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Archiv "Studie mit elf oralen Antibiotika: Problem der Resistenz wird dramatisiert" (04.11.1994)

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AUS DER INDUSTRIE

Resistenzen von Krank- heitserregern gegen Antibio- tika sind seit geraumer Zeit in der Diskussion. Immer wieder müßten Ärzte sich den Vorwurf gefallen lassen, sie hätten die Antibiotika derart mißbraucht, daß sie

„in wenigen Jahren mit lee- ren Händen dastehen", sagte Privatdozent Dr. Wolfgang Cullmann vom Bürgerhospi- tal in Stuttgart bei einem Expertengespräch Ende Au- gust in Frankfurt, zu dem das Unternehmen Hoffmann-La Roche eingeladen hatte.

Doch werde die Problematik unnötig hochgespielt. Zum einen treten nach Cullmanns Darstellung Resistenzent- wicklungen kaum im ambu- lanten, sondern überwiegend im stationären Bereich auf.

Zum anderen hätten Unter- suchungen gezeigt, daß ein Trend zu gesteigerter Resi- stenzentwicklung derzeit gar nicht bestehe.

Cullmann berichtete über eine Studie in fünf europäi- schen Ländern aus den Jah- ren 1992 und 1993, in denen die antibakterielle Aktivität von elf oral wirksamen Anti- biotika an insgesamt 10 914 Isolaten mit einem standardi- sierten Testverfahren über- prüft und charaktisiert wur- de. Eingesetzt wurden Peni- cillin G, Ampicillin, Am- oxycillin plus Clavulansäure, Ampicillin plus Sulbactam, Cefalexin, Cefaclor, Cefuro- xim und Cefetamet pivoxil als Beta-Lactam-Antibiotika sowie Erythromycin, Clin- damycin und Doxycyclin.

Epidemiologisch interes- sant erscheint Cullmann zunächst die Erkenntnis, daß das Keimspektrum und Resi- stenzverhalten in Nord- und Südeuropa nicht signifikant

verschieden war. „Es gibt al- so keinen Grund zu der Be- füchtung, daß aus Südeuropa resistente Keime bei uns eingeschleppt werden." Die- se Aussage wird allerdings nicht von allen Mikrobiolo- gen und Klinikern geteilt.

Aus dem Resistenzver- halten der untersuchten Iso- late ergab sich nach Darstel- lung des Stuttgarter Exper- ten kein Anlaß zu besonde- rer Besorgnis. Isolate von Streptococcus pneumoniae zum Beispiel waren gegen- über Penicillin und Ampicil- lin zu über 90 Prozent sensi- bel. Die Resistenzrate von Hämophilus-influenzae-Iso- laten gegen diese beiden Me- dikamente betrug sieben Prozent.

Verschiedene Substanzen simultan geben

Als weitaus aktivste Sub- stanz in der Untersuchung habe sich Cefetamet (Globo- cef®) erwiesen, sagte Cull- mann. Es sei sehr gut wirk- sam gegen Streptokokken, erfasse aber auch über 90 Prozent der gramnegativen Erreger, zum Beispiel E. coli, Proteus, Klebsiellen und Haemophilus influenzae.

Auch sei Cefetamet von kei- ner der wichtigsten Beta- Laktamasen in seiner Wir- kung beeinflußt worden.

Das Argument, der Ein- satz moderner Antibiotika in der Praxis berge die Gefahr der Selektion resistenter Subpopulationen, muß nach Aussage von Cullmann rela- tiviert werden. Denn die Ausbreitung von Resi- stenzdeterminanten sei nicht

dadurch zu verhindern, daß sich die Behandlung auf alte Substanzen beschränke. Ge- rade dadurch werde der Se- lektionsdruck gesteigert.

Cullmann empfiehlt daher, in der Praxis prinzipiell ver- schiedene Antibiotika simul- tan einzusetzen. Im allge- meinen genüge die Einnah- me über fünf bis sieben Tage, zumal die Compliance der meisten Patienten mit Ein- tritt der Besserung ohnehin nachlasse. Vor allem bei aku- ten Infektionen der unteren Atemwege sei es gerecht- fertigt, orale Cephalosporine der neuen Generation einzusetzen. Aufgrund ihrer hohen Stabilität gegenüber Beta-Laktamasen dürfte in- nerhalb der nächsten zehn Jahre kaum mit einer nen- nenswerten Resistenzent- wicklung zu rechnen sein.

Über klinische Erfahrun- gen mit dem neuen Cepha- losporin Cefetamet pivoxil bei 167 Kindern mit akuter Otitis media berichtete Pro- fessor Dr. Helmuth Gastpar von der Hals-Nasen-Ohren- Klinik der Universität Mün- chen. Die Kinder, die zwi- schen einem und zwölf Jah- ren alt waren, wurden jeweils eine Woche mit Cefetamet pivoxil oder mit Cefaclor be- handelt. Fünf Tage nach Ab- schluß der Therapie wurde bei allen Kindern eine „klini- sche Heilung" dokumentiert, doch lag der „Heilungsein- tritt" bei den mit Cefetamet behandelten Kindern deut- lich früher als in der Ver- gleichsgruppe. Beide Sub- stanzen wurden sehr gut ver- tragen. Nur in wenigen Fäl- len traten leichte gastroin- testinale Störungen auf, die bei je zwei Patienten in jeder Gruppe den vorzeitigen The- rapieabbruch notwendig machten.

Das neue Cephalosporin erwies sich nach Aussage von Gastpar in dieser Studie insgesamt als ein sicher und rasch wirksames, gut verträg- liches Antibiotikum von ho- her Akzeptanz in der Thera- pie der akuten Otitis media bei Kindern.

Dr. Ulrike Hennemann

Studie mit elf oralen Antibiotika

Problem der Resistenz

wird dramatisiert

A-3046 (80) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 44, 4. November 1994

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