sondern nur um eine retrospektive Auswertung einer aus verschiedensten Gründen ausgefallenen kürzeren Trockenstehperiode. In fünf neueren Studien wurde dieses Problem berücksichtigt. Diese neueren Studien (SCHAIRER 2001, BACHMAN 2002, GULAY et al. 2003, ANNEN et al. 2003, RASTANI u. GRUMMER 2003) wurden alle unter modernen Herdenmanagementbedingungen und mit genetisch aktuellem Tiermaterial durchgeführt und kommen alle zu dem Ergebnis, dass eine Trockenstehperiode von weniger als 40 Tagen sinnvoll ist.

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20 Literaturübersicht Die derzeitige durchschnittliche Trockenstehzeit liegt laut einer großen amerikanischen Studie aus dem Jahr 2005 bei 60,5 Tagen (KUHN et al. 2005). In dieser Studie wurden 295.067 Holstein Kühe in 3527 Herden ausgewertet. Die meisten Herden (91 %) hatten eine mittlere Trockenstehdauer zwischen 50 und 70 Tagen.

2.4.3 Bedeutung des Trockenstehens

Die Trockenstehphase der Kuh ist eine wichtige Phase, die durch sekretorische Inaktivität zwischen den aufeinanderfolgenden Laktationen ausgezeichnet ist und in der die Alveolarzellen vollständig erneuert werden, so dass Schäden aus der vorherigen Laktation ausgebessert werden können (Regenerationsphase der Milchdrüse). Infektionen in dieser Zeit reduzieren den Milchertrag in der Folgelaktation und werden häufig von akuten klinischen Mastitiden in der Frühlaktation mit starkem Milchrückgang begleitet (DODD u. GRIFFIN 1975).

WENDT (2001) bezeichnet die Trockenstehzeit der Kuh als aktive Service-Periode in Vorbereitung einer effektiven folgenden Laktation und festen Bestandteil der Produktionssicherheit im Bestand.

Die Trockenstehphase trägt dazu bei, dass dem verstärkten Massenwachstum des Kalbes ausreichend Energie zur Verfügung gestellt wird. Außerdem besteht in der Trockenstehzeit die Möglichkeit für das Muttertier, für die nächste Laktation Energiereserven anlegen zu können. So kann die Trockenstehphase Ursprungsort für viele Stoffwechselprobleme in der Frühlaktation wie z.B. Ketose, Acidose und Milchfieber sein (WENDT et al. 1998). Ferner wird in der Trockenstehphase das Kolostrum für das Kalb gebildet, so dass diese Phase als wichtige Zeit für den Gesundheitsstatus des Nachwuchses angesehen werden muss.

Die höchste Inzidenz von Mastitis-Neuerkrankungen und Rezidiven wird im Peripartalzeitraum beobachtet (Abb. 7, GRABOWSKI et al. 2002). Insgesamt treten 40 bis 50 % aller Neuinfektionen während der Trockenstehperiode auf (HAMANN 2005).

(35)

Literaturübersicht 21

2.4.4 Prinzipien des Trockenstellens

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten des Trockenstellens einer Milchkuh: das Ausschleichen aus der Laktation durch zeitlich begrenztes Auslassen von Melkzeiten und den abrupten Abbruch des Melkens. Die Art und Weise des Trockenstellens hat bei gesunden Kühen keine bedeutenden Unterschiede für die Gesundheit des Tieres (BIEBER 1990, WENDT et al. 1998).

Beim fraktionierten Trockenstellen wird die Kraftfuttergabe des Tieres einige Tage vor dem Trockenstellen reduziert. Anschließend wird das Tier an drei aufeinander folgenden Tagen nur noch einmal täglich gemolken und die zweite Melkzeit übersprungen. Nach dem letzten maschinellen Milchentzug wird das Euter gründlich ausgemolken und je nach Bedarf wird ein Langzeitantibiotikum in die Zitzenzisterne instilliert (Trockenstellen unter Antibiotikaschutz), ein interner oder externer Teat Sealer angewendet oder ohne Einsatz von Medikamenten nur die Zitzenkuppe desinfiziert.

Beim abrupten Trockenstellen wird auch die Kraftfuttergabe einige Tage vor dem Trockenstellen heruntergefahren. Anschließend wird das Euter abrupt nicht mehr gemolken, ohne dass Melkzeiten ausgelassen werden. Auch hier können nach dem letzten maschinellen Milchentzug Medikamente, wie Langzeitantibiotika oder Teat Sealer angewendet werden.

Abb. 7: Infektionen in der Trockenstehphase (nach GODDEN et al.

2004)

(36)

22 Literaturübersicht 2.4.5 Trockenstellen unter Antibiotikaschutz

Das Einbringen von antimikrobiellen Substanzen über den Zitzenkanal in die Zitzenzisterne und die Milchdrüse der Kuh unmittelbar nach dem letzten Milchentzug der jeweiligen Laktationsperiode wird als Trockenstellen unter Antibiotikaschutz bezeichnet. Ziele dieser Maßnahme sind die Ausheilung von bestehenden Infektionen und die Verhinderung von Neuinfektionen während der Trockenstehphase.

