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Archiv "Auf den Spuren von Dichtern und Musikern: Oslo lächelt wieder" (15.06.2012)

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AUF DEN SPUREN VON DICHTERN UND MUSIKERN

Oslo lächelt wieder

Norwegens Hauptstadt überrascht mit spannender Architektur und neuen Kulturtempeln.

N

ordische Hauptstadt mit vier Buchstaben? Nicht schwer zu raten. Wie aber muss man sich die Stadt vorstellen, die viele nur aus dem Kreuzworträtsel kennen? Ein bisschen wie Stock- holm – viel Wasser, viel Wald ringsherum? Na ja, aber dann doch wieder ganz anders. Wie das Paris des Nordens – viel Kultur, viel Prunk? Ganz kalt. Es hat schon Kollegen gegeben, denen Norwegens Hauptstadt „wie eine Mischung aus Kopenhagen und Venedig“ vorgekommen ist. Noch mehr daneben geht gar nicht.

Oslo also, die Stadt mit vier Buchstaben, die Unbekannte, die im letzten Sommer in ein grelles Scheinwerferlicht geriet, als ein rechtsradikaler Einzelgänger eine Bombe im Stadtzentrum zündete und anschließend 70 junge Men- schen auf einer Ferieninsel vor der Metropole erschoss. Die Wun- den sind kaum vernarbt, der Schmerz wird noch lange anhal- ten. Aber die Schockstarre hat sich gelöst, die Stadt beginnt wie- der zu lächeln.

Da unten liegt sie uns zu Füßen.

Rot und weiß zieht sie sich am Fjord entlang, glitzert, blinkt, schimmert.

Ein großes Dorf in einer traumschö- nen Nordlandschaft. So wirkt Oslo an einem sonnigen Tag von der Ter- rasse des altehrwürdigen Holmen- kollen-Hotels aus. Und sonst? Eine überschaubare City, mit einem Schloss an einem Ende und einem Parlament am anderen, das nur mit Bürgerstolz prunkt und mit nichts sonst. Verbunden allerdings sind Monarch und Volk durch einen Bou- levard, den man gut und gern präch- tig nennen darf. Das ist die Karl Jo- hans Gate, die Straße, an und auf der ganz viel an Henrik Ibsen erinnert.

Ein Moralist war der große Dra- matiker, ein Naturalist, vielleicht sogar ein „Feminist“, so wie er sich für die Frauen eingesetzt hat. Und auch ein Pedant? Jedenfalls hatte Ibsen seine festen Gewohnheiten:

Jeden Tag spazierte er um die Mit- tagszeit über die Karl Johan zum Grand Café, wo ein Tisch für ihn re- serviert war, den die Kellner dort noch heute, mehr als 100 Jahre spä- ter, nur zu gern zeigen. Oslo ist jung

und fast so locker wie Kopenhagen.

Ein paar Minuten mit der „Trikk“, der Straßenbahn, ins neue Kultvier- tel Grünerløkka. Dort picknicken im kurzen Sommer fast jeden Tag ein paar Hundert Leute auf dem Ra- sen am Birkelundplatz, lassen den Bierbecher kreisen und tanzen spontan zu den Rhythmen einer Di- xieland-Band. Auch der Ekeberg ist ein beliebter Treff der jungen Sze- ne. Dort oben, wo der Maler Edvard Munch seine Inspiration zum welt- berühmten „Schrei“ bekommen ha- ben soll, erholt man sich, trinkt, isst und schaut hin und wieder Musik- events auf Großbildschirmen an.

Wer unkompliziert von einer Se- henswürdigkeit zur anderen kom- men will, etwa vom Munch-Muse- um im Grünen zum neuen Opern- haus, nutzt das Fahrrad: An mehr als 100 Leihstationen stehen „By- sykkel“, komfortable Stadträder, bereit. Zu Oslos neuer Lebensart gehört das Hafenviertel. Es öffnet die Stadt zum Wasser hin und letzt- lich zur großen Welt der Kunst und Architektur. Die weißmarmorne Oper, einem Eisberg nachempfun- den, ist nur der Auftakt zu einer Kunstmeile auf allerhöchstem Ni- veau. Dort entstehen ein neues Munch-Museum, ein weiteres Mu- seum für Moderne Kunst, Galerien.

Norwegen ist wohlhabend, ein gro- ßer Teil der Öl-Milliarden fließt in Bildung, Wissenschaft und Kunst.

Aber niemand in Oslo fürchtet, dass die kleine Hauptstadt irgend- wann abheben wird, sich womög- lich doch noch mit Paris oder Vene- dig vergleichen will. Man liebt es gelassen – aber es darf auch überra- schend sein. Wer hätte zum Beispiel vermutet, dass es in Oslo ein Minia- turflaschenmuseum gibt? Und ein Kinderkunstmuseum?

Bernd Schiller

Informationen: www.visitnorway.de Bild oben: Die

weißmarmorne Oper, einem Eisberg nachempfunden, ist der Auftakt zu einer Kunstmeile auf aller-

höchstem Niveau.

. Unten: Rot und weiß zieht sich Oslo am Fjord entlang.

Foto: mauritius images

Foto: Bernd Schiller

A 1250

K U L T U R

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