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Berufstätige Arzte
Kranken- haus
123 081
Die Zahl in der Bundesrepublik Deutschland berufstätiger Ärzte hat sich von 79 350 im Jahr 1960 auf 123 081 beziehungs- weise um 63 Prozent erhöht.
DEUTSCHES ARZTEBLATT
Arztliehe Mitteilungen
Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung
Förderung
der Allgemeinmedizin notwendig
Die Zahl der berufstätigen Ärzte in der Bundesrepublik hat sich in den letzten 15 Jahren um 63 Prozent auf insgesamt 123 081 Ärzte erhöht. Dieser Zuwachs verteilt sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Ärztegruppen: Am stärksten stieg die Zahl der (über- wiegend nur vorübergehend) am Krankenhaus tätigen Ärzte, und zwar um 157 Prozent auf 59 969 Ärzte. Die Wachstumsrate der Zahl der Ärzte in "sonstiger abhängiger Tätigkeit" lag bei 29 Prozent (9 809 Ärzte), eine relativ geringe Zunahme hatten die niedergelas- senen Ärzte mit 17,6 Prozent auf 53 303 Ärzte zu verzeichnen. Diese Entwicklung sagt allerdings noch nichts über die Attraktivität der einzelnen Gruppen aus, denn im Krankenhaus bestand in den ver- gangenen Jahren zweifellos ein Nachholbedarf; bei den niederge- lassenen Ärzten hingegen wurde von einem relativ hohen Bestand aus die ärztliche Versorgung weiter verbessert. Insgesamt reicht das heute praktizierende Ärztepotential aus, um die Versorgung sicherzustellen.
Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es bei den niede·rgelassenen Ärzten Anlaß :z:u einiger Sorge. Anfang der sechziger Jahre waren zwei Drittel der niedergelassenen Ärzte Allgemeinärzte und nur ein Drittel Fachärzte. Bis heute hat sich hingegen die Relation auf 50 zu 50 verschoben. Die numerische Betrachtung gibt jedoch den Stand der ärztlichen Versorgung nur ungenau wieder, denn in den letzten Jahren haben sich die Schwerpunkte der Tätigkeiten verschoben. Ein Teil der primärärztlichen Versorgung wird heute auch von Internisten, Gynäkologen und Kinderärzten wahrgenom- men. Berücksichtigt man auch die primärärztlich tätigen Fachärzte, verschiebt sich die Relation der Primärärzte zu den Fachärzten auf annähernd 60 zu 40 Prozent. Da diese Fachärzte nur zu einem Teil in die primärärztliche Versorgung eingeschaltet sind, sollte langfristig eine Relation von 60 Prozent Allgemeinärzten und 40 Pro- zent Fachärzten anvisiert werden. Die kassenärztlichen Vereinigun- gen fördern mit erheblichen Mitteln die Allgemeinmedizin. Erste
Erfolge sind mit der Erteilung von Lehraufträgen und der Errichtung eines Lehrstuhls schon erzielt worden. Weitere Initiativen sind auch
in Zukunft notwendig. ..,..
DEUTSCHES ARZTEBLA'IT Heft 45 vom 4. November 1976 2839