Derzeit ist die intramammäre Verabreichung von Langzeitantibiotika die effektivste Maßnahme, um Neuinfektionen zu verhindern und bestehende Infektionen auszuheilen (EBERHART 1986, SCHUKKEN et al. 1993, BERRY u. HILLERTON 2002).

Bakteriologische Heilungsraten:

Schon 1973 stellte WEIGT fest, dass die Antibiotikatherapie in der Trockenstehzeit eine günstige und effektive Methode zur Behandlung chronisch-latenter Mastitiden ist. Die Heilungsquote bei chronisch-latenten Mastitiden konnte durch eine Behandlung beim Trockenstehen von 60 auf 87 % erhöht werden.

Die Vorteile der antibiotischen Versorgung des Rindereuters während der Trockenstehperiode sind hohe antibiotische Anfangskonzentrationen verbunden mit einem wochenlangen therapeutischen Spiegel im Drüsengewebe. Mit dieser Methode hat man hohe Heilungsraten bei bestehenden Euterinfektionen und eine metaphylaktische Wirkung gegenüber Neuinfektionen und klinischen Mastitiden.

Außerdem muss man nur einmalig behandeln, hat keine Milchverluste und minimiert die Gefahr der Kontamination in Verkehr gebrachter Milch mit Antibiotika erheblich (WEIGT 1973, GEDEK 1979).

Die intramammäre Applikation eines Langzeitantibiotikums ist somit vielfach Bestandteil der Trockenstellroutine in Milchviehbetrieben und wird weltweit empfohlen (SMITH et al. 1967, PANKEY et al. 1982, EBERHART 1986, BROWNING et al. 1990, RAINARD et al. 1990, HEESCHEN 1993, LESLIE u. DINGWELL 2003).

Nach BROWNING et al. (1990), ERSKINE et al. (1994), SOL et al. (1994) und ØSTERAS et al. (1999) kann der Einsatz von Antibiotika zum Trockenstellen, 40 bis 60 % der Infektionen, die zum Zeitpunkt des Trockenstellens bestehen, bis zur

(37)

Literaturübersicht 23 Abkalbung eliminieren. Dies bedeutet, dass etwa 50 % der Tiere mit einer Infektion, die sie in der vorausgegangenen Laktation erworben haben, in die neue starten.

Dem stehen Selbstheilungsraten in der Trockenstehperiode von 20 bis 50 % entgegen (CRAVEN 1991).

Die Heilungserfolge beim Trockenstellen unter Antibiotikaschutz hängen jedoch von verschiedenen weiteren Faktoren ab. Sehr niedrige Heilungsraten ergeben sich für ältere Kühe mit mehreren infizierten Eutervierteln, beim Vorliegen von Zellzahlbefunden > 1 Million pro ml Milch für hintere Drüsenkomplexe, nach mehr als zwei erfolglosen Vorbehandlungen während der Laktation sowie in Herden mit einem unzureichenden Hygienestatus und einer Mastitisprävalenz von mehr als 30 % (HAMANN u. FUNKE 1999).

Hintere Euterviertel zeigen im Vergleich zu vorderen Drüsenkomplexen grundsätzlich niedrigere Heilungserfolge, was mit den ungünstigeren hygienischen Bedingungen im Hinterviertelbereich und der kürzeren Zitzenlänge der hinteren Viertel zusammenhängen kann (HAMANN u. BURVENICH 1994).

Auch wird die Heilungsrate von der Anzahl der infizierten Viertel stark beeinflusst.

Tiere mit Infektionen auf allen vier Eutervierteln weisen eine deutlich schlechtere Heilungsrate auf (LEON u. ANDERSSON 2002).

SAMPIMON et al. (2004) schlussfolgerten, dass Hygienemaßnahmen im Betrieb, die Länge der Trockenstehzeit, die somatische Zellzahl und der betriebsspezifische bakteriologische Status zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf die Effizienz des jeweiligen Langzeitantibiotikums zum Trockenstellen gehören.

Neuinfektionsraten:

In den meisten neueren Studien zeigten 85 % der Tiere auch ohne antibiotische Prophylaxe keine Neuinfektionen in der Trockenstehphase (SCHUKKEN et al. 1993).

Das verdeutlicht, dass in der heutigen Zeit, in der die Anwendung von Antibiotika in der Nutztierhaltung unter sehr starker öffentlicher Kritik steht, die generelle Anwendung von Langzeitantibiotika zum Trockenstehen von Kühen kontrovers zu diskutieren ist.

Aus diesem Grund propagieren einige Autoren die selektive Therapie zum Trockenstellen, bei der nur Tiere, die mindestens ein bakteriologisch und zytologisch positives Viertel aufweisen, antibiotisch versorgt werden.

