Börsebius: Gute Chancen für Einzelwerte
Internationale Anlagestrategie
Ferner ist es schädlich, wenn eine Reise viele Feier- tage oder Wochenenden ein- schließt und besonders teure Beförderungsmittel benutzt werden.
Ein positives Indiz für ei- ne beruflich veranlaßte Reise ist, daß das Reiseprogramm straff organisiert ist und die Teilnahme des Steuerpflichti- gen am Programm feststeht.
Daher ist es dem Arzt zu empfehlen, daß er sich vom Tagungsbüro jeweils seine Anwesenheit bestätigen läßt.
Vorteilhaft ist es auch, wenn der Arzt auf einem Kongreß, Seminar oder Treffen von Kollegen einen Vortrag hält.
Kraftfahrzeugkosten
Die Fahrten eines Kran- kenhausarztes von der Woh- nung zu seinem Krankenhaus
— das gleiche gilt für Fahrten zu seiner Praxis — sind für die einfache Entfernungsstrecke mit —,50 DM pauschal steuer- lich berücksichtigungsfähig.
Dieser Betrag von —,50 DM gilt auch dann, wenn die tat- sächlichen Kilometerkosten erheblich höher sind.
Besucht ein Arzt ein Semi- nar, eine Fortbildungsveran- staltung, einen Kongreß oder wird er beauftragt, dienstlich zu fahren, kann er diese Fahrtkosten, soweit er sie nicht ersetzt bekommt, mit
—,42 DM je Kilometer als Werbungskosten geltend ma- chen.
Der Arzt kann jedoch die tatsächlichen Kosten seines Pkw je Kilometer ermitteln.
Dies bedeutet, daß alle Auf- wendungen wie Benzin, Öl, TÜV, Kfz-Steuer, Haft- pflichtversicherung usw. er- faßt werden zuzüglich der Abschreibung auf das Kraft- fahrzeug. Letztere beträgt, wenn eine Nutzungsdauer von vier Jahren zugrunde ge- legt wird (Regelfall), 25 Pro- zent der Anschaffungskosten des Kraftwagens. Die beruf- lich gefahrenen Kilometer sind aufgrund nachprüfbarer Aufzeichnungen, wie etwa ei- nem Fährtenbuch oder son- stiger Aufzeichnungen, nach- zuweisen.
Reisekosten
Grundsätzlich können alle Aufwendungen einer Reise, egal ob In- oder Ausland, als Werbungskosten geltend ge- macht werden. Hierunter fal- len vor allem die Reisekosten mit dem Pkw, die Flugkosten, Schiffs- und Bahnkosten, un- abhängig von der Klasse nach den tatsächlich entstandenen Aufwendungen. Hotelkosten können in voller Höhe gel- tend gemacht werden, müs- sen aber durch Hotelquittung nachgewiesen werden.
Zu diesen Aufwendungen kommen sogenannte „Mehr- aufwendungen für Verpfle- gung" (Tagegelder). Diese richten sich für den Ein- zelnachweis nach Abwesen- heitszeiten und bestimmten Höchstbeträgen. Geltend ge- macht werden können sie schon, wenn die Abwesenheit über 6 Stunden beträgt. Bei ei- ner Abwesenheit von über 12 Stunden beträgt der Pausch- betrag zum Beispiel 35 DM.
Vergleichbare Regelungen gelten für Auslandsreisen. Na- türlich liegen die Pauschbeträ- ge erheblich höher.
Selbständige Tätigkeit
Neben der Krankenhaustä- tigkeit hat der Arzt häufig die Möglichkeit, selbständig tätig zu werden, so etwa durch Notarzttätigkeit oder Gutach- tentätigkeit.
Das bedeutet für den Arzt, daß er die Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit nach Ablauf eines Jahres der Einkommensteuer unterwer- fen muß. Gerade bei hohen Einkünften aus selbständiger Tätigkeit ergeben sich Ein- kommensteuernachzahlun- gen, die je nach Umfang der selbständigen Tätigkeit eine erhebliche Höhe erreichen können. Daher ist es sinnvoll, wenn der Arzt eine Steuer- rücklage bildet, das heißt, er legt einen Teil — zum Beispiel 30 Prozent — der Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit für spätere Steuerzahlungen auf ein Sparkonto.
