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Archiv "Deutsche Kopfschmerz-Gesellschaft: Monopräparate bevorzugt verordnen" (14.11.1997)

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Deutsche Kopfschmerz-Gesellschaft

Monopräparate

bevorzugt verordnen

eit einigen Jahren empfiehlt die Deutsche Migrä- ne- und Kopfschmerz-Gesellschaft, daß Kombi- nations-Analgetika nicht verschrieben werden sollten. Als Argumente gegen Kombinationspräparate führt die DMKG an, daß sie nicht besser wirken als ver- nünftig dosierte Monosubstanzen, daß sie mehr uner- wünschte Wirkungen hervorrufen und daß sie häufiger als Monosubstanzen zu Dauerkopfschmerzen und Ab- hängigkeit führen. Doch die Botschaft hat die Ärzte an- scheinend noch nicht erreicht. Denn im jüngsten Arznei- verordnungsreport der Ortskrankenkassen hielten Kom- binations-Analgetika immer noch die ersten vier Positio- nen in der Verschreibungshäufigkeit, betonte Prof. Hans Christoph Diener (Universität Essen) auf dem Kopf- schmerzkongreß in Berlin. Als besonders unsinnig be- trachtet er – wegen des hohen Abhängigkeitspotentials – Kombinationen mit Codein.

iener räumte ein, daß das häufig in Mischpräpa- raten enthaltene Coffein nachweislich die anal- getische Wirkung verstärkt. Eine Tasse Kaffee würde jedoch denselben Zweck erfüllen. An wissen- schaftlich validen Belegen dafür, daß Kombinations- Analgetika besser wirken als Monosubstanzen, fehlt es bisher. Nach Dieners Beobachtungen besteht bei Ver- wendung von Kombinations-Analgetika ein höheres Ri- siko für medikamenteninduzierte Dauerkopfschmerzen.

Patienten, die in dieses Problem durch Monosubstanzen hineinrutschen, habe er selten erlebt. Allerdings scheint für die Entwicklung medikamentenbedingter Kopf- schmerzen eine gewisse Disposition vorzuliegen. Rheu- mapatienten, die lange mit nichtsteroidalen Anti- rheumatika behandelt werden, sind nicht betroffen. „Im Vergleich zu den Problemen, die bei den verschreibungs- pflichtigen Schmerzmitteln auftreten, sind rezeptfreie Kombinations-Analgetika eher harmlos“, so Diener.

er Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen eines Monats einnimmt, müsse nicht da- mit rechnen, daß Dauerkopfschmerzen auftreten. Eben- so hat eine Umfrage im Jahr 1996 bei 950 chronischen Kopfschmerzpatienten in Berlin ergeben, daß insbeson- dere frei verkäufliche Kombinations-Analgetika für die Induktion medikamentenabhängiger Dauerkopfschmer- zen weniger relevant seien, als oft befürchtet werde, er- klärte Dr. Jan-Peter Jansen (Berlin). Bei der Umfrage kam heraus, daß etwa 16 Prozent der Patienten ergot- aminabhängig sind, je fünf Prozent Sumatriptan oder verschreibungspflichtige Kombinations-Analgetika mißbrauchen, aber nur ein Prozent von freiverkäuflichen Analgetika abhängig ist. Dr. med. Angelika Bischoff A-3044

S P E K T R U M AKUT

S

W D

(4) Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 46, 14. November 1997

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