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Archiv "Tuberkulostatika-Resistenz globales Problem" (02.10.1998)

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Academic year: 2022

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Pankreaskarzinom

Nach wie vor gibt es für das Pan- kreaskarzinom keine effektive Scree- ning-Untersuchung. A. L. Warshaw (Boston) verwies darauf, daß weniger als zehn Prozent aller Fälle zum Zeit- punkt der Diagnosestellung über- haupt resektabel sind. Seiner Meinung nach verspricht die Spiral-Computer- tomographie mit Kontrastmittelgabe und 3D-Rekonstruktion derzeit die beste Bildgebung im Hinblick auf Sta- ging und Resektabilität dieses Tu- mors. Die Laparoskopie zusammen mit einer Peritoneallavage zur Zytolo- giegewinnung erweist sich als ausrei- chend sensitiv und kosteneffektiv.

Nach H. G. Beger (Ulm) konnte beim Pankreaskarzinom durch Stan- dardisierung der Operationstechnik ei- ne Senkung der Krankenhausletalität und der postoperativen Komplikati- onsrate erzielt werden. Eine große Be- deutung mißt Beger der Pyloruserhal- tung im Rahmen der Duodenopan- kreatektomie bei, weil dadurch eine bessere spätpostoperative Rekonvales- zenz des Patienten erzielt werden kann.

Auch J. L. Cameron (Baltimore) zeigte anhand seines eigenen Patien- tenkollektivs, daß für das Pankreas- karzinom eine hohe Operationsfre- quenz in einer Abteilung eine wesent- liche Senkung der Komplikationsrate und eine Steigerung der Überlebens- rate zur Folge hat.

M. W. Büchler (Bern) sprach über die bisherigen molekularbiologischen Erkenntnisse beim Pankreaskarzinom.

Man weiß heute, daß dieser Tumor ei- ne Überexpression von bestimmten Wachstumsfaktoren und ihrer Rezep- toren aufweist. Für einen Teil dieser Faktoren konnte gezeigt werden, daß ihre Präsenz auf beziehungsweise in Tumorzellen mit einer Prognosever- schlechterung assoziiert ist. Wenn auch bisher daraus noch keine schlüssigen klinischen Konsequenzen gezogen werden konnten, so muß dennoch die potentielle Bedeutung der Molekular- biologie im Hinblick auf Diagnose und Therapie beachtet werden.

M. Trede (Mannheim) stellte in seinem Schlußkommentar zum Pan- kreaskarzinom anhand seiner Erfah- rung und seines eigenen Krankenkol- lektivs fest, daß es außer der chirurgi- schen Resektion im Hinblick auf Hei-

lung und Überleben noch keine weite- re überzeugende Therapie gibt. Für ihn präzisiert die ultraschnelle Kern- spintomographie die Indikationsstel- lung zur Operation derzeit am besten.

Trotz einzelner Erfolgsberichte fehlen für die prä-, intra- und postoperative Bestrahlung, die adjuvante Radio-/

Chemotherapie und die regionale Chemotherapie überzeugende rando- misierte Studien mit großen Patien- tenzahlen und ausreichender Nachbe- obachtungsdauer.

Rektumkarzinom

P. M. Schlag (Berlin) faßte aus chirurgisch-onkologischer Sicht die tumorbiologischen Besonderheiten des Rektumkarzinoms zusammen.

Die Behandlung wird im wesentlichen von der Höhenlokalisation, der Infil- trationstiefe, dem Malignitätsgrad und dem Metastasierungsmuster be- stimmt. Das chirurgische Spektrum reicht von der Lokalexzision bis zur multiviszeralen Rektumresektion. Es konnte gezeigt werden, daß durch prä- oder postoperative Bestrahlung die Lokalrezidivrate gesenkt werden kann. Kontrovers wird derzeit disku- tiert, ob die Überlebensrate nach Ent- fernung des Rektums durch adjuvante Kombinationstherapie beziehungs- weise durch totale mesorektale Exzi- sion allein gesteigert werden kann.

M. Wannenmacher (Heidelberg) stellte die adjuvante Strahlentherapie als eine etablierte Komponente bei Rektumkarzinomen des UICC-Stadi- ums II und III vor. Derzeit muß aber in Phase-III-Studien weiter geprüft wer- den, welche technischen Verbesserun- gen wie zum Beispiel Optimierung der Bestrahlungsplanung Vorteile bringen.

G.-M. Fleischer (Plauen) sprach über Richtlinien zur Entscheidungsfin- dung, wann eine anteriore Rektumre- sektion und wann eine abdomino-peri- neale Rektumexstirpation vorzuneh- men ist. Wichtigstes Anliegen bleibt hier die onkologische Sicherheit für den Patienten. Im Bezug auf die gefor- derten Sicherheitsabstände sollte aus Gründen der Sphinktererhaltung kein Kompromiß eingegangen werden.

Multiviszerale Eingriffe nehmen beim Rektumkarzinom in den letzten Jahren deutlich zu, wie R. Kasperk

(Aachen) berichtete. Eine aggressive chirurgische Therapie sichert bei ver- tretbarem Risiko oftmals eine gute Lebensqualität, wenn auch das Lang- zeitüberleben trotz relativ hohen An- teils an R0-Resektionen limitiert er- scheint.

Anschriften der Verfasser

Prof. Dr. med. Wilhelm Hartel Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie Elektrastraße 5

81925 München

Priv.-Doz. Dr. med. H. P. Becker Leitender Oberarzt der

Chirurgischen Abteilung Bundeswehrkrankenhaus 89070 Ulm

A-2480

M E D I Z I N

(60) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 40, 2. Oktober 1998

KONGRESSBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

In einer weltweit angelegten Un- tersuchung der WHO wurde zwischen 1994 und 1997 in 35 verschiedenen Ländern das Auftreten einer Tuber- kulostatika-Resistenz untersucht.

Bei Erstdiagnose waren 9,9 Pro- zent der Stämme von Mycobacterium tuberculosis bereits resistent gegen- über mindestens einem der vier Stan- dardmedikamente Isoniazid, Strep- tomycin, Rifampicin oder Ethambutol.

Das primäre Auftreten einer Multire- sistenz wurde nur bei 1,4 Prozent der Stämme gesehen. Bei vorbehandelten Patienten stieg die Rate der resistenten Stämme gegen mindestens eines der aufgeführten Medikamente auf 36 Pro- zent, eine Multiresistenz lag bereits in 13 Prozent vor. Eine überdurchschnitt- lich hohe Rate an Multiresistenz fand sich in der ehemaligen Sowjetunion, in Asien, der Dominikanischen Republik sowie in Argentinien. acc Pablos-Méndez A et al.: Global surveil- lance for antituberculosis-drug resi- stance, 1994–1997. N Engl J Med 1998;

338: 1641–1649.

Dr. Pablos-Méndez, Division of General Medicine, Columbia College of Physi- cians and Surgeons, 622 W. 168thSt., PH- 9E-105, New York, NY 10032, USA.

Tuberkulostatika-

Resistenz globales

Problem

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