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Vortrag Herr Dr. Rainer Moormann: Kenntnislücken zum Castorbehälter bei verlängerter Zwischenlagerung

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Academic year: 2022

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Kenntnislücken zum Castorbehälter bei verlängerter Zwischenlagerung

Forum Zwischenlagerung, Fulda, 24.11.2018 Dr. Rainer Moormann, Aachen

r.moormann@gmx.de

(2)

Einleitung

Planung von verlängerter Zwischenlagerung (Prioritätensetzung) erfordert Analyse und Quantifizierung der Risiken

Wohl unstrittig: Größtes Gefahrenpotential = enormes Inventar der Spaltprodukte Cs-137 und Sr-90 (HWZ 30 y)

Offenbar z.T. strittig bzw. nicht ausreichend geklärt:

Bedingungen der Mobilisierung von Cs und Sr ?

Anmerkungen:

1) Mechanische, thermische, nukleare und evtl. chemische

Effekte können diese Nuklide ggf. mobilisieren

2) Unterschiede zu AKW betr. Mobilisierung:

a) Nachzerfallswärme allein reicht für kritische Brennstoff-

temperaturen > 600°C nicht aus

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Wichtige Szenarien

1) SEWD/EVA (Terrorismus, Flugzeugabsturz….)

Brunsbüttel-Dokumente legen nahe, dass durch mechanische und thermische Effekte Rückhaltebarrieren überwunden werden

können und katastrophale Freisetzungen möglich werden

Kenntnislücke: Untersuchungen nur für Cs-137. Können

mechanische Kräfte (Hohlladungsgeschosse) zusätzlich das viel toxischere Sr-90 freisetzen ?

Gegenmaßnahmen: Verstärktes Gebäude, oberflächennahe unterirdische Bauweise ?

Besonderes Problem: Transporte, zentrale Lager und Jülicher Lager

(4)

…..Wichtige Szenarien

2)

Simultanes Versagen beider Behälterdichtungen (Alterung)

Kenntnislücke: Kaum belastbare Analysen zu Quelltermen

Gelegentliche Befürchtung: Unkalkulierbares Risiko für

Bevölkerung, Forderung nach Heißen Zellen an allen Lagern

Aber: Aus Kenntnisstand zu AKW-Quelltermen und aus Öffnen eines US-Castors folgt:

Quellterme von Cs-137 und Sr-90 extrem gering (Temperatur)

Begrenzte Freisetzung von weniger radiotoxischem Kr-85 und H-3

Störfallplanungswerte werden vermutlich eingehalten (Kurzzeit- bereich), keine Katastrophenschutzmaßnahmen erforderlich

Aktuelles Doppeldeckel-/Reparaturkonzept wäre für verlängerte Zwischenlagerung tragfähig, falls durch tiefere Analysen und

Öffnung/Untersuchung repräsentativer Behälter Nachweis erfolgt, dass

(5)

…..Wichtige Szenarien

3) Rekritikalität bei Zwischenlagerung

Rekritikalität im Zwischenlager wird vereinzelt für möglich gehalten (B.Thomauske, Wo.Neumann…..)

Rekritikalität mit aktuellem Lagerkonzept nicht beherrschbar

Heiße Zellen: vmtl. kaum Verbesserung

Rekritikalität muss daher praktisch ausgeschlossen werden können, Alternative: Neues Behälterkonzept

Kenntnislücke: Keine deutschen (nur US-) Analysen verfügbar

Rekritikalität im Endlager gut untersucht (Rekritikalität möglich nach Behälterzerfall, zeitl. Reaktivitätszunahme, Wassereinbruch….)

US-Kenntnisstand und Endlageranalysen legen nahe: Rekritikalität im Zwischenlager für Brennelementcastoren extrem unwahrschein- lich, für Kokillencastoren auszuschließen

Letzteres ist durch vertiefte Analysen/Nachweise zu erhärten

(6)

Fazit

A) Verbesserter Schutz bei SEWD/EVA ist von hoher Priorität (verstärkte Gebäude, zusätzlicher Schutz bei Transporten)

B) Behälterinterne Ereignisse wohl weniger relevant, da Triebkräfte zur Radioaktivitätsmobilisierung (im Ggs. zum AKW) fehlen

C) Aktuelles Doppeldeckel/Reparaturkonzept: Akzeptabel für verlängerte Lagerung, wenn zusätzliche Untersuchungen (einschließlich Öffnung repräsentativer Castoren) die

vermuteten geringen Quellterme bei reinem, simultanen Versagen beider Deckeldichtungen und den Erhalt der Konditionierungsfähigkeit des Inventars bestätigen

D) Rekritikalität vermutlich nicht risikorelevant, aber Nachweis ihres faktischen Ausschlusses ist für Brennelementcastoren überzeugend zu führen/offenzulegen.

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