Volvo 240 Kombi: Seine Anhänger schätzten die Langle- bigkeit und das zeitlose Design. Foto: Volvo
Alfa Romeo Spider: Ein Roadster mit fast 30jähriger Ge- schichte setzte Maßstäbe. Foto: Alfo
Volvo 240 Kombi und Alfa Spider
Zwei Klassiker gehen in Rente
SONDERSEITEN AUTO UND VERKEHR
Es sind zwei grundver- schiedene Automobile, und doch haben sie zwei Dinge gemeinsam: Beide zählen zu der Kategorie „Klassiker", die Automobilgeschichte ge- schrieben haben, und für bei- de kam in diesen Tagen das Aus nach jahrzehntelanger Produktion. Den Volvo 240 Kombi und den Alfa Spider, Lastesel und offenherziger Zweisitzer, wird es wohl bald nur noch bei Oldtimer-Tref- fen zu sehen geben.
Anfang Mai rollte in Gö- teborg der letzte Volvo 240 Kombi vom Band. Vor rund 20 Jahren kam das Modell erstmals auf den Markt und sorgte zugleich für Aufsehen.
Im Laufe seines Autolebens erhielt der solide Schwede weltweit mehr als 30 Aus- zeichnungen. Für seine Fan- gemeinde stand und steht dieser Wagen für vorbildliche Sicherheit und seine gerade- zu sprichwörtliche robuste Langlebigkeit.
So sind nach Angaben des Herstellers von den insgesamt 2,8 Millionen verkauften Schweden-Kombis derzeit noch etwa 2 Millionen Fahr- zeuge unterwegs. Nicht ohne Stolz sagt Volvo zum Ab- schied eines seiner erfolg- reichsten Modelle: „Ein Klas- siker geht — und wird zur Le- gende ..."
Der Alfa Spider erlebte seine Premiere auf dem Gen- fer Automobilsalon des Jah- res 1966. Zu dieser Zeit war
der Roadster aus der italieni- schen Autoschmiede in ge- wissem Sinne Audruck eines Lebensgefühls. Das hat sich bis heute gehalten, denn im- mer noch gilt der Spider bei vielen Cabrio-Liebhabern als der Inbegriff des „offenherzi- gen" Fahrens schlechthin.
In der 27jährigen Ge- schichte des Alfa Spider lie- fen insgesamt 127 205 Autos dieser Modellreihe vom Band. Die erste Version war- tete mit 109 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h auf. In der Folgezeit veränderten die Konstrukteu- re mehrere Male sowohl das Innenleben des Spiders als auch die Karosserie. Die letz- te Modernisierung erfolgte 1990.
Viele Fans des Roadsters behaupten, das zuletzt vorge- stellte Modell sei nach dem
„Ur-Spider", dem Duetto, das schönste überhaupt. Gleich- wohl entschied sich Alfa in diesem Sommer zur Einstel- lung der Produktion. Im nächsten Jahr wollen die Ita- liener den Nachfolger präsen- tieren. JM
Autodiebstähle haben in starkem Maße zugenommen.
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Bundes- krimminalamtes 130 000 Pkw als gestohlen gemeldet wor- den. Bislang erstatteten die Versicherungen im Rahmen der Kasko-Versicherung bei Diebstahl den Neupreis, so- fern der gestohlene Wagen noch keine zwei Jahre alt war.
Seit dem 1. Juni dieses Jahres ist das anders: Jetzt gibt es nur noch den Wiederbeschaf- fungswert. Viele Versiche- rungen verlangen zudem hin- reichende Sicherungssysteme (Alarmanlagen und derglei- chen), um Diebstähle zu er- schweren. Sind solche Syste- me nicht vorhanden, werden die Kunden mit einer Selbst- beteiligung von zehn Prozent
zur Kasse gebeten. Mit ande- ren Worten: Beträgt der Wie- derbeschaffungswert bei- spielsweise 30 000 DM, erhält der Geschädigte ohne jede Diebstahlsicherung nur noch 27 000 DM erstattet.
Hinter dieser Geschäftspo- litik läßt sich der Versuch ver- muten, die Autohersteller zum Handeln zu zwingen. Möglich-
Zum nachträgli- chen Einbau selbst für Old- timer: No Start, eine elektronische Wegfahrsperre von Citroän
Foto: Citroin
keiten, den Autodieben das dunkle Handwerk zu erschwe- ren, sind durchaus vorhanden, wie beispielsweise die Herstel- ler Saab und Citroön mit ihren sogenannten Wegfahrsperren beweisen. Citroen hat sich nun auch etwas zur Nachrüstung einfallen lassen.
Der High-Tech-Diebstahl- schutz heißt „No Start" und
wird von Citroen zum nach- träglichen Einbau angeboten.
Das System funktioniert über die Eingabe eines vierstelli- gen Zahlencodes. Rund 15 Sekunden, nachdem die Zün- dung ausgeschaltet und die Tür geöffnet wurde, wird die Stromversorgung zum Anlas- ser so lange unterbrochen, bis die richtige Code-Zahl einge- geben wird.
Drei Fehlversuche bei der Eingabe des Codes sind zu- lässig, danach bringt selbst die korrekte Zahlenkombina- tion das Auto acht Minuten lang nicht zum Laufen. So lange wartet kein Dieb, sind sich die Citroön-Kontrukteu- re sicher. Kurzschließen hilft bei No Start im übrigen auch nicht weiter.
Nach Angaben des franzö- sischen Autoherstellers bie- ten alle Citroön-Werkstätten den nachträglichen Einbau von No Start auch für Fremd- modelle zu einem Preis von 250 DM an. US
Diebstahlschutz
No Start läßt den Motor kalt
A1-2420 (74) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 37, 17. September 1993