(38)

24 Literaturübersicht Australische Autoren konnten 1990 feststellen, dass es keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Neuinfektionsrate bei nicht infizierten behandelten und nicht infizierten unbehandelten Tieren gab. Sie fanden jedoch heraus, dass bei Kühen mit mindestens einem infizierten Viertel die Tiere, bei denen nur die infizierten Viertel antibiotisch behandelt wurden, die unbehandelten Viertel eine viermal höhere Neuinfektionsrate aufwiesen gegenüber den Vierteln der Tiere, bei denen alle Viertel antibiotisch behandelt wurden (MEIN u. BROWNING 1990).

Auch ØSTERAS et al. (1991) fanden heraus, dass, wenn einzelne Kühe selektiert werden, dann alle Viertel dieser Kühe behandelt werden müssen.

Andere Autoren propagieren dagegen die pauschale Therapie mit Langzeitantibiotika zum Trockenstellen aller Kühe auf allen Vierteln (BERRY et al. 1997). Auch SMITH et al. (1985) empfehlen, alle Euterviertel aller Kühe antibiotisch zu behandeln, um die prophylaktische Komponente der antibiotischen Therapie zum Trockenstellen maximal auszuschöpfen.

Somatische Zellzahl:

Ein weiterer Vorteil des Trockenstellens unter Antibiotikaschutz ist die Reduktion des somatischen Zellgehaltes. So konnten SCHÖTT et al. (1994) in einer Studie mit 800 Milchkühen aus einem S.-aureus-Problembetrieb nachweisen, dass nur noch 18,9 % aller Viertelgemelksproben der mit einem Langzeitantibiotikum trockengestellten Kühe einen somatischen Zellgehalt über 500.000 Zellen/ml Milch aufwiesen (vs. 39,7

% der unbehandelten Kontrollgruppe).

Auch MC DOUGALL (2003) bestätigte, dass Kühe, die mit Langzeitantibiotika trockengestellt wurden, eine geringere Mastitiswahrscheinlichkeit in der Trockenstehzeit aufwiesen und einen signifikant niedrigeren Zellgehalt in der Folgelaktation zeigten als unbehandelte Tiere.

In Tabelle 2 werden die bakteriologischen Heilungs- und Neuinfektionsraten verschiedener Trockenstelltherapien zusammengefasst.

(39)

Literaturübersicht 25 Tab. 2: Bakteriologische Heilungs- und Neuinfektionsraten nach antibiotischer Therapie mit Langzeitantibiotika zu Beginn der Trockenstehperiode

Autor Medikament Methode Bakteriologische

Heilungsrate

Neuinfektions- rate

HARMON et al. (1986)

Novobiocin Cephapirin

Dihydrostreptomycin

1) 400 mg

Novobiocin i.z., 1x 2) 300 mg

Cephapirin i.z., 1x 3) 1 g Dihydro- streptomycin mit 1 Mio. I.E. Penicillin i.z., 1x

1) 60,5 % 2) 74,4 % 3) 35,3 % C. bovis:

1) 100 % 2) 100 % 3) 94 % KNS:

1) 86,4 % 2) 80 % 3) 100 %

KNS:

2) 1,3 %

SOBACK et al. (1990)

Norfloxacin Oxytetracyclin Cephapirin- Benzathin

1) 10 mg/ kg Norfloxacin s.c., 1x 2) 20 mg/ kg Oxytetracyclin i.m., 1x

3) 500 mg Cephapirin- Benzathin i.z., 1x

1) 66,6 % 2) 25,0 % 3) 30,8 %

1) 17,1 % 2) 9,7 % 3) 51,7 %

OWENS et al.

(1991)

Cephapirin- Benzathin

300 mg Cephapirin- Benzathin i.z., 1x, bei Färsen

100 % Keine Angaben

SHIN und HAN (1992)

Cephalexin 250 mg Cephalexin liposomal i.z., 1x

S. aureus:

93 %

Keine Angaben

VASIL (1994) Oxaclen®

Orbenin® DC

1) 500 mg Oxacillin i.z., 1x

2) 500 mg Cloxacillin i.z., 1x

1) 94,6 % 2) 91,9 %

Keine Angaben

ALACAM et al. (1994)

Cephalexin + Neomycin

250 mg Cephalexin + 250 mg Neomycin i.z., 1x

58,3 % Keine Angaben

DAVIDSON et al. (1994)

Penicillin G + Novobiocin Cloxacillin

1) 200.000 I.E.

Penicillin G + 400 mg Novobiocin i.z., 1x 2) 500 mg Cloxacillin i.z., 1x

KNS:

1) 95,2 % 2) 90,5 %

KNS:

1) 7,9 % 2) 7,5 %

TUTEYA et al.

(1994)

Cloxacillin 500 mg Cloxacillin- Benzathin i.z., 1x

84,2 % Keine Angaben

BANSAL et al.

(1994)

Cepravin DC® 250 mg

Cephalosporin i.z., 1x

90,5 %

Referenzen

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