Dr. Hans-Ulrich Lang, Steuerberater
Das Ende des Golfkriegs könnte so manchen wieder zum wagemutigen Einstieg in den Aktienmarkt reizen. Eine so induzierte Hausse — Krieg aus, Börse hoch — dürfte sich allerdings nur in einigen Köpfen gedanklich abspielen.
Ein solches Argumentations- strickmuster wird vermutlich vom Börsenverlauf der näch- sten Monate ad absurdum ge- führt werden, denn das Sze- nario bleibt weiterhin durch- wachsen bis düster. Die Auf- bruchstimmung in der ehe- maligen DDR ist dahin, die Perestroika siecht ebenfalls und weltweite Konjunkturab- schwächungen künden das vorläufige Ende von Wachs- tumsträumen.
Dennoch gibt es natürlich die eine oder andere gute Chance am Aktienmarkt.
Wichtig ist nur, daß eine ex- quisite Selektion erfolgt, um die Spekulationsblase vom unentdeckten Schätzchen zu trennen. Bei allem Vorbehalt durchaus vorhandener Risi- ken hier eine Auswahl für mutige Anleger.
Drei Tips
Die TIAG-Tabbert-In- dustrie AG (Kurs Frankfurt 321 Mark) fungiert als Fi- nanzholding einer Gruppe, die insbesondere Wohnwagen und Motorcaravans für den Freizeitsektor produziert.
Der Börsenneuling kam im November letzten Jahres an den Markt und notiert heute rund 15 Prozent tiefer. Dieser Abschlag erscheint ziemlich ungerechtfertigt, denn im er- sten Halbjahr konnte TIAG- Tabbert den Gewinn um über 60 Prozent steigern. Auch die weit über der Vergleichszahl des Vorjahres liegenden Auf- tragseingänge signalisieren eine weitere markante Ver- besserung der Unterneh- menssituation.
Bei einem Blick nach Frankreich fällt die Carrefour
ins Auge. Der führende fran- zösische Einzelhandelskon- zern weist seit Jahren ein be- achtliches Umsatz- und Ge- winnwachstum aus. Verdient wird das große Geld nicht im Inland, sondern durch Expan- sion innerhalb Europas. Mit einem Kurs-/Gewinnverhält- nis (KGV) von 15 ist dieser erstklassige Wachstumswert zwanzig Prozent zu• tief no- tiert. Carrefour ist auch spe- sengünstig an deutschen Bör- senplätzen zu bekommen und kostet derzeit rund 1000 Mark.
Um an den britischen Bau- konzern Costain zu kommen, müßte allerdings in London gekauft werden. Der Ausflug dürfte sich beim enormen Kurspotential freilich loh- nen. Mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Pfund gehört Costain zu den größeren englischen Baukonzernen.
Schwerpunkte des Geschäfts sind gewerbliche und öffentli- che Bauvorhaben. Costain verfügt über eine starke Stel- lung im internationalen Bau- markt, besonders in Nah- und Fernost sowie in Afrika. In diesem Geschäftsjahr ist mit einer deutlichen Ertragsver- besserung zu rechnen. Zum einen entfällt der massive Ab- schreibungsbedarf aus dem defizitären Hausbausektor und zum anderen ist in Groß- britannien durch den Zins- rückgang mit einer Belebung der Bautätigkeit zu rechnen.
Darüber hinaus wird Costain von den Aufbauvorhaben in Kuwait profitieren. Der Titel kostet 227 Pence und ist im Vergleich zu deutschen Bau- titeln nur halb so teuer.
Wenn's auch schwerfällt:
Wem nur ein Titel dieser Auswahl gut gefällt, sollte trotzdem nicht alles auf eine Karte setzen.
• Risikostreuung ist die